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13.06.21 Erste Hitzewelle steht vor der Tür

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  • 13.06.21 Erste Hitzewelle steht vor der Tür

    Der Auftakt der Prognose ist für Klimawandelleugner....

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    In Sodankylä, Lappland, am Polarkreis, betrug die Durchschnittstemperatur vom 01. bis 12. Juni 18,1°C - ein neuer Rekord für Junibeginn.

    In Sibirien brennen wieder einmal die Wälder. Eine Fläche so groß wie der Bodensee ist betroffen: https://siberiantimes.com/other/othe...-strike-early/

    Der gesamte Westen von USA leidet unter einer schweren Dürre: https://www.tagesschau.de/ausland/am...chaft-101.html

    Das gesamte Marmara-Meer ist von Schleimstoffen verschlazt, das jedes Meeresleben tötet. Grund für die Verschlazung ist die Erwärmung der Meerestemperatur durch die Erderwärmung.

    https://www.theguardian.com/world/ga...st-in-pictures

    Eine Boje meldete am 10. Juni in der Nördlichen Ostsee eine Wasseroberflächentemperatur (SST) von 18°C. Obwohl die Messungen erst 1996 begannen, handelt es sich um eine der höchsten SST im Juni seit Messbeginn.

    https://view-cmems.mercator-ocean.fr...IONS_010_007_b

    Naja, und bis in die späten 90er dachte man, dass Grönland und Antarktis stabile Süßwasserreservoire handelt. Im Jahr 2002 kollabierte dann das antarktische Eisschelf Larsen B innerhalb von Wochen und große Eisströme wie Jakobshavn, Helheim und Kangerlussuaq in Südost- und Westgrönland verloren ihre schwimmenden Zungen. Das Festlandeis begann rascher ins Meer zu fließen. Eisschelfe fungieren als Stützpfeiler für das Festlandeis. Wenn die Pfeiler bröckeln, strömt das zurückgehaltende Festlandeis schneller ins Meer.

    Ähnliche Beobachtungen wurden rund um die Westantarktis gemacht. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass es verstärkt zur Eisschmelze über der Wasserlinie kommt (Atmosphäre erwärmt sich) und unterhalb der Wasserlinie (Ozean erwärmt sich, da er rund 90% der menschengemachten Erwärmung durch Treibhausgase aufnimmt).. Was die Modelle nicht vorhersagten -dass die großen Eisriesen schlafende Giganten wären, die Jahrhunderte brauchen würden, bis sie auf die Klimaänderung reagieren.

    Seit den ersten IPCC-Berichten in den 90er Jahren hat sich die Meinung der Wissenschaftler deutlich geändert. 2018 gab es einen Zwischenbericht - der prognostizierte Meereshöhenanstieg bis 2100 durch Antarktis und Grönland betrug 8-54cm. Der nächste IPCC-Report im Jahr 2022 wird basierend auf 10 verschiedenen Simulationen aktualisierte Prognosen enthalten.

    Der größte Teil der Antarktis, die Ostantarktis, beginnt ebenfalls Zeichen für Veränderungen zu zeigen. Dazu kommen die Dominoeffekte durch verschiedene Kipp-Punkte. Insgesamt geht also alles viel schneller als befürchtet.Quelle: Helen Amanda Fricker und Stefan Hofer (Hofer et al., 2020)

    Damit schließt sich der Kreis zur Prognose: Die Großwetterlage fördert weitere Rekordwärme über Russland und in der Arktis, was die Eisschmelze beschleunigt.

    GFSOPEU00_3_34.png

    Prognose folgt ....
    Zuletzt geändert von Exilfranke; 13.06.2021, 15:47.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Heute, Sonntag, .... ist die Kaltfront abgezogen. Dank Nordföhn haben wir im Westen und Süden schon wieder Höchstwerte zwischen 24 und 27 Grad.

    Die kommende Nacht wird vielerorts die kühleste in diesem Monat und bleibt es womöglich auch. Am Alpenostrand dämpft lebhafter Nordwind aber die Abkühlung.

    Am Montag.... pipifeiner Bergtag. Im Osten bis Mittag noch stärkere Cumulus-Bewölkung, die sich an einer Inversion in 2-3km Höhe ausbreitet, am Nachmittag aber weniger wird. Der Nordwind wird dann ebenfalls schwächer. Sonst wolkenlos. In 1500m (freie Atmosphäre) von Ost nach West 10 bis 20 Grad. Nullgradgrenze 4000m.

    Am Dienstag ....weiterhin nur geringe Quellbewölkung, dafür ziehen mit einer Warmfront zeitweise dichtere Schleierwolken durch. Der Sonnenschein wird aber kaum getrübt. Allgemein schwach windig bis auf Taleinwinde. Wenig Temperaturänderung.

    Am Mittwoch liegt die Keilachse zwar über den Westalpen, allerdings macht sich ein schwacher Höhentrog bemerkbar, der am Nachmittag und Abend an der Alpensüdseite (Süd- und Osttirol bis etwa Nockberge) für lokale Gewitter sorgt. Auch am Alpenostrand werden örtlich wieder 30°C erreicht. Der Wind dreht allmählich von Nord auf Südost.

