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Schöberl (2.426 m), Dachsteingebirge, 17.10.2024

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  • Schöberl (2.426 m), Dachsteingebirge, 17.10.2024

    Hallo miteinander,

    da ich heuer schon mal einen Bericht aus ziemlich genau diesem Eck geschrieben habe (Hirlatz mit Ochsenkögel), werde ich mich bei diesem nun eher kurz halten

    Bei einem Blick auf die Webcam der Simonyhütte wenige Tage zuvor habe ich schon gesehen, dass da oben eigentlich gar nicht mehr so viel Schnee liegt, und ich wollte gern nochmal etwas höher hinauf, bevor es vielleicht wirklich vorbei ist für heuer. Zuerst hatte ich zwar den Grimming SO-Grat im Kopf, aber den Ausschlag für diese Tour haben dann zwei Punkte gegeben. Zum einen bietet sich dort mit dem noch bis 27.10. geöffneten Wiesberghaus eine Hütte in ansprechender Lage, auf der ich nochdazu bisher noch nie eingekehrt bin. Zum anderen war ich auch noch nie am Schöberl, da mich dessen Nähe zur Simonyhütte in der Hochsaison bisher immer etwas abgeschreckt hat. Da diese aber Ende September geschlossen hat, erschien mir nun der perfekte Zeitpunkt dafür.

    Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz im Echerntal. Ich hatte an diesem Tag überhaupt keinen Zeitdruck, daher bin ich es in der Früh gemütlich angegangen und erst um 09:00 gestartet. Am Parkplatz befanden sich drei VW Busse mit holländischen Kennzeichen sowie ein Auto mit tschechischem.

    Zum Start der Tour habe ich gleich ein weiteres erstes Mal eingebaut - ich bin nicht dir Straße rauf, sondern dieses Mal den Weg zum Waldbachstrub Wasserfall.

    Herbstlicher Blick zur Hirlatzwand

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    Ein schöner Anblick zum Waldbach, rechts oberhalb davon gehts hinauf

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    Und schon nach kurzem gelangt man zum Waldbachstrub Wasserfall, wo von rechts der Lauterbach beeindruckend herabstürzt und von links der Waldbach durch eine Klamm herabschießt. Ich denke auch, dass um diese Jahreszeit vor allem mit den vorangegangenen Schnee- und Regenfällen die Bäche sicher mehr Wasser führen als im Sommer.

    image003.jpg


    Vom Wasserfall geht es wieder ein paar Meter zurück, wo der Gangsteig abzweigt. Ein Hinweisschild empfiehlt eine Begehung nur Geübten... Schmal und über steile herausgehauene Felsstufen führt dieser über eine Wand hinauf, es ist aber durchgehend Gehgelände und hervorragend durch ein Holzgeländer oder dicke Stahlseile abgesichert.

    image004.jpg


    Nochmal ein schöner Blick hinab auf den bunten Herbstwald mit dem Waldbach.

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    Nach dem steilen Teil gehts noch etwas flacher durch den Wald, wo man dann auf eine Forststraße gelangt. Diese kommt man auch herab, wenn man von Gosau mit dem Mountainbike herüber fährt, und nach kurzer Strecke mündet diese schließlich bei der hohen Brücke über den Waldbach wieder in die "normale" Aufstiegsstraße ein. Ich glaube, dass diese Variante gar nicht mal so viel mehr Zeit kostet.

    Der Blick Richtung Plassen war zwar sehr schön, für die Ohren wurde die Schönheit der Stille jedoch leider durchgehend bis zur Tiergartenhütte oder so durch einen Hubschrauber aus dessen Richtung gestört.

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    Mir war außerdem auch schon bei der Tourenplanung bewusst, dass ich wohl frühestens ab dem Bereich Tiergarten oder Herrengasse die ersten Sonnenstrahlen erwischen werde. Das hätte ich auch in Kauf genommen, da mich dafür der goldene Lärchenwald in ebendiesem Bereich für die lange Zeit im Schatten entschädigt hätte. Leider war jedoch dann doch einiges an Bewölkung vorhanden.

