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Hangneigung am Beispiel des Hausbergs am Almsee

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  • Hangneigung am Beispiel des Hausbergs am Almsee

    Seit einiger Zeit nutze ich die Hangneigungskarte um im weglosen steilen Gelände nach möglichen Auf- und Durchstiegen zu suchen. Eine grandiose Unterstützung nicht nur für Tourenskigänger für die Lawineneinschätzung sondern auch für weglose Berggänger.
    Nun ist mir dabei aufgefallen, dass die kostenlos erhältlichen Hangneigungskarten alle relativ ungenau gerendert sind, wenn man bedenkt wie genau heutzutage Höhendaten zur Verfügung stehen.
    Ich möchte hier ein paar Beispiele zeigen, die der eine oder andere bestimmt kennt, bis zur extrem genauen Berechnung der Hangneigung aus den Höhendaten, die das Land OÖ in hoher Genauigkeit öffentlich zur Verfügung stellt.
    Alle Beispiele zeigen den Weg auf den Schneiderberg und umliegende Gräben. Teilweise ist ein Track auf dem Weg eingeblendet, teilweise sieht man auch einen zweiten track, das ist mein letzter Hausbergruachler.

    Beispiel 1: die Hangneigung Basic von Alpenvereinaktiv. Für zahlende Mitglieder stehen bessere Auflösungen bereit.

    1-alpenvereinaktiv.jpg

    Beispiel 2 Bergfex. Hier weiss ich nicht ob es eine bessere Auflösung gibt.

    2-Bergfex.jpg

    Beispiel 3: Karte von OSM in der App Locus mit dem Hangneigungsoverlay von Openslopemap

    3-Locus-mit-Openslope.jpg

    Beispiel 4: die Höhendaten vom Land Oberösterreich (Datenquelle: Land Oberösterreich - data.ooe.gv.at) in der 10m Auflösung (https://e-gov.ooe.gv.at/at.gv.ooe.og...7-891094a4cb7b), importiert in das Programm QGIS (Open Source, https://qgis.org/de/site/) und per Rasteranalyse in eine Hangneigungsansicht gerendert.

    4-ooe-10m.jpg

    Beispiel 5: Höhendaten vom Inspire geoportal Österreich in 1m Auflösung, wieder in QGIS gerendert. (Daten: https://geometadatensuche.inspire.gv...1-65258e264b27, Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)
    Hier sieht man schon was möglich ist mit genauen Daten.

    5-totes-gebirge-1m.jpg

    Beispiel 6: die Höhendaten vom Land Oberösterreich (Datenquelle: Land Oberösterreich - data.ooe.gv.at) in der 0,5m Auflösung (https://e-gov.ooe.gv.at/at.gv.ooe.og...d-b93b412a2fc2), importiert in das Programm QGIS (Open Source, https://qgis.org/de/site/) und per Rasteranalyse in eine Hangneigungsansicht gerendert.
    Extrem genaue Auflösung, so sehr dass man den Weg auf den Schneiderberg sogar ohne Track erkennen kann!

    6-ooe-0.5m.jpg
    Und nochmal im Detail:

    7-Hangneigung-Hausberg-detail.jpg

    Geradezu ein Wahnsinn wie genau das ist. Stellt sich die Frage warum alle anderen Hangneigungskarten so ungenau sind.
    Aber: erstens ist das Land OÖ, soweit ich weiss, das einzige Bundesland das Daten in 0,5m Genauigkeit herausgibt. Und zweitens sind die Daten riesig, d.h der Aufwand der Verarbeitung ist auch riesig.
    Ich hab hier nur eine "Kachel" verarbeitet, die hat in den Rohdaten etwa 6MB. Aber alleine die Höhendaten für Grünau im Almtal (flächenmässig die größte Gemeinde OÖs) haben 3,5GB!
    Ob das die einzigen Gründe sind weiss ich nicht.
    Für private Planungen werde ich in Zukunft jedenfalls mit den Daten in QGIS arbeiten.
    Zuletzt geändert von saltimbokka; 31.03.2024, 20:47.

