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25.12.2010: Aussichten bis zum Jahreswechsel

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  • 25.12.2010: Aussichten bis zum Jahreswechsel

    Servus,

    nach zehntägiger Pause (Urlaub) melde ich mich wohlbehalten und sogar ohne große Verspätung in Wien zurück.





    Während ich zuhause am Bayerischen Untermain heute vormittag noch 20 cm Neuschnee genießen durfte, und sich die Fahrt zum Frankfurter Flughafen auf Schneefahrbahn recht abwechslungsreich gestaltete, landete ich im gebräunten Wien um 13.00 MEZ, bei nem knappen Zentimeter Alibischnee im oberen 10. Bezirk.

    Was passiert nun noch bis zum Jahresende? Nicht viel, das verrät der Blick auf den Gesamtniederschlag, der von heute mittag, 13.00 MEZ, an bis zum 1. Jänner 2011, 01 MEZ, fallen soll (Angabe in mm = l pro m²)



    Etwas Neuschnee gibt es demzufolge noch in den französischen Alpen sowie an der österr. Alpennordseite, aber mehr als 5-10 cm, stellenweise 15 cm, kann man da nicht erwarten.

    Bis Dienstag, 28. Dezember, bleibt die Lage also beim status quo, d.h., wer jetzt Schnee hat, behält ihn auch, und wer keinen hat, der hat hoffentlich ein Alternativprogramm

    Nachfolgend gehen die führenden Wettermodelle (wenn nicht extra erwähnt, gehe ich meist von GFS und EZWMF aus) überraschend stark auseinander, d.h. es ist aus jetziger Sicht unklar, welches Silvesterwetter erwartet werden kann.

    Bis Donnerstag, 30. Dezember, besteht insofern Einigkeit, dass die kalte Luft in den Niederungen liegen bleibt, und auch trotz Sonne, teils aber auch Hochnebel, meist Dauerfrost herrscht. In der Höhe setzt ab Dienstag von West nach Ost fortschreitend wieder eine deutliche Frostabschwächung, allerdings ohne migräneverursachenden Föhn, ein.

    In der aktuellen GFS-Version drückt in der Silvesternacht von Osten her ein schwaches Höhentief nach Österreich herein, das für leichte Schneefälle bis zu den Wiener Hausbergen sorgen würde. Sonst bliebe es überwiegend trocken.

    In der aktuellen EZMWF-Version kippt die Strömung hingegen am 31. Dezember auf Nordwest und eine Nordweststaulage etabliert sich, vorübergehend käme dabei auch wärmere Luft heran, sodass die Nordalpen wieder schönen Neuschnee sehen würden.

    In beiden Modellen ist die Unsicherheit, was ab Donnerstag passiert, aber enorm, sodass ich derzeit auch kein Modell präferieren kann.

    Festhalten lässt sich nur die Fortsetzung des aktuellen, sofern vorhandenen, Winterwetters bis einschließlich Mittwoch, 29. Dezember.

    Noch ein Wort zur aktuellen Wetterlage in Europa:

    Zahlen kommen noch, in Großbritannien ist es aber zweifelsfrei der schneereichste und kälteste Winter seit Aufzeichnungsbeginn vor 230 Jahren, und auch in Deutschland wurden verbreitet Rekorde gebrochen, egal ob West-, Nord- oder Ostdeutschland. Nur Süddeutschland, also alles südlich des Weißwurstäquators (Donau) würde ich noch als 'normal' bezeichnen.

    Ungewöhnlich, oder bezeichnend, ist auch das völlige Fehlen von Hochdrucklagen in Mitteleuropa, was insbesondere für die Wetterdienste, aber auch Räum- und Rettungsdienste pausenloser Einsatz bedeutet.

    Gruß und schöne Restfeiertage sowie ein guter Rutsch ins neue Jahr,
    Felix
    http://www.wetteran.de

  • #2
    AW: 25.12.2010: Aussichten bis zum Jahreswechsel

    Kurze Aktualisierung:

    5-10 cm Neuschnee sind am Dienstag, 28.12., zwischen Appenzeller Land und Kitzbüheler Alpen möglich, bis 5 cm Schnee gebietsweise auch in den niederösterr. Kalkalpen.

