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Schmiednock, 2616 m üb. Klampferernock, Höhennock, 2124 m, Draxelnock, 2443 m, I-II (kurz III) Ankogelgruppe, 26.9.2023

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  • Schmiednock, 2616 m üb. Klampferernock, Höhennock, 2124 m, Draxelnock, 2443 m, I-II (kurz III) Ankogelgruppe, 26.9.2023

    Von Maltastraße über Winkleralm, dann weglos zum Klampferernock, danach Richtung Schmiednock direkte Gratüberschreitung, Abstieg Richtung Norden, Villacher Hütte

    Warum ausgerechnet dorthin? Dort geht doch kein Mensch!
    Warum nicht auf den Hafner, die Hochalmspitze…?
    Solche oder ähnliche Kommentare höre ich immer wieder einmal, wenn ich erwähne, dass ich so ein abgelegenes Ziel ausgesucht habe.
    Aber ich spüre einfach in mir den Drang, immer wieder Neues zu erforschen. Habe ich erst einmal an einem Gratkamm begonnen und eine unbekannte Fortsetzung gesehen, so treibt es mich immer wieder dorthin – bis ich davon auch das letzte Eckchen kenne.
    So auch hier:
    Bereits 2014 haben wir in dieser Gegend den Kl. Hochalmer und Kordonspitze besucht:
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...ruppe-7-7-2014

    und 2017 habe ich hier die Überschreitung vom Gamsnock zum Schmiednock und Tullnock ausgeführt:
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...uppe-29-8-2017

    und am Tag darauf:
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...uppe-30-8-2017

    Damals hat das Gelände vom Schmiednock Richtung Osten nicht mehr so schwierig ausgesehen – lediglich der Übergang zum Draxlnock war noch etwas rätselhaft.
    Und - auch das Stück Tullnock – Kl. Hochalmer fehlte noch in meiner Sammlung…

    Doch jetzt zum Gratkamm, der vom Schmiednock nach Osten zieht:
    Um beim ersten relevanten Gipfel zu beginnen, parke ich bei der Gmündner Hütte und mittels Fahrrad sause ich hurtig bergab zu einer Forststraße, die mich immerhin einigermaßen gemütlich Richtung Winkleralm bringen soll.
    Hier eine Übersicht über meine Route:
    S-Sch-001.jpg
    Das gelingt auch reibungslos. Lediglich das letzte, steile Waldstück gestaltet sich mühsam. Ein erster Ausblick zu Sonnblick und Hafner:
    S-Sch-002.jpg

    Dann erreiche ich den Hauptkamm beim Klampferernock und werde von einem farbigen Blick Richtung Reißeckgruppe überrascht:
    S-Sch-003.jpg

    Zaubernock und Tristenspitze treten hervor:
    S-Sch-004.jpg

    Weithin scheint der Kamm mühelos begehbar
    S-Sch-005.jpg

    und in Kürze erwandere ich den Höhennock, der einen schönen Blick zum Schober bietet
    S-Sch-007.jpg

    und mit spitzer Lanze droht:
    S-Sch-006.jpg

    Doch ich habe nichts zu befürchten: Der Abstieg gestaltet sich zwar als kleiner Blockslalom, doch bald liegt dieses Hindernis auch schon hinter mir:
    S-Sch-008.jpg

    Und weiter sieht´s auch nicht ungemütlich aus:
    S-Sch-009.jpg

    Jedoch – der Kamm zieht sich und es dauert schon ein Weilchen, bis ich den Schmiedstock erblicke:
    S-Sch-011.jpg

    Doch er kommt näher
    S-Sch-012.jpg

    und näher:
    S-Sch-013.jpg

    Und während ich diesen Vorgipfel des Draxelnock überschreite, werde ich von oben beobachtet (Adler, bin mir nicht sicher…?)
    S-Sch-014.jpg

    Auch der Draxelnock wehrt sich nicht besonders und nach kurzer Kraxelei (I) kann ich ein weiteres Werk edler Steinmannbaukunst bewundern:
    S-Sch-016.jpg

    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 21.10.2023, 21:16.

