Nachtrag:
Gefrierender Regen, Glatteisregen, Eisregen, Eiskörner, Blitzeis....
Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, dazu muss man wissen, dass das Wasser in der Atmosphäre bis -40°C flüssig bleibt.
Vergangenen Mittwochnachmittag kam es in der südlichen Steiermark sowie im Südburgenland vorübergehend zu Regen bei Minusgraden, davor schneite es heftig. Üblicherweise sind hohe Wolken kalt und enthalten viele Eiskristalle (= Kondensationskeime), während tiefe Wolken warm sind und aus unterkühlten Wassertropfen bestehen. Wenn die Eiskristalle in die tiefe Wolkendecke fallen, lagern sich die Tropfen an die Kristalle an und erreichen als Schneeflocken den Boden.
Eine mögliche Erklärung: die hohen/mittelhohen Wolken wurden durch großräumige Absinkvorgänge und Verdunstungsprozesse entfernt, übrig blieben die tiefen Wolken, d.h. viele unterkühlte Wassertropfen, die kollidierten und zu Boden fielen, übrig bleiben Eiskörner, man sagt auch Eisregen dazu. Es handelt sich dabei um rundliche, durchsichtige Körndln. Diese lagern sich am Boden als Granulat ab.
Wesentlich schlimmer ist es aber, wenn sich bei einer winterlichen Hochdrucklage mit tiefliegendem Hochnebel, der aus unterkühlten Wassertropfen besteht, feine Wassertropfen bilden, die ausfallen. Die Fallstrecke reicht nicht aus, damit die Tropfen als Eiskörner am Boden ankommen. Sie gelangen flüssig zum Erdboden und gefrieren, da sie unterkühlt sind, sofort am Boden fest, unabhängig davon, ob der Boden gefroren ist oder nicht.
Dieses Glatteisnieseln kann lokal begrenzt auftreten.
Gefrierendes Nieseln oder gefrierender Regen alias Glatteisregen tritt schließlich auch bei Lagen wie kommendem Wochenbeginn auf, wenn sich in der Höhe eine schmale Schicht mit Temperaturen über Null Grad bildet und am Boden noch Minusgrade herrschen. Dann fällt der Regen auf den gefrorenen Boden und bildet Glatteis, reißerischer sagt man dazu auch Blitzeis.
Ist der Regen sehr stark und wird es gleichzeitig in der Höhe wärmer, so wärmt er den Boden rasch und dessen Temperatur geht über Null, das Glatteis ist dann nur von kurzer Dauer. Auch begleitender starker Wind kann die Erwärmung der Bodenschicht fördern und das Glatteispotential verringern.
Dann gibt es noch einen extremen Fall, wie er vergangenen Mittwoch in Rumänien auftrat: Während um den Karpatenbogen von Nordosten sehr strenge Frostluft einströmte, wurde in höheren Luftschichten aus Südwesten sehr warme Luft herangeführt. Diese schob sich über die kalte Luft und brachte flächige Aufgleitniederschläge (Warmfront). Daraus resultierte teilweise starker Regen auf eine sehr kalte Bodenschicht (unter -7 Grad). Entsprechend verwandelte sich im Osten und Südosten Rumäniens der Boden verbreitet in eine zentimeterdicke Eisschicht.
http://derstandard.at/1289609319033/...durch-Blitzeis
(Entgegen der Standard-Meldung "Blitzeis" war dieses Ereignis relativ gut vorhergesagt)
Inneralpin kommt Glatteis relativ selten vor, da sich in den Tälern meist genügend mächtige Kaltluftschichten halten, durch die der fallende Niederschlag entweder als Schnee oder zumindest als Eiskörner am Boden ankommt.
Gruß,Felix
Gefrierender Regen, Glatteisregen, Eisregen, Eiskörner, Blitzeis....
Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, dazu muss man wissen, dass das Wasser in der Atmosphäre bis -40°C flüssig bleibt.
Vergangenen Mittwochnachmittag kam es in der südlichen Steiermark sowie im Südburgenland vorübergehend zu Regen bei Minusgraden, davor schneite es heftig. Üblicherweise sind hohe Wolken kalt und enthalten viele Eiskristalle (= Kondensationskeime), während tiefe Wolken warm sind und aus unterkühlten Wassertropfen bestehen. Wenn die Eiskristalle in die tiefe Wolkendecke fallen, lagern sich die Tropfen an die Kristalle an und erreichen als Schneeflocken den Boden.
Eine mögliche Erklärung: die hohen/mittelhohen Wolken wurden durch großräumige Absinkvorgänge und Verdunstungsprozesse entfernt, übrig blieben die tiefen Wolken, d.h. viele unterkühlte Wassertropfen, die kollidierten und zu Boden fielen, übrig bleiben Eiskörner, man sagt auch Eisregen dazu. Es handelt sich dabei um rundliche, durchsichtige Körndln. Diese lagern sich am Boden als Granulat ab.
Wesentlich schlimmer ist es aber, wenn sich bei einer winterlichen Hochdrucklage mit tiefliegendem Hochnebel, der aus unterkühlten Wassertropfen besteht, feine Wassertropfen bilden, die ausfallen. Die Fallstrecke reicht nicht aus, damit die Tropfen als Eiskörner am Boden ankommen. Sie gelangen flüssig zum Erdboden und gefrieren, da sie unterkühlt sind, sofort am Boden fest, unabhängig davon, ob der Boden gefroren ist oder nicht.
Dieses Glatteisnieseln kann lokal begrenzt auftreten.
Gefrierendes Nieseln oder gefrierender Regen alias Glatteisregen tritt schließlich auch bei Lagen wie kommendem Wochenbeginn auf, wenn sich in der Höhe eine schmale Schicht mit Temperaturen über Null Grad bildet und am Boden noch Minusgrade herrschen. Dann fällt der Regen auf den gefrorenen Boden und bildet Glatteis, reißerischer sagt man dazu auch Blitzeis.
Ist der Regen sehr stark und wird es gleichzeitig in der Höhe wärmer, so wärmt er den Boden rasch und dessen Temperatur geht über Null, das Glatteis ist dann nur von kurzer Dauer. Auch begleitender starker Wind kann die Erwärmung der Bodenschicht fördern und das Glatteispotential verringern.
Dann gibt es noch einen extremen Fall, wie er vergangenen Mittwoch in Rumänien auftrat: Während um den Karpatenbogen von Nordosten sehr strenge Frostluft einströmte, wurde in höheren Luftschichten aus Südwesten sehr warme Luft herangeführt. Diese schob sich über die kalte Luft und brachte flächige Aufgleitniederschläge (Warmfront). Daraus resultierte teilweise starker Regen auf eine sehr kalte Bodenschicht (unter -7 Grad). Entsprechend verwandelte sich im Osten und Südosten Rumäniens der Boden verbreitet in eine zentimeterdicke Eisschicht.
http://derstandard.at/1289609319033/...durch-Blitzeis
(Entgegen der Standard-Meldung "Blitzeis" war dieses Ereignis relativ gut vorhergesagt)
Inneralpin kommt Glatteis relativ selten vor, da sich in den Tälern meist genügend mächtige Kaltluftschichten halten, durch die der fallende Niederschlag entweder als Schnee oder zumindest als Eiskörner am Boden ankommt.
Gruß,Felix