Schon die Reservation der Mischabelhütte war „speziell“. Als ich für Montag, 2. August 2010 bis Donnerstag – 3 Nächte – in der Hütte reservieren wollte, fragte mich die Frau am anderen Ende der Leitung: „Was wollen Sie denn 3 Tage in der Hütte?“. Nachdem mir die Frau vorjammerte, dass die Leute 3 Tage reservierten und nur 1 Tag blieben, „durfte“ ich dann doch 3 Tage reservieren. Für mich dachte ich: Dies spricht ja nicht gerade für die Hütte, wenn die Gäste frühzeitig abreisten – nun waren wir aber gespannt, wie der Hüttenaufenthalt sich in dieser Hütte gestalten würde.
Am Montag packten wir unsere Siebensachen und fuhren mit dem Auto los Richtung Wallis und parkten im teuren Parkhaus in Saas Fee. Danach ging’s mit der Bahn zur Station Hannig. Die Wolken verhiessen nichts Gutes und unsere Regenjacken waren zuoberst. Nach etwa einer halben Stunde zogen wir Regenjacke an und ich montierte auch gleich die Regenhosen. Der Hüttenweg war zuerst komfortabel und nach einiger Zeit wechselte der Weg zum Klettersteig.
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Es ging alles dem Grat entlang zuerst aufs Distelhorn und dann hoch zur Hütte. Ein paar mal fragten wir uns, ob wir wirklich auf dem Hüttenweg sind, denn wir sahen in den Wolken nicht viel. Als wir die Hütte sahen, waren wir dann erleichtert.
Ich war froh, dass ich die Regenhosen angezogen hatte, denn als wir bei der Hütte ankamen, war ich bis auf die Unterhosen nass und konnte immerhin in trockene Überhosen steigen. Beim Anblick des Zimmers war mir auch klar, dass dies einer der Gründe für die frühzeitige Abreise darstellte. Die Schlafplätze waren so eng – vor allem bei den Füssen war etwa 30cm Platz für jeden – der bare Hass. Die erste Nacht war der Schlag aber nicht voll. Trotzdem schliefen wir beide nicht – die Akklimatisation ist immer nicht so einfach.
Wir verbrachten den Dienstag in der Mischabelhütte. Wir planten, auf dem Gletscher die Spaltenrettung zu üben und zwei andere Bergsteiger, Martin und Raphi, schlossen sich uns an. Nachdem wir ein Stück in den Wolken mit geringer Sicht über den Gletscher gelaufen sind, beschlossen wir, hier zu üben. Wir bauten Anker und den einfachen und doppelten Flaschenzug und erklärten die Funktionsweise. Der Kanadische Flaschenzug kam zur Anwendung, um den Knoten zu entlasten und zu öffnen. Danach assen wir auf der Hütte Suppe und Picknick. Am Abend wurde in zwei Schichten gegessen. Zum Glück waren wir in der ersten Schicht und konnten frühzeitig unsere Rucksäcke packen. Raphi und Martin wollten noch ein bisschen im Essraum sitzen – es hatte aber keinen Platz mehr. Die Mischabelhütte ist ungemütlich, wenn sie voll ist.
Wir wussten, dass noch 7 Spanier den Nadelgrat machten. So war unsere Entscheidung getroffen: Das Nadelhorn war nicht auf dem Programm. Wir wollten vom Stecknadelhorn aus starten und die Überschreitung in umgekehrter Richtung – bergab – machen. Sonst hätten wir riskiert, im Couloir des Dirrujochs von Steinen der vorigen Seilschaften erschlagen zu werden.
Am Mittwoch standen wir um 1:45 Uhr auf und Frühstückten – zusammen mit den 7 Spaniern. Es gab wie immer 2 Stück Brot, 2 Butter, 2 Konfitüren, 1 Nutella und 1 Streichkäse. Diesmal gab es eine Thermoskanne warmes Wasser mit Teebeutel und Kaffeepulver. Der Hüttenwart war auf und ich erhielt noch ein bisschen Heisswasser mehr, um einen dritten, lauwarmen Kaffee zu trinken.
