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NO-Schlucht auf den Wischberg/Jôf Fuart (2666m), Julische Alpen, 29.8.2011

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  • NO-Schlucht auf den Wischberg/Jôf Fuart (2666m), Julische Alpen, 29.8.2011

    Beim Durchstöbern alles Lesbaren über diesen Aufstieg wurden wir immer neugieriger auf diesen Weg, und als wir am Sonntag vom gegenüber liegenden Jof di Miezegnot / Mittagskofel in Richtung Wischberg blickten stand der Entschluss fest: Morgen wollten wir da hinauf, das Wetter sollte für eine tagesfüllende Tour optimal sein!
    Aufgrund der Länge des Weges hielten wir uns mehrere Optionen offen:
    Für eine allfällige Nächtigung auf der Corsi-Hütte hatten wir den Hüttenschlafsack dabei, für einen eventuellen weitern Abstieg von der Corsi-Hütte ins Seebachtal würde mein Sohn Taxi-Dienste anbieten und uns zurück zum Auto bringen - aber eigentlich hatten wir vor, die Runde an einem Tag zu schaffen und über die Bährenlahnscharte in die Spragna zurück in die Saisera zu gehen.

    Es ist noch finster, als wir um 5:45 am Parkplatz im Saiseratal in Richtung Pellarini-Hütte starten.
    Ein herrlicher Sonnenaufgang begleitet uns!
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    Die Landschaft liegt noch im Schlummer wie die Pellarini-Hütte (links im Schatten), als der Blick frei wird auf das Objekt der Begierde.
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    Wir halten uns anfangs in Richtung Nabois-Scharte, bald ist die Markierung für die NO-Schlucht (roter Punkt) zusätzlich auf die Steine gepinselt.
    Das Schneefeld rechts markiert den Einstieg in die Schlucht.
    DSCN5583.jpg

    Für die Überquerung des steilen Schneefeldes haben wir Pickel und Steigeisen mit dabei - heute ist es aber möglich, das schmale Band ohne Eisen zu überqueren.
    Der Einstieg ist leicht zu finden und gut markiert - was man vom weiteren Wegverlauf leider nicht immer sagen kann...
    DSCN5587.jpg

    DSCN5592 - Kopie.jpg

    Die steilen, schwierigen Passagen sind mit Fixseieln gesichert, ansonsten wird frei geklettert.
    DSCN5596.jpg

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    DSCN5604.jpg

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    Die Schlucht ist eng, schattig und kühl, der Fels ist trocken - perfekte Bedingungen für diesen Aufstieg!
    DSCN5611.jpg

    ...

  • #2
    AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

    ...

    Dies ist die schwierigste zu meisternde Stelle aus meiner Sicht: ein sich rückwärts Hinunterlassen über einen kleinen Überhang ohne Sicht, das Fixsein ist bei der Hälfte ausgerissen...
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    An dieser Stelle suchen wir sehr lange nach dem roten Markierungspunkt - in der linken Verschneidung (der schmale Weg führt direkt dorthin, aber die Markierung ist so gut wie unsichtbar) wird nach oben geklettert.
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    Leider bleiben wir nicht lange im Schatten - nachdem wir aus der Schlucht heraußen sind steigen wir über einen schmalen, steilen Pfad und über Felsen in der prallen Sonne zum Gipfel auf.
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    Dass wir dort mit fantastischer Sicht zum Montasch verwöhnt werden versteht sich fast von selbst.
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    Die drei Granden: Mangart - Jalovec - Triglav
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    Hinter dem Gipfelkreuz und der Madonna der Kaninzug.
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    ...

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    • #3
      AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

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      Großer Gipfel - kleines Kreuz
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      Nach 6h 15min. (inkl. Pausen und aufreibender Wegsuche) und 1.750hm erreichen wir den Gipfel und genießen die fantastische Aussicht!
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      Kanin
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      Jof di Miezegnot - von dort haben wir tags zuvor hergeschaut
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      Weit unter uns die Pellarini-Hütte
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      Nun heißt es ca. 800hm absteigen zur Corsi-Hütte.
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      Kurz vor Erreichen der Hütte sehen wir schon den Weg, den wir weiter gehen werden, aber zuvor heißt es, den geleerten Kohlehydratspeicher mit einer Portion Nudel aufzufüllen!
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      Corsi-Hütte
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      Obwohl wir bereits mehr als 8h unterwegs sind nehmen wir uns nicht viel Zeit zum Essen, denn wir beschließen, weiter zu gehen und die Runde zu schließen.
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      Weiter am markierten Weg (erst Nr. 625 und später 626) um die Villacher Nadel, dann noch einmal ca. 300hm Aufstieg zur Bährenlahnscharte / Forc Livinal del Orso.

      ...

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      • #4
        AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

        ...