    Am Mittwoch und Donnerstag setzen sich leichte Schneefälle an der Alpennordseite fort, wobei der Schwerpunkt östlich der Kitzbüheler Alpen liegt.
    Die Nullgradgrenze steigt dabei sukzessive von West nach Ost auf 700 bis 1000 m an. Mit Regen muss aber vorerst nicht gerechnet werden, da die Niederschläge dann auch aufhören.

    So gut wie kein Neuschnee ist dagegen südlich des Hauptkamms zu erwarten, geringe Hoffnungen dürfen oder müssen sich dagegen rund ein Viertel der Österreicher, also die Wiener, machen, da von Nordwesten her etwas über den Wienerwald schwappen kann. Durch die butterzarte Nordwestströmung in der Höhe ergeben sich einerseits keine so starken Schneedrifteffekte wie am 14/15.12. als der starke Nordwestwind den Schneefall weit auf die windabgewandte Seite des nördlichen Wienerwalds blies und so auch die südlichen Bezirke Wiens gut eingeschneit wurden, andererseits wirkt sich das Lee, aber auch der Stau dann generell nicht so markant aus. Mit anderen Worten: eher gleichmäßigere Verteilung im Stadtgebiet/Wienerwald mit leichter Bevorzugung der Nordwestregionen.

    Für Silvester und danach scheint sich aus jetziger Sicht die gestern erwähnte EZMWF-Version durchzusetzen, demzufolge Kippen auf Nordwest und Durchgang einer teilweise maskierten Kaltfront in der Silvesternacht (sprich, bodennah wird es wärmer, in der Höhe kälter) mit lebhafter Nordwestströmung im Donauraum.

    Ich wage aber noch keine genauere Prognose, außer, dass die südlich des Hauptkamms gelegenen Regionen wetterbegünstigt (in diesem Fall: trocken, teils auch aufgelockert oder klar) bleiben und vor allem in den österr. Nordalpen eher bewölktere Wetterbedingungen herrschen.

    Gruß,Felix
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      AW: 25.12.2010: Aussichten bis zum Jahreswechsel

      Nächstes Update:

      Heute abend schwächt sich der Schneefall an der Alpennordseite langsam ab, sonst bleibt es überall trocken, streckenweise auch aufgelockert oder klar.

      Der Donnerstag und Freitag verläuft unter Zwischenhocheinfluss überall trocken, in der Höhe kommt es zu einer weiteren Frostabschwächung, in mittleren Lagen sind zarte Plusgrade möglich.

      Die Silvesternacht wird aus jetziger Sicht überall trocken ablaufen, südlich der Alpen sowie - von einzelnen Hochnebelfeldern abgesehen - in den westlichen Tälern vielerorts klar oder gering bewölkt. Nördlich der Donau ziehen hingegen dichtere Wolken durch, im Mühl- und Waldviertel fällt vereinzelt etwas Schnee.

      Trend:

      Auch im neuen Jahr setzt sich das kalte Winterwetter fort. Neuschnee beschränkt sich zunächst auf die Nordalpen bzw. den westlichen Donauraum, weiter östlich hält das nahezu grüne Landschaftsbild (leider) an. Erst im weiteren Verlauf (nach dem 5. Jänner) deutet sich schüchtern die Bildung eines Italientiefs an, was auch im Süden und Osten Österreichs wieder Neuschneezuwachs bringen könnte.

      Wesentlich besser kommt Deutschland weg, auch die tschechischen und slowakischen sowie polnischen Schigebiete können sich freuen. Hier dauert das vielfach frostige und immer wieder von neuen Schneefällen geprägte Rekordwinterwetter (vielerorts schneereich und kalt) an. In Berlin und Dresden liegen derzeit rund 40 cm Schnee, auf Rügen sind es 54 cm. Ähnliches liegt auch auf der Insel Bornholm in der Ostsee, die zeitweise komplett eingeschneit war.

      Gruß,Felix
      http://www.wetteran.de

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