Schönwetter, Wochenende und Sommerferien – eine Kombination, die am Dachstein selten Einsamkeit verspricht und doch ist es möglich: der Niedere Dachstein bietet sich hier als Alternative zum großen Bruder bestens an und mit dem Nordwestgrat wird darüber hinaus ein landschaftlich lohnenswerter Anstieg geboten.
Eine Ausweitung der Tour mit anschließendem Anstieg auf den Hohen Dachstein über dessen Nordgrat verspricht eine beeindruckende Kletterfahrt zu werden. Allerdings musste dieses Vorhaben noch etwas warten, dazu folgt am Ende des Beitrags noch eine Frage an die geneigte Leserschaft.
In Anbetracht der moderaten Länge der Tour nehmen sich Hannes und ich die Freiheit zum verspäteten Start und treffen erst kurz vor 11 Uhr beim Schranken der Mautstraße zur Südwandbahn ein. Von einer elektronischen Anzeigetafel mit der Information empfangen, dass die Parkmöglichkeiten in der Nähe der Talstation bereits erschöpft und eine Bergfahrt nur mit Reservierung möglich sei, folgt die Erkenntnis, dass die Idee mit der Reservierung doch eine ganz vernünftige war. Kurz nach der vorletzten Kehre und damit etwa 100 Hm unterhalb der Seilbahn werden wir von Ordnern an den Straßenrand gelotst und machen uns im Eiltempo an den Aufstieg. Zwischen uns und der reservierten Bergfahrt in 10 Minuten liegt schließlich noch ein Fahrgast-Kassen-Verhältnis von etwa 50:1...
Es folgt ein gnädiger Zeitsprung über den Bereich Hunerkoglwahnsinn und die Gletscherautobahn hinweg zum ersten Blick auf die Simonyscharte und damit unserem Einstieg. Diese liegt etwas südlich davon auf dem Schneesattel bzw. der Niederen Dachsteinkopfscharte. Von hier kommt uns sogar eine einsame Skiabfahrtsspur entgegen. Der obere Bereich des Schneefelds hat bestimmt um die 40° Neigung, unten ist zwar genügend Auslaufgelände aber gerade bei etwas härterem Schnee ist ein Pickel für alle Fälle nicht unangenehm.
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Am Schneesattel werfen wir zuerst prüfend rechter Hand einen Blick auf die Kante zum Gosaugletscher, steigen anschließend unschwer linker Hand auf den ersten Steilaufschwung (II, hier Steinmann) und stoßen weiter oben auf einen geklebten Ringhaken.
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Jetzt werden die 50er Seile ausgepackt und der nächste Ringhaken wartet in einer kleinen Scharte, dazwischen sogar ein paar Bohrhaken als Zwischensicherung.
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Von hier weg geht es kurz ein paar Meter steil einen Riss hinauf (etwa III+, 1 BH) und über einen Ringhaken am Grat weiter zum nächsten (I-II).
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Den Niederen Dachsteinkopf umgehen wir westlich in einem kleinen Schuttkessel und steigen über eine schmale Scharte wieder hinauf zu einem Ringhaken (I-II). Von hier haben wir bereits eine wunderbare Aussicht auf den weiteren Verlauf und den Niederen Dachstein.
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Jetzt wird zuerst in die Niedere Dachsteinscharte abgeklettert (Stellen II+, 2 BH) zu einem Ringhaken und von dort an der Gratkante wieder hinauf (II-III) zu einem herrlichen Gratfirst (BH). Der zunehmende Westwind sorgt für einen sanften Gegendruck von der richtigen Seite und wir spazieren beinahe freihändig darüber.
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Dem Gratverlauf folgend, tw. etwas schrofig, gelangen wir zu einem Ringhaken in einer kleinen Nische vor dem letzten Aufschwung. Dieser wird links umgangen, in einer kurzen Rinne höher gestiegen und auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz stört nicht einmal der kurze Hagelschauer.
Der Gipfel des Hohen Dachsteins ist bereits in dichte Wolken gehüllt und wir sind gespannt, wie sich das Wetter noch entwickeln wird. Die Vorhersage war grundsätzlich nicht übel und mit der zunehmenden Möglichkeit von Schauern im Tagesverlauf war ohnehin zu rechnen. Hannes trägt unseren Besuch ordentlich ein und murmelt dabei etwas wie „Na, oft kommt hier aber auch keiner rauf“.
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Beim Abstieg über den Südgrat zur Abseilpiste entscheidet sich Hannes gleich in der ersten Scharte für ein Verlassen des direkten Gratverlaufs und so folgen wir schmalen Bändern etwas unterhalb, bis wir wieder auf den Grat und einen Bohrhaken stoßen.
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Wenig unterhalb wartet ein großer Torstahlbügel in einer kleinen Scharte und bietet die Möglichkeit zum gesicherten Abstieg zum eigentlichen Beginn der Abseilpiste weniger Meter unterhalb (1 Doppelringhaken).
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Mit 2x abseilen (40 m mit Überhang zu KH+RH, dann 30 m über kleines Schneefeld) ist der Gletscher erreicht, im Landebereich ist die Randkluft mit etwa 50 cm unproblematisch.