        Bis zur Scharte ist es nicht weit, wir sind neugierig, was uns dahinter erwartet...
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        Der Abstieg durch die Bärenlahnscharte wird in der Fachliteratur als bester Abstiegsweg angegeben - ich würde ihn nicht empfehlen: Der Weg ist steil, ein Abrutschen auf dem losen Schotter ebenso wie der drohende Steinschlag gefährlich...
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        Aber es hilft nichts, da müss' ma runter!
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        Aber schon bald ist der grausigste Teil überwunden, und vor uns liegt die Sicht in die Spragna und ins Saiseratal - und somit die Sicht auf den noch laaaaaaagen Weg zurück (das Schotterband im Tal ist zu erreichen, aber der Weg dann noch immer nicht zu Ende...)
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        Die Naboisscharte trennt den Wischberg vom Nabois.
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        Der Nabois im Nachmittagslicht.
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        Eigentlich könnte bei dieser schönen Quelle ein kleines (Fuß-)Bad anstehen, aber dafür bleibt keine Zeit mehr, wir sind schon über 10h unterwegs.
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        ...

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        • #5
          AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

          ...

          Das schottrige Saiseratal scheint kein Ende nehmen zu wollen!
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          Vom Parkplatz im Saisertal aus marschieren wir der Asphaltstraße entlang zurück zum Auto.
          Die Hoffnung auf Autostppen zurück zum Ausgangspunkt hat sich erübrigt, dazu ist es beim Ankommen viel zu spät...


          Zusammenfassung:
          Aufstieg zum Gipfel: 1.750hm, davon etwa 700hm Wand
          Aufstieg insgesamt: 2.150hm
          Gehzeit ohne Pausen: ca. 11h (inkl. Markierung suchen )
          Gehdistanz: ca. 30km
          Fazit: herrliche Tour bei Traumverhältnissen - aber die Option mit dem Taxi wäre eine gute Entscheidung gewesen
          Vielleicht sollte ich meine Masseurin anrufen, wenn ich Wolfgangs Blasen versorgt habe...

          lg.
          a.ha

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          • #6
            AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

            Ja, aber trotz Strapazen eine ganz große Tour, gratuliere Euch!

            Und ein feiner Bericht.

            lg, michl fasan
            Zu seiner Milbe sagt der Milber:
            "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
            Damit ich, wenn im Haargewurl
            ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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            • #7
              AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

              Danke!
              Wir hatten übrigens am Samstag nicht so schönes Mangartwetter, da sind wir über die Via-Italiana aufgestiegen. Beim Ausstieg war der Gipfel bereits im Nebel und wir entschieden uns, auf den Gipfel zu verzichten. Kurz darauf hat es in Strömen geregnet.

              Aber warum ich den Beitrag vom Wischberg auf die slowenische statt auf die italienische Seite gestellt habe, hm... das kann nur daran liegen, dass ich zuvor von deinen Beiträgen so beeindruckt war!

              Bitte an den Administrator um Änderung...Danke!

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              • #8
                AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

                Oh, danke, aber das Kompliment kann ich zurückgeben.

                Wie dem auch sei, Julische sind Julische!

                lg, michl fasan
                Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                Damit ich, wenn im Haargewurl
                ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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                • #9
                  AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

                  Toll! Ein Anstieg auf Kugys Spuren, der sicher nicht gar so oft gemacht wird.

                  Und einige Ausdauer braucht man für eure Runde...

                  LG maxrax (der leider noch nie auf dem Wischberg war, aber schon viel über ihn gelesen hat)

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                  • #10
                    AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

                    Ein feiner Bericht mit schönen Fotos. Ich erinnere mich gerne an diese Runde. Wir sind vor ein paar Jahren ebenfalls aus der Seisera über die Pellarini-Hütte rauf, durch die NO-Schlucht und dann runter am selben Weg wie ihr. Allerdings dann über die Fischbachalm runter weil wir vor dem Sella Nevea ein zweites Auto geparkt hatten.

                    Diese NO-Schlucht hat übrigens Julius Kugy, der damals im 1. WK Kriegsberater war, eröffnet, weil dort der einzige Aufstieg auf den Wischberg war, denn die Italiener nicht einsehen konnten.

                    Nach dem Götterband wird Dir vielleicht aufgefallen sein, daß dort in die Felsen richtige Stufen gehauen wurden, damit die Soldaten die Geschütze bis zum Gipfel bringen konnten.

                    Abgerissene Seile sind dort keine Seltenheit, weil durch diese Schlucht im Winter permanent die Lawinen runterkommen. Wir sind sogar noch auf Fragmente von Holzleitern gestoßen.

                    Diese ganze Gegend dort um den Wischberg, das Götterband, den Nabois usw. sind hochinteressant und äußerst geschichtsträchtig. Ich war dort wochenlang gerne unterwegs.

                    Danke nochmals, hast mir heute durch Deinen Bericht ein echtes Highlight besorgt.

                    Gruß Hans

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                    • #11
                      AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jof Fuart, 2.666m, 29. 8. 2011

                      Zitat von HAFA Beitrag anzeigen
                      Ein feiner Bericht mit schönen Fotos. Ich erinnere mich gerne an diese Runde. Wir sind vor ein paar Jahren ebenfalls aus der Seisera über die Pellarini-Hütte rauf, durch die NO-Schlucht und dann runter am selben Weg wie ihr. Allerdings dann über die Fischbachalm runter weil wir vor dem Sella Nevea ein zweites Auto geparkt hatten.



