Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

    Tourengruppe löste gewaltige Lawine aus

    In Südtirol ist Samstagvormittag ein Skitourengeher schwer verletzt von seinen Kameraden ausgegraben worden. Bei Schmirn (Bezirk Innsbruck-Land) hatten französische Tourengeher bei einem Lawinenabgang Glück im Unglück.


    Die achtköpfige französische Gruppe war am Vormittag auf dem Weg auf den 2.453 m hohen Jochgrubenkopf. Etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels lösten die Skitourengeher laut Polizei in einem nordseitigen Kar kurz vor 11.00 Uhr eine Lawine aus. Durch die Lawine wurden noch weitere Lawinen ausgelöst, sodass fast der gesamte Gipfelbereich als Lawine abging. Vier Mitglieder der Gruppe wurden von den Schneemassen erfasst und teilweise verschüttet. Sie konnten sich selbst befreien und selbstständig ins Tal abfahren.

    Veider: „Alle Zutaten für eine Lawine“
    Die Gruppe hatte Glück im Unglück, sagt Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung: „Das ist für uns eine Tour, die bei diesen Verhältnissen überhaupt nicht in Frage kommt. Der Hang ist 40 Grad steil, felsdurchsetzt, nordseitig und es herrscht Stufe drei. Das ergibt fast eine Lawinengarantie.“


    Auch in Ridnaun in Südtirol ist am Samstag ein Skitourengeher von einer Lawine verschüttet worden, berichtet Südtirol Online. Die siebenköpfige Gruppe war kurz vor Mittag unterhalb des Ratschingser Kreuz unterwegs, als das Schneebrett abbrach. Ein 50-jähriger Mann aus Südtirol wurde dabei mitgerissen und verschüttet. Die Gruppe konnte den Tourengeher selbst ausgraben und reanimieren, bis die Rettungskräfte eintrafen. Der Südtiroler wurde mit dem Rettungshubschrauber mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Brixen gebracht.

    In weiten Teilen Tirols herrscht derzeit erhebliche Lawinengefahr, vor allem über 2.200 Metern und in schattseitigen Lagen, heißt es von Seiten des Lawinenwarndienstes. Warum sich trotz Warnung immer wieder Tourengeher in offensichtliche Gefahrensituation begeben, ist Peter Veider ein Rätsel. „Man muss heuer die Touren extrem sensibel angehen“, appeliert Veider an die Tourengeher.


    Quelle: http://tirol.orf.at/news/stories/2757594/
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

    Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
    Veider: „Alle Zutaten für eine Lawine“
    Die Gruppe hatte Glück im Unglück, sagt Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung: „Das ist für uns eine Tour, die bei diesen Verhältnissen überhaupt nicht in Frage kommt. Der Hang ist 40 Grad steil, felsdurchsetzt, nordseitig und es herrscht Stufe drei. Das ergibt fast eine Lawinengarantie.“

    Quelle: http://tirol.orf.at/news/stories/2757594/
    An dieser Aussage stimmt fast alles, fast...
    Das interessante Detail am Rande: Weder in der bergfex-Karte, noch in der Tourenplaner-Karte von alpenvereinaktiv.com ist hier das Gelände mit 40° erkennbar.
    Vielmehr haben wir hier ein Paradebeispiel dafür, dass auch wesentlich weniger steile Hänge ihre Tücken bergen können, vor allem auch die Felsdurchsetzung ein bedeutender Faktor sein kann.
    LG

    Kommentar


    • #3
      AW: Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

      Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
      An dieser Aussage stimmt fast alles, fast...
      Das interessante Detail am Rande: Weder in der bergfex-Karte, noch in der Tourenplaner-Karte von alpenvereinaktiv.com ist hier das Gelände mit 40° erkennbar.
      Vielmehr haben wir hier ein Paradebeispiel dafür, dass auch wesentlich weniger steile Hänge ihre Tücken bergen können, vor allem auch die Felsdurchsetzung ein bedeutender Faktor sein kann.
      LG
      Da muss ich dir leider widersprechen. Auf der tirisMap Land Tirol (siehe LWD Tirol) sehe ich in diesem Hang zwar Bereiche bis 30 Grad, aber ebenso Bereiche 30 bis 35 Grad, Bereiche 35 bis 40 Grad und auch Bereiche über 40 Grad. Auf meiner TTQV Hangneigungskarte verhält es sich genauso.
      Aus der Lawinenkunde wissen wir, dass bei einem Dreier immer der gesamte Hang zu beachten ist.
      Allerdings gebe ich dir vollkommen recht, dass auch weniger steile Hänge ihre Tücken haben können. Mir gelang es zum Beispiel, bei einem beginnenden Vierer einen Hang unter 25 Grad Steilheit auszulösen.
      LG Reinhold

      Kommentar


      • #4
        AW: Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

        Passt schon, auf das wollte ich nicht hinaus. Das kann durchaus sein, dass das Gelände dort tatsächlich steiler ist. Besonders verwunderlich allerdings fand ich es, dass in der Tourenplanerkarte von alpenvereinaktiv.com nirgendwo Bereiche (ausser ganz westlich zwei kleine Abschnitte) "rot" eingezeichnet sind. Selbst den "orangen" Bereichen scheint man gut ausweichen zu können.
        Die Bergfexkarte, die ja offensichtlich die AMAP ist, ist ebenso kaum aufschlussreich. Immerhin erkennt man dort die Felsdurchsetzung. Aber auch, dass man am östlichen Begrenzungskamm vermutlich recht sicher aufgehoben wäre,bis auf eine kurze Stelle, noch besser am westlichen.
        Die tiris kannte ich bisher nicht, danke für den Tipp, zurechtfinden dort muss man allerdings erst lernen...
        Ist natürlich alles keine Rechtfertigung dafür, dass man einen Hang nicht vor Ort beurteilt. Ich wär dort sowieso nie rein...

        LG

        Kommentar


        • #5
          AW: Jochgrubenkopf, Schmirntal: Tourengehergruppe löst gewaltige Lawine aus / 13.02.2016

          Naja, man sieht vor allem, dass man schlecht aufgelöstem Datenmaterial noch weniger trauen solle :-)

          Im Anhang mal ein Ausschnitt von alpenvereinaktiv.com und einen von tiris. Ich glaube Tiris verwendet ein 10x10m Modell. Die Outdooractive-Karten von alpenvereinaktiv.com haben schätzungsweise ein 25x25m oder 50x50m Raster.

          Es gibt schon 2 ganz kleine Dreiecke am Nordostrücken, die auf alpenvereinaktiv.com rot markiert sind. Aber auf Tiris sieht man, dass das im Endeffekt ein Bereich von mehreren 100m ist, der über 40 Grad Steil ist und unter dem man durchqueren muss...

          2016-02-14-234610_978x939_scrot.jpg
          2016-02-14-234623_966x978_scrot.jpg

          Kommentar

          Lädt...