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Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

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  • Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

    Hallo :-)

    Im Sommer fahr ich bereits zum 4. Mal nach Südtirol, genauer gesagt ins Cadore-Tal in der Nähe von Cortina d´Ampezzo.
    Im Vorjahr wollten wir den höchsten der Ampezzaner Dolomiten, den Antelao besteigen.
    Da ich durch Zufall kurz vorher auf einer italienischen Seite gelesen habe, das der Weg und auch der Sessellift zum Rifugio Scotter im November 2015 einen Erdrutsch zum Opfer gefallen ist, haben wir kurzerhand entschieden, es im nächsten Jahr nochmals zu versuchen.
    Allerdings gibt es bis heute keine nennenswerte Infos über den Zustand des Weges auf den Gipfel. Denn auch die sogenannte ,,Laste" und auch das Notbiwak unter dem Gipfel soll es betroffen haben.

    Und jetzt zu meiner Frage: Kann mir hier jemand Informationen über den Berg bzw den Weg geben?

    mfg Patrick
    Take it to the Limit

  • #2
    AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

    Servus Patrick

    Der Antelao interessiert mich auch immer wieder. Ich habe nur gehört, dass das Notbiwak betroffen sein soll!? Bei diesem aktuellen Bericht über eine Skitour auf den A. wird aber nichts erwähnt!? Siehe: http://www.lawine.salzburg.at/tour/index2.php?id=17885

    Hast Du einen Link zu der von Dir erwähnten Ital. Site? Wenn Du was erfährst wäre es gut es hier zu posten.

    Gruß

    phouse
    „Wer woaß, wosd ois vasamst, wennst steh bleibst und grod dramst!“ Django 3000

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    • #3
      AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

      Ich kann nur mit dieser Info dienen:
      http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/...derung/Antelao

      mfg, RADES
      Mountainbikeregion Granitland

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      • #4
        AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

        Servus Kovo,

        ich würde mich für den Sommer auf den beiden nahen Hütten informieren. Diese sind auch auf alternativen Wegen erreichbar. Bei Rif. San Marco sprachen sie vor ein paar Jahren sogar etwas deutsch, bei der Rif. Galassi kommt man mit Englisch ganz gut durch. Auch in San Vito di Cadore müsste es doch Infos geben.

        Viele Liebe Grüße von climby
        Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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        • #5
          AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

          Hallo zusammen,

          hat jemand aktuelle Infos/Fotos zur Situation vor Ort nach dem Bergrutsch im November 2014?
          Bin selbst noch Mitte August 2014 auf dem Gipfel gewesen.

          2015 habe ich dann von dem Bergsturz erfahren - leider nur sehr rudimentär über einen Lawinenbericht und die Veröffentlichungen des CAI Venedig.
          Nun lese ich das sogar das Sessellift zum Rif.Scotter beschädigt wurde und offenbar bis mindestens April 2016 nicht mehr in Betrieb ging.

          Sehr sehr schade dass dieser tolle Gipfel über die Normalroute nicht mehr sicher ersteigbar ist.
          Bin unheimlich froh diesen Kindheitstraum 2014 noch realisiert zu haben

          Gruß KFV
          Zuletzt geändert von Kees-Ferner-Vadret; 22.06.2017, 12:59.

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          • #6
            AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

            Ich war im August 2016 oben und habe danach auch noch die ganze Gaude umrundet. Werde mich zusammenreißen und versuche in den nächsten Tagen einen Bericht zu verfassen und hochzuladen.
            LG Ramon

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            • #7
              AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

              Hallo Ramon.

              Danke, super wenn du das machst
              Du hast sicher Bilder von den Bergsturzveränderungen gemacht, die einiges zeigen.
              Wie war dein Eindruck? Ist auf den Laste denn ein halbwegs sicheres Aufsteigen noch möglich?

