Griaß eich mitnand,
übermorgen beginnt für die Meteorologen der Herbst (kalendarisch erst drei Wochen später, der meteorologische Herbst existiert nur, weil sich mit ganzen Monaten besser rechnen lässt), doch herbstlich kühl wurde es schon ab gestern mit einer markanten Kaltfront, die gegen die Nordalpen geklatscht ist. Heute ist die Schneefallgrenze mit dem Nordstau (resultierend aus einer Okklusion) in Vorarlberg und Tirol bis auf 1500m abgesunken, in Kärnten immerhin auf 1700m.
Das klingt zwar alles recht beeindruckend für den Spätsommer, doch möge man sich an den Septemberbeginn 2007 erinnern, als es am 5. und 6. September im Inntal bis auf 900m herabschneite.
Axamer Lizum (1564m) am 5. September 2007 mit 10cm Neuschnee,
bei der Birgitzköpfelhütte (2340m) lagen am Nachmittag bereits 50cm, bei Zuwachsraten von 10 cm pro Stunde.
Am Brenner war es mit 10cm die höchste Schneedecke an einem 5. September seit 100 Jahren und am Flughafen Innsbruck mit +6,x°C der kälteste 5. September seit Jahrzehnten (hab die genauen Daten nicht mehr im Kopf).
Es geht also noch "schlimmer", wobei dieser frühe Wintereinbruch in den Bergen für den weiteren Bergsommer nichts heißen muss. Im Gegenteil, in den nächsten Tagen bis in die kommende Woche hinein geht es mit den Temperaturen wieder deutlich bergauf, sodass die Nullgradgrenze bis kommenden Sonntag wieder auf 2500m (Niederösterreich) bis 3500m (Ötztaler Hauptkamm) steigt und der gefallene Neuschnee weitgehend abschmilzt.
Die kurzfristigen Aussichten verheißen für zumindest für die kommende Nacht auf Dienstag und tagsüber weiteren Neuschnee mit Schwerpunkt Allgäu bis Salzkammergut, und ebenda die obligatorischen Nordstauregionen. Die Schneefallgrenze verändert sich kaum, verharrt zwischen 1500 und 1800m, wobei bei Starkniederschlag auch tiefere Schneefallgrenzen möglich sind. Bis Dienstag abend fallen in den genannten Regionen verbreitet weitere 30-50cm, örtlich auch bis zu 70cm Neuschnee.
Relativ wenig Niederschlag gibt es in den Bergregionen vom Oberinntal bis Innsbruck und südwärts (Nordföhn!), im Laufe der Nacht breiten sich dagegen die Schauer weiter nach Osten bis zu den niederösterr. Voralpen aus und bringen auch dort in höheren Lagen Neuschnee von 10-20cm, lokal darüber.
Vom Appenzeller Land westwärts entwickeln sich nur noch vereinzelte Schauer, die tagsüber nachlassen. Südlich des Alpenhauptkamms lockert es generell auf, zeitweise scheint die Sonne bei stark böigem Nordwind/Nordföhn.
Sonst weht in den Ostalpen allgemein starker bis stürmischer Nordwestwind in freien/exponierten Lagen, der vor allem östlich der Niederen Tauern morgen im Tagesverlauf deutlich an Stärke gewinnt. Auf der Rax und am Schneeberg sind dann morgen abend und in der Nacht zu Mittwoch teils schwere bis orkanartige Sturmböen möglich.
Doch auch im Donauraum und am Alpenostrand (inkl. Wien) sind morgen nachmittag und in den Nachtstunden stürmische Böen, in freien Lagen schwere Sturmböen möglich.
Wie man sieht, ist morgen wettertechnisch einiges geboten. Schuld daran ist ein kleinräumiges Bodentief über Polen-Slowakei-Ungarn, das große Druckdifferenzen gegenüber dem nachrückenden Hoch über den Westalpen/Frankreich aufbaut. Die Okklusion dreht sich mehrfach um das Tief ein und zieht in den nächsten 36h über den Ostalpenraum hinweg.
