...oder: Bericht einer gipfelfreien Tour.
Herzliche Grüße in die Runde aus dem bedauerlich flachen Norddeutschland zu meinem ersten Beitrag hier.
Nach Lektüre dieses schönen Berichts von tauernfuchs ( https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...-parnargenkamm ) möchte ich meine Erfahrungen vom versuchten modifizierten Nachgehen der Tour teilen.
1. Vorgeplänkel
Das Frauchen mit nur wenig hochalpiner Erfahrung hatte als Ziel die Seespitze als gletscherfreien 3000er ausgeguckt. Mir war sie alleine zu fad, also habe ich geschaut, was links und rechts noch so möglich wäre und begann mich am Gedanken einer Gratwanderung von der Alplesspitze zur Seespitze zu erfreuen, um die Tour ein wenig aufzupeppen.
Karten-Bezug: Kompass-Karte (online & App, Pro-Version).
Setup: Draußenschläfer, also viel Gepäck.
2. Tour
a) Tag 1
Nach durchgefahrener Anreise-Nacht erreichten wir in der Morgendämmerung den Parkplatz bei der Oberhausalm und waren begeistert von der überaus idyllischen Umgebung im Zirbenwald. Bei Ankunft waren wir noch ganz allein dort. Ein Nickerchen später füllte sich der Parkplatz jedoch bereits merklich.
Dann ging es auch bald los. Vom Parkplatz aus folgten wir dem Weg ca. 700m, um über eine Wiese hinauf den Almweg hoch zu "Im Ochsenhof" zu suchen (Karte s. "Jhtt." + gepunkteter Weg). Diesen fanden wir problemlos, zur Orientierung kann ein oben auf der Wiese stehender Holzturm herangezogen werden.
In Serpentinen ging es dann auf dem guten Waldweg hinauf zum Ochsenhof, wo sich eine aktuell wohl nicht bewohnte Hütte fand und der Weg scheinbar endete.
Tatsächlich hatten wir Tomaten auf den müden Augen und übersahen die Fortsetzung des Weges rechts oberhalb der Hütte, welcher nunmehr jedoch nur noch ein besserer Trampelpfad ist. Mit Blick auf die Karte gingen wir daher stumpf noch ca. 50Hm bergan auf der Wiese und sickerten dann rechts lang auf einer Höhe bleibend mit dem Ziel, zunächst zum Großbach zu gelangen. Bald landeten wir aus dem kniehohen Gestrüpp auf üppigen Wiesen und trafen auf zwei große Steinmänner. Hier endet der Weg nun wirklich.
Plateau im Bereich Eggsee-Bach / Großbach
IMG_8946.JPG
Bei leichtem Nieselregen gingen wir weiter bis kurz vor den Großbach. Unterhalb des südlichen Ausläufers des Keeseggs fanden wir es derart gemütlich, dass wir beschlossen, dort zu nächtigen und am Folgetag weiterzuschauen.
Da noch einige Stunden Tageslicht übrig waren, unternahmen wir eine nachmittägliche Schnuppertour hinauf am Großbach und über diesen drüber, dann in Richtung eines Vorgipfels der Alplesspitze (auf der Karte nur mit "2884" bezeichnet) mit Minimalgepäck. Von unserem Lagerplatz aus wirkte jener Vorgipfel so, als sollte er in einem Stündchen erreicht sein; meinem ungeschulten Flachland-Auge sei es verziehen. Unser Plan lautete zu diesem Zeitpunkt noch dahingehend, am Folgetag zu versuchen, die Alplesspitze über ihren süd-südwestlichen Ausläufer, welcher links des Alplesbodens verläuft, zu erreichen. Ein Einstieg in den Grat über die Panargenscharte erschien uns weniger attraktiv, um der Dame nicht übermäßig viel Gratkletterei zumuten zu müssen. Nun ja.
De facto standen wir etwa 1,5 Std. später (ganz entspanntes Tempo) am Fuße der Erhebung "2627" westlich der Panargenlenke in einem Blockfeld, stellten fest, dass das ja alles steiler sei, als es aus der Ferne aussah, Steinschlag zu besorgen wäre und die Helme am Lagerplatz ruhten. Auf einen Einstieg in die Erhebung verzichteten wir daher, sickerten gemütlich zurück und ließen den Tag in herrlicher Umgebung ausklingen.
