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Mur bei Graz

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  • Mur bei Graz

    In den Murauen südlich von Graz werden in Kürze 2 Kraftwerke gebaut, die Diskussion darüber wird ja schon seit Längerem geführt. Die beiden Staustufen Gössendorf und Kalsdorf sind bereits bewilligt, die Rodungen des Auwaldes haben bereits vor Monaten begonnen. Im Herbst 2009 ist Baubeginn, Inbetriebnahme ist 2011 und 2012.
    Die Größenordnung der installierten Leistung und der jährlich erzeugten Energiemenge einer Staustufe im Vergleich zu anderen Kraftwerken:
    Murkraftwerk Kalsdorf: Leistung max.(bei ausreichender Wasserführung) 18,5 MW, Energiemenge ca. 85 GWh
    Geplantes Gaskraftwerk Mellach: Leistung elektrisch 815 MW
    AKW Isar, Block II: Leistung elektrisch 1400 MW, Energiemenge 12000 GWh (140 Murkraftwerke)

    Wir haben uns zu Lande und zu Wasser nun selbst ein Bild (d.h. eigentlich mehrere) gemacht.

    Die Projektbetreiber stellen auf ihren Infotafeln natürlich alles wunderschön dar, da kann man es ja kaum erwarten bis das Ganze fertig ist.


    Es sind schon einige Flächen gerodet, insgesamt sollen es 80 ha sein.


    Auch ganz beeindruckende Baumriesen waren da vorhanden.


    Wildromantische Überschwemmungszonen



    Und so sieht es aus der Flussperspektive aus:


    Die Mur ist momentan gut gefüllt, die bei Niedrigwasser im Sommer vorhanden Schotter- und Sandbänke sind alle überspült.


    In einem Seitenarm, dem Kalsdorfer Mühlgang


    Gestrandeter Baumriese


    Die Kraftwerksgruppe Werndorf/Mellach kommt schon in Sicht, bald ist die Fahrt zu Ende.
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 01.06.2009, 20:51.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Mur bei Graz

    Das letzte Stück noch im Staubereich des Wasserkraftwerks Mellach,


    dann ist unsere Fahrt zu Ende.


    Die freie Fließstrecke der Mur im Raum Graz vom Kraftwerk Weinzödl bis Mellach beträgt momentan ca. 24 km, mit dem Bau der beiden Kraftwerke reduziert sich das dann auf etwa die Hälfte. Geplant ist auch schon ein weiteres Kraftwerk, die Staustufe Puntigam im südlichen Stadtgebiet von Graz.
    Ich kann dann wenigstens meinen Enkeln die Bilder zeigen, wie es früher war.

    Übrigens: Wenn jemand fragen würde, mit welcher Bootsausrüstung eine Murbefahrung möglich ist, würde ich antworten: mit jeder, mit der man einigermaßen sicher manövrieren kann um den Brückenpfeilern und bei Niedrigwasser den alten Brückenfundamenten auszuweichen. Wir sind die Strecke durchs Grazer Stadtgebiet auch schon oft mit Freunden und auch Kindern gefahren, dort finden sich immer wieder auch einige Wellen, die für Jemanden, der noch nie in einem Fluss gefahren ist, auch noch ein bisserl Aufregung bringen. Schwimmweste und Schuhe sind allerdings bei einer Flussfahrt Pflicht. Hier noch 2 Fotos von einer früheren Fahrt mit dem offenen Schlauchkanadier.



    LG Hans
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 01.06.2009, 21:02.
    Nach uns die Sintflut.

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    • #3
      AW: Mur bei Graz

      Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
      Ich kann dann wenigstens meinen Enkeln die Bilder zeigen, wie es früher war.
      ich kann mich noch dunkel an die herrlichen Drauauen im Rosental rund um Ferlach erinnern.
      Die Natur hat sich von solch Frevel niemals wieder vollständig erholt, der Fischbestand in der Drau ist in erschreckendem Maße rückläufig, viele Arten sind gänzlich ausgestorben.