Das Gefinkelte an solchen Lagen ist die Unberechenbarkeit dieser rückwärtsgewandten Okklusionen. Naturgemäß haben die Wettermodelle Probleme, die Lokalität und Dauer der Okklusionen richtig zu erfassen, sodass es meist länger schifft als vorhergesagt. Dass das auch morgen für das östliche Österreich zutrifft, ist eher unwahrscheinlich, da noch eine graziöse Dame ins Wettergeschehen eingrifft: Ex-Tropensturm "Danielle", welche bei ihrer Reise durch den Atlantik in den gemäßigten Breiten angekommen ist und nun in die Frontalzone eingegliedert wird. "Danielle" verstärkt sich morgen abend über dem Nordatlantik (und wandelt sich dabei in ein Tief der gemäßigten Breiten um, d.h. es verliert ihre tropischen Eigenschaften und entwickelt Fronten) und drängt durch ihre Ostwärtsverlagerung die Druckgebiete weiter ostwärts, also auch unser Schietwetter-Tief, nach Osten ab. Wäre "Danielle" ein popeliges, mickriges Tief, das sich eher auflöst als verstärkt, würde die besagte Okklusion länger über unseren Köpfen verweilen.
Mittwoch...tritt Wetterberuhigung ein, vor allem nördlich des Hauptkamms halten sich aber noch zum Teil viele Restwolken, die erst nachmittags aufgehen. Vom Mühlviertel bis Wienerwald ziehen noch vereinzelte Schauer durch, entsprechend weht hier bis zum östlichen Donauraum weiterhin frischer bis starker, in Böen steifer (es lebe die Beaufort-Skala) Wind.
Sonst nachlassender Nordwestwind.
Die Nullgradgrenze reicht von 4000m in den französischen Alpen bis 2500m am Schneeberg (wenn er denn so hoch wäre).
Donnerstag... östlich der Donau weiterhin leicht unbeständig mit letzten Schauern, jedoch deutlich nachlassender Wind. Sonst allgemein Temperaturanstieg in allen Höhen, Nullgradgrenze über 2800m ansteigend in den Ostalpen, in den Westalpen über 3500m. Vor allem entlang des westlichen Hauptkamms entwickeln sich im Tagesverlauf einige Quellwolken, Schauer bilden sich aber nur ganz vereinzelt. Sonst lockere Quellwolken und viel Sonne.
TREND:
Freitag generell mehr Wolken und vor allem in den Süd- und Ostalpen einige Schauer und einzelne Gewitter. Am Samstag weiterhin unbeständig nach Osten hin.
übermorgen beginnt für die Meteorologen der Herbst (kalendarisch erst drei Wochen später, der meteorologische Herbst existiert nur, weil sich mit ganzen Monaten besser rechnen lässt), doch herbstlich kühl wurde es schon ab gestern mit einer markanten Kaltfront, die gegen die Nordalpen geklatscht ist. Heute ist die Schneefallgrenze mit dem Nordstau (resultierend aus einer Okklusion) in Vorarlberg und Tirol bis auf 1500m abgesunken, in Kärnten immerhin auf 1700m.
Das klingt zwar alles recht beeindruckend für den Spätsommer, doch möge man sich an den Septemberbeginn 2007 erinnern, als es am 5. und 6. September im Inntal bis auf 900m herabschneite.
Axamer Lizum (1564m) am 5. September 2007 mit 10cm Neuschnee,
bei der Birgitzköpfelhütte (2340m) lagen am Nachmittag bereits 50cm, bei Zuwachsraten von 10 cm pro Stunde.
Am Brenner war es mit 10cm die höchste Schneedecke an einem 5. September seit 100 Jahren und am Flughafen Innsbruck mit +6,x°C der kälteste 5. September seit Jahrzehnten (hab die genauen Daten nicht mehr im Kopf).
Es geht also noch "schlimmer", wobei dieser frühe Wintereinbruch in den Bergen für den weiteren Bergsommer nichts heißen muss. Im Gegenteil, in den nächsten Tagen bis in die kommende Woche hinein geht es mit den Temperaturen wieder deutlich bergauf, sodass die Nullgradgrenze bis kommenden Sonntag wieder auf 2500m (Niederösterreich) bis 3500m (Ötztaler Hauptkamm) steigt und der gefallene Neuschnee weitgehend abschmilzt.
Die kurzfristigen Aussichten verheißen für zumindest für die kommende Nacht auf Dienstag und tagsüber weiteren Neuschnee mit Schwerpunkt Allgäu bis Salzkammergut, und ebenda die obligatorischen Nordstauregionen. Die Schneefallgrenze verändert sich kaum, verharrt zwischen 1500 und 1800m, wobei bei Starkniederschlag auch tiefere Schneefallgrenzen möglich sind. Bis Dienstag abend fallen in den genannten Regionen verbreitet weitere 30-50cm, örtlich auch bis zu 70cm Neuschnee.