Lessons learned:
- Alles größer und weitläufiger, als es ausschaut;
- Der Großbach lässt sich leichter queren, je höher man geht, denn er läuft aus vielen kleinen Bächen zusammen;
- Tauernfuchs hatte Murmeltiergesellschaft – wir nicht;
- T-Mobile hat dieses Gebiet offenbar nicht erschlossen. 0 Empfang. Vodafone vom Frauchen ging hier und da mit Biegen und Brechen.
b) Tag 2
Kaffee. Planung. Den Gedanken, mit vollem Gepäck von der Alplesspitze zur Seespitze herüberzutappsen, taten wir wieder bei Seite. Möglicherweise neige ich gelegentlich zu etwas größenwahnsinnigen Vorstellungen. Sinnieren darüber, mehr Geld in Ultraleicht-Ausrüstung zu stecken.
Neuer Plan: Auf zur Alplesspitze mit leichtem Gepäck, schauen wie weit wir kommen, via Süd-Südwestausläufer, "2627", "2884“, vor dem wir gestern ohne Helme standen.
Ein Sackerl gepackt und mitgenommen:
- Paar Müsliriegel
- Wasser
- Seil
- Helme
- Steigeisen
- Wanderstöcke
- Paar Schlingen und Schnüre
- Gurte
- Nässeschutz und Fleecepullis.
Und auf, über den Großbach, über Blockwerk zunächst nordwestlich "2627" erstiegen. Kaum nennenswerte Klettereien, hier und da aber schon mit Handeinsatz. Wetter vorzüglich, gelegentlich aber Wind.
Weiter nordöstlich hinauf in Richtung "2884". Überwiegend einfach wanderbar, teils kleine Klettereien mit Handeinsatz und Blockwerk. Gelegentlich sulzige Schneefelder. Später Blick auf die Alplesseen (?). Knapp 150Hm vor "2884" etwas steileres und teils loses Geröll-Blockzeugs. Ich bin vortrefflich amüsiert, das Frauchen leider nicht. Dass so weit ab der Zivilisation gelegentlich die Tritte wackeln oder wegrutschen war wohl zu viel des Guten und damit endete der Aufstieg an dieser Stelle. Es sollen sich ja alle dabei wohlfühlen.
Da ich stellenweise Schwierigkeiten hatte, Karte und tatsächliche Umgebung in Einklang zu bringen, ließ ich es mir nicht nehmen, noch kurz die letzten Höhenmeter bis zum Grat von „2884“ zu sprinten um mir einen Überblick zu verschaffen. Von hier aus konnte man gut zur Seespitze und zur Panargenlenke herüberschauen. Auch die Alplesspitze könnte in Sicht gewesen sein; vielleicht handelte es sich aber auch nur um eine Erhöhung auf dem süd-südwestlichen Ausläufer derselben und nicht um den eigentlichen Gipfel. Weitere Erkundungen waren an dieser Stelle leider nicht drin, der Übergang von „2884“ zur Alplesspitze sah mir aus der Ferne jedoch teils recht sportlich und bröckelig aus.
Links: Panargenlenke (?), Rechts: "2627"
IMG_8961.JPG
An "2884" vorbeigeschielt in Richtung Alplesspitze
IMG_8962.JPG
Anschließend wieder hinab zum Lagerplatz ohne besondere Vorkommnisse. An dieser Stelle hätten wir mit dem Tageslicht auch ganz hinab zum Parkplatz steigen können, entschlossen uns
jedoch zu einer weiteren Nacht hier oben, wo es noch hübscher war.
Da sich die Trinkwasservorräte dem Ende neigten, füllten wir oben am Großbach, etwa im Bereich des „Y“, noch etwas Wasser aus dem Bach nach. Es war ohne merkliche Nebenwirkungen trinkbar.
Lessons learned:
- Das Bachwasser kann man trinken (keine Haftung für irgendwas!)
- Der Weg (Privatweg?) von Parkplatz „Patscher Alm“ zum Parkplatz "Oberhausalm" kostet Maut. 9,- EUR, wenn ich mich recht entsinne. Bei unserer Anreise war das Häuschen nicht besetzt, auf dem Rückweg dann schon.
- Anzahl unterwegs getroffener Menschen: 0. Wunderbar!
c) Tag 3
Am Vormittag stiegen wir zurück hinab zum Parkplatz, nachdem wir den Gedanken, testweise noch den süd-südwestlichen Ausläufer des Keeseggs hinaufzuspazieren, aufgrund von Nahrungsknappheit verworfen hatten.
Zurück am Auto war es um die Mittagszeit. Der Wetterbericht für die folgenden Tage kündigte Regen und Gewitter an. Eigentlich wollten wir nach dem Panargenkamm noch den Hochfeiler besteigen. Um den heutigen Tag mit schönem Wetter noch zu nutzen, kehrten wir kurz in einem Kaufmannsladen in St. Jakob ein und rollten dann zum Parkplatz „Jagerstube“. Von hier aus wollten wir schauen, ob wir es zumindest noch hoch zur Seespitze schaffen würden.