      Aber was sind die Alternativen zu Flußkraftwerken?

      Während ich das hier schreibe, verbraucht mein PC Strom....
      mit bestem Gruß, moerf :)

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      • #4
        AW: Mur bei Graz

        Ja, auch mein Herz blutet beim Anblick der Schlägerungsarbeiten.
        Ist damit doch u.a. meine Lieblings-Fahrradstrecke bis auf weiteres total vernichtet.

        Wenn man sich andererseits aber alte Karten (so um 1700-1800) ansieht, muss man sich allerdings eingestehen dass der momentane Zustand tatsächlich nichts mit 'naturnah' zu tun hat.

        Hier gibt es weitere Informationen zu den geplanten Renaturisierungsmassnahmen:
        http://www.e-steiermark.com/kraftwer...vice/index.htm

        Wenn das nur annähernd so umgesetzt wird, muss man wohl oder übel zugeben dass die Murauen und damit die Natur sicherlich aufgewertet wird.
        Und den Strom brauchen wir eben leider auch...

        [ATTACH]217700[/ATTACH]
        [ATTACH]217695[/ATTACH]
        [ATTACH]217696[/ATTACH]
        [ATTACH]217697[/ATTACH]

        Auch die neue 380kV Leitung hinterlässt schon ihre Spuren
        [ATTACH]217699[/ATTACH]
        [ATTACH]217698[/ATTACH]

        orotl
        i.schnauf.net

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        • #5
          AW: Mur bei Graz

          Die Arbeiten für das Kraftwerk Gössendorf sind mittlerweile voll im Gange. Jetzt wird einmal ein neues Flussbett gebaggert, um das Wasser um die eigentliche Kraftwerksbaustelle herumzuleiten.



          Würde mich interessieren, ob dieses Gerinne nach Fertigstellung komplett rückgebaut und wieder aufgeforstet wird.
          Ist ganz schön Flächenbedarf für ein Kraftwerk, das nicht mal ein Hundertstel der Energie eines AKW (siehe Techn. Daten am Threadanfang) produziert.

          Wäre schön, wenn wir das Steigen unseres Energiebedarfs ein wenig einschränken könnten.
          Denken wir nur daran, dass vor einigen Jahren unsere Wäsche noch auf der Wäscheleine trocknete, wofür jetzt unbedingt ein elektrischer Trockner gebraucht wird. Oder wie rasant die Installation von Klimaanlagen im Wohnbau, in Geschäftsbauten oder in Einkaufszentren zugenommen hat. Brauchen wir das wirklich alles?

          LG Hans
          Nach uns die Sintflut.

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          • #6
            AW: Mur bei Graz

            Servus Hans!

            Ja das haben wir uns selbst zu verdanken!
            Nur kein Atomkraftwerk daher Groß-Wasserkraftwerke! Wer anders denkt wird als weltfremd dargestellt. Energie ist in Österreich leider politisch derzeit kein wirkliches Thema. Außer viel Gerede nur warme Luft außer es geht um Spritpreise.
            Bei der derzeitigen, sogenannten Wirtschaftskrise kann doch Energiesparen keiner Firma abverlangt werden?! Und sinnlose Großprojekte kurbeln die Wirtschaft an. Leider denken viele tatsächlich so.

            Toller Bericht.
            Danke!

            Plessberger
            Alle meine Beiträge im Tourenforum

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            • #7
              AW: Mur bei Graz

              Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
              In den Murauen südlich von Graz werden in Kürze 2 Kraftwerke gebaut, die Diskussion darüber wird ja schon seit Längerem geführt. Die beiden Staustufen Gössendorf und Kalsdorf sind bereits bewilligt, die Rodungen des Auwaldes haben bereits vor Monaten begonnen. Im Herbst 2009 ist Baubeginn, Inbetriebnahme ist 2011 und 2012.
              Die Größenordnung der installierten Leistung und der jährlich erzeugten Energiemenge einer Staustufe im Vergleich zu anderen Kraftwerken:
              Murkraftwerk Kalsdorf: Leistung max.(bei ausreichender Wasserführung) 18,5 MW, Energiemenge ca. 85 GWh
              Geplantes Gaskraftwerk Mellach: Leistung elektrisch 815 MW
              AKW Isar, Block II: Leistung elektrisch 1400 MW, Energiemenge 12000 GWh (140 Murkraftwerke)
              Hallo Hans
              Man sollte aber meiner Meinung nach schon dazu schreiben, dass dieses tolle Gaskraftwerk bei einer elektrischen Leistung von 815 MW an einem einzigen Tag unvorstellbare 3,4 Mill. m^3 Gas verheizt (berechnet mit 11,5 kWh/m^3 und 50% Wirkungsgrad). Ich möchte damit nicht diesen Wasserkraftwerken das Wort reden, ich bin selber Paddler, aber die Alternativen Atomenergie oder fossile Brennstoffe sind mM nicht die Lösung des Problems. Warum brauchen wir (inkl. Verkehr und Industrie) überhaupt noch mehr Energie obwohl alle Geräte immer effizienter werden?
              Servus
              Helmut

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              • #8
                AW: Mur bei Graz

                Zitat von plessberger Beitrag anzeigen
                Nur kein Atomkraftwerk
                Wir haben schon eines. Wir haben nur vergessen es einzuschalten.

                Zitat von helmigo Beitrag anzeigen
                die Alternativen Atomenergie oder fossile Brennstoffe sind mM nicht die Lösung des Problems.
                Langfristig nicht, kurzfristig wäre die Atomenergie schon eine Lösung. Aber die Erkenntnis kommt jetzt fast schon zu spät. Zwentendorf damals einzuschalten hätte uns einige Schulden erspart. Und mir kommt vor, dass man den Atommüll heute nicht mehr so bequem loswird wie früher.

                Warum brauchen wir (inkl. Verkehr und Industrie) überhaupt noch mehr Energie obwohl alle Geräte immer effizienter werden?
                Die Bevölkerung wächst, und diese Entwicklung wird sogar gefördert, obwohl sie die Lebensqualtät senkt und die Immobilienpreise in die Höhe treibt. Leider herrscht in vielen Köpfen noch das Dogma, dass man zur Rettung des Pensionssystems die Bevölkerung auf alle Ewigkeit exponenziell wachsen lassen muss.

                Ich stelle mal eine andere Frage: Warum zahlen die größten Stromverbraucher (Industrie) die gerigsten Strompreise? Das ist ja so, als hätten die Bestverdiener den geringsten Steuersatz. Der Unterschied ist, dass die Strompreise durch die Marktwirtschaft bestimmt werden. Wegen eben dieser Marktwirtschaft hat der Inlandsverbrauch keinen großen Einfluss auf den Strompreis. Die Differenz aus Verbrauch und Erzeugung wird einfach exportiert oder importiert. Leider explodiert die Bevölkerung weltweit, also wird sich der Bau neuer Kraftwerke weiterhin rentieren - solang die Umweltverschandelung nicht verboten oder zumindest monetär bewertet und den Kraftwerksbetreibern in Rechnung gestellt wird. Das müsste von den Behörden und vom Gesetzgeber ausgehen. Nun gehören aber die E-Gesellschaften mehrheitlich der öffentlichen Hand, es ist also der Bock gleichzeitig Gärtner.

                Offen gesagt finde ich das aber bei Fließkraftwerken nicht so schlimm, denn die großen Flüsse sind sowieso schon lang nicht mehr naturnah, und überhaupt bringen naturnahe Flüsse mehr Probleme als Nutzen. Sie mäandrieren und brauchen damit viel Fläche. Diese Fläche ist durch häufige Hochwasser kaum nutzbar. Stellt euch vor, wenn die Donau in Wien nicht reguliert wäre... Oder auch die Mur in Graz...