Relativ wenig Niederschlag gibt es in den Bergregionen vom Oberinntal bis Innsbruck und südwärts (Nordföhn!), im Laufe der Nacht breiten sich dagegen die Schauer weiter nach Osten bis zu den niederösterr. Voralpen aus und bringen auch dort in höheren Lagen Neuschnee von 10-20cm, lokal darüber.
Vom Appenzeller Land westwärts entwickeln sich nur noch vereinzelte Schauer, die tagsüber nachlassen. Südlich des Alpenhauptkamms lockert es generell auf, zeitweise scheint die Sonne bei stark böigem Nordwind/Nordföhn.
Sonst weht in den Ostalpen allgemein starker bis stürmischer Nordwestwind in freien/exponierten Lagen, der vor allem östlich der Niederen Tauern morgen im Tagesverlauf deutlich an Stärke gewinnt. Auf der Rax und am Schneeberg sind dann morgen abend und in der Nacht zu Mittwoch teils schwere bis orkanartige Sturmböen möglich.
Doch auch im Donauraum und am Alpenostrand (inkl. Wien) sind morgen nachmittag und in den Nachtstunden stürmische Böen, in freien Lagen schwere Sturmböen möglich.
Wie man sieht, ist morgen wettertechnisch einiges geboten. Schuld daran ist ein kleinräumiges Bodentief über Polen-Slowakei-Ungarn, das große Druckdifferenzen gegenüber dem nachrückenden Hoch über den Westalpen/Frankreich aufbaut. Die Okklusion dreht sich mehrfach um das Tief ein und zieht in den nächsten 36h über den Ostalpenraum hinweg.
Das Gefinkelte an solchen Lagen ist die Unberechenbarkeit dieser rückwärtsgewandten Okklusionen. Naturgemäß haben die Wettermodelle Probleme, die Lokalität und Dauer der Okklusionen richtig zu erfassen, sodass es meist länger schifft als vorhergesagt. Dass das auch morgen für das östliche Österreich zutrifft, ist eher unwahrscheinlich, da noch eine graziöse Dame ins Wettergeschehen eingrifft: Ex-Tropensturm "Danielle", welche bei ihrer Reise durch den Atlantik in den gemäßigten Breiten angekommen ist und nun in die Frontalzone eingegliedert wird. "Danielle" verstärkt sich morgen abend über dem Nordatlantik (und wandelt sich dabei in ein Tief der gemäßigten Breiten um, d.h. es verliert ihre tropischen Eigenschaften und entwickelt Fronten) und drängt durch ihre Ostwärtsverlagerung die Druckgebiete weiter ostwärts, also auch unser Schietwetter-Tief, nach Osten ab. Wäre "Danielle" ein popeliges, mickriges Tief, das sich eher auflöst als verstärkt, würde die besagte Okklusion länger über unseren Köpfen verweilen.
Mittwoch...tritt Wetterberuhigung ein, vor allem nördlich des Hauptkamms halten sich aber noch zum Teil viele Restwolken, die erst nachmittags aufgehen. Vom Mühlviertel bis Wienerwald ziehen noch vereinzelte Schauer durch, entsprechend weht hier bis zum östlichen Donauraum weiterhin frischer bis starker, in Böen steifer (es lebe die Beaufort-Skala) Wind.
Sonst nachlassender Nordwestwind.
Die Nullgradgrenze reicht von 4000m in den französischen Alpen bis 2500m am Schneeberg (wenn er denn so hoch wäre).
Donnerstag... östlich der Donau weiterhin leicht unbeständig mit letzten Schauern, jedoch deutlich nachlassender Wind. Sonst allgemein Temperaturanstieg in allen Höhen, Nullgradgrenze über 2800m ansteigend in den Ostalpen, in den Westalpen über 3500m. Vor allem entlang des westlichen Hauptkamms entwickeln sich im Tagesverlauf einige Quellwolken, Schauer bilden sich aber nur ganz vereinzelt. Sonst lockere Quellwolken und viel Sonne.
TREND:
Freitag generell mehr Wolken und vor allem in den Süd- und Ostalpen einige Schauer und einzelne Gewitter. Am Samstag weiterhin unbeständig nach Osten hin.
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