              Erinnere mich damals hinter dem Biwak (das links unterhalb liegt) im Aufstieg eine nach Westen abschüssige Platte mit einer zig 100m tiefen Abbruchkante aufgestiegen zu sein.
              Am linken Felsrand lagen noch Firnreste.
              Im Abstieg haben wir die Stelle umgangen und sind durch einen Kamin mit Klemmblock abgeklettert. Dies war erheblich sicherer.
              An der genannten Platte sollen schon einige abgerutscht sein.

              Du hast das Antelao-Massiv umrundet: Bist du auch über den Klettersteig vom Rif.Galassi zum Oberen Antelaogletscher gegangen?
              Dort habe ich gelesen soll der Weg vor dem Klettersteig 2015 ebenfalls gesperrt worden sein.

              Freue mich auf deinen Bericht.

              Viele Grüße
              KFV
              Zuletzt geändert von Kees-Ferner-Vadret; 23.06.2017, 13:07.

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              • #8
                AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

                Hallo,

                habe mit Interesse mitgelesen u. eine Frage an die Experten.
                Hat Jemand von Euch Details oder Infos zu der so genannten "Menini-Führe" in der Nordostwand des Mt. Antelao?
                Im Winter soll sie als Eis-/Firn-Couloir so um die 50° haben.

                Grüße aus Thüringen

                zenitsucher
                Zuletzt geändert von zenitsucher; 26.06.2017, 17:22.

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                • #9
                  AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

                  Hallo!
                  Da ich für den Bericht sicherlich noch Monate bis Jahre brauche, hier nun ein paar grobe Infos zum Aufstieg am 23.08.2016:

                  Ich wusste schon auch von dem Felssturz, hatte aber nicht herausgelesen, dass es doch ein größeres Ereignis war und Teile des Weges stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, bzw. der Italienische Alpenverein sogar von Besteigungen abriet.

                  Ich startete um 5:20 auf 1130m Höhe – die Straße zum Rifugio Scotter war gesperrt - und traf im Anstieg nur eine Person, einen Bergsteiger aus Deutschland, den ich kurz nach der Forcella Piccola überholte und der sehr gemächlich aufstieg.

                  Die Schwierigkeiten, gerade im Anstieg waren für mich gut überschaubar. Im Nachhinein betrachtet waren eventuell gerade die Teile im oberen Teil der Laste orientierungsmäßig nicht ganz so klar, aber letztendlich wurde der Weg nach oben gut gefunden.

                  Wohl gab es im plattigen Teil der Laste immer wieder Steinschlag, der jedoch, da die Platten etwas hängen, von mir als Aufsteiger gesehen, rechts hinunter polterte.

                  An einem Traumtag hatte ich dann den Gipfel eineinhalb Stunden für mich alleine.

                  Im Abstieg gab es bei mir kurz nach dem Gipfel eine Stelle, die sehr ausgesetzt war und bei der man sich keinen Fehler erlauben durfte.

                  Das Absteigen über die Laste war dann teilweise unangenehm. Es gab Bereiche, wo die Schuttauflage flächendeckend vorhanden war. Dort war ordentliches Reibungsgehen nicht möglich und man setzte natürlich immer wieder Steine in Bewegung.
                  Hier traf ich auch zum ersten Mal wieder Menschen – ein Bergführer zog grußlos an mir vorbei und hinter sich, am kurzen Seil, einen von der Gesichtsröte her sichtlich überforderten Aspiranten her.

