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Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

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  • Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

    Das Hochgefühl weicht mit dem ersten Schritt in den Schatten, der sich wie ein vertrauter Feind zwar als Widersacher, aber nicht bösartig präsentiert. Er kennt das Spiel genauso wie ich. Wie Kater Karlo und Mickey Mouse stehen wir uns gegenüber. Mehr neckisch, weniger feindselig. Die Spuren im Schnee werden von einer glänzenden Schicht Eis verhindert, die knallroten Laufschuhe spiegeln den Gemütszustand wider. Rot, die Farbe des Zorns, aber auch der bedingungslosen Liebe. Beides stimmt.

    "Autsch, das tut weh" denkt die Kuh, nachdem sie versucht hatte auszubüchsen und sich die Schnauze am elektrischen Zaun gestoßen hat. "Ich probier es einfach nochmal"

    "Autsch, tut das weh" denkt die Kuh, nachdem sie versucht hatte auszubüchsen und sich erneut die Schnauze am elektrischen Zaun gestoßen hat. "Naja, vielleicht wird es ja jetzt besser"

    "Autsch, tut das weh", denkt die Kuh, nachdem sie versucht hatte auszubüchsen und sich ein drittes Mal die Schnauze am elektrischen Zaun gestoßen hat. "Ach, beim nächsten Mal klappt es bestimmt."

    Man stelle sich vor die Kuh wäre ein Mensch und der Zaun wäre das frisch verschneite Tote Gebirge. Die Geschichte kann beginnen.

    Immer wenn der Schnee kommt, sich aber noch nicht entscheidet endgültig hier zu bleiben, wird die Beziehung zwischen dem Großen Priel und mir auf eine harte Probe gestellt. Facebook würde vorschlagen, den Beziehungsstatus auf "Es ist kompliziert" zu ändern. Und das, obwohl der mit 2.515 Meter höchste Berg des Toten Gebirges und ich ohnehin schon eine Fernbeziehung führen. Alle zwei, drei Monate sehen wir uns, verbringen einen wunderschönen Tag miteinander. Bei Sonnenschein lachen wir gemeinsam, bei Regen und Wind kuscheln wir uns zusammen, in der Nacht betrachten wir gemeinsam den Sternenteppich und mit einer Besteigung kommt schließlich auch das Körperliche nicht zu kurz. Sogar die vielen Seitensprünge verzeiht er mir. Doch wenn der Partner übermütig wird und zu viel will, ohne dafür etwas zu tun, dann kommt es zur Krise, oder gar zum Beziehungsende. In diesem steinernen Fall wirft er dich einfach ab.

    Der Nebel hängt noch tief über dem Weltcuport Hinterstoder, als wir den verlassenen Parkplatz bei der Polsterlucke erreichen. Das Fehlen der tschechischen Kennzeichen verwundert, ob des langen Wochenendes doch ein bisschen, auch, dass sich hier sonst niemand das Hirngespinst "Priel" eingebildet hat.





    Unvermindert fröhlich schlendern wir die Forststraße zum Nickerbauern entlang. Auf den Füßen befinden sich nur Winterlaufschuhe, die Stöcke in der Hand erinnern zumindest ein bisschen an die vorherrschende Jahreszeit. Schon zweimal musste ich im Frühwinter kurz vor dem Gipfel umkehren, das erste Mal wegen zu starker Vereisung (welch Wunder) in der Brotfallscharte, das zweite Mal wegen orkanartigem Schneesturm. Zumindest der ersten Situation könnte man mit einem eleganten Griff zu den Steigeisen vorbeugen, doch wenn ich mir einbilde nocheinmal die leichten Schuhe auszuführen, dann kann mich wenig davon abbringen. Ein Sturkopf kann auch ein Laster sein.

    Ich erhöhe mein Tempo und stehe nach 65 Minuten vor dem Winterraum des Prielschutzhauses. Die Sonne wärmt den Körper unter den nassen Kleidern und ein Blick hoch ins Kühkar verspricht abenteuerliche Spurarbeit.