    Hier schon etwas nach der Herrengasse beim Aufstieg Richtung Wiesberghaus, eh auch schön irgendwie, aber Sonne wäre mir hier schon lieber gewesen.

    Klicke auf die Grafik fÃÃür eine vergrÃÃöÃerte Ansicht  Name: image007.jpg Ansichten: 0 GrÃÃöÃe: 294,0 KB ID: 2569651


    Links der Taubenkogel, mittig der Hohe Gjaidstein und rechts der von hier wuchtige Niedere Ochsenkogel, dazwischen schaut schon das Spitzl vom Schöberl hervor.

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    Glaube so ca. auf 1800 m treffe ich dann das erste Mal auf Schnee neben dem Weg. Kurz darauf fängt es dann an, dass man auch über oder um einzelne kurze Schneereste am Weg muss, meine Füße bleiben aber trotz Nicht-Goretex-Trail-Laufschuhen im Großen und Ganzen trocken.

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    Mit Freude stelle ich fest, dass die Bewölkung Richtung Osten abzieht und so komme ich dann kurz vor der Simonyhütte in die richtig warme Sonne.

    Blick nach rechts - Vor mir schon das Schöberl, dahinter der Zug vom Hohen Kreuz herab bis zum Hohen Trog rechts.

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    Nun versuche ich einfach möglichst direkt zum Schöberl bzw. zum Einstieg zu gelangen, halte mich dabei auch an Stoamanderl und rote Punkte.

    Blick zurück - Ganz links der Traunstein und dann nach rechts die volle Breite das Tote Gebirge.

    image011.jpg


    Auf das Schöberl führen lt. Bersteigen.com drei kurze Klettersteige, ich entscheide mich im Aufstieg für die "Via Steinbock" (C).

    Der Einstieg befindet sich ca. auf 2300 m, Länge und Schwierigkeiten sollten sich also in Grenzen halten. Eine ausgesetzte Querung mit imposantem Tiefblick ist für mich das Highlight des Klettersteigs. Leider habe ich das fotografisch nicht wirklich gut festgehalten, da ich die Sicherungsschlaufe fürs Handy daheim liegenlassen habe.

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    Nach einem schönen Ausstieg gelangt man auch schon auf den Gipfel, wo man erst mal einen herrlichen Rundumblick verarbeiten muss.

    Das Tote Gebirge wirkte unglaublich klar an diesem Tag. Mittig ein kleiner Blick ins Ausseerland mit der markanten Trisselwand.

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    Weiter im Uhrzeigersinn nach Osten der Blick zum Grimming links hinten und auf Taubenkogel bis zum Hohen Gjaidstein. Schön auch der Blick zum Oberen Eissee (eigentlich drei Seelein?).

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    Mit diesem Panorama lässt es sich in der warmen Herbstsonne aushalten...

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    ... und zwar sage und schreibe 2h!! Ich kann mich nicht erinnern, jemals so lange auf einem Gipfel verweilt zu haben, aber wie schon eingangs erwähnt - ich hatte an diesem Tag alle Zeit der Welt und ich sah keinen Grund, den Gipfel unnötig früh wieder zu verlassen . Erwartungsgemäß war ich auch die ganze Zeit alleine am Gipfel, bisher habe ich nur bei der Simonyhütte eine Wanderin angetroffen. Nach einer Weile am Gipfel habe ich dann noch ein paar Seilschaften über den Hallstätter Gletscher runterkommen sehen, die ich eine Zeit lang beobachtet habe.

    Allerdings habe ich dafür dann doch auch schon beschlossen, meinen ersten Besuch am Wiesberghaus zu vertagen...
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Hard85; 23.10.2024, 15:01.

  • #2
    Im Abstieg bin ich dann den "Mingma" Klettersteig (A/B) gegangen, für den ein halbwegs geübter Berggeher jedoch bei weitem kein KS-Set benötigt, da sind bei vielen normalen Wanderwegen ausgesetztere oder schwerigere Stellen drinnen.

