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Torwand, 2562 m; Drischaufeleck, 2577 m; Kreuzlhöhe, 2624 m; I+, Kreuzeckgruppe, 8.10.2022

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  • Torwand, 2562 m; Drischaufeleck, 2577 m; Kreuzlhöhe, 2624 m; I+, Kreuzeckgruppe, 8.10.2022

    Von Irschen/Wenneberger Alm/Parkplatz Überschreitung über
    Dachskofel, 2373 m; Torwand, 2562 m; Drischaufeleck, 2577 m; Gürsgl, 2509 m; Kreuzlhöhe, 2624 m und oberen Höhenweg zurück

    Zu spät für Herbstberichte? Möglich, aber bei Schönwetter „muss“ ich einfach raus… und der Oktober war golden. Da hat sich einiges angesammelt…
    Egal, versuchen wir´s, die Schnee-Berichte sind ohnehin auch noch rar…

    Im Oktober konnte man sich heuer wunderbaren Wetters erfreuen. Allerdings verwehrte Neuschnee schattseitig schon viele Unternehmungen.
    In der Kreuzeckgruppe wurde ich dann - eben sonnseitig –fündig!

    Mit meinem Auto kurve ich zunächst die vielen Kehren von Irschen Richtung Wenneberger Alm empor. Unerwartet frühzeitig bremst mich ein Fahrverbot und eine (offene) Schranke aus. Als ich unschlüssig herum überlege, ob sich von hier aus meine Tour noch ausgeht, kommt ein Fahrzeug. Ein Einheimischer klärt mich auf, dass ich ruhig weiterfahren kann, ist hier üblich um die Jahreszeit …
    Aha, hmmm, na gut… Damit komme ich ein gutes Stück höher, stelle ich dann doch mein Fahrzeug bei zwei weiteren Fahrverbotstafeln ab und starte.
    Hier eine Übersicht:
    001Kreu-.jpg

    Anfangs folge ich nun einem Forstweg Richtung Unteralmhütte.
    Ein erster Ausblick zum Hochstadel
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    und zum Kamm des Damerkopfes, wo ich im Vorjahr war.
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    Die Sonne blitzt über den SW-Kamm des Scharnik, der heute wohl noch viel Besuch bekommen wird.
    004Kreu-.jpg

    Meine Ziele sind einsamer, mich begleitet heute nur mein Schatten:
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    Ein sonniger SW-Kamm bringt mich hinauf zum Dachskofel. Tiere aus Blech schmücken diesen Weg:
    006Kreu-.jpg

    Schon habe ich meine Ziele im Blick, zunächst die Torwand (re.) und ganz hinten bereits die Kreuzelhöhe:
    007Kreu-.jpg
    Etwas unter mir grünt der Lamnitzsee.
    In Kürze habe ich den Dachskofel erreicht

    009Kreu-.jpg

    und rechts vom Kreuz zeichnet sich bereits mein Weiterweg ab.
    Große Herausforderungen scheinen nicht auf mich zuzukommen und so kann ich mich dem allmählichen Auftauchen hoher Gipfel am Horizont widmen (in Bildmitte der Glockner):
    011Kreu-.jpg

    oder den Tiefblick zum Spiegel des Lamnitzsees genießen:
    012Kreu-.jpg

    Der Blockgrat, den ich nun verfolge, ist gutmütig. Wer es möchte, kann kleinere Stufen umgehen, oder einfach drüberkraxeln. Blick zurück:
    (Lienzer Dolomiten)
    013Kreu-.jpg

    Über den in tiefen Schatten liegendem Scharnik segeln Cirruswolken:
    014Kreu-.jpg

    Nach einem kurzen, etwas steileren Aufschwung erreiche ich die Torwand und der Scharnik zeigt bereits eine deutliche Schneegrenze:
    016Kreu-.jpg


    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 15.12.2022, 19:51.

