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Zwei Rettungseinsätze für zwei Tourengeher im Hagengebirge / 25.08.2016

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  • Zwei Rettungseinsätze für zwei Tourengeher im Hagengebirge / 25.08.2016

    Doppeltes Drama im Hagengebirge

    Im Hagengebirge hat sich ein doppeltes Bergdrama ereignet, das für die beiden Männer glimpflich ausging. Nachdem ein Alpinist von einem Salzburger Hubschrauberteam gerettet worden war, geriet sein Begleiter neuerlich in Bergnot. Eine große Suchaktion folgte.


    Die beiden Alpinisten aus Deutschland starteten am Dienstag von der Jennerbahn bei Berchtesgaden im grenznahen Oberbayern ins Land Salzburg zur Überquerung des Hagengebirges. Sie wollten bei der nicht bewirtschafteten Hochwieshütte übernachten und dann über den steilen Höllriegelsteig ins Bluntautal bei Golling (Tennengau) absteigen.

    Den Ersten nach Absturz ausgeflogen
    Der 73-Jährige stolperte auf österreichischem Gebiet im Steilgelände und verletzte sich beim folgenden Absturz leicht. Das Duo beschloss nun, gemeinsam zu biwakieren, sich zu erholen und erst am nächsten Tag abzusteigen. Mittwochfrüh verschlechterte sich der Zustand des Verunglückten. Via Mobiltelefon wurde Hilfe angefordert und der Mann vom Team eines Notarzthubschraubers ins Tal geflogen. Der andere Alpinist blieb auf eigenen Wunsch zurück und wollte weiter in Richtung Hochwieshütte.

    Schwere Erschöpfung, zweites Biwak
    Wegen Wassermangels geriet er in einen schweren Erschöpfungszustand, erreichte aber noch die unbewirtschaftete Hütte und musste dort neuerlich biwakieren. Er entschloss sich am Donnerstagmorgen, den leichteren, jedoch mit ca. fünf Stunden viel längeren Fußmarsch über das gesamte Hochplateau in Richtung Tenneck im Gemeindegebiet von Werfen (Pongau) anzutreten. Weil sein Mobiltelefon keinen Strom mehr hatte, konnte der 64-Jährige seine Angehörigen über den geänderten Plan (Abstieg Bluntautal) nicht informieren. Diese alarmierten die Bergrettung, nachdem sie bis in die Nacht nichts von dem Mann gehört hatten.

    Mühsame Suche auf riesiger Fläche
    Donnerstagfrüh suchte die Besatzung eines Polizeihubschraubers aus Salzburg mehrere Auf- und Abstiegsrouten des Hagengebirges ab. Gleichzeitig stiegen Bergrettungsleute von verschiedenen Seiten auf das riesige und zum Teil sehr einsame Massiv mit seinen vielen Hochtälern und Plateaus. Donnerstagfrüh wurde der Vermisste gegen 10.00 Uhr beim Abstieg in Richtung Tenneck von Bergrettern aus Werfen gefunden. Der 64-Jährige war sehr erschöpft, unverletzt, und wurde von den Einsatzkräften ins Tal gebracht.

    Änderungen von Routen gefährlich
    Großflächige Suchaktionen im sommerlichen Hochgebirge sind für Einsatzkräfte oft viel zermürbender als Lawineneinsätze, die topografisch auch bei größeren Unglücken stark begrenzt sind. Wenn nicht bekannt ist, in welcher Region oder Ecke eines Massivs sich ein Wanderer oder Bergsteiger ungefähr befinden soll, dann kann eine rechtzeitige Rettung äußerst schwierig bis unmöglich werden. Die Bergrettung appelliert an Bergsportler, ihre Ziele und Tagespläne immer Angehörigen oder Quartiergebern mitzuteilen.


    Quelle: http://salzburg.orf.at/news/stories/2793033/
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Zwei Rettungseinsätze für zwei Tourengeher im Hagengebirge / 25.08.2016

    Zur Ergänzung der Bericht der Bergrettung Werfen:


    Suchaktion im Hagengebirge

    Am Freitagmorgen, 25. August, wurde die Ortsstelle Werfen zu einer Suchaktion im Hagengebirge alarmiert. Ein 64-jähriger Deutscher war von seinen Angehörigen als vermisst gemeldet worden.


    Der deutsche Bergsteiger war bereits am Dienstag, 23. August, gemeinsam mit einem 73-jährigen Bayer, von der Mittelstation der Jennerbahn zu einer Überschreitung über das Hochplateau des Hagengebirges aufgebrochen. Die beiden Pensionisten planten die hochalpine Tour mit einer Übernachtung bei der Hochwieshütte und dem anschließenden Abstieg über den Höllriegelsteig in Richtung Bluntautal nach Golling.
    Gegen 14:00 Uhr befanden sie sich unterhalb der sogenannten Kragenköpfe, als plötzlich einer der beiden Bergsteiger ins Stolpern geriet und in weiterer Folge etwa fünf Meter über eine felsdurchsetzte Rinne abstürzte. Der 73-Jährige zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Um sich von diesen zu erholen, beschlossen die beiden, im Bereich Lengtalschneid (auf etwa 2.200 Meter) zu biwakieren.

    Verletzter wurde mit Rettungshubschrauber geborgen
    Als sich am Morgen des 24. August der Allgemeinzustand des Verunfallten immer mehr verschlechterte, verständigten sie per Euronotruf die Rettungskräfte.
    Während der verunfallte Bergsteiger vom Rettungshubschrauber-Team des ÖAMTC geborgen und nach Salzburg ins LKH geflogen wurde, ging der 64-Jährige weiter in Richtung Hochwieshütte.
    Erst gegen 17:00 Uhr erreichte der total erschöpfte und von dem langen Marsch bereits dehydrierte Bergsteiger die Wasserstelle bei der Hochwieshütte.

    Kein Mobilfunkempfang
    Dort entschloss er sich ein weiteres Mal zu biwakieren und erst am Morgen des 25. August in das etwa fünf Stunden entfernte Blühnbachtal bei Tenneck abzusteigen. Da im dortigen Bereich kein Mobilfunkempfang möglich ist und auch sein Akku bereits verbraucht war, konnte er seine Angehörigen über sein Vorhaben nicht informieren.
    Als der Pensionist gegen 19:30 Uhr noch immer kein Lebenszeichen von sich gab und über sein Handy auch nicht erreichbar war, verständigten die Angehörigen die Bergrettung Werfen.
    Aufgrund der Weitläufigkeit des Gebietes, der einbrechenden Dämmerung und der guten Wettersituation wurde entschieden, mit einer Suche nach dem Pensionisten bis in die Morgenstunden zu warten.
    Gegen 8:00 Uhr wurde ein Suchflug der Flugpolizei Salzburg gestartet. Gleichzeitig stiegen Bergretter aus Werfen über verschiedene Anstiegswege in Richtung Hagengebirge auf. Bereits gegen 10:00 Uhr wurde der vermisste Bergsteiger auf einem Abstiegssteig in das Blühnbachtal in Richtung Tenneck von den Bergrettern gefunden. Er war zwar sehr erschöpft, aber ansonsten wohlauf und wurde von den Einsatzkräften ins Tal gebracht.

    Bericht: Sepp Oppeneiger, Bergrettung Werfen


    Quelle: http://www.bergrettung-salzburg.at/n...-hagengebirge/
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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