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Türnitzer Hütte, NÖ: Versorgung durch neuen Karrenweg statt alter Materialseilbahn / Dezember 2021

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  • Türnitzer Hütte, NÖ: Versorgung durch neuen Karrenweg statt alter Materialseilbahn / Dezember 2021

    Türnitzer Hütte: Versorgung zu Fuß ist bald Geschichte

    Material-Seilbahn am Ende: Neubau eines Weges erleichtert die Belieferung der Türnitzer Hütte künftig.

    Nachdem die 40 Jahre alte Materialseilbahn aufgrund fehlender behördlicher Betriebsanlagengenehmigungen eingestellt werden musste, wird die Türnitzer Hütte am Gipfel des Höger seit Jahresbeginn 2019 entweder per Hubschrauber oder zu Fuß versorgt.

    Nun gibt es eine Lösung, die der teils kräftezehrenden Belieferung per Muskelkraft Abhilfe leistet: Der Alpenverein-Gebirgsverein St. Pölten als Hütten-Besitzer darf einen neuen Weg errichten, der ausschließlich der Versorgung des beliebten Ausflugszieles, nicht aber einer touristischen Erschließung dient.

    Finanzierung muss Verein alleine stemmen
    „Die veranschlagten Kosten liegen bei rund 85.000 Euro. Dazu kommen noch Kosten für notwendige Begrünungsmaßnahmen“, rechnet Sektionsobmann Dieter Holzweber vor.

    Die Finanzierung müsse der Verein allein stemmen. Die Kosten seien im Vergleich zu den eingeholten Alternativen, wie Neuerrichtung der Materialseilbahn oder Umstellung auf Hubschrauberversorgung, aber deutlich günstiger.

    Holzweber verweist dabei auf seinerzeitige Kostenschätzungen für den Seilbahn-Neubau zwischen 250.000 und 300.000 Euro. 2022 soll der neue Weg, der [...] eine Länge von 650 Metern aufweist und einen Höhenunterschied von 110 Metern überwindet, fertiggestellt sein.

    14.000 Euro für die neue Versorgungsstrecke steuert die Marktgemeinde Türnitz bei. „Von den Türnitzer Alpen ist der Türnitzer Höger mit 1.372 Metern der höchste Berg und ein beliebter Wanderberg. Dem gesamten Gemeinderat ist die Versorgung der Schutzhütte für den Tourismus durch den Alpenverein sehr wichtig“, betont Bürgermeister Christian Leeb im NÖN-Gespräch.

    Der Güterweg besteht aus zwei Teilen. Der untere Teil ist eine Forststraße des Stiftes Lilienfeld und dient der Forstaufschließung und Waldbewirtschaftung des Stiftes. Daran anschließend hat der Alpenverein-Gebirgsverein St. Pölten die Möglichkeit, durch Errichtung eines Karrenweges die Türnitzer Hütte zu erschließen. „Karrenweg deshalb, weil ein solcher Weg ausschließlich der Hüttenversorgung und nicht einer touristischen Erschließung dient“, informiert Dieter Holzweber.

    Daten Karrenweg: Länge 650 Meter, Höhenunterschied 110 Meter, 1 Kehre.

    https://www.noen.at/lilienfeld/85-00...rint-300935273


    (Nach meiner Einschätzung kann der geplante Karrenweg nur über den obersten Teil des Südhangs führen, wahrscheinlich/hoffentlich etwas westlich der schönen großen Wiese. In der steilen Nordflanke des Türnitzer Högers mit der alten Materialseilbahn führt keine Forststraße bis in etwa 1250m Höhe. W.A.)
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 16.12.2021, 20:36.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Danke für die Info, Wolfgang!