Um 2:30 Uhr waren wir dann startbereit und gingen los. Zwei Spanier hatten uns rasch eingeholt, die anderen „hinkten“ hintennach. Wir gingen zuerst den unterdessen bekannten Weg über den Felsriegel hoch zum Gletscher. Danach seilten wir uns an und gingen über den Gletscher hinauf aufs Windjoch. Dieses machte seinem Namen alle Ehre: Es ging ein eisiger Wind. Ich fror, dachte aber, dass es nach dem Windjoch bessere. Der Wind nahm eher zu und wir zogen uns wärmer an. Nach der Pause fror ich aber noch entsetzlicher. Erst etwa 20 Minuten später tauten meine gefühllosen Hände auf und schmerzten. In diesem Moment wäre ich am liebsten umgekehrt ins warme Bett… Aber natürlich gingen wir weiter. Zuerst hoch auf dem Schneegrat Richtung Nadelhorn, danach querten wir die steile Schneeflanke zum Stecknadelhorn.
Da kam dann wieder Freude auf. Der Himmel war mit einem wunderschönen Morgenrot verziert – so schön, wie man es selten sieht. Wir waren noch vor Tagesanbruch auf dem Stecknadelhorn und gratulierten uns zum ersten 4000-er.
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Stenahodü (41).JPG
Beim Abstieg vom Stecknadelhorn passierte es dann: Bei Urs hängte sich ein Steigeisen aus dem Karabiner selbständig aus, als er einen Felsen berührte und verabschiedete sich Richtung Gletscher. Ab nun hatten wir nur noch 3 Steigeisen. Urs nahm es zum Glück noch locker und wir stiegen weiter ab in den Felsen runter aufs Hohbergjoch. Dieses war ein Schneefeld, wo wir auch gleich eine Pause machten und erstmals assen und tranken.
Dann ging’s wieder hinauf aufs Hohberghorn. Urs ging ohne Steigeisen vor und ich zog ich meine Steigeisen an und war froh, da der Schneegrat steiler wurde und härter. Die Felspassage kurz vor dem Gipfel gingen wir wieder beide ohne Steigeisen und ohne Seil.
Der Abstieg vom Hohberghorn zum Dirrujoch war dann wieder auf Fels. Ich hatte diesen Abstieg als heikel in Erinnerung. Bis auf die Felsplatte, wo Urs mich am Seil runterliess (das macht er gern ), war es nicht schwer. Auch hier gingen wir über Schneepassagen und ich gab mir Mühe, gute Tritte zu stapfen. Die eisigen Passagen konnten wir im Fels umgehen und so ging es auch für Urs gut mit nur einem Steigeisen.
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Dann kam der Aufstieg aufs Dirruhorn. Unten im Couloir des Dirruhorns sahen wir noch Personen und wir fragten uns, ob dies die Spanier sein könnten. Dann machten wir uns auf den Aufstieg zu unserem letzten Ziel von heute.
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Wir waren überrascht, dass der Fels so gut war und nicht alles lose, wie es zuerst ausgesehen hatte. Wir freuten uns über die soliden Trittchen und Griffe – aufgeschichtet wie gemacht für eine Treppe – und konnten den Rest ohne Seil klettern. Es war ein Genuss – fast wie an der Dent Blanche. Das Dirruhorn ist wirklich eine Kletterei wert.
Stenahodü (73).JPG
Auf dem Dirruhorn gab es wieder eine ausgedehnte Ess-Pause. Dann ging’s wieder zurück aufs Dirrujoch. Wegen meiner Migräne und das fehlen von einem Steigeisen, beschlossen wir, über das Dirrujoch abzusteigen.
Als wir auf dem Joch waren sahen wir, dass die 7 Spanier immer noch im Couloir rumturnten und sich unsere Haare sträubten als wir Ihre Sicherungsmethoden sahen. Wir warteten eine Stunde, bis endlich alle Spanier auf dem Joch waren und baten sie, aufzupassen, dass sie keine Steine runter warfen.
Dann begannen wir mit dem Abseilen. Der Abstieg war wirklich der bare Hass. Abseilen über loses Gestein.