Kurzes Spätstück am Auto, einen Rucksack neu gepackt und auf ging es wieder. Zunächst auf eher drögem Schotterweg durch den Wald bei drückender Hitze, dann über Wanderpfade und Wiesen zunächst bis zur (geschlossenen) Seespitzhütte. Hier muss es etwa 16h gewesen sein. Weiter dem Weg folgend in Richtung Seespitze, zunächst bis zum sehr hübsch in Schneefeldern daliegenden Oberseitsee. Es verblieben ca. 500 Hm zur Seespitze. Die Motivation des Frauchens war in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und Erschöpfung überschaubar. Dennoch konnte sie sich zum Weitergehen durchringen.
Über Oberseitsee
IMG_8987.JPG
Also entlang des Sees dem markierten Pfad folgend weiter hinauf bis ca. 2750 Hm. Unterwegs leichte Kletterei, kaum exponiert. Vor dem letzten Aufschwung auf einem Plateau wollte die Dame nun endgültig nicht mehr weiter. Die Seespitze war etwas von Wolken umgeben und sie besorgte aufkommende Gewitter. Auch ein Abstieg im Lichte der Kopflampen war ihr nicht besonders schmackhaft.
Wir genossen also noch etwas den fabelhaften Ausblick und stiegen dann wieder hinab. Unterwegs dann doch noch Murmeltiere! Eine Mutti säugte auf einem Felsen in der Sonne sorglos ihr Junges.
Am Auto angekommen studierten wir erneut den Wetterbericht und entschlossen uns darauf zum Antritt der Heimreise. Zu viel Gewitter für weitere Experimente.
Zusammenfassend war es ein durchaus spaßiger Ausflug in sehr hübscher Umgebung, auch wenn es mit den Gipfeln diesmal nicht hatte sollen sein. Den Panargenkamm werde ich gewiss weiter beforschen.
Interessieren würde mich, auf welchen Wegen Ihr so zur Alplesspitze (und zu welcher?) gestiegen seid. Den Aufstieg über die Panargenscharte hatte Tauernfuchs ja bereits geschildert.
(Hier Winkesmiley denken).
Nachtrag: Bilder teils doppelt, sorry. Da muss ich mich noch einarbeiten.
Herzliche Grüße in die Runde aus dem bedauerlich flachen Norddeutschland zu meinem ersten Beitrag hier.
Nach Lektüre dieses schönen Berichts von tauernfuchs ( https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...-parnargenkamm ) möchte ich meine Erfahrungen vom versuchten modifizierten Nachgehen der Tour teilen.
1. Vorgeplänkel
Das Frauchen mit nur wenig hochalpiner Erfahrung hatte als Ziel die Seespitze als gletscherfreien 3000er ausgeguckt. Mir war sie alleine zu fad, also habe ich geschaut, was links und rechts noch so möglich wäre und begann mich am Gedanken einer Gratwanderung von der Alplesspitze zur Seespitze zu erfreuen, um die Tour ein wenig aufzupeppen.
Karten-Bezug: Kompass-Karte (online & App, Pro-Version).
Setup: Draußenschläfer, also viel Gepäck.
2. Tour
a) Tag 1
Nach durchgefahrener Anreise-Nacht erreichten wir in der Morgendämmerung den Parkplatz bei der Oberhausalm und waren begeistert von der überaus idyllischen Umgebung im Zirbenwald. Bei Ankunft waren wir noch ganz allein dort. Ein Nickerchen später füllte sich der Parkplatz jedoch bereits merklich.
Dann ging es auch bald los. Vom Parkplatz aus folgten wir dem Weg ca. 700m, um über eine Wiese hinauf den Almweg hoch zu "Im Ochsenhof" zu suchen (Karte s. "Jhtt." + gepunkteter Weg). Diesen fanden wir problemlos, zur Orientierung kann ein oben auf der Wiese stehender Holzturm herangezogen werden.
In Serpentinen ging es dann auf dem guten Waldweg hinauf zum Ochsenhof, wo sich eine aktuell wohl nicht bewohnte Hütte fand und der Weg scheinbar endete.
Tatsächlich hatten wir Tomaten auf den müden Augen und übersahen die Fortsetzung des Weges rechts oberhalb der Hütte, welcher nunmehr jedoch nur noch ein besserer Trampelpfad ist. Mit Blick auf die Karte gingen wir daher stumpf noch ca. 50Hm bergan auf der Wiese und sickerten dann rechts lang auf einer Höhe bleibend mit dem Ziel, zunächst zum Großbach zu gelangen. Bald landeten wir aus dem kniehohen Gestrüpp auf üppigen Wiesen und trafen auf zwei große Steinmänner. Hier endet der Weg nun wirklich.
