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Aufnahmen bei diffusen Lichtverhältnissen

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  • #16
    Zum Ausgangsposting #1:

    - Auch wenn ich bei deiner Tour nicht dabei war, glaube ich, dass dein Bild sehr gut ist. Und zwar "sehr gut" im Sinne von "die tatsächlichen Gegebenheiten werden sehr realistisch wiedergegeben". Damit will ich sagen: zu dieser (vermutlich mittag-nahen) Tageszeit und bei diesen Verhältnissen ist die Situation eben wie von dir beschrieben: ungünstiges Licht, diffuse Situation durch Staub und Wasser in der Luft, flache Kontraste. Das ist dann halt so. Verbesserungen sind in erster Linie möglich durch eine andere Tageszeit, also eine ganz andere Lichtsituation.

    - Man kann in dieser Situation natürlich mittels Bearbeitung am Bild schrauben. Ich nutze hier gerne fein dosiert die Regler Kontrast, Klarheit, Dynamik, Schärfe, etc.. Wenn man es übertreibt, wird das Ergebnis aber sehr schnell irgendwie surreal. Fotografie geht aber ohnehin immer mehr über in Bildende Künste/Malerei. Da kommt´s drauf an, was man will. Der Mainstream zeigt aktuell meist sehr stark bearbeitete (Kalender)Bilder, gern mit verstärkten Farben und Kontrasten.

    - Wie schon von anderen Usern beschrieben, bietet sich die Verwendung eines Polfilters an. Das hat eine gute und maßvolle Wirkung bei Sättigung und Kontrast; erwarte Dir aber keine Wunder.

    - Blende: bei derartigen Landschaftsfotos wähle ich gerne Blendenwerte um/wie 8. Das ist aber kein Pauschalrezept und kommt auf die jeweilige Situation, auf das Motiv etc. an! In diesem Bereich haben viele Objektive die beste Abbildungsqualität.

    - Belichtungszeit: weshalb kommt dir das lange vor? Ich finde die Zeiten in Ordnung. Wenn Du verkürzen willst: ISO erhöhen - mit allen möglichen Konsequenzen.

    - Belichtungsmessmethode: bei der gezeigten Aufnahme würde ich auf jeden Fall "Mehrfeldmessung" wählen. Ich erspare mir hier eine eigene Begründung und empfehle Dir stattdessen, hierzu im Internet Video-Tutorials anzuschauen, z.B. bei YouTube. Da wird das in wenigen Minuten super erklärt. Gib dort einfach im Suchfenster ein: "Belichtungsmessung". Und schon wirst Du versorgt.

    - Belichtung generell: wie es MANAL schon beschrieben hat: bei derartigen Lichtverhältnissen neige ich auch zu einer schwachen Unterbelichtung (minus 0,3). Histogramm checken! Einige Kameras haben nach wie vor nur einen sehr mäßigen Kontrastumfang. Konkret bedeutet das, dass bspw. der Himmel zu hell wird, wenn der dunkle Wald korrekt belichtet wird. Wird der "strahlende" Himmel korrekt belichtet (also einen Tick dunkler) sumpft der Fichten-Wald in ein (zu) dunkles Grün ab. Man kann hier in der Barbeitung evtl. etwas nacharbeiten.

    -Scharfstellen / Fliegen/Ameisen: es kann natürlich passieren, dass dein Autofokus eines dieser Tiere erwischt. Und wenn das Tier dann recht nahe an deiner Linse ist und du eine relativ offene Blenden wählst, kann der Hintergrund zwangsläufig unscharf werden. Siehe Fotografie-Basics.
    Zuletzt geändert von Graddler; 13.06.2018, 22:05.
    Grüße vom Graddler

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    • #17
      Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
      Noch so eins bei diffusem Licht. Durch die dreckige Scheibe der Zwölferhorn-Gondel fotografiert. Hätte lieber Polfilter benutzt, aber vergessen draufzuschrauben und in der 4er Gondel ist es etwas beengt. Das Einzige, was ich nicht verstehe, ist, warum das türkis des Sees in der Windowsvorschau viel saftiger wirkt als im Bildbearbeitungsprogramm.
      Ich kann das Bild nicht sehen, nur so eine kleine graue Symbol-Briefmarke.

      - Durch die dreckige Scheibe fotografieren: vergiss es einfach, da kommt in der Regel nichts vernünftiges dabei raus, höchstens eine nette Erinnerungsaufnahme. Es sei denn, dir geht es nicht um das was du hinter der Scheibe siehst. Die Sachen auf der Scheibe (Fingerabdrücke, Blütenstaub, Ketchup-Reste, Mückenschiss) fotografiere ich in der Regel nicht.

      - Zum Türkis: hast Du RAW und JPEG gemacht? Bei mir zeigt der übliche Foto-Viewer (bei Dir "Windowsvorschau") das JPEG, also ein fertig entwickeltes Bild. Im Bildbearbeitungsprogramm wird mir hingegen das RAW eingestellt. Dieses ist natürlich - da unentwickelt - kontrastärmer, weniger farb-gesättigt, etc.. Daran könnte es liegen.
      Zuletzt geändert von Graddler; 13.06.2018, 22:06.
      Grüße vom Graddler

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      • #18
        Also, ich möchte mich in diese Fachdiskussion von Spiegelreflexexperten etc. als harmloser Kompaktkameraknipser nicht einmischen, aber dieser Satz fordert mich geradezu heraus.
        Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
        Aber flaue Bilder sind zB. bei Bergwelten derzeit schwer angesagt, da "authentisch", also passt das schon.
        Ich war sogar verleitet einen neuen Thread zu eröffnen: Flaue Bilder - wem gefallen solche?

        Also rundheraus: Mir nicht! Oder höchst selten...
        Vermehrt fällt mir auf, dass es aber offenbar (und nicht nur in Alpinzeitschriften) einen Trend zu flauen Bildern gibt.
        Weißgraue Milchsuppe mit schwächlichen Farben ist anscheinend angesagt.
        Authentisch - ist ja okay - aber ehrlich gesagt - bei solchen Lichtverhältnissen verkneife ich mir das Fotografieren.
        Es ist eben nicht jeder Tag oder jede Tageszeit zum Fotografieren optimal. Fotografen, die in Zeitschriften etwas veröffentlichen, sollten das eigentlich wissen.
        Nicht umsonst suchen gute Fotografen oft mühsam die gleiche Örtlichkeit mehrmals auf, bis sie die optimalen Lichtverhältnisse bzw. passendes Wetter vor finden.

        Mir kommt vor, dass es oft so läuft:
        "Hallo Leute, wir wollen über die und die Gegend etwas bringen, geht hin und macht ein paar Fotos!"
        Und - husch, husch werden rasch ein paar Bilder gemacht, ja eh mit Super-Ausrüstung, klar. Aber zum Warten auf gute Verhältnisse ist keine Zeit.
        Und dann kommen solche diffusen Bilder (natürlich großformatig) in die Zeitschrift. Wem sie nicht gefallen - nun, der versteht eben nichts davon...basta!

        Ich schmeiß´ solche Bilder weg oder mach sie erst gar nicht. Höchstens, wenn ich eine ausgefallene Tour dokumentiere, wo ich weiß, da komme ich nicht mehr hin, dann fotografiere ich halt.
        Aber ich weiß, dass Ergebnis wird eher enttäuschen.
        Eher selten können diffuse Bilder auch ihren Reiz haben, das geb ich schon zu. Aber meistens mag ich die Farben und die Kontraste.

        Wie geht es euch damit?

        LG
        Zuletzt geändert von tauernfuchs; 16.06.2018, 20:30.

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