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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
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- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

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User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

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  • Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

    Schon die Reservation der Mischabelhütte war „speziell“. Als ich für Montag, 2. August 2010 bis Donnerstag – 3 Nächte – in der Hütte reservieren wollte, fragte mich die Frau am anderen Ende der Leitung: „Was wollen Sie denn 3 Tage in der Hütte?“. Nachdem mir die Frau vorjammerte, dass die Leute 3 Tage reservierten und nur 1 Tag blieben, „durfte“ ich dann doch 3 Tage reservieren. Für mich dachte ich: Dies spricht ja nicht gerade für die Hütte, wenn die Gäste frühzeitig abreisten – nun waren wir aber gespannt, wie der Hüttenaufenthalt sich in dieser Hütte gestalten würde.

    Am Montag packten wir unsere Siebensachen und fuhren mit dem Auto los Richtung Wallis und parkten im teuren Parkhaus in Saas Fee. Danach ging’s mit der Bahn zur Station Hannig. Die Wolken verhiessen nichts Gutes und unsere Regenjacken waren zuoberst. Nach etwa einer halben Stunde zogen wir Regenjacke an und ich montierte auch gleich die Regenhosen. Der Hüttenweg war zuerst komfortabel und nach einiger Zeit wechselte der Weg zum Klettersteig.

    Stenahodü (08).JPG

    Es ging alles dem Grat entlang zuerst aufs Distelhorn und dann hoch zur Hütte. Ein paar mal fragten wir uns, ob wir wirklich auf dem Hüttenweg sind, denn wir sahen in den Wolken nicht viel. Als wir die Hütte sahen, waren wir dann erleichtert.

    Ich war froh, dass ich die Regenhosen angezogen hatte, denn als wir bei der Hütte ankamen, war ich bis auf die Unterhosen nass und konnte immerhin in trockene Überhosen steigen. Beim Anblick des Zimmers war mir auch klar, dass dies einer der Gründe für die frühzeitige Abreise darstellte. Die Schlafplätze waren so eng – vor allem bei den Füssen war etwa 30cm Platz für jeden – der bare Hass. Die erste Nacht war der Schlag aber nicht voll. Trotzdem schliefen wir beide nicht – die Akklimatisation ist immer nicht so einfach.

    Wir verbrachten den Dienstag in der Mischabelhütte. Wir planten, auf dem Gletscher die Spaltenrettung zu üben und zwei andere Bergsteiger, Martin und Raphi, schlossen sich uns an. Nachdem wir ein Stück in den Wolken mit geringer Sicht über den Gletscher gelaufen sind, beschlossen wir, hier zu üben. Wir bauten Anker und den einfachen und doppelten Flaschenzug und erklärten die Funktionsweise. Der Kanadische Flaschenzug kam zur Anwendung, um den Knoten zu entlasten und zu öffnen. Danach assen wir auf der Hütte Suppe und Picknick. Am Abend wurde in zwei Schichten gegessen. Zum Glück waren wir in der ersten Schicht und konnten frühzeitig unsere Rucksäcke packen. Raphi und Martin wollten noch ein bisschen im Essraum sitzen – es hatte aber keinen Platz mehr. Die Mischabelhütte ist ungemütlich, wenn sie voll ist.

    Wir wussten, dass noch 7 Spanier den Nadelgrat machten. So war unsere Entscheidung getroffen: Das Nadelhorn war nicht auf dem Programm. Wir wollten vom Stecknadelhorn aus starten und die Überschreitung in umgekehrter Richtung – bergab – machen. Sonst hätten wir riskiert, im Couloir des Dirrujochs von Steinen der vorigen Seilschaften erschlagen zu werden.

    Am Mittwoch standen wir um 1:45 Uhr auf und Frühstückten – zusammen mit den 7 Spaniern. Es gab wie immer 2 Stück Brot, 2 Butter, 2 Konfitüren, 1 Nutella und 1 Streichkäse. Diesmal gab es eine Thermoskanne warmes Wasser mit Teebeutel und Kaffeepulver. Der Hüttenwart war auf und ich erhielt noch ein bisschen Heisswasser mehr, um einen dritten, lauwarmen Kaffee zu trinken.