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                • #9
                  AW: Mur bei Graz

                  Zitat von helmigo Beitrag anzeigen
                  Man sollte aber meiner Meinung nach schon dazu schreiben, dass dieses tolle Gaskraftwerk bei einer elektrischen Leistung von 815 MW an einem einzigen Tag unvorstellbare 3,4 Mill. m^3 Gas verheizt (berechnet mit 11,5 kWh/m^3 und 50% Wirkungsgrad). Ich möchte damit nicht diesen Wasserkraftwerken das Wort reden, ich bin selber Paddler, aber die Alternativen Atomenergie oder fossile Brennstoffe sind mM nicht die Lösung des Problems. Warum brauchen wir (inkl. Verkehr und Industrie) überhaupt noch mehr Energie obwohl alle Geräte immer effizienter werden?
                  Hallo Helmut, da bin ich absolut bei dir, der Bau von kalorischen Kraftwerken ist sicher nicht die Lösung des Problems.
                  Aber auch nicht der Ausbau der letzten technisch möglichen Wasserkraftresourcen in unserem Land. Das wollte ich mit den von mir präsentierten Vergleichen der erzeugten Energiemengen von den gerade gebauten Murkraftwerken mit kalorischen Kraftwerken zeigen, das sind ganz andere Relationen.
                  Die Energiemengen, die da zusätzlich erzeugt werden, sind im Vergleich zu den zusätzlich benötigten Energiemengen, die auch kalorisch erzeugt werden sollen ( z. Bsp. in der Steiermark: Gaskraftwerk in Werndorf, Kohlekraftwerk in Voitsberg) wie ein Furz in der Wüste.
                  Wir haben eben schlicht nicht genügend Flüsse, die wir verbauen können, um unseren immerwährend steigenden Energiebedarf zu decken.
                  Der weitere Bau von Kraftwerken an sich ist ein Weg in die Sackgasse.
                  Je abhängiger wir uns von unserem immer weiter steigenden Energieverbrauch machen, desto brutaler wird der Crash für uns alle sein, wenn diese Energie nicht mehr so billig verfügbar sein wird wie jetzt.
                  Zitat von helmigo Beitrag anzeigen
                  Warum brauchen wir (inkl. Verkehr und Industrie) überhaupt noch mehr Energie obwohl alle Geräte immer effizienter werden?
                  Volki hat eh schon einige Aspekte angesprochen.
                  Gerne wird argumentiert: Schuld ist die Industrie, der Verkehr, die E-Wirtschaft, die Politik, als ob uns das alles persönlich nichts anginge.
                  Ich sags ein wenig anders: WIR sind die Industrie, WIR sind der Verkehr, WIR wählen unsere Volksvertretung, die verantwortlich ist, die Rahmenbedingungen für eine vernünftigere Energiewirtschaft zu schaffen.

                  Nur ein paar Beispiele zu unserem Konsumverhalten:
                  WIR brauchen immer größere Einkaufszentren mit immer längeren Öffnungszeiten.
                  WIR brauchen in den Supermärkten ein immer größeres Warensortiment, das immer größere klimatisierte Lagerkapazitäten und immer größeres Transportaufkommen verursacht (z. Bsp. ist die Erweiterung des SPAR-Zentrallagers in Graz-Puntigam gerade in Bau).

                  Schaut in die Regale und Kühlvitrinen:
                  WIR wollen offenbar zwischen so vielen Nudelherstellern auswählen können, dass 20 m Regalgang nur mit Nudeln gefüllt ist.
                  WIR wollen Milchprodukte aus Deutschland oder Benelux (dabei wird in Österreich schon zuviel erzeugt),
                  WIR wollen Äpfel aus Neuseeland, Südafrika, Südamerika (im Apfelland Steiermark)
                  WIR wollen im Supermarkt Wein aus allen Kontinenten (mit Ausnahme der Antarktis).
                  WIR wollen ganzjährig Gemüse, das unter hohem Energieaufwand in Glashäusern wächst, bei uns oder anderswo.