  • #2
    Dahinter wartet jetzt doch nur noch der Schmiednock:
    S-Sch-017.jpg

    Der Abstieg vom Draxelnock in diese Scharte dürfte keine besondere Aufgabe sein
    S-Sch-018.jpg
    In den Blöcken tummeln sich zahlreiche Gemsen, die man aber am Bild leider nicht erkennen kann.
    Immerhin sehe ich hier noch eine Abstiegsmöglichkeit, falls der Grat zum Schmiednock unerwartet schwierig würde.
    Und – so sieht er aus:
    S-Sch-019.jpg
    Lediglich ein Gratturm im unteren Teil scheint problematisch, die Wiese daneben nicht recht steil und tatsächlich sollte ich dann in Bildmitte den Grat über das markante Grasband wieder erreichen können.
    Ein Ausblick Richtung Kölnpreinsperre,
    S-Sch-020.jpg

    dann geht´s los. Zunächst verfolge ich den Grat direkt, bis mich ein plattiger Zacken stoppt:
    S-Sch-021.jpg
    Jedoch – genau zur rechten Zeit leitet ein Band rechts herum und ich gelange problemlos in die Scharte dahinter, Blick zurück:
    S-Sch-022.jpg

    In der folgenden Wiese findet sich dann sogar ein Gamssteig und – wie erhofft – kann ich über ein Grasband zurück zum Grat, den ich hier erreiche:
    S-Sch-023.jpg

    Nun folgt hübsche Blockkletterei, kaum mehr als I
    S-Sch-024.jpg

    S-Sch-025.jpg

    und der Gipfel rückt näher
    S-Sch-026.jpg
    Hier heißt es aber nun tatsächlich am Grat bleiben, denn Umgehungen wären im steiler gewordenen Grashang sehr kompliziert. Eine kurze 3- Meter-Stufe bildet ein ausgesetztes Mini-Hindernis (III), aber ansonsten klettere ich in gutmütigem Blockfels (I-II).
    Und während sich im Süden die Wolken stauen
    S-Sch-027.jpg

    verfolge ich das letzte Gratstück zum Gipfel:
    S-Sch-028.jpg

    S-Sch-029.jpg

    Ein Blick Richtung Hochalmspitze, die sich in Wolken hüllt:
    S-Sch-030.jpg
    Diesen Grat bis zum Tullnock kenne ich bereits. Morgen möchte ich das Stück vom Tullnock zum Hochalmer versuchen – doch es sollte anders kommen…
    Entspannt raste ich hier, weiß ich doch um einen recht gemütlichen Abstieg vom Schmiedstock… na, ja…
    Überragt vom Preimlspitz blitzt unter mir der Mittlere Hochalmsee, mein nächstes Ziel im Abstieg:
    S-Sch-031.jpg



    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 21.10.2023, 21:17.

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    • #3
      Und die etwas erweiterte Aussicht zu Oberlercher und Findelkarköpfen – auch keine Unbekannten mehr:
      S-Sch-033.jpg

      Ein wenig beobachte ich noch das Wolkenspiel
      S-Sch-034.jpg
      dann steige ich ab. Gleich nach der ersten Scharte hinunter, lediglich Blockwerk…
      Jedoch dann – die böse Überraschung: Die Blöcke sind pitschnass!
      Dazu viele, viele der berüchtigten grünen Flechten!
      Damit habe ich nicht gerechnet: Der vor Kurzem gefallene Neuschnee ist zwar weg, die Nässe aber geblieben. Es wird ein heikler Gang, vielfach auf allen Vieren, ungeheuer zeitraubend… Wenigstens die Aussicht zu Tullnock, Kordonspitze, Preimlspitz ist nicht zu verachten:
      S-Sch-035.jpg

      Die Sonne ist weg, als ich endlich den Mittleren Hochalmsee erreiche – und aufatme:
      S-Sch-036.jpg

      Ein Blick zurück auf das scheinbar harmlose Gelände, ganz links der Schmiedstock:
      S-Sch-037.jpg

      Ein Seeauge blinzelt mir tröstlich zu und Wolken umspielen die Hafnergruppe:
      S-Sch-038.jpg

      Schon bin ich wieder versöhnt, denn der Abstieg Richtung Unterem Hochalmsee ist traumhaft:
      S-Sch-039.jpg

      S-Sch-040.jpg

      S-Sch-041.jpg

      S-Sch-042.jpg

      Zuletzt geändert von tauernfuchs; 21.10.2023, 21:18.

