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Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

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  • Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

    Gääääääähn... es ist Montag, der 20. Juli 2009. Gestern sind wir in München los, über den Oberalp zum Furka und haben gleich die erste Eingehtour aufs kleine Furkahorn gemacht.
    Wie üblich zu lange gepennt. Gegen 9 Uhr gucken wir das erste Mal aus unserem Sommerbiwak am Furka:




    Eigentlich steht ja für den heutigen Tag der Galenstock am Programm, aber soooo spät? Außerdem weht ein starker westlicher Höhenwind - und den Galenstock wolln wir doch mit Gleitschirm gehen.
    Naja, erstmal hin zur Touristenhölle am Belvedere, einen Kaffee schlürfen und Pläne schmieden... Dabei fällt mein Blick auf einen wunderschönen Gipfel, mit einem netten Gletscher drunter und er sieht nicht weit aus... Eine passende Karte haben sie nicht am Belvedere-Kiost. Egal.

    Also, Hochtourenkrempel zusammengesucht und unser Lieblingstourenessen eingepackt (ja!!! Werbung!!!) ein Tetrapak Milchreis. Hält stundenlang vor, schmeckt gut und ist ewig haltbar:

    Ab, direkt zum Furkapaß und das Auto stehen lassen. Von da geht eine Forst/Militärstraße direkt bis unterhalb der Gletschermoränen.
    Recht zügig ging es los und hoch über die Moränen bis zum ersten Blankeis. Das sind wir noch ohne Sicherung mit Eisen gegangen. Dann haben wir uns lieber angeseilt da auf dem Gletscher noch keine Spuren waren und wir unter dem Firn Spalten vermuteten. Hier der Blick zurück zum Furka und Rhonegletscher:



    Zwischendurch kamen uns 2 Leute aus einer Firnrinne entgegen und grüßten uns auf ungarisch? Norwegisch? Egal... Jedenfalls nahmen wir sofort ihre Spur, denn wo die runtergekommen sind da kommen wir auf jeden Fall auch rauf:




    Für meine Freundin war es die bisher steilste Firnstapferei, aber sie hatte im bereits sulzigen Firn trotzdem Spaß...




    ... bis auf die letzen 10 Höhenmeter





    Geschafft! Am Grat! Eisen ab und verstauen für die weiter Kraxelei...
    Im Hintergrund die Furka-Paßstraße, der Rhonegletscher. Rechts davon die Furkahörner und der Galenstock.




    Oben am Gipfel konnten wir eine Dreiergruppe ausmachen, es stellte sich auf dem halben Weg heraus das es ein schweizer Bergführer mit 2 älteren Kunden (Ehepaar am kurzen Seil) war. Meine Holde erfrechte sich 100m unterhalb des Gipfels zu fragen was das denn für ein Berg und wie hoch er sei auf den wir da gerade steigen.
    Die Touristen bestaunten unsere Ausrüstung und dem Bergführer fiel die Kinnlade herunter Sagte das es das Groß Muttenhorn wär und warum wir ohne Chhhhharrrte unterwäägs wären. Nun ja. Meine Methode auf einen Berg zu zeigen und zu sagen: "Da gemma jetz nauf!" ist wohl nicht alltäglich...

    Zuletzt geändert von Robi; 06.08.2009, 19:29.
    Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

  • #2
    Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

    Der Grat ist einfaches Gehgelände, sehr schön hochzukrabbeln.





    Am Gipfel erstmal ein Stündchen Pause auf den warmen Steinen, gucken, gucken, gucken und Schwätzchen mit 2 anderen Bergsteigern halten. Bei denen haben wir dann auch endlich in eine Karte geguckt







    Der Rundblick war wirklich wunderschön und wir schmissen uns in Pose fürs Gipfelföterli:




    Wirklich ausgelastet von den knapp 900 Höhenmeterchen waren wir nicht wirklich und so empfahl uns einer der Jungs am Gipfel die Gratkrabbelei über den Tällistock, die Tellilücke zurück.

    Hier beim Abstieg und Beginn der Gratwanderung. Blick ins Oberwallis (Goms) und auf unsere Aufstiegs-Firnrinne:




    Der Grat war schön zu gehen, Schneefelder zu queren, und auch ein bißchen Kletterei dabei. Dazu die Traumaussicht auf die Berge ringsherum:





    Hier mal ein Großteil des Grates mit dem Groß Muttenhorn:




    Auf den Tällistock 2861m (Achtung! Tällistöcke gibts mehrere!) führte kein Weg mehr, das war Blockkletterei, aber sehr lohnend! Hier am unmarkierten Gipfel, wieder mit Traumblick:





    Der Abstieg Richtung Tällilücke auf der Gomser Seite führte weglos durch steiles, aber unproblematisches Wiesengelände:

    Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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    • #3
      Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

      Hier noch der Blick ins Oberwallis von der Tällilücke aus:





      Unsere Abstiegsspuren aus der Tällilücke- Firnrinnenrutschen vom Feinsten:





      Man sieht- wir waren noch nicht wirklich ausgelastet- Zeit zum Blödeln gabs allemal:





      Hat Jemand 'ne Ahnung warum die Schafe so brav auf dem Firnfeld stehen?





      Rückweg dann auf dem Militärweg:




      ... und die verdiente Rast am Furkapaß mit unserem Spaßmobil





      Hier nochmal die ganze Tour in einem Überblick - Gletscher links hoch, Firnrinne, Muttenhorn (ganz links) und zurück nach rechts über den gesamten Grat bis in die Lücke und wieder zurück:




      Fazit: geniale Eingehtour für höhere Sachen. Wer über den Furka ins Wallis anreist sollte dort oben auf 2.200 schlafen und den Folgetag diese Tour machen. Dann ist man schon mal ganz vernünftig akklimatisiert für weitere 3- 4.000er.
      Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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      • #4
        AW: Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

        Schöne Tour und Bilder. Ich möchte mal das Muttenhorn als Skitour machen. Wie man hier auf meinem Bild vom 13.6.2009 sehen kann, eignet sich das Gelände bestens. In Bildmitte das Muttenhorn.
        Angehängte Dateien
        Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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        • #5
          AW: Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

          Ist doch viel spannender erst hinterher zu wissen, was man eigentlich gemacht hat. Allerdings ergibt sich das bei mir zumeist erst während der Tour. Dann sehe ich einen Gipfel am Wegesrand und denke mir, sieht eigentlich ganz gut aus und ein paar Höhenmeter mehr könnten meine Beine auch noch vertragen...

          Das Muttenhorn werde ich jedoch irgendwann einmal geplant angehen. Normalerweise fahre ich via Autoverlad Kandersteg ins Wallis, da mir aber in einigen Tälern langsam die Halbtagestouren für An-/Abreisetag ausgehen, muss ich einmal neue Straßen befahren.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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          • #6
            AW: Groß Muttenhorn 3.099m, Spätaufsteher-Eingehtour

            Ist zwar schon ein paar Tage her, aber trotzdem die Ergänzung:
            Das Groß Muttenhorn kann vom Furkapaß aus auch über die Nordseite bestiegen werden. Es gibt wohl 2 gängige Wege, einer als etwas festere Wanderung über den Ostgrat und eine Tour durch die steile Nordwand. Sollte eine nette Firnstapferei sein.
            Werden wir wohl im Sommer wieder als Eingehtour und Höhengewöhnung beim Weg ins Wallis hernehmen.
            Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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