                  Ich bin überzeugt, dass in unserem Konsumverhalten mehr Potential vorhanden ist, als im Ausbau der restlichen Wasserkraftresourcen.

                  Bevor ich noch anfange, etwas zu Bevölkerungswachstum und Pensionssystem zu sagen, kratze ich jetzt aber die Kurve und zeige euch zwei aktuelle Bilder von heute aus den Murauen:

                  Der Widerstand dieser Leute ist natürlich naiv und zwecklos, genauso wie mein Geschreibsel.

                  LG Hans
                  Nach uns die Sintflut.

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                  • #10
                    AW: Mur bei Graz

                    Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                    WIR wollen Milchprodukte aus Deutschland oder Benelux (dabei wird in Österreich schon zuviel erzeugt),
                    Was heisst Deutschland oder Benelux?
                    Die Kerrygold Butter vom Spar wird aus Irland geliefert.


                    Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                    Der Widerstand dieser Leute ist natürlich naiv und zwecklos, genauso wie mein Geschreibsel.
                    Ja so ist es,
                    die Schnitzelfresser sind in der Mehrheit,
                    und wie wir als brave Demokraten ja wissen, hat die Mehrheit immer recht.
                    La lutte elle-même vers les sommets suffit à remplir un cœur d'homme.
                    [Le Mythe de Sisyphe, Albert Camus, 1942]

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                    • #11
                      AW: Mur bei Graz

                      Zitat von volki Beitrag anzeigen
                      ...Die Bevölkerung wächst...
                      Eigentlich war meine Frage, warum wir noch mehr Energie brauchen, eher rhetorisch gemeint. Ich habe gedacht, dass die Antwort offensichtlich ist.
                      Tatsächlich hat sich die Bevölkerung der Steiermark in den letzten 30 Jahren um nichteinmal 2 % verändert. (Wer es nicht glaubt siehe Statistik Austria.) Mit dem Bevölkerungsanstieg kann man also die Notwendigkeit dieser neuen Kraftwerke sicher nicht erklären.
                      Zum Energieverbrauch in der Steiermark habe ich die folgende Aussage gefunden: „Der Energieverbrauch hat in der Steiermark in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Der Endenergieverbrauch erhöhte sich von 138,6 Petajoule im Jahr 1995 auf 169,0 Petajoule im Jahr 2005, also um 21,9 Prozent.“ (Quelle: http://www.iv-steiermark.at/b274 )
                      Also 2 % Bevölkerungsanstieg in 30 Jahren steht ein 22 % höherer Energieverbrauch in nur 10 Jahren gegenüber.
                      Unser Konsumverhalten (Standbyschaltungen, Einwegverpackungen, Knoblauch aus Übersee, Klimaanlagen, Wäschetrockner, Autos, Wohnfläche, Einfamilienhäuser, Flugreisen,...) hat und wird sich nicht ändern, solange eine kWh nur € 0,15 (oder noch viel weniger) kostet, da haben und werden alle Appelle nichts nutzen. Weder privat und schon garnicht am Arbeitsplatz. Für eine wachstumsorientierte Wirtschaft wäre es ja auch eine Katastrophe, wenn sich wirklich etwas ändern würde, das hat man ja spätestens bei der Verschrottungsprämie gesehen. Das ist mM die unangenehme Wahrheit und die Ausrede mit dem Bevölkerungswachstum ist leider nur zu symptomatisch.

                      Zur „Lösung“ Atomenergie: Es gibt mW bis heute Weltweit kein einziges Endlager für die radioaktiven Abfälle, und das war schon bei der Volksabstimmung über das AKW-Zwentendorf im Jahr 1979 ein wichtiger Punkt. Ich denke die Entscheidung der österreichischen Bevölkerung war absolut richtig.