      Kommentar


      • #4
        Noch ein Rückblick zum Schmiednock:
        S-Sch-043.jpg

        und an etlichen kleineren Lacken vorbei
        S-Sch-044.jpg

        S-Sch-045.jpg

        suche ich mir einen Weg Richtung Villacher Hütte, hier links der Bildmitte:
        S-Sch-046.jpg

        Schon besuchen die letzten Sonnenstrahlen den Schober
        S-Sch-047.jpg

        dann empfängt mich die etwas urige Hütte:
        S-Sch-048.jpg

        Ganz allein bei Kerzenlicht – romantisch:
        S-Sch-049.jpg

        Die Sonne verabschiedet sich
        S-Sch-050.jpg

        und macht einem glänzenden Mond Platz
        S-Sch-051.jpg

        S-Sch-052.jpg

        Es wird Nacht,
        S-Sch-053.jpg

        und eine schöne, spannende Tour ist zu Ende.

        LG

        Nachsatz:
        Den Plan anderntags die Überschreitung Tullnock zum Hochalmer auszuführen, musste ich leider aufgeben. Nochmals über pitschnasse Felsen den Nordkamm zum Tullnock aufsteigen, das reizte mich nicht.
        Als Trost gab´s am nächsten Tag einen phantastischen Seenausflug – doch davon später…
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        • #5
          Sehr schöne Tour, denke die würde mir auch gefallen, vielleicht bis auf die ausgesetzte IIIer Stelle (sieht man die wo auf den Bildern?). Jedenfalls sehr schöne Fotos, ich liebe diese Kontraste bzw. Farbkombinationen, dazu noch Einsamkeit garantiert denke ich. Aber wenn selbst du bei den nassen Blöcken mit den Flechten im Abstieg dem Vernehmen nach etwas angespannt warst, weiß ich auch nicht, wie es mir da gegangen wäre...

          Du bist ja glaube ich aus derselben Gegend wie ich - wie hältst du das in solchen Fällen mit der doch eher langen Anfahrt? Dieses Mal hättest du ja wie ich verstanden habe noch eine weitere Tour am zweiten Tag geplant gehabt, aber nimmst du die lange Anfahrt auch für Tagestouren in Kauf? Ich würde sehr gerne auch öfter mal in für mich neue Gegenden kommen, aber für Tagestouren setze ich mich eigentlich ungern länger als 1h pro Richtung ins Auto und mehrtägig ist bei mir aktuell leider eher schwierig.

          LG Bernhard

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          • #6
            Danke für dein feedback!
            Die IIIer Stelle ist so kurz, dass sie ein trittsicherer Kraxler wahrscheinlich kaum bemerken würde - und in klassischer Führerliteratur wäre sie wahrscheinlich untergegangen. Genau diese Dinge mag ich aber nicht, deswegen weise ich in meinen Ergänzungsführern dezitiert darauf hin. Eine Umgehung des oberen Gratteils führt nämlich in wirklich steiles Grasgelände und ist sicher nicht angenehm.
            Das gleiche Problem ergibt sich übrigens auch am Abstiegsgrat, wo man oben dahinbalanzieren kann, dann aber eine Reibungsstelle im Abstieg hat. Diesen Gipfelgrat (Westgrat) kann man aber ganz leicht südseitig, knapp unterhalb umgehen.
            Das mit den nassen Blöcken war wirklich Pech, denn dass die Restnässe von vergangenem Neuschnee so lange braucht um abzutrocknen, hatte ich auch nicht erwartet. Daher war ich auch am Folgetag - vielleicht - übervorsichtig.

