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Verhalten von Waldameisen

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  • #16
    AW: (75) Verhalten von Waldameisen

    Hallo Angsthase,

    das Buch von Seifert schließt auch Österreich mit ein (ist doch auch nur ein dt. Bundesland), desweiteren deckt es neben Deutschland folgende Länder ab: Irland, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Litauen, Lettland, Estland, die Russische Enklave (Kaliningrad), Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Liechtenstein, Schweiz, Luxemburg, Belgien und die Niederlande.
    Die Liste der Tiroler Waldameisen ist um Formica suecica zu erweitern, insgesamt sind es 13 sozialparasitische Waldameisenarten in Österreich und 10 selbstständig gründende Formica-Arten. Zur Erklärung: Hügelbauenden Waldameisen können neben der Gründung von Zweignestern (also "Ablegerbildung") auch fernab der Mutterkolonie neue Staaten gründen, indem Jungköniginnen in ein Nest selbstständig (also ohne die Hilfe anderer) gründender Formica-Arten eindringen, die dort ansässigen Königinnen beseitigen und fortan ihren Nachwuchs vom unterworfenen Volk großziehen lassen, welches zwar langsam ausstirb, aber dann stehen ja bereits genug Arbeiterinnen der eigenen Art zur Verfügung stehen.

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    • #17
      AW: (75) Verhalten von Waldameisen

      Zitat von Ziegelstein Beitrag anzeigen
      .........insgesamt sind es 13 sozialparasitische Waldameisenarten in Österreich und 10 selbstständig gründende Formica-Arten. ..............
      Ziegelstein,
      was ist der Unterschied zw. 'sozialparasitischen' und 'selbständig gründenden ' Ameisenarten?
      Ich bin mir nicht sicher ob Deine nachfolgende Erklärung diese Abgrenzung beschreibt.
      Grüße vom Schneebergler

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      • #18
        AW: (75) Verhalten von Waldameisen

        Hallo Schneebergler,

        Sozialparasiten parasitieren nicht an einem einzelnen Individuum, sondern am Gemeinwesen, in diesem Fall also an einem gesamten Ameisenvolk. Das kann dauerhaft der Fall sein, indem die Königin(nen) des Volkes am Leben gelassen werden und nur in der Produktion eigener Geschlechtstiere (Jungköniginnen und Männchen) gebremst oder vollständig unterdrückt werden, die Arbeiterschaft dürfen sie aber nach wie vor mehren. In anderen Fällen wird nur eine anfängliche Unterstützung durch ein anderes Volk genutzt, deren Königin(nen) getötet, und die vorhandenen Arbeiterinnen übernehmen die Aufzucht der ersten Generationen des eigenen Nachwuchses der neuen Königin. Ein Zwischending sind da Sklavenräuber, die parasitisch Gründen und dann immer wieder auf Raubzug gehen, um Larven und Puppen fremder Völker zu stehlen, die sich dann im eigenen Nest zu Arbeiterinnen mit einem Zugehörigkeitsgefühl zu dieser neuen Kolonie entwickeln (ob das dann wirklich einer Versklavung gleichkommt, ist fraglich, wobei man ohnehin alle Arbeiterinnen als Sklaven ihrer Königinnen betrachten kann).
        Aber auch Nester, die dem Tode geweiht sind, weil die Königin ohne Fremdeinwirkung gestorben ist, können noch parasitiert werden (weil in solchen Fällen die Arbeiterinnen über das Legen unbefruchteter Eier, aus denen sich Männchen entwickeln, eigentlich noch eigene Interessen verfolgen könnten). Es gibt eine Ameisenart, die es versteht, solche herrinnenlosen Arbeiterscharen für ihre eigenen Fortpflanzungszwecke (also Aufzucht der eigenen Nachkommenschaft - allerdings nur Geschlechtstiere) zu gewinnen.
        Etwa ein Drittel aller mitteleuropäischen Arten sind auf die ein oder andere Weise sozialparasitisch, der Rest kann unabhängig von anderen den vollständigen Koloniezyklus durchlaufen. Dass selbständig gründende Arten nachher zu einer parasitären Lebensweise übergehen, könnte wohl daraus entstehen, dass Nester von Arten, die sich im Frühjahr aus verschiedenen Gründen teilen und an separaten Stellen unterschiedliche Aufgaben bewältigen, im Herbst nicht nur mit ihren Teilkolonien verschmelzen, sondern auch mit anderen Nestern der Umgebung. Dabei käme es zu Rivalitäten zwischen den Königinnen, die den Tot einer (selten beider) nach sich zöge, so dass die Überlebende das Volk der anderen übernehmen könnte. Wenn es Hinweise gibt (ich weiß es nicht), dass dieser "Fusionsirrtum" auch absichtlich herbeigeführt wird, so ist wohl hierin ein Akt des Parasitismus zu sehen. Und dann wäre die Abgrenzung von sozialparasitsch zu selbständig gründend nicht gegeben.

        Viele Grüße,

        Ziegelstein

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        • #19
          AW: (75) Verhalten von Waldameisen

          Auf Wunsch von Baru verschoben.
          Ciao!

          Frank
          ---------------,,,
          --------------(. .)
          ----------oOO--(_)--Ooo-----------

          Do wat Du wullt, de Lüd snackt doch!

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          • #20
            AW: (75) Verhalten von Waldameisen

            Zitat von BigEuli Beitrag anzeigen
            Auf Wunsch von Baru verschoben.
            Danke!
            Ich mein nämlich, dass diesen Tierchen hier mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als bei den "Bestimmungen" und hoffe, dass der Thread munter (und nicht nur von mir) weitergeführt wird!

            Vor einigen Tagen war ich wieder bei dem Baumstumpf: Wie ausgestorben! Nur 3, 4 Ameisen krabbelten herum....?



            Ca. 200 m weiter, auf einem großen Haufen, sah es aus, als ob Graupeln gefallen wären (Pzg.: Boaßeln - es håt boaßlt). Harzkörnchen auf den Haufen sieht man ja gelegentlich, aber in diesem Ausmaß sind sie mir noch nicht untergekommen:



            Und es herrscht reges Treiben, sie ins Innere zu befördern:


            Wozu die Ameisen das Harz brauchen? Es ist ihr Antibiotikum! Schweizer Forscher berichten hier http://www.scinexx.de/wissen-aktuell...007-07-06.html über dieses Verhalten.


            Und in den Haufen integriert, Flechten als Turngerät
            Servus!
            baru

            http://www.sagen.at

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