    Um 2:30 Uhr waren wir dann startbereit und gingen los. Zwei Spanier hatten uns rasch eingeholt, die anderen „hinkten“ hintennach. Wir gingen zuerst den unterdessen bekannten Weg über den Felsriegel hoch zum Gletscher. Danach seilten wir uns an und gingen über den Gletscher hinauf aufs Windjoch. Dieses machte seinem Namen alle Ehre: Es ging ein eisiger Wind. Ich fror, dachte aber, dass es nach dem Windjoch bessere. Der Wind nahm eher zu und wir zogen uns wärmer an. Nach der Pause fror ich aber noch entsetzlicher. Erst etwa 20 Minuten später tauten meine gefühllosen Hände auf und schmerzten. In diesem Moment wäre ich am liebsten umgekehrt ins warme Bett… Aber natürlich gingen wir weiter. Zuerst hoch auf dem Schneegrat Richtung Nadelhorn, danach querten wir die steile Schneeflanke zum Stecknadelhorn.

    Da kam dann wieder Freude auf. Der Himmel war mit einem wunderschönen Morgenrot verziert – so schön, wie man es selten sieht. Wir waren noch vor Tagesanbruch auf dem Stecknadelhorn und gratulierten uns zum ersten 4000-er.
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    Beim Abstieg vom Stecknadelhorn passierte es dann: Bei Urs hängte sich ein Steigeisen aus dem Karabiner selbständig aus, als er einen Felsen berührte und verabschiedete sich Richtung Gletscher. Ab nun hatten wir nur noch 3 Steigeisen. Urs nahm es zum Glück noch locker und wir stiegen weiter ab in den Felsen runter aufs Hohbergjoch. Dieses war ein Schneefeld, wo wir auch gleich eine Pause machten und erstmals assen und tranken.

    Dann ging’s wieder hinauf aufs Hohberghorn. Urs ging ohne Steigeisen vor und ich zog ich meine Steigeisen an und war froh, da der Schneegrat steiler wurde und härter. Die Felspassage kurz vor dem Gipfel gingen wir wieder beide ohne Steigeisen und ohne Seil.

    Der Abstieg vom Hohberghorn zum Dirrujoch war dann wieder auf Fels. Ich hatte diesen Abstieg als heikel in Erinnerung. Bis auf die Felsplatte, wo Urs mich am Seil runterliess (das macht er gern ), war es nicht schwer. Auch hier gingen wir über Schneepassagen und ich gab mir Mühe, gute Tritte zu stapfen. Die eisigen Passagen konnten wir im Fels umgehen und so ging es auch für Urs gut mit nur einem Steigeisen.

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    Dann kam der Aufstieg aufs Dirruhorn. Unten im Couloir des Dirruhorns sahen wir noch Personen und wir fragten uns, ob dies die Spanier sein könnten. Dann machten wir uns auf den Aufstieg zu unserem letzten Ziel von heute.

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    Wir waren überrascht, dass der Fels so gut war und nicht alles lose, wie es zuerst ausgesehen hatte. Wir freuten uns über die soliden Trittchen und Griffe – aufgeschichtet wie gemacht für eine Treppe – und konnten den Rest ohne Seil klettern. Es war ein Genuss – fast wie an der Dent Blanche. Das Dirruhorn ist wirklich eine Kletterei wert.

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    Auf dem Dirruhorn gab es wieder eine ausgedehnte Ess-Pause. Dann ging’s wieder zurück aufs Dirrujoch. Wegen meiner Migräne und das fehlen von einem Steigeisen, beschlossen wir, über das Dirrujoch abzusteigen.

    Als wir auf dem Joch waren sahen wir, dass die 7 Spanier immer noch im Couloir rumturnten und sich unsere Haare sträubten als wir Ihre Sicherungsmethoden sahen. Wir warteten eine Stunde, bis endlich alle Spanier auf dem Joch waren und baten sie, aufzupassen, dass sie keine Steine runter warfen.

    Dann begannen wir mit dem Abseilen. Der Abstieg war wirklich der bare Hass. Abseilen über loses Gestein.

