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Berchtesgadener Hochthron (1972 müA), Neuer Schimkepfeiler (6-), 31.05.2018

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  • Berchtesgadener Hochthron (1972 müA), Neuer Schimkepfeiler (6-), 31.05.2018

    Parkplatz Rossboden bei Hinterettenberg - Scheibenkaser - Neuer Schimkepfeiler - Berchtesgadener Hochthron - Stöhrhaus - Leiterl - Scheibenkaser - Parkplatz
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    Der Schimkepfeiler (eigentlich Direkter Südostpfeiler 5+) ist eine der leichteren Touren durch die Südwand des Berchtesgadener Hochthrons, wurde vor ein paar Jahren mit neuen Ein- und Ausstiegslängen versehen und schwebt jetzt als "Neuer Schimkepfeiler" irgendwo zwischen Plaisir und semialpiner Kletterei.
    Da für den Tag ab Nachmittag Gewitter gemeldet sind sollte diese Tour mit überschaubarem Zustieg und etwa 350 m Wandhöhe gerade passen. Ein vollständiges Topo gibt es auf bergsteigen.at, im Panico Führer Berchtesgaden Ost sind die neuen Längen noch nicht drin.

    Der Aufstieg über den Scheibenkaser geht recht flott, da zum Klettersteig bereits viel Verkehr ist wählen wir als Zustieg den Weg zum Mittagsloch und kommen auch relativ gut durch die Latschen.
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    Wir visieren die markante Gelbe Mauer an, umgehen rechts einen kleinen Felsriegel und steigen am Wandfuß kurz ab bis zu einem roten Punkt mit Routenname. Vom Parkplatz brauchen wir damit ohne Eile etwas über 1 Stunde zum Scheibenkaser wo wir noch das Wasser auffüllen und dann noch eine gute halbe Stunde zum Einstieg.
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    Dass wir das ganze zusätzliche Metall heute wohl nicht benötigen werden zeigt sich rasch, die beiden neuen Einstiegslängen bringen uns mit überraschend vielen gebohrten Zwischensicherungen recht kurzweilig auf den Vorbau zu einem Stand mit 2 BH. Die 6er Stelle in der zweiten Länge dürfte ich offensichtlich umgangen oder dermaßen elegant gelöst haben, dass sie mir gar nicht aufgefallen ist
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    Von links kommt in einer Rinne der originale Schrofenzustieg herauf, weiter gehts es entweder direkt durch den kurzen Kamin oder in einer Rechtsschleife über grasiges Gehgelände mit roten Punkten.
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    Die folgende rampenartige Verschneidung wird mit den 60er Seilen problemlos durchgegangen und bietet sehr nette Kletterei im unteren 4. Grad, wer sich hier wohl fühlt kommt auch mit einer der bestehenden Zwischensicherung auf 15 m gut aus. Am oberen Ende leitet ein alter Normalhaken nach links zum Stand.
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    Jetzt gibt es die Möglichkeit dem Riss am Originalweg weiter zu folgen (5+, clean) oder in einer Rechtsschleife zu den beiden Rissen rechts in etwas einfacheres Gelände (4+) mit Bohrhaken auszukneifen.
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    Die nächste Länge führt über eine weitere rampenartige Verschneidung mit einer etwas glatten Plattenstelle in der ersten Hälfte zum Wandbuch.
    In dieser Verschneidung mündet auch von links mit der Gelben Mauer (5+A1 od. 7+) ein Klassiker mit vieldiskutierter (Re-)Sanierungsgeschichte.
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    Teil 2 folgt... und mit den Bildern hat dieses Mal hoffentlich auch alles geklappt!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von meinereiner; 13.06.2018, 11:59.
    Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

  • #2
    Vom Stand mit dem Wandbuch gibt es schöne Aus- und Tiefblicke, hier lässt sich auch der Zustieg durch die Latschen gut erkennen.
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    Wir hängen wieder einmal zwei Längen zusammen, dieses Mal aber steigen wir nach dem (Zwischen)stand rechts über eine Kante zu einer Latsche hoch und dann wieder links weiter zum Stand auf einem kleinen Rücken. Wahrscheinlich wäre es über links für den Seilverlauf einfacher und zudem schöner zu klettern gewesen.
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    Über grasige Stufen mit einem kurzen Wandl zum Schluss geht es weiter zum neuen Ausstieg.
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    Hier wartet noch ein letztes Mal netter Fels, es beginnt mit einem kleinen Bauch und großen Griffen und führt über eine kurze Plattenstelle mit Fingerlöchern weiter.
    Wieder plaisirmäßig abgesichert und nicht sonderlich streng bewertet, wer möchte kann auch auf dem originalen Ausstieg nach links ausqueren und über Schrofen aufsteigen.
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    Die letzten 40 Meter zum Gipfel führen über gestuftes Latschengelände, vereinzelte BH und Pfeile weisen den Weg.
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    In Summe eine schöne Tour, der überwiegend feste Fels und die herrliche Aussicht lassen uns die grasigen Abschnitte gut verschmerzen. Die neuen Längen zu Beginn und am Ende verlängern den Felskontakt auf lohnende Weise, bei Absicherung und Bewertung sind die dazwischenliegenden 70 Jahre schon deutlich fühlbar.

    Mit 60er Seilen lassen sich übrigens meistens zwei Längen gut zusammenlegen.
    Angehängte Dateien
    Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

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    • #3
      Der Untersberg hat einfach schöne Klettertouren auf Lager. Diese wäre mir zu heftig, aber die Auswahl ist ja groß. Ich sollte da mal wieder hin.

      Danke für den Bericht und Viele Liebe Grüße von climby
      Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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      • #4
        Danke für den Tipp und deinen schönen Beitrag. Das ist wieder einmal etwas, was ich mir auch vornehmen kann.

        LG

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        • #5
          Schaut nach einer schönen Tour für den Herbst aus. Vielleicht schaffe ich es heuer nach langer Zeit mal wieder in die Berchtesgadener Alpen zu kommen.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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          • #6
            Das klingt fesch, des könnt für uns auch was sein!

            Und placeboi : gebts Bescheid, wenn mal da wärts, wir haben ja eh das Gästezimmer, gell?
            Over every mountain there is a path, although it may not be seen from the valley.

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