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Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

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  • Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

    Im Folgenden möchte ich einen kurzen Bericht über die Touren, die wir vergangenes Wochenende rund um die A. Noßberger Hütte gemacht haben, schreiben. Dieser Bericht soll vor allem einem Zweck dienen: Information für Nachahmer, weswegen ich mich über Fragen bzgl. der Touren gerne freue.

    Vom Keeskopf zum Kreuzkopf über die Klammer- und die Hornköpfe.

    Nachdem ich mit Andreas am 21.06. zur Gradenalm anreiste, den Georgskopf (Hauptgipfel und Westgipfel) erkletterte und dann zur A. Noßberger Hütte aufstieg, wollten wir am Tag darauf die Klammerköpfe überschreiten. Da wir bereits mit einer Verlängerung spekulierten, starteten wir am 22.06 um 5:30 Uhr von der gemütlichen Hütte. Über zahlreiche Schneefelder ging es zunächst auf den Keeskopf, sodann bestiegen wir den ersten (von Westen aus gesehen) von sieben Klammerköpfen. Die ersten vier Hohen Klammerköpfe boten festes Gestein und schöne, leichte Kletterei. Von der Scharte vor dem ersten niedrigen Klammerkopf begannen wir – erstmals mit dem Seil gesichert – nördlich ausweichend über kurz brüchigen Fels den Anstieg auf eben diesen (zunächst über einen kurzen, aber festen Überhang, danach brüchig). Der nächste Klammerkopf war einfach und somit wieder seilfrei zu erklettern. Auf den letzten, den niedrigsten der Klammerköpfe, müssen einige Türmchen überklettert werden. Für dieses Stück nahmen wir wieder Seilsicherung in Anspruch. Eines dieser Türmchen blieb in Erinnerung. Dieses weist nämlich meiner Meinung nach zunächst die schwierigste Stelle auf (3+/4-; festes Gestein), danach wird es zwar leichter, aber das Türmchen ist im oberen Bereich komplett brüchig und muss überklettert werden (ein Umklettern ist mMn nicht möglich). Danach führt der weitere Weg wieder in leichter Kletterei auf den Gipfel des östlichsten Klammerkopfes und dann weiter in die Klammerscharte (ca. 12 Uhr).

    Wir waren schnell genug unterwegs, um den wunderbar schönen Tag noch ausnutzen zu können. Also starteten wir von der Klammerscharte weiter in Richtung auf den Kleinen Hornkopf und dann weiter auf den Großen Hornkopf (leicht und fest). Vom Großen Hornkopf über den Ostgrat hinunter Richtung Hornscharte war das mühsamste Stück dieses Tages, da einerseits das Gelände ein schnelles Vorankommen nicht zuließ (felsdurchsetzes, grasiges, steiles Gelände) und die Konzentration nicht mehr so hoch war wie noch zu Beginn der Tour. Wir entschlossen uns daher nach dem Punkt 3068 auf das Hornkees abzusteigen, um das letzte Gratstück am Gletscher zur Hornscharte zu umgehen. Da das Wetter weiterhin sehr schön und stabil war, nahmen wir auch noch den Kreuzkopf, unseren 11. Dreitausender an diesem Tag, mit. Der Abstieg von der Hornscharte zur Noßberger Hütte ging aufgrund der Schneeauflage relativ flott (Ankunft bei der Hütte um 18 Uhr).

    Am Tag danach hängten wir vor unserer Abreise noch eine kurze Tour auf die Perschitzköpfe (von der Perschitzscharte; Grat zw. Ost- und Hauptgipfel nicht zu unterschätzen, tw. brüchig) und auf den Kruckelkopf an.


    Das ein oder andere Foto werde ich im Laufe der Woche noch hochladen...