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    Urs ging jeweils voraus und ich passte auf, dass ich keine Steine löste, was ein schwieriges Unterfangen war. Am Ende der Abseilpiste mussten wir auf einem Schneecouloir weiter absteigen. Ich liess Urs runter und stieg mit 2 Steigeisen ab. Da Urs der bessere von uns beiden ist, übernahm er die zwei Steigeisen und liess mich zum nächsten Fels im Schnee runter. Wir seilten von Fels zu Fels ab bis zum Bergschrund. Dort machte ich in der Rinne Stand an zwei Eisschrauben und Urs stieg ab. Er liess mich runter über den Bergschrund bis zu einem Felsen im Schnee, wo ich ihn dann von unten sichern konnte. Auch Urs kam gut über den Bergschrund, welcher überall einbrach. Nur ein kleiner soliderer Schneebalken war vorhanden, auf dem Urs stehen konnte.

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    Unten auf dem flachen Gletscher machten wir eine letzte Pause. Eine weitere Schwierigkeit bot sich uns, als Wolken unseren Weg verdeckten. Zum Glück hellte es ab und zu auf und wir fanden den Weg aufs Windjoch. Urs ging voraus mit zwei Steigeisen und ich folgte mit einem. Einmal rutschte ich in einer Querung aus und konnte mich aber mit dem Pickel rasch bremsen.

    Als es steiler wurde, sicherte ich Urs rauf, welcher schon bald auf Blankeis stiess. Er machte an einer Eisschraube Stand und sicherte mich (mit nur einem Steigeisen) hoch. In den von Urs mit dem Steigeisen gehackten Stufen konnte ich einigermassen stehen. Eine Stufe hielt nicht und ich machte einen Abgang und blieb im Seil hängen. Da musste ich mir doch gleich nach herkömmlicher Art eine Stufe schlagen und weiter ging’s bis aufs Windjoch. Da Urs die besseren Chancen hat, mich zu halten, ging ich mit einem Steigeisen weiter und wir wechselten die Führung – ich ging voraus – auf der anderen Seite vom Windjoch hinunter Richtung Hütte. Trotz Stellen mit blankem Gletscher ging alles gut und wir kamen glücklich und zufrieden um etwa 5 Uhr bei der Hütte an.

    Die Hütte war nicht mehr so voll und wir schliefen das ersten mal in der kommenden Nacht. Das tat gut. In der Nacht hat es angefangen zu schneien. Nach dem üblichem Frühstück gingen wir auf den schneebedeckten Felsen vorsichtig ins Tal runter.

    Ich hatte mit Regen auf dem Abstieg gerechnet – mit Schnee allerdings nicht. Vorsichtig gingen wir auf dem mit Schnee bedecktem Fels hinunter und fuhren wir der Bahn ins Tal. Welch tolle Tour…
    ________________________________
    Don't dream your life - live your dream.
    ________________________________

  • #2
    AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

    Liebe Irma,
    schöne Tour. Aber eine Anmerkung von mir.

    Der Grat am Dirruhorn ist, verlässt man nur ein bisschen den üblichen Anstiegsweg, lose wie eine Schottergrube. Leider stützte im Juni ein Tessiner aus dem Gipfelgrat bis hinunter an den Gletscher, wegen Ausbruch eines Blockes. Ich war zu dieser Zeit mit Ski am Nadelhorn.

    Darauf wollt ich nur hinweisen,
    Stef.
    Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

    Kommentar


    • #3
      AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

      Zitat von Stefan B Beitrag anzeigen
      Liebe Irma,
      schöne Tour. Aber eine Anmerkung von mir.

      Der Grat am Dirruhorn ist, verlässt man nur ein bisschen den üblichen Anstiegsweg, lose wie eine Schottergrube. Leider stützte im Juni ein Tessiner aus dem Gipfelgrat bis hinunter an den Gletscher, wegen Ausbruch eines Blockes. Ich war zu dieser Zeit mit Ski am Nadelhorn.

      Darauf wollt ich nur hinweisen,
      Stef.
      Vielen Dank für den Hinweis Stefan.

      Dies kann ich bestätigen. Man sollte unbedingt dem soliden Fels, resp. dem Grat folgen. Meistens sieht man Spuren, resp. Steigeisenkratzer. In den Flanken ist der Fels sehr lose und gefährlich.