    Wieder bei der Simonyhütte angekommen habe ich beschlossen, auch die letzten Sonnenstrahlen noch auszukosten und mich nochmal eine Viertelstunde hingesetzt . Von der Weite höre und sehe ich dann eine Schlange von ca. 15-20 Leuten am Wanderweg daherkommen - die Seilschaften von vorhin - zum Glück noch weit weg. Großteils dürften sie holländisch gesprochen haben, hin und wieder war auch etwas tschechisch klingendes dabei, soweit ich es von der Weite vernommen habe. Würde immerhin zu den Autos am Parkplatz passen.

    Im Abstieg wurde ich dann nach der Herrengasse ziemlich unerwartet doch noch von strahlenden goldenen Lärchen überrascht. Besser abgerundet hätte ich mir diese Tour nicht wünschen können.

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    Und dann auch nochmal ein schöner Blick auf den Plassen

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    Und zum Abschluss nochmal der rauschende Waldbach - hier befindet man sich am oberen Ende der Klamm, von der man sich beim Wasserfall (Bild 3) am unteren Ende befindet.

    image018.jpg
    Zuletzt geändert von Hard85; 23.10.2024, 14:37.

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    • #3
      Ein paar Bilder vom Schöberl Anstieg hätten mich zwar noch interessiert, aber was solls.
      Lg. helmut55

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      • #4
        Ja, leider habe ich da nicht mehr. Während einer Tour denke ich irgendwie nie so recht ans Bericht schreiben. Und außerdem habe ich wie gesagt die Sicherungsschlaufe fürs Handy daheim liegen lassen, da hol ich es dann sowieso nur ungern aus der Tasche am Klettersteig

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        • #5
          Ja, diesen Tag musste man nutzen! Da verstehe ich sofort, dass du 2 Stunden am Gipfel verbracht hast..herrlich!
          Fast überrascht bin ich, dass du so wenig Schneekontakt abbekommen hast. Ich war am gleichen Tag am Salzofen und Pühringer Hütte. Salzofen war natürlich problemlos, wer allerdings von der Pühringer höher hinaus wollte, hatte gleich einmal Probeme: Unzählige Schneereste, von unten kaum sichtbar, zwischen den Felsbänken/Riffen versteckt - und genau dort geht der Weg! Nach zehn zarten Schritten brichst du komplett übers Knie durch... ich hatte man nächsten Tag einfach keine Lust mehr - aber da kam auch schon wieder Regenwetter daher.
          Da hattest du gebietsmäßig offenbar das bessere Händchen...

          LG

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          • #6
            Ja, das mit dem Nutzen solcher Tage ist natürlich schön, wenns klappt, aktuell wären ja lauter solche Tage, die man nutzen müsste, wenn man könnte

            Mit dem wenigen Schneekontakt habe ich eigentlich fast etwas gerechnet, nachdem ich die Bilder der Simony Webcam gesehen habe, aber im Detail kann man es natürlich nie wissen. Schon erstaunlich, dass es im Bereich der doch wesentlich niedriger gelegenen Pühringer Hütte solche Problemstellen gibt, und in dem Ausmaß, damit hätte ich nach den Erfahrungen meiner Tour jetzt nie im Leben gerechnet, jedenfalls gut zu wissen, vielen Dank!

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            • #7
              Traumhafte Tour, du hast es richtig gut erwischt.
              Als ich 2017 letztens oben war gab es noch kein Gipfelkreuz, sondern nur einen Steinmann.
              lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

              Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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              • #8
                Danke, ja, auch heute denke ich noch gerne an diese Tour zurück, zumal ich die herrlichen letzten Wochen leider nicht mehr für so eine ausgiebige Tour nutzen konnte.

                Interessant, dass da erst nach 2017 ein Kreuz aufgestellt wurde, die Errichtung der Klettersteige und damit vermutlichem Hochbetrieb während der Hüttenöffnungszeiten wird ja vermutlich doch schon deutlich länger zurückliegen...

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