  • #2
    In der Tiefe liegt der Obere Lamnitzsee, an diesem werde ich heute noch vorbeikommen:
    015Kreu-.jpg

    Noch schneefrei könnten mich hier noch andere Gipfel der Kreuzeckgruppe anlocken: Im Hintergrund entdecke ich Hochschober, die kecke Alkuser Rotspitze, etwa in Bildmitte die Rötspitze und ganz links den Hochgall:
    017Kreu-.jpg

    Das Wiesbachhorn zoome ich heran:
    (v.l.n.r. Bratschenköpfe, Gr.u. Kl. Wiesbachhorn und Hoher Tenn):
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    Über einen gutmütigen Kamm setze ich meinen Weg fort, Rückblick zum Scharnik:
    019Kreu-.jpg

    Jedoch: Bald nach der Torwand möchten doch ein paar Felszacken Eindruck schinden. Zeitraubend könnte man sie überklettern (II), jedoch bietet sich in der Ostflanke ein guter Steig an. Schon liegen die Hindernisse hinter mir:
    020Kreu-.jpg

    In dieser Gegend wimmelt es vor Kreuzhöhen und –spitzen, sodass man leicht die Übersicht verlieren könnte:
    021Kreu-.jpg

    Zarte Nebel umspielen südlichere Berge:
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    Wunderbar leicht begehbar setzt sich mein Weg fort, über den Kamm Richtung Drischaufeleck:
    023Kreu-.jpg

    Am Weg dorthin erblicke ich unter mir den Plattachsee. Die weiten Almböden sind bereits verlassen:
    024Kreu-.jpg

    Kleinere Abbrüche lassen sich problemlos umgehen
    025Kreu-.jpg

    Und der Blockkamm zum Drischaufeleck präsentiert sich wieder total trittfreundlich:
    026Kreu-.jpg

    Schon habe ich diesen Gipfel erreicht, Blick zurück:
    028Kreu-.jpg

    Im Blick voraus steht links die Kreuzelhöhe, heute mein letztes Ziel:
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    Doch nun lauert doch eine Überraschung:
    Das Drischaufeleck bricht hier beinahe senkrecht ab und nötigt mich zu einer Umgehung in der Westflanke. Aber auch diese lässt sich recht einfach bewältigen und ich erreiche einen Sattel mit dem merkwürdigen Namen Gürsgl.
    Hier haben sich Steinmann-Baumeister verewigt und ich genieße eine phantastische Fernsicht:
    029Kreu-.jpg

    In der Nähe mein Weiterweg, der, wie es scheint, nun doch etwas spannender wird:
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    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 15.12.2022, 19:50.

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    • #3
      Tatsächlich wehrt sich der Südgrat der Kreuzelhöhe mit ein paar Abbrüchen und deren Umgehung erfordert bereits große Trittsicherheit. Die recht ausgesetzten Passagen (I+) verzeihen hier keinen Fehler.
      Doch bald habe ich die kleinen Hindernisse überwunden und stehe auf dem letzten Gipfel des heutigen Tages:
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      Von hier aus könnte man mit etwas Kletterfertigkeit noch endlos weiterwandern und ich überschaue hier den Gratteil in Richtung Hochkreuz:
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      Genau nach Süden führt mein bereits bewältigter Bergkamm:
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      Auch Richtung Westen ein verlockender Kamm zum Endloswandern:
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      Dafür reicht aber heute die Zeit nicht mehr und so steige ich nur Richtung Kreuzelscharte ab. Als Rückweg wähle ich den etwas längeren Höhenweg, der sich etwas bergauf führend in der Flanke abzeichnet:
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      Zunächst aber durchschreite ich diesen wunderbaren Talboden. Der Zacken im Hintergrund ist das Drischaufeleck mit seinem Abbruch.
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      Mein Weiterweg führt nun etwas oberhalb des glitzernden Plattachsees vorbei:
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      Normalerweise – ihr ahnt es schon – würde ich die paar Meter dorthin absteigen, aber dazu ist der Tag wohl heute schon zu kurz.
      So genieße ich einfach nur den Ausblick:
      038Kreu-.jpg

      Und den Rückblick (rechts die Kreuzelhöhe):
      040Kreu-.jpg

      Der Wanderweg führt nun, etwas luftig, in einer steilen Flanke weiter
      041Kreu-.jpg

      zum Oberen Lamnitzsee (darüber ein Teil meines überschrittenen Grates):
      042Kreu-.jpg
      Mittlerweile bringt mich die warme Herbstsonne doch etwas zum Schwitzen und so gönne ich mir hier doch noch ein kurzes Tauchbad, wohl das letzte des heurigen Jahres…
      Rückblickend ist es für mich fast unglaublich, dass es der 74zigste von verschiedenen Seen war, in denen ich heuer ein wenig Schwimmen war.
      Auch meinen Weiterweg behübscht noch so manche blitzende Lacke:
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      und hoch über dem Lamnitzsee steht der Zackenkamm der Lienzer Dolomiten:
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      Letzte Schritte, hinab über Almwiesen, ein Rückblick zum Scharnik,
      047Kreu-.jpg

      schon erreiche ich die Unteralm und ich muss mich mit diesem letzten Blumengruß
      048Kreu-.jpg

      für diesmal verabschieden.