      Dies sieht man auch im Couloir (Zustieg zum Dirrujoch) - dort hat es sehr viel Loses. Dieser Zu- und Abstieg ist auch sehr gefährlich und ich würde ihn nicht empfehlen; vor allem nicht, wenn noch andere Seilschaften drin sind. Da bei uns die Sonne bereits in das Couloir schien, kamen auch immer wieder Steine daher, die sich von selbst lösten.
      ________________________________
      Don't dream your life - live your dream.
      ________________________________

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      • #4
        AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

        Die Mischabelhütten - sehr speziell. Ich habe da auch schon einige eher weniger erfreuliche Erfahrungen gemacht. Wie viel Zeit habt ihr durch das verlorene Steigeisen verloren? Ich möchte die Tour auch gerne machen, aber wenn ihr schon 14,5 Stunden gebraucht habt... Wir sind unter normalen Umständen in einem solchen Gelände auf jeden Fall langsamer als ihr.

        Tödliche Unglücke am Dürrenhorn sind leider keine Seltenheit.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

          Herzliche Gratulation zu diesem Klassiker.

          Ich bin froh, das ich die Tour vor vielen Jahren in der Gegenrichtung bereits gegangen bin. Da konnte man noch problemlos von der Bordierhütte über den Firn zusteigen.

          Gruß, Günter
          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

            Bordierhütte ist eh viel netter wie die Mischabelhütte.
            Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

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            • #7
              AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

              Welch tolle Tour…
              so ist es!

              Wow und Danke für deinen tollen Bericht!

              lG
              Martin
              Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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              • #8
                AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                Die Mischabelhütten - sehr speziell. Ich habe da auch schon einige eher weniger erfreuliche Erfahrungen gemacht. Wie viel Zeit habt ihr durch das verlorene Steigeisen verloren? Ich möchte die Tour auch gerne machen, aber wenn ihr schon 14,5 Stunden gebraucht habt... Wir sind unter normalen Umständen in einem solchen Gelände auf jeden Fall langsamer als ihr.

                Tödliche Unglücke am Dürrenhorn sind leider keine Seltenheit.

                Wir hatten etwa 7 Stunden bis aufs Dirruhorn. Danach mussten wir sicher eine Stunden warten, bis die Spanier das Couloir verlassen haben. Der Abstieg durchs Couloir war dann mit einem Steigeisen kompliziert zum Sichern und von da ab haben wir viel Zeit verloren. Normalerweise hätten wir es in etwa 4 Stunden zurück zur Hütte schaffen sollen.

                Wenn ich die Tour noch ein zweites mal machen würde, würde ich die Tour von der Bordierhütte beginnen und über den NNW-Grat auf das Chli Dirruhorn. Danach Dirruhorn .... (Nadelgrat aufwärts). Es klingt zwar einiges weiter aber für uns wäre es zeitlich kürzer gewesen und viel sicherer! Für die Tour würde ich mit 10-12 Stunden rechnen - wenn die Bedinungen ok sind. Mit meinem Asthma bin ich im einfacheren Gelände langsamer - ich technischen spielt das Asthma dann weniger eine Rolle.

                In dieses Couloir würde ich freiwillig nicht einsteigen (für uns war es eine Notlösung). Die Spanier hatten 8 Stunden bis ins Dirrujoch - im Führer steht 4 Stunden. Die Bedingungen des Couloirs zum Dirrujoch waren für sie recht massgebend. Auch den Abstieg übers Windjoch hatten sie als zu kritisch empfunden und gingen übers Ulrichshorn. Über den Nadelgrat waren die Spanier dann wieder im Tempo einer eher schnellen Seilschaft unterwegs.
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                • #9
                  AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                  Zitat von Stefan B Beitrag anzeigen
                  Bordierhütte ist eh viel netter wie die Mischabelhütte.
                  Das finde ich auch! Ich habe noch nie ein so gutes Gemsragout genossen wie auf der Bordierhütte.