Plateau im Bereich Eggsee-Bach / Großbach
IMG_8946.JPG
Bei leichtem Nieselregen gingen wir weiter bis kurz vor den Großbach. Unterhalb des südlichen Ausläufers des Keeseggs fanden wir es derart gemütlich, dass wir beschlossen, dort zu nächtigen und am Folgetag weiterzuschauen.
Da noch einige Stunden Tageslicht übrig waren, unternahmen wir eine nachmittägliche Schnuppertour hinauf am Großbach und über diesen drüber, dann in Richtung eines Vorgipfels der Alplesspitze (auf der Karte nur mit "2884" bezeichnet) mit Minimalgepäck. Von unserem Lagerplatz aus wirkte jener Vorgipfel so, als sollte er in einem Stündchen erreicht sein; meinem ungeschulten Flachland-Auge sei es verziehen. Unser Plan lautete zu diesem Zeitpunkt noch dahingehend, am Folgetag zu versuchen, die Alplesspitze über ihren süd-südwestlichen Ausläufer, welcher links des Alplesbodens verläuft, zu erreichen. Ein Einstieg in den Grat über die Panargenscharte erschien uns weniger attraktiv, um der Dame nicht übermäßig viel Gratkletterei zumuten zu müssen. Nun ja.
De facto standen wir etwa 1,5 Std. später (ganz entspanntes Tempo) am Fuße der Erhebung "2627" westlich der Panargenlenke in einem Blockfeld, stellten fest, dass das ja alles steiler sei, als es aus der Ferne aussah, Steinschlag zu besorgen wäre und die Helme am Lagerplatz ruhten. Auf einen Einstieg in die Erhebung verzichteten wir daher, sickerten gemütlich zurück und ließen den Tag in herrlicher Umgebung ausklingen.
Lessons learned:
- Alles größer und weitläufiger, als es ausschaut;
- Der Großbach lässt sich leichter queren, je höher man geht, denn er läuft aus vielen kleinen Bächen zusammen;
- Tauernfuchs hatte Murmeltiergesellschaft – wir nicht;
- T-Mobile hat dieses Gebiet offenbar nicht erschlossen. 0 Empfang. Vodafone vom Frauchen ging hier und da mit Biegen und Brechen.
b) Tag 2
Kaffee. Planung. Den Gedanken, mit vollem Gepäck von der Alplesspitze zur Seespitze herüberzutappsen, taten wir wieder bei Seite. Möglicherweise neige ich gelegentlich zu etwas größenwahnsinnigen Vorstellungen. Sinnieren darüber, mehr Geld in Ultraleicht-Ausrüstung zu stecken.
Neuer Plan: Auf zur Alplesspitze mit leichtem Gepäck, schauen wie weit wir kommen, via Süd-Südwestausläufer, "2627", "2884“, vor dem wir gestern ohne Helme standen.
Ein Sackerl gepackt und mitgenommen:
- Paar Müsliriegel
- Wasser
- Seil
- Helme
- Steigeisen
- Wanderstöcke
- Paar Schlingen und Schnüre
- Gurte
- Nässeschutz und Fleecepullis.
Und auf, über den Großbach, über Blockwerk zunächst nordwestlich "2627" erstiegen. Kaum nennenswerte Klettereien, hier und da aber schon mit Handeinsatz. Wetter vorzüglich, gelegentlich aber Wind.
Weiter nordöstlich hinauf in Richtung "2884". Überwiegend einfach wanderbar, teils kleine Klettereien mit Handeinsatz und Blockwerk. Gelegentlich sulzige Schneefelder. Später Blick auf die Alplesseen (?). Knapp 150Hm vor "2884" etwas steileres und teils loses Geröll-Blockzeugs. Ich bin vortrefflich amüsiert, das Frauchen leider nicht. Dass so weit ab der Zivilisation gelegentlich die Tritte wackeln oder wegrutschen war wohl zu viel des Guten und damit endete der Aufstieg an dieser Stelle. Es sollen sich ja alle dabei wohlfühlen.