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Es sind mehrere Abseilstände eingerichtet, so dass auch ein Einfachseil problemlos möglich ist.
Eine Ausweitung der Tour mit anschließendem Anstieg auf den Hohen Dachstein über dessen Nordgrat verspricht eine beeindruckende Kletterfahrt zu werden. Allerdings musste dieses Vorhaben noch etwas warten, dazu folgt am Ende des Beitrags noch eine Frage an die geneigte Leserschaft.
In Anbetracht der moderaten Länge der Tour nehmen sich Hannes und ich die Freiheit zum verspäteten Start und treffen erst kurz vor 11 Uhr beim Schranken der Mautstraße zur Südwandbahn ein. Von einer elektronischen Anzeigetafel mit der Information empfangen, dass die Parkmöglichkeiten in der Nähe der Talstation bereits erschöpft und eine Bergfahrt nur mit Reservierung möglich sei, folgt die Erkenntnis, dass die Idee mit der Reservierung doch eine ganz vernünftige war. Kurz nach der vorletzten Kehre und damit etwa 100 Hm unterhalb der Seilbahn werden wir von Ordnern an den Straßenrand gelotst und machen uns im Eiltempo an den Aufstieg. Zwischen uns und der reservierten Bergfahrt in 10 Minuten liegt schließlich noch ein Fahrgast-Kassen-Verhältnis von etwa 50:1...
Es folgt ein gnädiger Zeitsprung über den Bereich Hunerkoglwahnsinn und die Gletscherautobahn hinweg zum ersten Blick auf die Simonyscharte und damit unserem Einstieg. Diese liegt etwas südlich davon auf dem Schneesattel bzw. der Niederen Dachsteinkopfscharte. Von hier kommt uns sogar eine einsame Skiabfahrtsspur entgegen. Der obere Bereich des Schneefelds hat bestimmt um die 40° Neigung, unten ist zwar genügend Auslaufgelände aber gerade bei etwas härterem Schnee ist ein Pickel für alle Fälle nicht unangenehm.
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Am Schneesattel werfen wir zuerst prüfend rechter Hand einen Blick auf die Kante zum Gosaugletscher, steigen anschließend unschwer linker Hand auf den ersten Steilaufschwung (II, hier Steinmann) und stoßen weiter oben auf einen geklebten Ringhaken.
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Jetzt werden die 50er Seile ausgepackt und der nächste Ringhaken wartet in einer kleinen Scharte, dazwischen sogar ein paar Bohrhaken als Zwischensicherung.
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Von hier weg geht es kurz ein paar Meter steil einen Riss hinauf (etwa III+, 1 BH) und über einen Ringhaken am Grat weiter zum nächsten (I-II).
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Den Niederen Dachsteinkopf umgehen wir westlich in einem kleinen Schuttkessel und steigen über eine schmale Scharte wieder hinauf zu einem Ringhaken (I-II). Von hier haben wir bereits eine wunderbare Aussicht auf den weiteren Verlauf und den Niederen Dachstein.
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Jetzt wird zuerst in die Niedere Dachsteinscharte abgeklettert (Stellen II+, 2 BH) zu einem Ringhaken und von dort an der Gratkante wieder hinauf (II-III) zu einem herrlichen Gratfirst (BH). Der zunehmende Westwind sorgt für einen sanften Gegendruck von der richtigen Seite und wir spazieren beinahe freihändig darüber.
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Dem Gratverlauf folgend, tw. etwas schrofig, gelangen wir zu einem Ringhaken in einer kleinen Nische vor dem letzten Aufschwung. Dieser wird links umgangen, in einer kurzen Rinne höher gestiegen und auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz stört nicht einmal der kurze Hagelschauer.
Der Gipfel des Hohen Dachsteins ist bereits in dichte Wolken gehüllt und wir sind gespannt, wie sich das Wetter noch entwickeln wird. Die Vorhersage war grundsätzlich nicht übel und mit der zunehmenden Möglichkeit von Schauern im Tagesverlauf war ohnehin zu rechnen. Hannes trägt unseren Besuch ordentlich ein und murmelt dabei etwas wie „Na, oft kommt hier aber auch keiner rauf“.
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Beim Abstieg über den Südgrat zur Abseilpiste entscheidet sich Hannes gleich in der ersten Scharte für ein Verlassen des direkten Gratverlaufs und so folgen wir schmalen Bändern etwas unterhalb, bis wir wieder auf den Grat und einen Bohrhaken stoßen.
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Wenig unterhalb wartet ein großer Torstahlbügel in einer kleinen Scharte und bietet die Möglichkeit zum gesicherten Abstieg zum eigentlichen Beginn der Abseilpiste weniger Meter unterhalb (1 Doppelringhaken).
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Mit 2x abseilen (40 m mit Überhang zu KH+RH, dann 30 m über kleines Schneefeld) ist der Gletscher erreicht, im Landebereich ist die Randkluft mit etwa 50 cm unproblematisch.
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Es sind mehrere Abseilstände eingerichtet, so dass auch ein Einfachseil problemlos möglich ist.
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