    LG
    Stephan

  • #2
    AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

    P1040374.JPG
    Blick zu den beiden Hornköpfen, davor der letzte, niedrigste, aber auch der schwierigste der Klammerköpfe

    P1040377.JPG
    Andreas beim Überklettern des brüchigen Türmchens

    P1040382.JPG
    Blick zum Friedrichskopf (links) und dem am Vortag erstiegenen Georgskopf (rechts)

    P1040396.JPG
    Die am 22.06. erstiegenen 3000er im Überblick: ganz links im Bild der Keeskopf, dann die 7 Klammerköpfe, gefolgt von kleinem und großem Hornkopf und schlussendlich ganz rechts der Kreuzkopf

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    • #3
      AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

      Super! Habt´s ja ordentlich abgesammelt! So ein Tagerl wie den 22.6. mußte man ja ausnützen. Im Gebiet der Noßberger Hütte werde ich wohl auch noch öfters vorstellig werden, nicht nur eine Traumgegend, auch interessante Grate warten dort. Vermutlich habt ihr den Georgskopf von der Friedrichsscharte her überschritten? Eine tolle Tour, die ich auch einmal gegangen bin. Die Niederen Klammerköpfe und Hornköpfe warten noch auf mich, ebenso der Petzeck NW-Grat... Jedenfalls Pläne genug.
      Ich hoffe, wir hören von dir bald wieder Nachrichten aus der Schobergruppe!

      LG

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      • #4
        AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

        Hallo Tauernfuchs,

        den Georgskopf haben wir von der Friedrichsscharte erklettert, allerdings nicht überschritten. Wir haben also die Rucksäcke in der Scharte gelassen und sind dann unbeschwert rauf und runter

        Die Hoffnung, von mir bald wieder aus der Schobergruppe zu hören, muss ich leider ein wenig dämpfen. Die nächsten Ziele liegen in den Ötztaler Alpen und dann in der Venediger Gruppe...

        LG

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        • #5
          AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

          Zitat von Stephan86 Beitrag anzeigen
          Hallo Tauernfuchs,

          den Georgskopf haben wir von der Friedrichsscharte erklettert, allerdings nicht überschritten. Wir haben also die Rucksäcke in der Scharte gelassen und sind dann unbeschwert rauf und runter

          Die Hoffnung, von mir bald wieder aus der Schobergruppe zu hören, muss ich leider ein wenig dämpfen. Die nächsten Ziele liegen in den Ötztaler Alpen und dann in der Venediger Gruppe...

          LG
          Den Georgskopf NO-Grat rauf und vor allem wieder runter - nicht ohne. Ein wenig kann ich mich noch erinnern an die gar nicht so einfachen ersten Meter (IV+). Hab echt ein wenig gezögert bis ich da, allerdings allein, eingestiegen bin. Können wir dir nicht auch noch ein paar Bilder von dieser Tour herauslocken?
          Wie auch immer, ist auch verständlich, wenn du deine Freizeit hauptsächlich ins Bergsteigen investieren möchtest...
          Ötztaler, Venedigergruppe, auch wurscht, Hauptsache es sind spannende Ziele... Jedenfalls gutes Gelingen!

          LG

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          • #6
            AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

            Muss man dort alles selber absichern ? Oder gibt es ein paar Haken ?

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            • #7
              AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

              Haken sind dort weitgehend unbekannt...
              Jedoch bieten sich unzählige Köpfel und Zacken, außerdem Risse, die Keile und Friends förmlich verschlucken.
              In leichteren Urgesteinsrouten ist die Absicherung in der Regel ein völlig entspanntes Thema. Ideal zum Üben.

              LG

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              • #8
                AW: Klammerköpfe-Überschreitung, Schobergruppe, 22.06.2014

                Richtig, Haken sind bei der Klammerkopf-Überschreitung kaum vorhanden (wir haben nur einen alten Ringhaken entdeckt). Die Absicherungsmöglichkeiten sind allerdings - wie von Tauernfuchs schon erwähnt - in enormen Ausmaß vorhanden. Vorsicht allerdings bei den brüchigen Stellen

                Der Georgskopf ist von der Friedrichscharte aus anfangs sehr gut gesichert (mit ordentlichen Lasthaken), die Schwierigkeiten und damit auch die Absicherung nehmen nach oben hin ab.

                Hier noch ein paar Bilder zum Georgskopf:

                P1040293.JPG

                P1040298.JPG

                P1040303.JPG
                Blick zurück Richtung Friedrichscharte

                P1040311.JPG

                P1040314.JPG
                Auf dem Westgipfel, mit Blick zurück zum doppelt bekreuzten Hauptgipfel des Georgskopfs.

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