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Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

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  • Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

    In Bad Reichenhall diskutierten Experten von Bundeswehr, Bergwacht, Polizei, Justiz und alpinen Verbänden beim 4. Symposium für Alpine Sicherheit über Risikomanagement, Vermeidung von Unfällen und Gerichtsverhandlungen. Auch die Bergwacht Salzburg und die Österreichische Alpinpolizei waren vertreten.

    Dieses Zitat gibt doch Anlass zur Hoffnung: „Jeder Mensch hat im Sinn der allgemeinen Handlungsfreiheit das Recht auf das Risiko sich selbst zu schädigen, solange er nicht die Interessen und Belange anderer verletzt. Wir dürfen und müssen also niemanden vor sich selbst schützen, wenn er am Berg bewusst an seine Grenzen geht. Berge ohne Abgrund sind nun mal keine Berge.“ (Dr. Klaus Burger, Bergwacht Bad Reichenhall)

    In den Vorträgen wurde der Bergsport u.a. in Relation zu anderen Risiken des Lebens gesetzt. Sehr interessant:

    http://www.wochenblatt.de/nachrichte...e-;art66,79761

    (Da im Presseforum nur Unfallberichte stehen und im Sicherheitsforum nur Beiträge zu konkreten Sicherheitsfragen, setze ich es hier rein.)
    "Teufelshorn" heißt mein neuer Berchtesgaden-Krimi.

  • #2
    AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

    Zitat von MarleneWatzmann Beitrag anzeigen
    Vermeidung von Unfällen und Gerichtsverhandlungen.
    Diese Formulierung zeigt eh schon, in welche Richtung es geht...

    Zitat von MarleneWatzmann Beitrag anzeigen
    „Jeder Mensch hat im Sinn der allgemeinen Handlungsfreiheit das Recht auf das Risiko sich selbst zu schädigen, solange er nicht die Interessen und Belange anderer verletzt. Wir dürfen und müssen also niemanden vor sich selbst schützen, wenn er am Berg bewusst an seine Grenzen geht. Berge ohne Abgrund sind nun mal keine Berge.“
    Jetzt kommt sicher wieder das: "Aber die armen Bergretter müssen ihn dann retten"-Argument.


    In Wirklichkeit ist das Risiko beim Bergsteigen lächerlich gering.
    Alles Gerede darüber ist Show und Wichtigmacherei.

    40,7 Prozent der Männer und 32,1 Prozent der Frauen rauchen in Österreich länger als 15 Jahre,
    Bei den 15-jährigen Burschen liegt der Anteil der Rauchenden bei 24 Prozent, bei den gleichaltrigen Mädchen sind es immerhin bereits 26 Prozent.
    Macht einmal mit denen ein "Risikomanagement"-Seminar.

    In Österreich sterben jährlich etwa 14.000 Menschen an Krankheiten,
    die durch das Rauchen verursacht wurden (= 38 pro Tag).

    Wenn in Österreich täglich 38 Menschen an Verletzungen die durch Bergsport verursacht werden sterben würden, wäre das Berggehen längst verboten.

    In ganz Österreich sind im vergangenen Jahr 329 Menschen
    in den Bergen tödlich verunglückt.(< 1 pro Tag).
    40 bis 50 Prozent werden beim Bergwandern vom Tod ereilt, etwa zehn Prozent sterben auf der Piste, nur fünf Prozent beim Klettern oder bei der Skitour.

    Also wenn man die Berge wirklich sicherer machen will, müsste man Bergwandern und Pistenskifahren untersagen......

    Jetzt kommt wieder das: "Jeder Tote ist einer zuviel."-Argument.
    Jaja, ist eh recht...
    Zuletzt geändert von Grabenresi; 29.11.2011, 11:17.
    „Bier und Schnaps - die Getränke der Völker, denen Nebel und Regen vertraut sind.“
    Heinrich Heine

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    • #3
      AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

      In Wirklichkeit ist das Risiko beim Bergsteigen lächerlich gering.
      Alles Gerede darüber ist Show und Wichtigmacherei.
      Ein spektakulärer Bergunfall oder ein Bergdrama wie letztes Jahr am Glockner lässt sich medial viel besser ausschlachten als Todesfälle, hervorgerufen durch schnöden Kehlkopfkrebs oder ordinären Lungenkrebs.
      It's hard to fly like an eagle when you work with turkeys.

      Norbert

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      • #4
        AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

        Hallo Chaya,

        super Betrachtung. Bei jeder Risikodiskussion über das Bergsteigen wird doch immer die Sinnlosigkeit hervorgehoben. Deshalb ist der Vergleich mit dem Rauchen viel besser als z.B. beim Autofahren (was ich persönlich latent auch für sinnlos halte).

