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Hirschegger Alm (1871m), Packalpe, 30.01.2011

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  • Hirschegger Alm (1871m), Packalpe, 30.01.2011

    Nach etwas längerer Abstinenz mit meinen Berichten in diesem Forum möchte ich wieder einmal von einer zwar etwas längeren aber dafür auch ziemlich einfachen Schneeschuhtour berichten.

    Die Wettervorhersage verspricht gerade in den Bergen schönes Wetter mit guter Sicht. Also fahre ich in die Weststeiermark nach Hirschegg. Von Graz ist dies besonders schnell über die A2 bis Modriach und danach weitere 12km auf recht guter Straße erreichbar.

    Ist man an einem Sonntag früh genug hier, dann bietet der großzügige Parkplatz an der Straße (unter der Kirche gelegen) noch zahlreiche freie Parkplätze. Als ich hier ankomme ist es etwas nach 8 Uhr und es hat recht erfrischende -11° bei noch ziemlich nebeligen Verhältnissen. Etwas unangenehm ist der erste Aufstieg entlang der super präparierten Schipiste hinauf zur Enzianhütte. Auch deshalb sollte man nicht allzu spät starten, denn es hat einige Vorteile vor dem Beginn des Liftbetriebs oben angekommen zu sein. Nach gut einer halben Stunde hab ich dies auch geschafft und kann mich auch über die nun strahlenden Wetterverhältnisse freuen. Ein toller fotogener Raureif hat hier die Bäume noch fest im Griff.


    Immer weiter geht es gemütlich ansteigend Richtung Westen (am Waldrand entlang, die Straße ausweichend) bei herrlichem Schnee. Etwas Neuschnee scheint in den letzten Tagen dazu gekommen zu sein. Ziemlich bald lässt man die letzten Gebäude hinter sich und steigt nun dem Sommerweg folgend durch lichten Wald gemächlich hinauf. Einige Male wird dazu auch kurz die Forststraße benutzt.


    Der nächste Teil der heutigen Runde ist besonders gut für die Schneeschuhe geeignet. Man steigt hier durch winterlichen, etwas dichteren Wald hinauf bis zur Bernsteinhütte (1559m), die aber im Winter nicht bewirtschaftet ist. Kurz vor der Hütte trifft mein Weg auf den viel häufiger besuchten Weg von Pack her kommend (WWW05). Das hat (eher aber nur kurz) den Vorteil, dass ich eine äußerst angenehme Spur verwenden kann.


    Hat man die Bernsteinhütte einmal hinter sich gelassen, dann ist auch die Waldgrenze nicht mehr weit. Immer die Landesgrenze entlang watschelnd steige ich mutterseelenalleine rauf auf die Hirschegger Alm. Ich geb ja eh zu, dass es mir gar nicht unangenehm war, der Schneeschuhspur meiner Vorgänger hierbei ganz einfach zu folgen.


    Aber bald ist dies gar nicht mehr notwendig, denn der Wind hat ganze Arbeit geleistet und hier heroben alles abgeweht. Langsam kommen die „Sieben Heufuhren“ in Sicht, eine Ansammlung von kleinen Felsgruppen die zur Rast einladen.



    Hier ist es auch ziemlich windstill und so genieße ich meinen heißen Tee in der Sonne sitzend. Genau gegenüber ist am Horizont die Koralpe mit dem Großen Speikkogel ersichtlich. Ich muss auch etwas schadenfroh schmunzeln, dass ich hier heroben einen klaren Tag erwischt habe während es unten im Tal noch immer einigen Dunst und Nebel hat.


    Etwas rechts des Weges steht dann ein ziemlich unauffälliger kleiner Rücken mit diesem Kreuz. Leider war der Behälter mit dem Kreuzbuch leer und so hab ich auch keine Ahnung, wie denn dieses Kreuz auf etwa 1750m heißen mag. Links dahinter sieht man jedenfalls mein nächstes Ziel, der weitere Weg über manche Alm der dann schließlich zum Peterer Riegel führen würde. Ganz rechts am Bildrand sieht man noch den Rappoldkogel (1928m).


    Ich merke jetzt doch schon ein wenig die Kilometer die ich gestapft bin. Aber bei so einem Blick auf den weiteren Weg verfliegt die Müdigkeit sofort wieder. Immer rechts des Zaunes entlang (bei traumhafter Sicht) steigt man immer höher hinauf bis auf die 1871m, die in den Karten angegeben sind.


    Von hier heroben hat man einen tollen Ausblick auf (von rechts beginnend) den Speikkogel (1993m) und den Ameringkogel (2187m). In der vorderen Bildmitte etwa sieht man auch gut den Peterer Sattel.


