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Mary Varale (* 24.6.1895; + 9.12.1963)

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  • Mary Varale (* 24.6.1895; + 9.12.1963)

    Mary Varale (* 24.6.1895; + 9.12.1963)
    (Maria Gennaro Varale)

    varale_2.jpg

    Sie ist eine der ersten Alpinistinnen Italiens. Von 1924 bis 1935 erklettert sie gut 217 Berge, sowohl in Seilschaft als auch als Alleingängerin.

    Mary Gennaro, die "Signora aus Mailand", beginnt schon in der Kindheit mit dem Bergsteigen, vor allem in der Ortlergruppe und im Bereich des Monte Disgrazia. 1924 beginnt sie in den Dolomiten an den Vajolet-Türmen zu klettern und beeindruckt Tita Piaz mit ihrem Klettertalent. Piaz, mit dem sie in weiterer Folge noch viele gemeinsame Klettereien durchführen wird, und den sie als ihren Kletterlehrer betrachtet, verschafft ihr auch ein unvergessliches Erlebnis: Am Gipfel des Winklerturms legt er ihr das Doppelseil zum Abseilen im Dülfersitz um den Körper und sagt, sie solle sich einfach über den Überhang hinunterlassen…

    In den folgenden Jahren klettert sie gemeinsam mit den besten Kletterern dieser Epoche (Piaz, Dimai, Agostini, Pederiva, Comici…) viele schwierigste Anstiege, praktisch alle als "erste Frauenbegehungen". Auch kann sie 12 Erstbegehungen verbuchen. U. a.: Cima dei Tre (Civetta-Maiozza, mit R. Videsott und D. Rudatis 1930); Via Mary (Punta Angelina/Grigne, mit R. Cassin 1931); Gelbe Kante (Kleine Zinne, mit E. Comici und. R. Zanutti 1933); Cimon della Pala direkte SW-Wand (mit A. Andrich und F. Bianchet 1934)


    Mary Varale, die "leidenschaftliche und wagemutige Kletterin" (Zitat R. Zanutti), ist vielfach als Seilerste oder überhaupt solo unterwegs. Sie ist in den Dreißigerjahren eine der ganz wenigen Frauen, die die höchsten Schwierigkeitsgrade am Berg beherrschen. Sie schreibt über ihre Erfahrungen im Alpinismus und die Bedeutung ihrer sportlichen Aktivitäten in der Zeitschrift "Vita femminile". "Ich glaube, dass das nicht gänzlich nutzlos ist. Auch um diejenigen, die vorgeben es nicht zu wissen, daran zu erinnern, dass wir Frauen nicht diese furchtsamen und schwächlichen Geschöpfe sind, so wie es die Männer glauben machen wollen."

    Sie ist eine charakterstarke Persönlichkeit, die auch dezidiert auf Opposition geht. So tritt sie aus Protest aus dem CAI aus, weil dieser die Verleihung der "Medaglia al valore atletico" (eine nationale Sportauszeichnung) an Alvise Andrich für die Erstbegehung der Cimon della Pala SW-Wand (aus politischen oder frauenfeindlichen Gründen) verweigert. In der Folge reduziert sie ihre alpinistischen Aktivitäten.

    Mary Varale war mit dem bekannten Sportjournalisten Vittorio Varale verheiratet. Sie erkrankt recht früh an einer schweren Form von Arthritis und ist die letzten Lebensjahre immobil.

    Quellen:
    http://www.150anni.it/webi/stampa.php?wid=2081&stampa=1
    http://it.wikipedia.org/wiki/Mary_Gennaro_Varale
    https://de.scribd.com/doc/38669510/M...ti-alla-Grigna

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    Mary Varale mit Riccardo Cassin

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    Mary und Vittorio Varale


    Über Mary Varale, die wahre Sestogradistin, gibt es eine filmische Dokumentation. Ein eindrucksvolles Kurzvideo findet sich auf YouTube:
    https://www.youtube.com/watch?v=ji0_2ludOik
    Weiters noch: https://www.youtube.com/watch?v=OYGJQVJwFxM

  • #2
    AW: Mary Varale (* 24.6.1895; + 9.12.1963)

    Jetzt hab' ich noch ein wenig weiter gelesen:

    Mary Varale hat einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Kletterns in der Grigna (Lecco) geleistet. Der dortige Alpinismus wurde vornehmlich von einfachen Leuten (zumeist aus dem Arbeitermilieu) betrieben, die sich die Kletter- und Seiltechniken mehr oder weniger autodidakt aneigneten. Mary Varale hat dort z. B. das Abseilen im Dülfersitz am Doppelseilstrang und andere Seiltechniken, die sie in den Dolomiten kennengelernt hatte, eingeführt. Auf ihre Einladung hin kam E. Comici 1933 nach Lecco und hat den dortigen Kletterern die neueste Seiltechnik und auch das technische Klettern beigebracht. Und er hat sie auch ermutigt, in den Dolomiten aktiv zu werden. Offensichtlich mit Erfolg...

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    • #3
      AW: Mary Varale (* 24.6.1895; + 9.12.1963)

      Auch nachzulesen bei dieser Kletterlegende aus Lecco:
      Cassin, R. – Erster am Seil.

      Meine Generation liest ja noch echte Bücher...

      Kommentar

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