Kugelrund und kalt: Der Schneemann
Jetzt ist er da - und das in Massen: der Schnee. Und was gibt es da Klassischeres, als sich in die weiße Pracht hinauszuwagen und aus ihr einen Schneemann zu bauen. Eine Karotte als Nase und idealerweise Kohlen als Augen und Knöpfe müssen eigentlich schon sein. Ob kugelrund oder dünn, ob weiblich oder ein ganzer Mann - der Fantasie ist in Sachen Schneemann keine Grenze gesetzt.
Einst sehr grimmig
Nicht immer war der Schneemann ein gemütlicher und sympathischer Rundling - vielmehr stellte man ihn als wehrhaften und grimmigen Gesellen dar. "Die ersten Schneemänner waren nach dem Vorbild der menschlichen Gestalt ganz aus Schnee geformt - auch das Gesicht war mit einem entsprechenden sehr grimmigen Ausdruck entsprechend modelliert", weiß die deutsche Kunsthistorikerin Martina Schröder. "Bewaffnet" war die Verkörperung des Winterwetters mit einem Stock oder Schwert. Aufgestellt wurden die Kunstwerke - noch ohne Hut - als Torwächter der Städte oder bei Zäunen.
Überleben in der kalten Jahreszeit
Denn von der heutigen Zeit, da die meisten den Winter mit vergnüglichen Dingen wie Skifahren und Punschständen verbinden, war man noch weit entfernt. Die kalte Jahreszeit war eine Zeit des Mangels - und oft ging es ums Überleben. Als Begleiter des alten Mannes, wie der Winter personifiziert wurde, war man dem Schneemann alles andere als gewogen.
Ansehen kam mit dem Wohlstand
Erst seit die Menschen mit steigendem Wohlstand glauben, das Winterwetter im Griff zu haben, haben auch Schneemann und -frau an Ansehen gewonnen.
Rundlicher Spielkamerad
Mit steigendem Wohlstand verlor der Schneemann im Biedermeier seinen Schrecken - und seine tadellose Figur: Er wurde rundlich. So war er ja auch einfacher zu bauen. Entsprechend wurde er nun als kugeliger Spielkamerad der Kinder dargestellt.
Mit Kohlen geschmückt
Und der Schneemann wurde erstmals als Zeichen für den herrschenden Überfluss geschmückt: die Karotte als Nase und die Kohlen als Augen und Knöpfe - noch kurz zuvor wertvolle Nahrung und Brennstoff.
Flexibel in Sachen Kopfbedeckung
Der Stock wurde durch den Besen ersetzt, als Hut konnte alles herhalten: Korb, Kübel oder Zylinder, wobei letzteres auch als "Verspottung" interpretiert werden kann.
Den Winter im Griff
Schließlich war der Schneemann ein Symbol der Macht, allerdings einer vergänglichen, die bald der Sonne weichen muss. "Wir haben den Winter im Griff, wir können mit ihm spielen", deutet die Kunsthistorikerin diese Symbolik. Und man hatte nun auch Mitleid mit ihm wegen der doch kurz bemessenen Lebensspanne.
Werbestar
Um 1900 gab es den nächsten Karriereschub für den Schneemann: Er wurde Dekorationsobjekt und Weihnachtsschmuck, Spielzeug im Kinderzimmer und schließlich Werbestar. Als solcher rührt er seither die Werbetrommel für kältespezifische Produkte wie Kühlschränke, Hustenzuckerln und Winterpullover.
Quelle: orf.at
Jetzt ist er da - und das in Massen: der Schnee. Und was gibt es da Klassischeres, als sich in die weiße Pracht hinauszuwagen und aus ihr einen Schneemann zu bauen. Eine Karotte als Nase und idealerweise Kohlen als Augen und Knöpfe müssen eigentlich schon sein. Ob kugelrund oder dünn, ob weiblich oder ein ganzer Mann - der Fantasie ist in Sachen Schneemann keine Grenze gesetzt.
Einst sehr grimmig
Nicht immer war der Schneemann ein gemütlicher und sympathischer Rundling - vielmehr stellte man ihn als wehrhaften und grimmigen Gesellen dar. "Die ersten Schneemänner waren nach dem Vorbild der menschlichen Gestalt ganz aus Schnee geformt - auch das Gesicht war mit einem entsprechenden sehr grimmigen Ausdruck entsprechend modelliert", weiß die deutsche Kunsthistorikerin Martina Schröder. "Bewaffnet" war die Verkörperung des Winterwetters mit einem Stock oder Schwert. Aufgestellt wurden die Kunstwerke - noch ohne Hut - als Torwächter der Städte oder bei Zäunen.
Überleben in der kalten Jahreszeit
Denn von der heutigen Zeit, da die meisten den Winter mit vergnüglichen Dingen wie Skifahren und Punschständen verbinden, war man noch weit entfernt. Die kalte Jahreszeit war eine Zeit des Mangels - und oft ging es ums Überleben. Als Begleiter des alten Mannes, wie der Winter personifiziert wurde, war man dem Schneemann alles andere als gewogen.
Ansehen kam mit dem Wohlstand
Erst seit die Menschen mit steigendem Wohlstand glauben, das Winterwetter im Griff zu haben, haben auch Schneemann und -frau an Ansehen gewonnen.
Rundlicher Spielkamerad
Mit steigendem Wohlstand verlor der Schneemann im Biedermeier seinen Schrecken - und seine tadellose Figur: Er wurde rundlich. So war er ja auch einfacher zu bauen. Entsprechend wurde er nun als kugeliger Spielkamerad der Kinder dargestellt.
Mit Kohlen geschmückt
Und der Schneemann wurde erstmals als Zeichen für den herrschenden Überfluss geschmückt: die Karotte als Nase und die Kohlen als Augen und Knöpfe - noch kurz zuvor wertvolle Nahrung und Brennstoff.
Flexibel in Sachen Kopfbedeckung
Der Stock wurde durch den Besen ersetzt, als Hut konnte alles herhalten: Korb, Kübel oder Zylinder, wobei letzteres auch als "Verspottung" interpretiert werden kann.
Den Winter im Griff
Schließlich war der Schneemann ein Symbol der Macht, allerdings einer vergänglichen, die bald der Sonne weichen muss. "Wir haben den Winter im Griff, wir können mit ihm spielen", deutet die Kunsthistorikerin diese Symbolik. Und man hatte nun auch Mitleid mit ihm wegen der doch kurz bemessenen Lebensspanne.
Werbestar
Um 1900 gab es den nächsten Karriereschub für den Schneemann: Er wurde Dekorationsobjekt und Weihnachtsschmuck, Spielzeug im Kinderzimmer und schließlich Werbestar. Als solcher rührt er seither die Werbetrommel für kältespezifische Produkte wie Kühlschränke, Hustenzuckerln und Winterpullover.
Quelle: orf.at
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