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Urs ging jeweils voraus und ich passte auf, dass ich keine Steine löste, was ein schwieriges Unterfangen war. Am Ende der Abseilpiste mussten wir auf einem Schneecouloir weiter absteigen. Ich liess Urs runter und stieg mit 2 Steigeisen ab. Da Urs der bessere von uns beiden ist, übernahm er die zwei Steigeisen und liess mich zum nächsten Fels im Schnee runter. Wir seilten von Fels zu Fels ab bis zum Bergschrund. Dort machte ich in der Rinne Stand an zwei Eisschrauben und Urs stieg ab. Er liess mich runter über den Bergschrund bis zu einem Felsen im Schnee, wo ich ihn dann von unten sichern konnte. Auch Urs kam gut über den Bergschrund, welcher überall einbrach. Nur ein kleiner soliderer Schneebalken war vorhanden, auf dem Urs stehen konnte.
Stenahodüa (13).JPG
Unten auf dem flachen Gletscher machten wir eine letzte Pause. Eine weitere Schwierigkeit bot sich uns, als Wolken unseren Weg verdeckten. Zum Glück hellte es ab und zu auf und wir fanden den Weg aufs Windjoch. Urs ging voraus mit zwei Steigeisen und ich folgte mit einem. Einmal rutschte ich in einer Querung aus und konnte mich aber mit dem Pickel rasch bremsen.
Als es steiler wurde, sicherte ich Urs rauf, welcher schon bald auf Blankeis stiess. Er machte an einer Eisschraube Stand und sicherte mich (mit nur einem Steigeisen) hoch. In den von Urs mit dem Steigeisen gehackten Stufen konnte ich einigermassen stehen. Eine Stufe hielt nicht und ich machte einen Abgang und blieb im Seil hängen. Da musste ich mir doch gleich nach herkömmlicher Art eine Stufe schlagen und weiter ging’s bis aufs Windjoch. Da Urs die besseren Chancen hat, mich zu halten, ging ich mit einem Steigeisen weiter und wir wechselten die Führung – ich ging voraus – auf der anderen Seite vom Windjoch hinunter Richtung Hütte. Trotz Stellen mit blankem Gletscher ging alles gut und wir kamen glücklich und zufrieden um etwa 5 Uhr bei der Hütte an.
Die Hütte war nicht mehr so voll und wir schliefen das ersten mal in der kommenden Nacht. Das tat gut. In der Nacht hat es angefangen zu schneien. Nach dem üblichem Frühstück gingen wir auf den schneebedeckten Felsen vorsichtig ins Tal runter.
Ich hatte mit Regen auf dem Abstieg gerechnet – mit Schnee allerdings nicht. Vorsichtig gingen wir auf dem mit Schnee bedecktem Fels hinunter und fuhren wir der Bahn ins Tal. Welch tolle Tour…
Am Montag packten wir unsere Siebensachen und fuhren mit dem Auto los Richtung Wallis und parkten im teuren Parkhaus in Saas Fee. Danach ging’s mit der Bahn zur Station Hannig. Die Wolken verhiessen nichts Gutes und unsere Regenjacken waren zuoberst. Nach etwa einer halben Stunde zogen wir Regenjacke an und ich montierte auch gleich die Regenhosen. Der Hüttenweg war zuerst komfortabel und nach einiger Zeit wechselte der Weg zum Klettersteig.
Stenahodü (08).JPG
Es ging alles dem Grat entlang zuerst aufs Distelhorn und dann hoch zur Hütte. Ein paar mal fragten wir uns, ob wir wirklich auf dem Hüttenweg sind, denn wir sahen in den Wolken nicht viel. Als wir die Hütte sahen, waren wir dann erleichtert.
Ich war froh, dass ich die Regenhosen angezogen hatte, denn als wir bei der Hütte ankamen, war ich bis auf die Unterhosen nass und konnte immerhin in trockene Überhosen steigen. Beim Anblick des Zimmers war mir auch klar, dass dies einer der Gründe für die frühzeitige Abreise darstellte. Die Schlafplätze waren so eng – vor allem bei den Füssen war etwa 30cm Platz für jeden – der bare Hass. Die erste Nacht war der Schlag aber nicht voll. Trotzdem schliefen wir beide nicht – die Akklimatisation ist immer nicht so einfach.