                  Kurz darauf wurde es interessant:
                  Ich traf ein Paar aus Passau, das schon seit einer Weile beriet, ob der weitere Aufstieg wegen des stetigen Steinschlags sinnvoll sei. Während ich mit ihnen plauderte, kamen wieder mehrere, teils auch größere Steine die Laste herunter und ich machte einen Schritt hinter einen großen Felsbrocken – ungefähr 1,5x2m. Der Steinschlag hörte auf, ich trat hervor, wollte das Gespräch weiterführen und lehnte mich an den Block. Sofort setzte sich dieser in Bewegung, riss mich zum Glück nicht mit, nahm irrsinnig schnell Geschwindigkeit auf, zerbrach nach wenigen Metern in viele, teilweise Autoreifengroße Stücke und krachte mit Getöse die Laste hinab.
                  Die zwei Passauer befanden sich in Sicherheit und die einzige Person, die noch in Sichtweite war, war ein Wanderer der zum Glück eine Position innehatte, die ihm zwar einen hervorragenden Aussichtsplatz auf das Geschehen gab, wo ihm aber nichts passieren konnte. Trotzdem machte dieser, nachdem sich alles wieder beruhigt hatte, am Absatz kehrt und begann seinen Abstieg.
                  Auch die Passauer entschieden sich zur Umkehr.

                  Kurz darauf war ich aus dem Gröbsten heraußen und stieg nach der Bala-Schulter über die Felsbänder ab. Ich traf den ersten Wanderer des Tages und noch zwei, drei Leute – alle übrigens aus Deutschland – die alle wieder abstiegen, ohne den Gipfel erklommen zu haben.

                  Ob es Zufall war, dass keine italienischen Bergsteiger unterwegs waren, oder ob diese die vorherrschenden Bedingungen als schlecht einschätzten, kann ich nicht sagen...


                  Mein Tag war jedenfalls noch lange nicht zu Ende, weil mir ein Italiener im Rifugio Galassi sagte, dass der Sentiero Bortolo de Lorenzo von der Forcella Cadin bis zum Ex-Bivacco G. Brunetta „zwar zum Suchen, aber schon machbar sei“ und ich daraufhin beschloss, den Antelao zu umrunden.

                  Zur Frage, wie der Klettersteig zum oberen Antelao Gletscher ist: Einwandfrei! Hier gab es keinerlei Probleme. Ein guter Weg im Schotter zum Einstieg und dann ein schöner Klettersteig im Fels zur Forcella di Ghiacciaio.

                  Danach keine schwierigen Passagen, bis der Sentiero Bortolo de Lorenzo beginnt. Dort einige Querungen in abgerutschten Rinnen und teils bröselige Herumeierei, dafür grandiose Blicke in die Südwände des Antelao!

                  Ja und irgendwann in der Nacht war ich dann auch wieder bei meinem Auto...

                  Was Fotos betrifft, so sehe ich keine so drastischen Veränderungen zu älteren Bildern...ich wusste aber natürlich auch nicht, welche Bereiche jetzt wirklich als Felssturz niedergingen...

                  Ob das Aufsteigen auf der Laste halbwegs sicher ist? Hängt sicher mit der Anzahl der Menschen zusammen, die dort herumturnen. Wie die Einschätzung des Alpenvereins zur Zeit ist, weiß ich nicht.

                  Hier Infos des CAI Padova:
                  http://www.caipadova.it/sezione/rifu...acco-cosi.html

                  LG Ramon
                  Zuletzt geändert von Ramon; 27.06.2017, 00:37.

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                  • #10
                    AW: Normalweg auf den Monte Antelao 3264m, Ampezzaner Dolomiten

                    Zitat von Ramon Beitrag anzeigen
                    ...
                    Das Absteigen über die Laste war dann teilweise unangenehm. Es gab Bereiche, wo die Schuttauflage flächendeckend vorhanden war. Dort war ordentliches Reibungsgehen nicht möglich und man setzte natürlich immer wieder Steine in Bewegung.
                    ...
                    LG Ramon
                    Das hört sich aber nun schon wesentlich kritischer an, als bei unsere Besteigung vor dem Felssturz. Die Steinschlaggefahr an der Laste war bei uns nur minimal und das bei einer Sonntagsbesteigung (Traumwetter) mit entsprechendem Andrang. Die Tour ist also ein ganz schönes Stück gefährlicher geworden.

                    Übrigens Hut ab vor dieser "Tagestour", da hast Du ein ordentliches Pensum gemeistert.

                    Viele Liebe Grüße von climby
                    Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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