                      Nach dem Götterband wird Dir vielleicht aufgefallen sein, daß dort in die Felsen richtige Stufen gehauen wurden, damit die Soldaten die Geschütze bis zum Gipfel bringen konnten.

                      Abgerissene Seile sind dort keine Seltenheit, weil durch diese Schlucht im Winter permanent die Lawinen runterkommen. Wir sind sogar noch auf Fragmente von Holzleitern gestoßen.



                      Danke nochmals, hast mir heute durch Deinen Bericht ein echtes Highlight besorgt.

                      Gruß Hans




                      Vielen Dank!

                      Ja, Holzleiterfragmente und Trittstufen sind mir aufgefallen, sie waren sehr oft eine gute Orientierungshilfe für teilweise fehlende Markierungen.
                      Ich kannte den Wischberg von einem Aufstieg über die Brunnerhütte, hatte damals ebensolches Wetterglück mit Sicht vom Glockner bis zum Meer.
                      Auf- und Abstiegsweg durch den Buchenwald habe ich in besonders schöner Erinnerung.
                      Die Routen auf Wischberg und die in den Tagen zuvor begangenen Wischbergnachbarn Nabois und Miezegnot sowie Mangart mit ihren zahlreichen sichtbaren Erinnerungen an den 1. WK lösen aber trotz großer zeitlicher Distanz deutliches Brauchgrummeln aus - nicht nur weil ich zwei Söhne habe...

                      LG
                      Astrid

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                      • #12
                        AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jôf Fuart (2666m), Julische Alpen, 29.8.2011

                        Ich danke dir für diesen ausgezeichneten Bericht und die aussagekräftigen Fotos.
                        Diesen historischen Anstieg über die NO-Schlucht möchte ich unbedingt einmal unternehmen und daher ist dein informativer Bericht sehr wertvoll für mich.

                        Hut ab auch vor eurer Leistung in diesen 3 Tagen: Mangart (Via-Italiana), Jôf di Miezegnot/Mittagskofel und Wischberg (NO-Schlucht & Rückweg über die Bärenlahnscharter) ist schon ein ordentliches Programm.

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                        • #13
                          AW: NO-Schlucht auf den Wischberg/Jôf Fuart (2666m), Julische Alpen, 29.8.2011

                          Gewaltige Tour!
                          Gratulation
                          Die Ostschlucht ist noch ein wirkliches Bergerlebnis in den Juliern!
                          Steht auch noch auf meiner to-do-Liste!

                          mfg
                          Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom!
                          Berg- und Schitourenseite

                          Kommentar


                          • #14
                            NO-Schlucht auf den Wischberg/Jôf Fuart (2666m), Julische Alpen

                            Wischbergtour durch die NO Schlucht und Bärenlahnscharte im Abstieg.
                            Am 03.09.2011
                            Zwischenziele: Pellarini, NO-Schlucht, Wischberg, Sentiero a Goitan, Bärenlahnscharte

                            Aufstieg zum Gipfel in 5 Stunden mit kurzen Pausen.
                            Leider hat uns die Schlucht enttäuscht. Es ist immer wieder zu lesen wie düster und spannend diese Schlucht ist. Außerdem ist der wirklich enge Bereich der Schlucht nur sehr kurz. Markierungen und Steinmännchen gibt es genügend bis zum Gipfel.
                            Über den Sentiero a Goitan sind wir bis zur Bärenlahnscharte spaziert und nebenbei beim Cime Castrein die Stellungen erkundet. Den Bärenlahngraben hatten wir recht schnell hinter uns gebracht und der Weg zum Auto ist Aufgrund der tollen Location kurzweilig geworden.
                            Gesamttourenzeit: genau 10 Stunden mit Pausen.
                            Grüße Speedstar
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                            • #15
                              Jôf Fuart/Wischberg - NordOst Schlucht, Julische Alpen, 30.06.2012

                              Hallo an alle!

                              Ich war heute am Wischberg über die Nordostschlucht und anschließend Abstieg zur Corsi Hütte und dann weiter nach Sella Nevea. Sehr lange aber auch schöne Tour und es würde sich sicher auszahlend diese auch zu machen, denn die Verhältnisse sind sehr gut!

                              Es liegt zwar vereinzelt noch Schnee in der Schlucht jedoch ist dieser ziemlich weich und man braucht weder Pickel noch Eisen - sind nun sowieso Spuren von uns vorhanden ... sollte also kein Problem mehr sein.

                              Wir sind um 5 Uhr gestartet sodass wir nicht in die Mittagshitze kommen und waren auch um 11:00 am Gipfel - ganz alleine. Von der Südseite sind noch ca. 6 Personen gekommen aber das wars dann. Am Montasch war auf jeden Fall mehr los.

                              Eine sehr schöne aber auch nicht unanstrengende Tour.

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