Wir verbrachten den Dienstag in der Mischabelhütte. Wir planten, auf dem Gletscher die Spaltenrettung zu üben und zwei andere Bergsteiger, Martin und Raphi, schlossen sich uns an. Nachdem wir ein Stück in den Wolken mit geringer Sicht über den Gletscher gelaufen sind, beschlossen wir, hier zu üben. Wir bauten Anker und den einfachen und doppelten Flaschenzug und erklärten die Funktionsweise. Der Kanadische Flaschenzug kam zur Anwendung, um den Knoten zu entlasten und zu öffnen. Danach assen wir auf der Hütte Suppe und Picknick. Am Abend wurde in zwei Schichten gegessen. Zum Glück waren wir in der ersten Schicht und konnten frühzeitig unsere Rucksäcke packen. Raphi und Martin wollten noch ein bisschen im Essraum sitzen – es hatte aber keinen Platz mehr. Die Mischabelhütte ist ungemütlich, wenn sie voll ist.
Wir wussten, dass noch 7 Spanier den Nadelgrat machten. So war unsere Entscheidung getroffen: Das Nadelhorn war nicht auf dem Programm. Wir wollten vom Stecknadelhorn aus starten und die Überschreitung in umgekehrter Richtung – bergab – machen. Sonst hätten wir riskiert, im Couloir des Dirrujochs von Steinen der vorigen Seilschaften erschlagen zu werden.
Am Mittwoch standen wir um 1:45 Uhr auf und Frühstückten – zusammen mit den 7 Spaniern. Es gab wie immer 2 Stück Brot, 2 Butter, 2 Konfitüren, 1 Nutella und 1 Streichkäse. Diesmal gab es eine Thermoskanne warmes Wasser mit Teebeutel und Kaffeepulver. Der Hüttenwart war auf und ich erhielt noch ein bisschen Heisswasser mehr, um einen dritten, lauwarmen Kaffee zu trinken.
Um 2:30 Uhr waren wir dann startbereit und gingen los. Zwei Spanier hatten uns rasch eingeholt, die anderen „hinkten“ hintennach. Wir gingen zuerst den unterdessen bekannten Weg über den Felsriegel hoch zum Gletscher. Danach seilten wir uns an und gingen über den Gletscher hinauf aufs Windjoch. Dieses machte seinem Namen alle Ehre: Es ging ein eisiger Wind. Ich fror, dachte aber, dass es nach dem Windjoch bessere. Der Wind nahm eher zu und wir zogen uns wärmer an. Nach der Pause fror ich aber noch entsetzlicher. Erst etwa 20 Minuten später tauten meine gefühllosen Hände auf und schmerzten. In diesem Moment wäre ich am liebsten umgekehrt ins warme Bett… Aber natürlich gingen wir weiter. Zuerst hoch auf dem Schneegrat Richtung Nadelhorn, danach querten wir die steile Schneeflanke zum Stecknadelhorn.
Da kam dann wieder Freude auf. Der Himmel war mit einem wunderschönen Morgenrot verziert – so schön, wie man es selten sieht. Wir waren noch vor Tagesanbruch auf dem Stecknadelhorn und gratulierten uns zum ersten 4000-er.
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Beim Abstieg vom Stecknadelhorn passierte es dann: Bei Urs hängte sich ein Steigeisen aus dem Karabiner selbständig aus, als er einen Felsen berührte und verabschiedete sich Richtung Gletscher. Ab nun hatten wir nur noch 3 Steigeisen. Urs nahm es zum Glück noch locker und wir stiegen weiter ab in den Felsen runter aufs Hohbergjoch. Dieses war ein Schneefeld, wo wir auch gleich eine Pause machten und erstmals assen und tranken.
Dann ging’s wieder hinauf aufs Hohberghorn. Urs ging ohne Steigeisen vor und ich zog ich meine Steigeisen an und war froh, da der Schneegrat steiler wurde und härter. Die Felspassage kurz vor dem Gipfel gingen wir wieder beide ohne Steigeisen und ohne Seil.
Der Abstieg vom Hohberghorn zum Dirrujoch war dann wieder auf Fels. Ich hatte diesen Abstieg als heikel in Erinnerung. Bis auf die Felsplatte, wo Urs mich am Seil runterliess (das macht er gern ), war es nicht schwer. Auch hier gingen wir über Schneepassagen und ich gab mir Mühe, gute Tritte zu stapfen. Die eisigen Passagen konnten wir im Fels umgehen und so ging es auch für Urs gut mit nur einem Steigeisen.
