Sandra ist ja fast für alles zu haben.
So auch für die Idee, in zwei Tagen sechs Dreitausender in Osttirol zu besteigen. Meist einfach zu erreichende Gipfel, freilich auch einen besonders interessanten Berg. Doch der Reihe nach. Die Gipfel im Detail: Rauhkopf. Säulkopf. Säulspitze. Niederer Eichham. Hoher Eichham. Kuhhaut.
Gestartet sind wir mit dem Radl vom Freizeitzentrum in Virgen. Über Marin (man könnte natürlich auch dort parken) und die Schmiedleralm bis etwas über die Große Nillalm. Am Ende wird die Straße doch ziemlich steil, zweimal muss das Radl auch kurz geschoben werden.
Dann ganz gemütlich zur wirklich empfehlenswerten Bonn-Matreier-Hütte, wo Andi, der Hüttenwirt, mit vielen Infos zu selten begangenen Touren (Wunspitze, Mittereggspitze) aufwarten kann.
Ach ja, gleich neben der Hütte gibt es auch einige Mehrseillängen-Routen. Für jene, die es interessiert und die es auch können. Sandra und ich verstauten die Kletterausrüstung freich im Lager und machten uns noch zum Rauhkopf auf, ein recht einfach zu erreichender Dreitausender.
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Ausgezeichnetes Abendessen auf der Hütte, um 6.15 Uhr wurde uns bereits das Frühstück (mit selbstgemachtem Brot) serviert. Tolles Service. Dann queren wir der Bonn-Matreier-Hütte den Rücken und . . .
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. . . hinauf geht´s zum Säulkopf. Mit fürwahr prächtigen Ausblicken. Etwa zum Ochsenbug (Bildmitte mit Kreuz) und der dahinter liegenden Schobergruppe.
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Vom Gipfel des Säulkopfes lacht uns bereits die Säulspitze entgegen. Links davon ist die Bonn-Matreier-Hütte gut zu erkennen.
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Erst der Gipfelaufbau verlangt - je nach Variante - eine gewisse Kletterfertigkeit. Sandra wählt den direkten Anstieg, der "Normalweg" führt über die Rampe rechts.
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Wieder hinauf zum Säulkopf und über den feinen Nordwestrücken hinunter zu den erbärmlichen Resten des Nillkeeses. Von dort bis etwas unter die Scharte der beiden Eichhams. Über Sandra der Säulkopf, rechts am Ende des Grates die Säulspitze.
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Dann erreichen wir in einer großen Querung nach Osten durchaus mühsam den Gipfel des Niederen Eichhams. Grandioser Blick zum Hohen Eichham, vor allem auch zum legendären Eichhamturm.
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Zurück zum gerade noch vorhandenen Gletscher des Nillkeeses und recht mühsam und steil hinauf zur Eichhamscharte. "Wir sollten wieder mal etwas trinken und essen." "Ja, wollt ich auch gerade vorschlagen."
Zuerst noch recht gemütlich die Südflanke des Hohen Eichhams hinauf, dann kurz westwärts in die Felsen rein. Jetzt beginnt die eigentliche Kletterei, I und II, mitunter etwas ausgesetzt. Die Verwendung des Seils ist kein Nachteil. Kurz vor dem Gipfel noch eine nicht allzu schwere, freilich recht ausgesetzte und schmale Rampe.
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Unmittelbar vor dem höchsten Punkt lacht uns dann der Venediger samt Trabanten und Trabantinnen entgegen.
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Na ja, und dann sind wir halt oben.
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Vorsichtiges Abklettern, mit Blick zum Säulkopf (links) und zur Kuhhaut (rechts) . . .
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. . . dann die, wie ich meine, schöne Variante zur steilen Wand mit den Eisenklammern . . .
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. . . bald sind wir schon wieder in der Eichhamscharte, vor uns der einfache Nordgrat auf die Kuhhaut, Dreitausender Nummer sechs. "Hast noch genug zu trinken?" "Klar, war ja nicht so heiß, heute." Lange halten wir uns dort oben indes nicht auf, das Wetter gefällt uns nicht wirklich.
Zurück in die Scharte, wollen wir den Direktabstieg zum Sandboden versuchen. Wir halten uns orografisch rechts des Nillbaches, durchaus steil und interessant,
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hinunter zum Sandboden und damit zum Steiglein, weiter zum Radldepot. Bevor es gemütlichst hinab nach Virgen, zum Freizeitzentrum geht, noch ein Blick zurück (Foto vom Vortag). Die Schmiedleralm, Wunspitze und Kuhhaut, der Niedere Eichham im Hintergrund sowie das kecke Horn der Säulspitze.
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Was für eine feine Tour, danke Sandra.
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