                      Noch etwas zu Thema: Auch unterhalb von Spielfeld ist die durchgehende Kraftwerkskette schon geplant und da sind die beiden KWs in Graz wirklich harmlos im Vergleich zu dem was dort zerstört wird.
                      http://straden.interactive-design.at...asserkraft.htm

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                      • #12
                        AW: Mur bei Graz

                        Das atomkraftwerkfreie Österreich ist ebenso ein Fake wie seine "Neutralität".
                        Man läßt die Probleme einfach die großen Nachbarn lösen..

                        Österreich kann nur deshalb ohne Zwentendorf, weil man den Strom ja einfach in Landshut kaufen kann..

                        Ich denke, die Zukunft liegt in der Kernfusion..
                        Unter dem Schaf hängen vier Beine, die bis auf den Boden reichen.

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                        • #13
                          AW: Mur bei Graz

                          Zitat von helmigo Beitrag anzeigen
                          Eigentlich war meine Frage, warum wir noch mehr Energie brauchen, eher rhetorisch gemeint. Ich habe gedacht, dass die Antwort offensichtlich ist.
                          Manchmal kommt es anders, als man denkt. In diesem Fall hast du unbeabsichtigt sogar etwas gelernt.
                          Tatsächlich hat sich die Bevölkerung der Steiermark in den letzten 30 Jahren um nichteinmal 2 % verändert.
                          Wenn du meinen Beitrag ganz gelesen hast, dann weißt du, dass nicht die steirische, sondern die weltweite (oder zumindest die kontinentale) Bevölkerungsentwicklung zählt. Es sei denn, es werden alle Stromleitungen an der steirischen Grenze gekappt.

                          Es gibt mW bis heute Weltweit kein einziges Endlager für die radioaktiven Abfälle, und das war schon bei der Volksabstimmung über das AKW-Zwentendorf im Jahr 1979 ein wichtiger Punkt.
                          Das hab ich anders in Erinnerung. Damals war es noch erlaubt, den Atommüll ins Meer zu kippen. Außerdem kann und konnte man den Atommüll einem anderen Land andrehen.

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                          • #14
                            AW: Mur bei Graz

                            Zitat von lalo Beitrag anzeigen
                            Das atomkraftwerkfreie Österreich ist ebenso ein Fake wie seine "Neutralität".
                            Man läßt die Probleme einfach die großen Nachbarn lösen..
                            Du könntest es auch anders sehen: Die Nachbarn verursachen uns Probleme, indem sie Atomkraftwerke in unmittelbarer Grenznähe errichten.

                            Zitat von lalo Beitrag anzeigen
                            Ich denke, die Zukunft liegt in der Kernfusion..
                            Das habe ich doch schon in den 80iger Jahren gehört. Wie begeistert waren damals viele Techniker von der sauberen Energie.

                            Jetzt, wo die Pilze wieder bedenkenlos genießbar sind - sollen sie da wieder verstrahlt werden?
                            http://altenberg-rax.unserdaheim.at/..._.../?nopag=1/

                            Es gibt auch Anbieter ohne Atomstrom:
                            http://www.lebensart.at/start.asp?ID=1119

                            Ich bin sehr stolz darauf, dass Österreich kein Atomkraftwerk betreibt
                            Geh langsam, aber konstant, und du erfährst eine neue Qualität der Zeit.

                            Kommentar


                            • #15
                              welche Länder?

                              Dann sag’ mal KONKRET, welche Länder haben
                              1. einen Anstieg im Stromverbrauch der vor allem auf den Bevölkerungsanstieg zurück zu führen ist,
                              2. außerdem ausreichend Devisen um den Strom in Österreich auch kaufen zu können,
                              3. und sind dabei nahe genug bei Österreich, damit der Stromtransport noch sinnvoll machbar ist?

                              Und dann stellt sich natürlich auch noch die Frage, wie wir etwas exportieren wollen, was wir garnicht haben? Denn seit dem Jahr 2001 liegt die Inlands-Stromerzeugung immer deutlicher unter dem Inlands-Stromverbrauch. Und daran werden die beiden 18 MW Murkraftwerke sicher nichts ändern.

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