Stenahodü (64).JPG
Dann kam der Aufstieg aufs Dirruhorn. Unten im Couloir des Dirruhorns sahen wir noch Personen und wir fragten uns, ob dies die Spanier sein könnten. Dann machten wir uns auf den Aufstieg zu unserem letzten Ziel von heute.
Stenahodü (70).JPG
Wir waren überrascht, dass der Fels so gut war und nicht alles lose, wie es zuerst ausgesehen hatte. Wir freuten uns über die soliden Trittchen und Griffe – aufgeschichtet wie gemacht für eine Treppe – und konnten den Rest ohne Seil klettern. Es war ein Genuss – fast wie an der Dent Blanche. Das Dirruhorn ist wirklich eine Kletterei wert.
Stenahodü (73).JPG
Auf dem Dirruhorn gab es wieder eine ausgedehnte Ess-Pause. Dann ging’s wieder zurück aufs Dirrujoch. Wegen meiner Migräne und das fehlen von einem Steigeisen, beschlossen wir, über das Dirrujoch abzusteigen.
Als wir auf dem Joch waren sahen wir, dass die 7 Spanier immer noch im Couloir rumturnten und sich unsere Haare sträubten als wir Ihre Sicherungsmethoden sahen. Wir warteten eine Stunde, bis endlich alle Spanier auf dem Joch waren und baten sie, aufzupassen, dass sie keine Steine runter warfen.
Dann begannen wir mit dem Abseilen. Der Abstieg war wirklich der bare Hass. Abseilen über loses Gestein.
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Urs ging jeweils voraus und ich passte auf, dass ich keine Steine löste, was ein schwieriges Unterfangen war. Am Ende der Abseilpiste mussten wir auf einem Schneecouloir weiter absteigen. Ich liess Urs runter und stieg mit 2 Steigeisen ab. Da Urs der bessere von uns beiden ist, übernahm er die zwei Steigeisen und liess mich zum nächsten Fels im Schnee runter. Wir seilten von Fels zu Fels ab bis zum Bergschrund. Dort machte ich in der Rinne Stand an zwei Eisschrauben und Urs stieg ab. Er liess mich runter über den Bergschrund bis zu einem Felsen im Schnee, wo ich ihn dann von unten sichern konnte. Auch Urs kam gut über den Bergschrund, welcher überall einbrach. Nur ein kleiner soliderer Schneebalken war vorhanden, auf dem Urs stehen konnte.
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Unten auf dem flachen Gletscher machten wir eine letzte Pause. Eine weitere Schwierigkeit bot sich uns, als Wolken unseren Weg verdeckten. Zum Glück hellte es ab und zu auf und wir fanden den Weg aufs Windjoch. Urs ging voraus mit zwei Steigeisen und ich folgte mit einem. Einmal rutschte ich in einer Querung aus und konnte mich aber mit dem Pickel rasch bremsen.
Als es steiler wurde, sicherte ich Urs rauf, welcher schon bald auf Blankeis stiess. Er machte an einer Eisschraube Stand und sicherte mich (mit nur einem Steigeisen) hoch. In den von Urs mit dem Steigeisen gehackten Stufen konnte ich einigermassen stehen. Eine Stufe hielt nicht und ich machte einen Abgang und blieb im Seil hängen. Da musste ich mir doch gleich nach herkömmlicher Art eine Stufe schlagen und weiter ging’s bis aufs Windjoch. Da Urs die besseren Chancen hat, mich zu halten, ging ich mit einem Steigeisen weiter und wir wechselten die Führung – ich ging voraus – auf der anderen Seite vom Windjoch hinunter Richtung Hütte. Trotz Stellen mit blankem Gletscher ging alles gut und wir kamen glücklich und zufrieden um etwa 5 Uhr bei der Hütte an.
Die Hütte war nicht mehr so voll und wir schliefen das ersten mal in der kommenden Nacht. Das tat gut. In der Nacht hat es angefangen zu schneien. Nach dem üblichem Frühstück gingen wir auf den schneebedeckten Felsen vorsichtig ins Tal runter.
Ich hatte mit Regen auf dem Abstieg gerechnet – mit Schnee allerdings nicht. Vorsichtig gingen wir auf dem mit Schnee bedecktem Fels hinunter und fuhren wir der Bahn ins Tal. Welch tolle Tour…
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