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Bergfriedhöfe

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  • #16
    Nachtrag zu Johnsbach

    "Bergsteigerfriedhöfe" liegen unter anderem in Heiligenblut am Großglockner, in Pontresina am Fuße der Bernina, in Zermatt am Fuße des Matterhorns, in Sulden am Ortler und in Chamonix am Mt. Blanc.
    In Heiligenblut sind heute nur mehr 7Bergtote begraben, in Sulden 6, in Zermatt wurden 113 Bergsteiger zur Ruhe gebettet, deren Gräber größtenteils noch vorhanden sind, und in Pontressina sind 20 Bergsteiger beigesetzt.
    In Johnsbach liegt also der größte Bergsteigerfriedhof Österreichs und einer der größten der Welt, den auf ihm sind 83 Bergsteiger begraben. 49Gräber mit 59Toten sind noch erhalten.
    1885 trug man auf Stangen die ersten Opfer der Gesäuseberge herunter und bettete sie zwischen der Gräber der johnsbacher Bauern zur Ruhe. Das letzte Opfer der Berge wurde vor ca. 20Jahren beigesetzt, das hängt auch mit dem erfreulicherweise rückgängigen anzahl von Totbergungen im Gesäuse zusammen.

    Über das Schicksal der 59 Bergsteiger die in Johnsbach ruhen gibt es bewegendes Büchlein: die bekanntesten sind
    Gustav Jahn (Maler): stürzte 1919 an der Ödsteinkante ab
    Fritz Schmid (Spitzenbergsteiger) : Schneesturmtragödie Pfingsten 1936 mit 3Toten
    Wolf Stadler (Bergretter aus Wien): ebenfalls Pfingsten 1936 opferte er seine Kleidung seiner Braut, sie konnte am nächsten Tag lebend geborgen werden, er verstarb an Erschöpfung
    Hans Senekowitsch: stürzte 1945 in der Dachl-Nordwand, das Seil riß, sein Gefährte blieb am Leben. Sein Bruder, der bekannte Fußballtrainer Helmut Senekowitsch, hat daraufhin den Bergsport aufgegeben und sich ganz dem Fußballsport gewidmet.
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    neue Homepage: www.berg1.at.tf

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    • #17
      AW: Bergfriedhöfe

      Danke, Berpeter, für Deine interessanten Infos !

      Ich war nur als Kind beim Johnsbacher Friedhof und hab ihn ganz anders in (dunkler) Erinnerung.

      Vor allem aber nicht so - bitte um Entschuldigung - "steril".

      Detail vom Johnsbacher Bergsteiger-Friedhof :;
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      Zuletzt geändert von Willy; 20.11.2004, 00:44.
      TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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      • #18
        AW: Bergfriedhöfe


        Nun liegt auf dem kleinen Friedhof von Johnsbach, in der kühlen Erde der Heimat, was von Gustav Jahn sterblich war. Und es wäre kleinlich von uns, den ewigen Bergen zu zürnen, die uns ihn entrissen haben. Wenn wir den allzufrühen Tod dieses aufrechten und gottbegnadeten Künstlers und Bergsteigers betrauern, so wollen wir nicht vergessen, wie reich an Arbeit und glänzenden Leistungen dieses kurze Leben war. Nicht die Zahl der Jahre, sondern der innere Wert ist entscheidend für die Beurteilung unseres Daseins.
        www.gustav-jahn.at/bio bergsteigerfriedhof


        Broschüre "Der Bergsteigerfriedhof in Johnsbach" von Josef Hasitschka.
        Fritz Schmid (Spitzenbergsteiger): Im 31. Lebensjahr Schneesturmtragödie Pfingsten 1936 mit 3Toten

        Größter Alpin-Friedhof im Gesäuse ist 200 Jahre alt 2010

        83 Verunglückte fanden in Johnsbach ihre letzte Ruhestätte. Zum Jubiläum am 13. Juni wird den Verstorbenen gedacht. Es gibt aber auch eine erfreuliche Bilanz: Seit Jänner 2008 musste kein Bergtoter im Gesäuse beklagt werden. Inmitten der wildromantischen Bergwelt des Ennstaler Gesäuses liegt der Bergsteigerfriedhof von Johnsbach. Er erzählt als größter derartiger Gottesacker Österreichs von den Schattenseiten des Alpinismus: 83 Bergtouristen wurden hier begraben, die Gräber von 59 Verstorbenen sind noch erhalten. Anlässlich der ersten Erwähnung eines Bergtoten vor 200 Jahren findet kommenden Sonntag (13. Juni) ein Gedenken statt.
        Der Friedhof des 200-Seelen-Bergortes Johnsbach war und ist ein kleiner Dorffriedhof. Mit dem Aufschwung des Alpinismus wurde er auch zur Ruhestätte verunglückter Bergtouristen. Gerade in den 1920er-Jahren, als die Berge des Gesäuses den Ehrentitel "Hochschule des Bergsteigens" verliehen bekamen, war der Blutzoll hoch. Wie der Historiker Josef Hasitschka schreibt, eroberte "die Wiener Kletterjugend in wildem Sturmlauf die Nordwände zwischen Planspitze und Ödstein". Diese Risikobereitschaft forderte viele Opfer: Nach dem Ersten Weltkrieg waren binnen zehn Jahren 28 frische Gräber hinzugekommen. Die Broschüre "Der Bergsteigerfriedhof in Johnsbach" von Josef Hasitschka ist 2009 in zweiter Auflage erschienen. Vom selben Autor erscheint demnächst das Buch "Der Ödstein".Hasitschka hat die Schicksale der Abgestürzten, Verschütteten, Erschlagenen, Erfrorenen oder vom Blitz Getroffenen dokumentiert. Der bekannteste hier zur letzten Ruhe Gebettete ist der Wiener Maler Gustav Jahn: Er fand 1919 als Vierzigjähriger mit einem Kameraden bei einem Absturz an der Ödsteinkante den Tod.

        Der Johnsbacher Friedhof ist auch ein besondere Stätte der Funeralkultur: Die vorwiegend aus Wien sowie Graz und Linz stammenden Hinterbliebenen
        gestalteten die Gräber nach ihrem Geschmack, sodass die Anlage als Denkmal urbanen Kulturempfindens gilt. Ab den 1950er-Jahren wurden die Verunglückten immer häufiger in ihre Heimatorte überführt. Gerne berichtet Hasitschka vom positiven Trend, den er auf gut abgesicherte und beschriebene Routen, verbessertes Rettungswesen sowie mehr Augenmerk auf Vorbereitung und Training zurückführt: "Seit Jänner 2008 mussten wir keinen Bergtoten im Gesäuse beklagen."
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        • #19
          AW: Bergfriedhöfe

          Bergfriedhof von Oberau, DE...
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          • #20
            AW: Bergfriedhöfe

            Am Everest-Trek, Nepal.
            Kein Bergsteigerfriedhof, aber eine Gedenkstätte für diejenigen, die weiter oben im Gletscher die letzte Ruhestätte gefunden haben.


            LG Hans
            Nach uns die Sintflut.

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            • #21
              AW: Bergfriedhöfe

              Im Gesäuse gibt`s noch einen 2. Friedhof, ist zwar kein Bergsteiger- sondern ein sehr, sehr trauriger Soldatenfriedhof. Hier wurden in den letzten Kriegstagen ca 70 Soldaten erschoßen.
              Traurigen Gruß
              der 31.12.
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