    Teil 2 folgt sofort!
    Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

  • #2
    AW: Hirschegger Alm (1871m), 30.01.2011

    Jetzt hab ich ungefähr die Hälfte des Weges hinter mir und erreiche den Sattel an dem mein weiterer Weg rechts hinüber zur Bartholomäalpe führt.


    Ich gehe jetzt in Richtung Osten und sehe weit vor mir bereits die ersten Konturen des kleinen Hügels mit dem Seinerkreuz (1779m). Dort ist ein windgeschützer Platz um endlich auch auf das leibliche Wohl nicht zu vergessen. Noch immer hängen einige Nebelschwaden im Tal.



    Ich genieße eine längere Rast in der relativ warmen Sonne. Es besteht kein Grund zur Eile, denn von hier sollte es nicht sehr viel länger als maximal 2 ½ Stunden zurück nach Hirschegg sein.


    Dann mache ich mich aber doch auf den Weg und steige wiederum einer Spur folgend durch lichten Wald ab zur Kapelle St. Bartholomä. Will ich ohne Kritik dieser Spur gefolgt bin, steh ich auf einmal mitten im lichten Wald und darf dann noch eine zusätzliche Gegensteigung einlegen, um wieder zum Weg zu kommen. Aber alles halb so schlimm. Beim weiteren Weg hat man schon fast den Eindruck, dass hier der Frühling langsam wieder kommt.


    Ich schaue mal kurz zurück auf den Weg, auf den ich hier her gekommen bin.


    Der eigentliche weitere Weg führt jetzt vor dieser Kapelle bereits als Hohlweg rechts (südseitig) hinunter. Weil es hier den ganzen Tag über relativ nebelig war, begrüßt mich auch sogleich wieder der Raureif. Auch die Temperaturen sind nicht mehr das was sie heute bereits einmal waren. Aber es ist nicht mehr weit zur Emil Stör Hütte (Pongratzwirt).


    Man sieht bereits die ersten Bauernhöfe und hat einen beeindruckend Blick zurück auf die Höhen (links hinten), auf denen ich heute bereits unterwegs war.



    Als ich dann beim Pongratzwirt ankomme, begrüßt mich dieser wunderschöne Baum in seiner vollen Winterlichkeit. Ab hier heißt es wieder „Schneeschuhe abschnallen“ und ich gehe gemütlich die winterliche Straße folgend zurück nach Hirschegg. In etwa einer halben Stunde bin ich dann auch wieder beim Parkplatz angekommen.


    Fazit: Diese Runde ist zwar mit fast 20km und an die 1000 Höhenmeter recht ordentlich, der große Vorteil jedoch liegt darin, dass man meist mit keinerlei Gefährdungen durch Lawinen rechnen muss. Mit all meinen Genusspausen hab ich dafür 6 ½ Stunden gebraucht und niemanden auf der gesamten Runde getroffen.
    Zuletzt geändert von HerwigF; 03.02.2011, 18:08. Grund: (Teil 2)
    Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

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    • #3
      AW: Hirschegger Alm (1871m), 30.01.2011

      Servus,

      danke für die schönen Bilder von einer Tour die ich zum Teil
      vom WW am 05er kenne.

      Super Bilder stimmungsvoller Bericht.
      Grüße; Franz
      _____________

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      • #4
        AW: Hirschegger Alm (1871m), Packalpe, 30.01.2011

        Vui scheen, danke für den super Bericht!
        Darf ich mich bei dir bzgl. größerem Kartenausschnitt melden sollt ich die Tour nachwatscheln wolln? Kenne die Gegend da unten eh überhaupt nicht, des würd ma scho vui taung...

        Danke nochmal!
        -_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
        Es gibt imma an, dem gehts oascha... (Helmi, Kabarett Simpl)

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        • #5
          AW: Hirschegger Alm (1871m), Packalpe, 30.01.2011

          Hallo Herwig,

          Danke für diesen schönen und informativen Bericht mit den tollen Fotos. Da hast Du ja eine richtige Genußrunde in einer wunderschönen Gegend gemacht!

          Gruß Hans

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          • #6
            AW: Hirschegger Alm (1871m), Packalpe, 30.01.2011

            Danke euch allen für eure positiven Antworten.

            Natürlich geb ich auch detailliertere Informationen über diese hohe Runde sehr gerne weiter - nur kurz melden

            Herwig
            Wer langsam geht, geht gut, und wer gut geht, geht weit (Bergsteigerspruch)

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