      LG

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      • #4
        Schöner Bericht aus einer mir wohlbekannten Gegend, leider im vordigitalen Zeitalter bestiegen... Endloswandern ist hier ein sehr gutes Stichwort....
        snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

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        • #5
          Ich lese auch Mitte Dezember gerne Herbstberichte. Die Kämme rufen geradezu danach überwandert zu werden.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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          • #6
            Zitat von snowkid Beitrag anzeigen
            Schöner Bericht aus einer mir wohlbekannten Gegend, leider im vordigitalen Zeitalter bestiegen... Endloswandern ist hier ein sehr gutes Stichwort....
            Fein, wieder einmal von dir etwas zu hören! Kärntner-Berichte habe ich ja etwas seltener anzubieten. Das Endloswandern werde ich dort wahrscheinlich - altersgemäß - jetzt immer häufiger praktizieren.

            Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
            Ich lese auch Mitte Dezember gerne Herbstberichte. Die Kämme rufen geradezu danach überwandert zu werden.
            Fein, dann habe ich ja noch genügend Vorrat...


            LG

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            • #7
              An so schönen Berichten kann man sich nie satt sehen.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                An so schönen Berichten kann man sich nie satt sehen.
                Danke, das freut mich!
                LG

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                • #9
                  Erneut ist es eine eher wenig besuchte Gebirgsregion, die du uns hier in wunderbaren Bildern präsentierst.

                  Herzlichen Glückwunsch zur Herbsttour
                  und vielen Dank für den Genuss beim Betrachten des Berichts!

                  Mehr als 13 Jahre liegt es bereits zurück, dass ich - mit lieben Kärntner Forumsfreunden als Guides - dort in der Kreuzeckgruppe unterwegs war: auf dem Dachskofel und dem Scharnik, über deinen Rückweg zur Hugo-Gerbers-Hütte und schließlich wieder zur Weneberger Alm hinunter.

                  Im Hochsommer haben sich damals im Tagesverlauf große Quellwolken (und über den Karnischen Alpen auch Gewitter) entwickelt. Aber das Panorama war dennoch recht umfassend.
                  Nicht nur wegen der Ausblicke in unterschiedlichste Gebirgsgruppen habe auch in Erinnerung behalten, dass die Region sehr zu längeren Touren einladen würde.
                  Lg, Wolfgang


                  Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                  der sowohl für den Einzelnen
                  wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                  (David Steindl-Rast)

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                  • #10
                    Danke Wolfgang! Und bitte gerne...
                    Die Kreuzeckgruppe habe ich mittlerweile schon mehrfach besucht, auch dort gibt es eine Menge schöner Platzerl zu entdecken. Ist vor allem auch ein "Ausweichgebiet", wo immer noch etwas geht, wenn witterungsbedingt woanders nicht mehr viel zu machen ist. Zudem sind fast alle Gipfel zumindest für den Extremwanderer gut zu erreichen.

                    LG

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                    • #11
                      Servus Manfred

                      Mit Verspätung hab auch ich nun deinen Bericht genossen.

                      Eine schöne Kammüberschreitung, die diesmal ja fast für Otto Normalwanderer zu empfehlen ist. (Fast, ich hab deinen Hinweis auf die Trittsicherheit nicht überlesen)

                      Am 02er war ich vor sehr langer Zeit bei der Gerbershütte und ein Tourenvorschlag für eine Durchquerung der Kreuzeckgruppe liegt seit ewigen Zeiten auf meinem Schreibtisch.

                      Vielen Dank für's mitnehmen und genießen.

                      LG, Günter
                      Meine Touren in Europa

                      Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                      (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                      • #12
                        super!

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                        • #13
                          Wieder ein herrliches Gebiet, Manfred! Das Kar um den Plattachsee finde ich besonders schön - es muss traumhaft gewesen sein, nach dem herrlichen Kamm-Anstieg noch entlang diese wunderschöne Promenade unter diesem zurück zu wandern. Danke fürs Teilen. LG, David

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