            Zu deiner Frage bzgl. Anfahrt/Umwelt habe ich einen eigenen Thread eröffnet:
            https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...t-ihr-damit-um

            LG

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            • #7
              Grandiose Aufnahmen wie wir es von dir kennen.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Danke helmut55 Schön, wenn´´s gefällt!

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                • #9
                  Zarte Herbstfarben auch schon in dieser Gegend, wunderbare Bilder, ein diesmal (fast) gemütlicher Gratabschnitt, und der nächste schöne Tauernfuchsbericht kann genossen werden.

                  Gratulation zur Tour und Danke für's Mitnehmen.

                  LG, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Sehr schön, ich mag deine Berichte und mir gefallen deine Abenteuer. Ganz nach meinem Geschmack. Ausser dass ich eine ausgesetzte IIIer wahrscheinlich nicht gehen würde. Danke für den Bericht!

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                    • #11
                      Danke euch!
                      mountainrabbit
                      Und die Fortsetzung dieses Berichtes steht bereits in den Statrtlöchern... (noch kämpfe ich mit der Bilderflut)

                      saltimbokka Auch deine Berichte bzw. speziellen Entdeckungsfahrten schätze ich sehr!
                      Auf die Schwierigkeit kommt es nicht an, aber die Kreativität macht das Bergsteigen spannend und zu einem bleibenden Erlebnis. Weiter so...

                      LG

                      Kommentar


                      • #12
                        Warum ausgerechnet dorthin? Dort geht doch kein Mensch!
                        Warum nicht auf den Hafner, die Hochalmspitze…?
                        Einige Tage vor deiner Tour haben wir den Hafner bestiegen - von der Kölnbreinsperre ausgehend. Das war ein Fehler. Der Weg ist auf der ersten Stunde wahrlich kein Genuss. Auf-ab-auf-ab, alles nass, ergo schlammig und rutschig... Und bei schönstem Wetter haben wir trotzdem bis hinauf zum Gipfel fast nichts gesehen, weil Nebel über unseren Anstieg heraufgezogen ist. Bei der Gipfelrast wurde es dann zum Glück besser.

                        Hafner 050923.jpg

                        Zurück am gleichen Weg - da wussten wir schon wie die letzte Wegstunde werden würde... Soviel zur Frage: Warum nicht auf den Hafner?

                        Beim nächsten Besuch des Maltatals werden wir die ausgetretenen Pfade wieder verlassen - dein Bericht zeigt ja, wohin einen das führt: In unglaublich schöne, abgelegene und nur wenig bekannte Paradiese. LG

                        Kommentar


                        • #13
                          Zitat von roxfox Beitrag anzeigen

                          Einige Tage vor deiner Tour haben wir den Hafner bestiegen - von der Kölnbreinsperre ausgehend. Das war ein Fehler. Der Weg ist auf der ersten Stunde wahrlich kein Genuss. Auf-ab-auf-ab, alles nass, ergo schlammig und rutschig... Und bei schönstem Wetter haben wir trotzdem bis hinauf zum Gipfel fast nichts gesehen, weil Nebel über unseren Anstieg heraufgezogen ist. Bei der Gipfelrast wurde es dann zum Glück besser.

                          Beim nächsten Besuch des Maltatals werden wir die ausgetretenen Pfade wieder verlassen - dein Bericht zeigt ja, wohin einen das führt: In unglaublich schöne, abgelegene und nur wenig bekannte Paradiese. LG
                          Danke!
                          Diesen Weg zum Hafner kenne ich auch und dieser ist tatsächlich nicht so empfehlenswert. Man glaubt, die Höhenmeter zu sparen, aber die lange Gatschquerung ist nicht lustig. Es gibt schönere Wege auf den Hafner...

                          LG

                          P.S.: Was ich am nächsten Tag unternommen habe findet ihr übrigends hier:
                          https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...et#post2543696

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