        Ich bin selber Gelegenheitsraucher und Kletterer und halte erste Angewohnheit für viel problematischer.

        Zitat von chaya Beitrag anzeigen
        Also wenn man die Berge wirklich sicherer machen will, müsste man Bergwandern und Pistenskifahren untersagen......
        Da müsste man mal Statistiker fragen. Es gehen schließlich auch viel mehr Leute wandern als Klettern. Das muss also rein gerechnet werden.

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        • #5
          AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

          Zitat von Jahn Beitrag anzeigen
          ........ist der Vergleich mit dem Rauchen viel besser als z.B. beim Autofahren
          Mir gefällt der Vergleich mit dem Rauchen auch besser.

          Denn Bergsteigen und Rauchen entspringen doch beide dem Entschluß des freien Willens.
          Man kennt das Risiko und entschließt sich es dennoch zu tun.

          Autofahren ist einfach für viele von uns mitlerweile leider eine Notwendigkeit des täglichen Lebens geworden.
          Die meisten Verkehrstoten sterben vermutlich nicht bei der Sonntagsspazierfahrt.
          „Bier und Schnaps - die Getränke der Völker, denen Nebel und Regen vertraut sind.“
          Heinrich Heine

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          • #6
            AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

            für den zustand der vollkommenen sicherheit müsste man das leben verbieten. denn selbiges ist an sich lebensgefährlich und endet mit dem ableben. immer.
            mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

            bürstelt wird nur flüssiges

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            • #7
              AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

              Zitat von chaya Beitrag anzeigen
              Die meisten Verkehrstoten sterben vermutlich nicht bei der Sonntagsspazierfahrt.
              Da geb ich Dir absolut Recht. Aber vielleicht starben sie bei der Sonntagsspazierfahrt

              Schmähohne: Ohne den Nimbus des Gefährlichen wär`s doch für Viele gleich weniger interessant.....
              Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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              • #8
                AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

                Zitat von MarleneWatzmann Beitrag anzeigen
                Jeder Mensch hat im Sinn der allgemeinen Handlungsfreiheit das Recht auf das Risiko sich selbst zu schädigen, solange er nicht die Interessen und Belange anderer verletzt.... (Dr. Klaus Burger, Bergwacht Bad Reichenhall)
                Eine interessante Aussage wie ich finde, und das von einem Richter der eigentlich wissen müsste das es dutzende Beispiele in der Rechtssprechung gibt wo exakt diese Aussage eben nicht mehr gilt, auch wenn ich mir wünschen würde das es so wäre...

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                • #9
                  AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

                  Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                  für den zustand der vollkommenen sicherheit müsste man das leben verbieten. denn selbiges ist an sich lebensgefährlich und endet mit dem ableben. immer.
                  Wahre Worte.


                  Schlag nach bei Italo Svevo ("La coscienza di Zeno", 1923):
                  "...La vita somiglia un poco alla malattia come procede per crisi e lisi ed ha i giornalieri miglioramenti e peggioramenti. A differenza delle altre malattie la vita è sempre mortale. Non sopporta cure..."
                  (...Das Leben gleicht ein wenig der Krankheit, die mit Fieberschüben und -rückgängen fortschreitet und tägliche Verbesserungen und Verschlechterungen hat. Im Gegensatz zu den anderen Krankheiten ist das Leben immer tödlich. Es erträgt keine Behandlung...)
                  Zuletzt geändert von Ansahias; 11.12.2011, 14:52. Grund: Übersetzung ergänzt

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                  • #10
                    AW: Symposium für Alpine Sicherheit: „Berge ohne Abgrund sind keine Berge!“

                    Was soll der Vergleich mit dem Rauchen?

                    Wenn ich es richtig verstanden habe, geht oder ging es in dem Vortrag ja darum, dass man sich "frei" in den Bergen herumtreiben kann ohne gleich gerettet zu werden wenn man den Weg verlässt.

                    Mir persönlich gefällt die Aussage der Bergwacht und ich wünsche mir sehnlichst, dass es auch so bleibt!

                    Was unterscheidet Rauchen und Autofahren (um bei den genannten Beispielen zu bleiben) vom Bergsteigen?

                    Es gibt keine Einschränkungen und Verbote und im Falle des Rauchens keine Hinweise auf Schädlichkeit, da es eigentlich nicht schädlich ist.

                    Da nun doch etwas passiert und Leute beim Bergsteigen sterben, mag es eine Frage der Zeit sein, dass wir in der Werbung davor gewarnt werden oder wir Gefahrenhinweise auf der Ausrüstung lesen, wie man sie von den Zigaretten kennt.

                    Der Vergleich mit den Zigaretten und den davon resultierenden Toten verstehe ich nicht ganz...

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