    Am Donnerstag wenig Änderung, der Keil über dem Alpenraum wird gleich von zwei Seiten in die Zange genommen, von Frankreich her und von der Slowakei her. Im Osten ist der schwächere Wirbel. Damit lokale Gewitter abends am ehesten wieder von den Nockbergen westwärts, sonst trocken und heiß. In 1500m verbreitet 16 bis 21°C. Lebhafter Südostwind im Osten, aber nur sehr schwach föhnig.

    Ab Freitag gehen die Wettermodelle auseinander wie ein Hefeteig: Tendenziell zuerst gewittrig, und zwar recht verbreitet, wird es in der Westhälfte etwa bis zu einer Linie Salzburg-Klagenfurt. Hier schon früh aufkommende Gewitter, die aber nur kurzzeitig Abkühlung bringen. Nach Osten zu am längsten sonnig und trocken. Verbreitet über 30°C und sehr schwül.

    Am Samstag tendenziell gewittrig, frühzeitig auch im Osten und Südosten, zum Nachmittag hin früher abschwächend, im Westen umgekehrt.

    Am Sonntag in beiden Modellen unwetterträchtige Lage von West nach Osten, verbunden mit Wettersturz und dem üblichen Hagel/Sturm-Schwergewittergedöns.

    Gruß,Felix
    Zuletzt geändert von Exilfranke; 13.06.2021, 16:16.
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      Und da hat vor ca. 1 Woche (oder 10 Tagen) ein ZAMG-Mensch gemeint, er sieht in den nächsten ca. 8 Wochen keine HItzewelle.
      LG, Eli

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      • #4
        Eigentlich mag ich keine Hitzewellen, aber irgendwie muss der viele Schnee sich reduzieren.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          Mir taugt die Hitze auch nicht so, insbesondere eine feucht-schwüle Wärme nagt an meiner Leistungsfähigkeit. Also das Ganze ruhiger angehen und nur Biken oder so.

          Wie immer Danke für die Infos und die Prognose.

          Viele Liebe Grüße von climby
          Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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          • #6
            Update für die Tage ab Freitag:

            Erwartungsgemäß haben die Wettermodelle die gewitterträchtige Luftmasse ein paar Tage verzögert, die Hitzewelle wird also insgesamt länger dauern.

            Am Freitag befindet sich der Alpenraum im Sattelpunkt (Tröge im Westen und Osten, Keile im Norden und Süden), also Null Höhenströmung. Gleichzeitig verlagert sich die schwüllabile Luftmasse weiter nach Osten. Manchmal hört man bei solchen Wetterlagen von "Luftmassengewittern" oder "Wärmegewittern", die "aus der Luftmasse heraus" entstehen würden, scheinbar zufällig irgendwo und unberechenbar. Das stimmt so nicht ganz. Auch bei dieser Wetterlage gibt es klare äußere (dynamische) Antriebe. Zum einen ein Tiefdruckgebiet über Nordfrankreich mit schwacher Kaltfront über Ostfrankreich bis Schweiz. Zum Anderen eine schwach zyklonale Höhenströmung (flacher Höhentrog). Westösterreich befindet sich dabei präfrontal in der energiereichsten Luftmasse und im Bereich eines Wasserdampfgradienten.

            Damit gibt es über den Schweizer Zentralalpen sowie in Vorarlberg und Tirol ab spätem Nachmittag erste Gewitter, die nach Sonnenuntergang rasch wieder zusammenfallen. Diese Gewitter haben kaum bis keine Zuggeschwindigkeit, können gewaltige Regenmengen bringen (Muren, lokales Hochwasser!), Hagel bis 2cm und stürmische Böen. Zudem sehr blitzreich.

            Östlich einer Linie Salzburg - Lienz bleibt es nahezu gewitterfrei, Höchstwerte in den Niederungen 32 bis 35 Grad. Am Alpenostrand weht lebhafter Südostwind.

            Am Samstag bestehen weiterhin gewisse Modellunsicherheiten bezüglich Ausmaß der Gewitter. Das deutsche Modell ICON rechnet deutlich mehr und weite Teile des Alpenraums betreffend, zuerst im Süden, dann im Norden und in Verbindung mit einer schwachen Druckwelle (Westwind bodennah entlang der Voralpen). Das GFS rechnet hingegen kaum Signale, am ehesten die üblichen Verdächtigen, also Rax-Schneeberg, Semmering/Wechsel. Höchstwerte 33 bis 36 Grad. Bis auf Taleinwinde überall schwach windig und damit gefühlt noch heißer.

            Am Sonntag wird voraussichtlich der stabilste Tag sein mit nur vereinzelten Gewittern, am ehesten entlang der Nördlichen Kalkalpen (Allgäu, Bayrische Alpen) am späten Nachmittag/Abend. Nach Osten weht lebhafter, leicht föhniger Süd- bis Südostwind. Dazu ausprägte Hitze mit 18 bis 25 Grad in 1500m (freie Atmosphäre, am Boden noch wärmer), damit in den Niederungen 33 bis 38 Grad.

            Trend: Auch Montag und Dienstag nach Osten hin länger trocken und nur vereinzelt Gewitter über den Wiener Hausbergen, nach Osten hin 35 Grad und mehr, im Westen insgesamt gewitteranfälliger, daraus entstehende Druckwellen (stürmisch auffrischender westwind) bringen vor allem nachts etwas trockenere luft (aber kaum Abkühlung).

            Gruß,Felix





            http://www.wetteran.de

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