    Ich schätze aber, dass hier der Bürgermeister entweder unwissend ist, oder für sich die Werbetrommel rühren möchte:

    Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
    „Von den Türnitzer Alpen ist der Türnitzer Höger mit 1.372 Metern der höchste Berg und ein beliebter Wanderberg. Dem gesamten Gemeinderat ist die Versorgung der Schutzhütte für den Tourismus durch den Alpenverein sehr wichtig“, betont Bürgermeister Christian Leeb im NÖN-Gespräch.
    Es ist nämlich weitum bekannt, dass der Sulzberg mit 1400 Metern der höchste Berg der Türnitzer ist (sogar 1 Meter höher als die Reisalpe)
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    Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
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    • #3
      Zitat von Jgaordhelagenornres Beitrag anzeigen
      Ich schätze aber, dass hier der Bürgermeister entweder unwissend ist, oder für sich die Werbetrommel rühren möchte:
      Es ist nämlich weitum bekannt, dass der Sulzberg mit 1400 Metern der höchste Berg der Türnitzer ist (sogar 1 Meter höher als die Reisalpe)
      Ja, du als leidenschaftlicher Berggeher weißt das, aber insgesamt gehört der Große Sulzberg sicher zu den am wenigsten bekannten Gruppenhöchsten der Alpen.
      Beim Türnitzer Bürgermeister mag ein wenig Lokalpatriotismus mitspielen, denn immerhin ist ja auch der vielbesuchte Tirolerkogel ein paar Meter höher als der Höger.

      In den westlich anschließenden Ybbstaler Alpen ist es übrigens ganz ähnlich. Der Hochstadl als Gruppenhöchster ist weitgehend ein Geheimtipp; der etwas niedrigere Ötscher steht exponierter, hat die markantere Form und schlägt ihn an Bekanntheit natürlich um Längen.

      Lg, Wolfgang


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      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Der im vergangenen Jahr angekündigte Karrenweg zur Versorgung der Türnitzer Hütte konnte plangemäß errichtet werden: Als ich heuer am 30. Juni wieder auf dem Türnitzer Höger stand, war er gerade etwa eine Woche in Betrieb. Die Bergstation der alten Materialseilbahn über die Nordflanke zur Hütte ist mittlerweile abgerissen worden.

        So sieht es aktuell aus, wenn man sich über die große Gipfelwiese von Südosten der Türnitzer Hütte nähert. Wie vermutet, kommt der Karrenweg von Südwesten aus dem Wald; der markierte Weg trifft bei der letzten Kehre gut 50 Meter vor der Hütte auf ihn.
        22-TürnitzerHütte-Zufahrtsstraße.jpg

        Da einige Stunden davor bei einer Bergmesse ein neues Gedenkkreuz eingeweiht wurde, war die Hütte trotz des Termins unter der Woche offen und gut besucht.
        Die Betreiber waren erleichtert, dass die Versorgung der Hütte nun über den Karrenweg möglich ist.

        Der Blick vom Gipfelkreuz des Türnitzer Högers zur Hütte ist vollkommen unverändert.
        27-TürnitzerHütte.jpg

        Das neue Gedenkkreuz für Ernst Holzweger steht gut 100 Meter östlich der Hütte auf dem Kamm, etwas oberhalb des markierten Wegs.
        35-GedenkkreuzErnstHolzweger.jpg

        Und das weite Panorama von der Gipfelwiese genieße ich ohnehin bei jedem Besuch aufs Neue - auch bei eher diesigem Wetter und stattlichen Quellwolken.
        31-Gipfelwiese-SchneebergObersberg.jpg

        Eine Versorgung ausschließlich durch Lastentransport und Hubschrauberflüge hätte die Kräfte wie auch die finanziellen Reserven der Sektion überfordert, sodass es auf Dauer nicht möglich gewesen wäre, die Hütte an den Wochenenden im Sommerhalbjahr weiterhin offen zu halten. Das einfach bewirtschaftete alte Gebäude ist ausschließlich über ziemlich lange Anstiege zu Fuß zu erreichen und insofern einer der bis heute authentischsten Plätze in den Niederösterreichischen Alpen. Gut, dass der Fortbestand nun gesichert scheint!
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 02.08.2022, 20:46.
        Lg, Wolfgang


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