                  Die Betten waren auch viiiiiel bequemer.
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                  Don't dream your life - live your dream.
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                  • #10
                    AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                    Danke für deine Ausführungen. Die Aufstiegsmöglichkeit über den Nordgrat war mir gar nicht bewusst. Ich habe ein wenig recherchiert. Mittlerweile scheint diese Route deutlich besser zu sein als das Couloir. Als ich das Couloir letztes Jahr gesehen habe, sah es schon nicht gut aus, obwohl es am ersten Wochenende im Juli war.
                    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                      Da will ich jetzt auch noch meinen uralten Senf dazugeben. Natürlich wollte ich auch einmal aufs Dirruhorn, das damals auf der Landkarte noch Dürrenhorn hiess. So nahmen wir diesen Gipfel im August 1985 zu dritt ins Visier. Wir starteten ebenfalls in der Mischabelhütte, aber als wir unter dem Couloir ins Hohbergjoch standen (also dem Couloir südlich des Dirruhorns), krabbelten da Leute herum, denen wir nicht so recht trauten. Also gingen wir weiter bis zum nördlichen Couloir, das ins Dürrenjoch führt. Da hatten wir die Route für uns alleine und wir mussten nicht Angst haben, dass uns jemand auf die Köpfe fallen würde. Die Verhältnisse waren damals im Couloir gut; so wie ich mich erinnere hatte es Schnee, der mit den Steigeisen gut zu gehen war. Dann überschritten wir das Dürrenhorn und folgten dem Grat zum Hohberg- und Stecknadelhorn. Schlussendlich benötigten wir für die ganze Tour von der Mischabelhütte und zurück 16 Stunden, was aber auch darauf zurückzuführen war, dass eine Person schliesslich sehr müde und im Abstieg langsam war. Es freute mich damals sehr, dass wir unerwarteterweise diesen unbedeutenden Viertausender sogar überschritten hatten.
                      Zuletzt geändert von Veronika Meyer; 14.08.2010, 17:34.
                      Musst
                      dein leben erfinden.
                      Eine himmelstreppe.
                      Tritt
                      um tritt.

                      Jos Nünlist

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                        Hallo Irma,

                        erst einmal Glückwunsch zur erfolgreichen Tour!

                        Wir haben letzte Woche ebenfalls den Nadelgrat gemacht und sind von der Bordierhütte aus gestartet, also erst einmal über den Nordgrat aufs Dirruhorn. Ich fand den Nordgrat zwar ziemlich lang und auch teilweise deutlich schwieriger, wie im Führer angegeben, vom Auf- oder Abstieg durch das Dirrujochcouloir bzw. der Umgehung rechts davon im Fels hätte ich aber trotz Abseil- und Sicherungsmöglichkeiten die Finger gelassen. Laut Hüttenwirt geht eigentlich keiner mehr durch das Couloir zum Dirrujoch, höchstens im Frühsommer bei gutem Firn. Ich fand, dass es von oben relativ grausig aussah...

                        Wie auch immer, bei euch ist es ja gutgegangen, von daher nochmal Glückwunsch zur schönen Tour!

                        Viele Grüße
                        JayP

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                        • #13
                          AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                          Zitat von JayP Beitrag anzeigen
                          Hallo Irma,

                          erst einmal Glückwunsch zur erfolgreichen Tour!

                          Wir haben letzte Woche ebenfalls den Nadelgrat gemacht und sind von der Bordierhütte aus gestartet, also erst einmal über den Nordgrat aufs Dirruhorn. Ich fand den Nordgrat zwar ziemlich lang und auch teilweise deutlich schwieriger, wie im Führer angegeben, vom Auf- oder Abstieg durch das Dirrujochcouloir bzw. der Umgehung rechts davon im Fels hätte ich aber trotz Abseil- und Sicherungsmöglichkeiten die Finger gelassen. Laut Hüttenwirt geht eigentlich keiner mehr durch das Couloir zum Dirrujoch, höchstens im Frühsommer bei gutem Firn. Ich fand, dass es von oben relativ grausig aussah...

                          Wie auch immer, bei euch ist es ja gutgegangen, von daher nochmal Glückwunsch zur schönen Tour!

                          Viele Grüße
                          JayP
                          Auch Dir - Glückwunsch zur erfolgreichen Tour.

                          Wir wollten den Nadelgrat eigentlich hin und zurück machen - wenn da nichts dazwischen gekommen wäre...

                          Die Variante, die du gemacht hast, ist auch die, die ich weiter empfehlen würde. Vom Couloir rate ich auch ab - das sieht nicht nur grausig aus, es ist in Wirklichkeit auch grausig.
                          ________________________________
                          Don't dream your life - live your dream.
                          ________________________________

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                          • #14
                            AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                            tolle Tour und schöne Bilder!
                            LG

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                            • #15
                              AW: Nadelgrat - vom Stecknadelhorn zum Dirruhorn

                              Was die Schweizer doch für nette Namen haben: "Stecknadelhorn"
                              Schöne Tour und schöne Bilder!
                              Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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