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Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

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  • #31
    AW: Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

    Warum es zu so einer Entwicklung gekommen ist, ist vlt auch durch dieses meines Erachtens fahrlässiges Sprichwort bedingt: "es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Ausrüstung"....

    Dazu kommt noch das aggressive Marketing der Produzenten. Ja das Equipment is mittlerweile super! Kauf mir selbst auch immer wieder mal den ein oder andren Schwachsinn... Aber Equipment ist halt nicht alles. Auch wenn noch so viele glauben dass sie mit einer 5.000€ Ausrüstung überall rauf kommen, den Gipfelerfolg kann man sich nicht kaufen und man darf nie vergessen dass einem der Gipfel nicht davon läuft

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    • #32
      AW: Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

      Es ist auch ein Privilieg in den Bergen unterwegs zu sein, viele schätzen das, ich kann die Angst verstehen, etwas zu verpassen.

      Um bei dem Beispiel oben zu bleiben Vater mit drei Kindern, tja, dann muss schon ein größeres verläßliches Auto her, die Miete ist nicht zu verachten, oder er zahlt noch am Haus.

      Wieviel Wochenende kann so einer fordernde Bergtouren machen?

      Fehlt nur noch, dass es auch ein Spätstarter ist. Wenn ich mal in meiner Familie mich umsehe, da hat man zwei, drei Kinder mit allem was dazu gehört.

      Wenn diese Leute 7 Tage im Jahr Alpin-Ski fahren (wir reden nicht davon was das kostet mit Familie und Pension/Hotel), dann können sie noch dankbar sein.

      Ich habe es aufgegeben, mal mit Cousin oder Bruder eine Bergtour zu machen, oder gar eine Skitour... Wenn die mal Luft zum atmen haben, dann müssen sie einfach mal 60 Minuten in der Stille ins Leere starren. Viel mehr geht dort nicht.

      Da kann ich schon die Angst verstehen etwas zu verpassen. Es ist entweder... oder bei bestimmten Lebensfragen und Hobbies. Oder man kommt aber ganz schwer ins Organisieren und Rotieren... Und dann kommt sowas bei raus...

      Trotzdem: Die meisten Begeher vom Stubaier HW kriegen es ja gut hin, selbst wenn die Unfälle die Spitze vom Eisberg der Überforderung sind, aber ich denk das ist normal und kann fast gar nicht anders sein.
      Zuletzt geändert von ftw; 24.08.2016, 17:20.

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      • #33
        AW: Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

        Vor ein paar Jahren auf der Glungezerhütte erlebt, wie sich unerfahrene Wanderer die Mehrtagestouren zusammenstellen.
        Zwei junge Deutsche hatten sich den Inntaler Höhenweg schlicht nach der Länge ausgesucht, aber sich null Gedanken darüber gemacht,
        was passiert, wenn Gewitter angesagt sind (waren sie, und die nächste Etappe ist gut 7-9 Std. lang und kraftraubend).

        So wurde davon ausgegangen, dass man am Höhenweg sowieso Wasserstellen habe, einkehren könnte (gilt beides für die Etappe von der Glungezerhütte bis zur Lizumer Hütte nicht), entsprechend hatten sie zu wenig Wasserflaschen mit, konnten also gar nicht mehr als ihre anderthalb bis zwei Liter mitnehmen, es wurde sich nicht über die Wegbeschaffenheit informiert (Blockwerk, Kraxeleien), die am Folgetag mehr Zeit kostete als gedacht, Wetterbericht auch blunzn (nass durchaus gefährlich am Grat bzw. im Blockgelände), ebenso Schneefelder (Steigeisen??). Ich erwähnte auch zwei mal das erhöhte Gewitterrisiko und den drohenden Wettersturz am folgenden Montag mit heftigen Gewittern. Das einzige, worum sich die Wanderer Sorgen machten: "Zum Glück haben wir warme Kleidung mit und Regensachen."
        http://www.wetteran.de

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        • #34
          AW: Re: AW: Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
          Das ist eine sehr spannende These. Würde das mal den "Camino-Effekt" nennen. Wie beim Pilgern geht man stur einen vorgeplanten Weg. Bei meinen letzten Mehrtagestouren in den Niederen Tauern stand das auch außer Frage (obwohl Hütten nicht rasend überlaufen). Man hält sich eben an die geplante Route, denn "die Hütten sind sonst überbucht", "man zahlt Reservierungsgebühr", "reservieren gehört einfach zum Anstand des Bergwanderers" etc.. Im Juli am Zentralalpenweg (Obertauern - Mallnitz) haben wir mal gar nichts reserviert, das war fast eine Befreiung, wie flexibel wir entscheiden konnten, ob wir heute nur weit gehen oder doch noch weiter (mag eh nicht vor dem Abendessen auf eine Hütte kommen). Die Hütten waren zumal alle fast leer...
          Gerade beim Stubaier Höhenweg lassen sich die meisten Etappe problemlos (ohne auf Taxi oder Öffis zurückgreifen zu müssen) unten umgehen, wenn die Bedingungen nicht gut sind. Da kann man leicht seinen Zeitplan halten, obwohl die Bedingungen einem für den Übergang zu schlecht erscheinen.

          Zitat von ftw Beitrag anzeigen
          Wieviel Leute begehen denn diesen Weg im Jahr? Ich finde die Stelle ist ein absolut natürlicher Flaschenhals wo es ein Paar sehr wenige unvorsichtige gehetzte Pechvögel eben trifft.
          Zitat von ftw Beitrag anzeigen
          Trotzdem: Die meisten Begeher vom Stubaier HW kriegen es ja gut hin, selbst wenn die Unfälle die Spitze vom Eisberg der Überforderung sind, aber ich denk das ist normal und kann fast gar nicht anders sein.
          Die beiden Aussagen möchte ich noch einmal zitieren, weil ein Großteil der subjektiven Zunahme der Bergunfälle darauf zurückzuführen ist, dass viel mehr Leute in die Berge gehen als früher.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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          • #35
            AW: Re: AW: Viele Unfälle an derselben Stelle vom Stubaier Höhenweg

            Und wieder ein Unfall auf dem gleichen Wegstück...

            Urlauber bei Absturz schwer verletzt

            Am Stubaier Höhenweg ist am Montag ein 69-jähriger Deutscher rund 200 Meter abgestürzt. Der Mann zog sich dabei sehr schwere Verletzungen zu.
            http://tirol.orf.at/news/stories/2862907/

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