Da ich stellenweise Schwierigkeiten hatte, Karte und tatsächliche Umgebung in Einklang zu bringen, ließ ich es mir nicht nehmen, noch kurz die letzten Höhenmeter bis zum Grat von „2884“ zu sprinten um mir einen Überblick zu verschaffen. Von hier aus konnte man gut zur Seespitze und zur Panargenlenke herüberschauen. Auch die Alplesspitze könnte in Sicht gewesen sein; vielleicht handelte es sich aber auch nur um eine Erhöhung auf dem süd-südwestlichen Ausläufer derselben und nicht um den eigentlichen Gipfel. Weitere Erkundungen waren an dieser Stelle leider nicht drin, der Übergang von „2884“ zur Alplesspitze sah mir aus der Ferne jedoch teils recht sportlich und bröckelig aus.
Links: Panargenlenke (?), Rechts: "2627"
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An "2884" vorbeigeschielt in Richtung Alplesspitze
IMG_8962.JPG
Anschließend wieder hinab zum Lagerplatz ohne besondere Vorkommnisse. An dieser Stelle hätten wir mit dem Tageslicht auch ganz hinab zum Parkplatz steigen können, entschlossen uns
jedoch zu einer weiteren Nacht hier oben, wo es noch hübscher war.
Da sich die Trinkwasservorräte dem Ende neigten, füllten wir oben am Großbach, etwa im Bereich des „Y“, noch etwas Wasser aus dem Bach nach. Es war ohne merkliche Nebenwirkungen trinkbar.
Lessons learned:
- Das Bachwasser kann man trinken (keine Haftung für irgendwas!)
- Der Weg (Privatweg?) von Parkplatz „Patscher Alm“ zum Parkplatz "Oberhausalm" kostet Maut. 9,- EUR, wenn ich mich recht entsinne. Bei unserer Anreise war das Häuschen nicht besetzt, auf dem Rückweg dann schon.
- Anzahl unterwegs getroffener Menschen: 0. Wunderbar!
c) Tag 3
Am Vormittag stiegen wir zurück hinab zum Parkplatz, nachdem wir den Gedanken, testweise noch den süd-südwestlichen Ausläufer des Keeseggs hinaufzuspazieren, aufgrund von Nahrungsknappheit verworfen hatten.
Zurück am Auto war es um die Mittagszeit. Der Wetterbericht für die folgenden Tage kündigte Regen und Gewitter an. Eigentlich wollten wir nach dem Panargenkamm noch den Hochfeiler besteigen. Um den heutigen Tag mit schönem Wetter noch zu nutzen, kehrten wir kurz in einem Kaufmannsladen in St. Jakob ein und rollten dann zum Parkplatz „Jagerstube“. Von hier aus wollten wir schauen, ob wir es zumindest noch hoch zur Seespitze schaffen würden.
Kurzes Spätstück am Auto, einen Rucksack neu gepackt und auf ging es wieder. Zunächst auf eher drögem Schotterweg durch den Wald bei drückender Hitze, dann über Wanderpfade und Wiesen zunächst bis zur (geschlossenen) Seespitzhütte. Hier muss es etwa 16h gewesen sein. Weiter dem Weg folgend in Richtung Seespitze, zunächst bis zum sehr hübsch in Schneefeldern daliegenden Oberseitsee. Es verblieben ca. 500 Hm zur Seespitze. Die Motivation des Frauchens war in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und Erschöpfung überschaubar. Dennoch konnte sie sich zum Weitergehen durchringen.
Über Oberseitsee
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Also entlang des Sees dem markierten Pfad folgend weiter hinauf bis ca. 2750 Hm. Unterwegs leichte Kletterei, kaum exponiert. Vor dem letzten Aufschwung auf einem Plateau wollte die Dame nun endgültig nicht mehr weiter. Die Seespitze war etwas von Wolken umgeben und sie besorgte aufkommende Gewitter. Auch ein Abstieg im Lichte der Kopflampen war ihr nicht besonders schmackhaft.
Wir genossen also noch etwas den fabelhaften Ausblick und stiegen dann wieder hinab. Unterwegs dann doch noch Murmeltiere! Eine Mutti säugte auf einem Felsen in der Sonne sorglos ihr Junges.
Am Auto angekommen studierten wir erneut den Wetterbericht und entschlossen uns darauf zum Antritt der Heimreise. Zu viel Gewitter für weitere Experimente.
Zusammenfassend war es ein durchaus spaßiger Ausflug in sehr hübscher Umgebung, auch wenn es mit den Gipfeln diesmal nicht hatte sollen sein. Den Panargenkamm werde ich gewiss weiter beforschen.
Interessieren würde mich, auf welchen Wegen Ihr so zur Alplesspitze (und zu welcher?) gestiegen seid. Den Aufstieg über die Panargenscharte hatte Tauernfuchs ja bereits geschildert.
(Hier Winkesmiley denken).
Nachtrag: Bilder teils doppelt, sorry. Da muss ich mich noch einarbeiten.
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