  • #2
    Eine faszinierende Sache , die ich aber zugegeben noch nie verwendet habe.
    Meine Touren in Europa

    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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    • #3
      Die letzten Bilder erinnern mich eher an das DGM-Modell von DORIS (Digitales Oberösterreichisches Rauminformationssystem).
      Mit derartigen Oberflächenkarten arbeite ich schon seit Jahren, ich kenne auch noch die Zeit, da gab es für OÖ nur ein absolut ungenaues Oberflächenmodell (nicht genauer als 10 Meter geschätzt), nur Niederösterreich war damals "Vorreiter" bei genauen DGM-Daten.


      Hier ein Ausschnitt meinerseits: Das folgende Oberflächenmodell zeigt den Aufstieg zum Schoberstein im Bereich des "Schoberstein Vorgipfels" (meine subjektive Bezeichnung).

      Unbenannt.png

      Deutlichst erkennbar ist der Normalweg auf den Schoberstein (inklusive dessen zahlreicher Abschneider ). Aber auch der "Reitsteig" in Bildmitte ist gut erkennbar, sogar die neue Wegvariante dessen aufgrund Windwurf ist schon sichtbar!


      Aber ganz richtig, im DORIS ist das Geländemodell immer genauer als zum Beispiel im DGM-Modell von Geoland. So sieht der gleiche Spaß bei Geoland aus:

      Unbenannt2.png

      Um Häuser schlechter!


      Aber eine Hangneigungskarte ist das meiner Meinung nach nicht, nur ein Oberflächenmodell. Selbstverständlich sieht man auch hier auf einen Blick, wo es heikel wird bzgl. Felsstufen, aber Hangneigung ... Fehlanzeige. Als Hangneigungskarten würde ich jetzt mal nur "Beispiel 1" bis "Beispiel 4" bezeichnen, wovon natürlich 2 und 3 am "besten" wären (noch besser natürlich 4). Aber korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

      Aber wenn ich mir irgendeinen Durchschlag im Gelände suchen möchte, dann reicht für mich auch Oberflächenkarte samt Höhenmeterlinien.
      Dazu möchte ich noch sagen, dass z. B. in der Steiermark es nur alle 5 Meter eine Höhenlinie gibt. Da ist OÖ mit seinem 1-Meter-Abstand schon perfekt.


      Ich hab da aber auch schon öfters die Möglichkeit eines "Höhenprofils" genutzt. Das gibt mir dann alle gewünschten Daten aus (minimale, maximale und durchschnittliche Hangneigung auf der gewählten Linie).

      LG
      Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 31.03.2024, 22:34. Grund: wichtige Ergänzung
      My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

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      • #4
        Ja feine Sache, wenn man mit QGIS umgehen kann! Die Dateigrößen sind halt enorm.

        Ich habe mir die 5- Meter- Höhenlinien als Overlay für die Orthophotos in AlpineQuest gestaltet, das ist für mich der beste Kompromiss zwischen Auflösung und Überfrachtung.

        LG Helwin

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        • #5
          Hi Gregor,
          ich muss gestehen, dass ich diesen Layer bei der Doris Karte nicht kannte. Ist auch eine tolle Sache, aber meines Erachtens ist das eine Schummerungskarte und enthält, so wie du sagst, keine Hangneigungsinformationen. Die von mir generierte hingegen schon. Sie sieht zugegeben ähnlich aus, aber eben nicht gleich.
          Hier am Beispiel vom Fäustling:
          DGM Schummerung von Doris, eine sehr schöne plastische Geländedarstellung:

          Fäustling-DGM-Schummerung.jpg

          Und hier die Hangneigungsanalyse aus QGIS (hell=flach, dunkel = steil)

          Fäustling-DGM-Neigung.jpg

          Bei der Doris Karte ist der Fäustling nur auf einer Seite dunkel, bei der Hangneigung ist er auf allen Seiten dunkel, sprich steil.
          Zuletzt geändert von saltimbokka; 02.04.2024, 20:39.

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