    Zwei Schlafsäcke verraten mir, dass wir doch nicht die Einzigen sind und ein alkoholfreies Bier lässt das Wetter noch angenehmer wirken. Hans schließt auf und wir können ein weiteres Mal ins Ungewisse stolzieren. Aus dem Stolzieren wird aber wenige Meter nach dem Prielschutzhaus ein Wanken. Der Schnee ist weich, lässt uns immer wieder unfreiwillig unter seine Oberfläche blicken.
    Die Spuren der Vorgänger sind zwar schön anzusehen, wie sie verschiedene Muster in den Schnee gezaubert haben, wirklich hilfreich sind sie nicht.



    Ich mache die Augen zu und lasse meiner Fantasie freien Lauf. Die Temperatur drängt meine Gedanken ab vom Berg, lässt sie in südlichere Gefilde schweifen. Die Füße versinken im Sand, die Ebbe lässt es zu, dort zu laufen, wo sich eigentlich die Fische tummeln. Der Geruch von Salz, vermischt mit den Schreien der Händler, die ihre gefälschten Uhren mit dem Prädikat "besonders wertvoll" versehen, ergibt einen Mix aus Kindheitserinnerung und Sehnsucht. Ich öffne die Augen. Vor mir baut sich die Spitzmauer auf. Ihr weißes Kleid erinnert an ein bildhübsches Mädchen in Abendgarderobe. Die Sonne beleuchtet ihre schroffen Felsen. Die Realität ist mir doch lieber als der Tagtraum.

    Plötzlich enden die Spuren. Doch das ist nicht schlimm, denn was jetzt kommt, ist die Fortsetzung des Tagtraumes. Der ausgedehnte Schneeteppich erinnert an eine große Welle, der aufgefirnte Schnee lässt uns ohne Probleme darauf reiten. Es ist einer jener Momente, bei der sich Leere im Kopf als Glück äußert. Nichts zählt, nur das hier und jetzt. Der Schnee und dein Abdruck darin.







    mmer wieder dringen Stimmen an mein Ohr. Ich drehe mich um, außer Hans ist niemand hier. Doch weit oben im Südgrat des Priels hängen zwei Kletterer, sichtlich mit den Verhältnissen kämpfend. Es vergehen knapp dreißig Minuten, bis wir das Kühkar durschritten haben. Die Kletterer stehen wie angewurzelt auf ihren Plätzen. Wie zwei Statuen, die man zur Veranschaulichung der Szenerie dort platziert hat.

    Der erste Blick in die Brotfallscharte, einem seilversicherten Steilaufschwung, ist ernüchternd. Das Eis glänzt sogar im Schatten. Da werden auch die mitgebrachten Schneeketten nicht viel bringen. Die bringen überhaupt nicht viel. Seltsame Erfindung. Gut, wenn man sie für die falschen Zwecke einsetzt liegt die Schuld nicht bei den Ketten. Wenn man im Winter bei Eis spazieren gehen möchte, können sie schon ganz hilfreich sein. Im Hochgebirge bei Blankeis ziehen sogar die die Krallen ein.

    In mühevoller Kleinstarbeit queren wir die völlig vereisten Hänge bis zum ersten Seil, dessen Ende wenige Zentimeter aus dem Schnee ragt. Immer wieder rutschen die Füße weg, das acht Meter hohe Kreuz am Gipfel scheint höhnisch zu lachen.



    Die nächsten steilen Aufschwünge sind mit den Laufschuhen nicht mehr machbar. Ein Königreich für Steigeisen. Der Krampustag wird seinem Namen gerecht. Die Dummheit hat über den Verstand gesiegt und doch haben wir verloren- wie sie oft auf unserer Welt. Wir müssen umkehren. Zu allem Überfluss rutschen wir auch noch etwa sechzig Meter die Brotfallscharte hinab. Die Geschwindigkeit am Allerwertesten könnte man wahrscheinlich nicht einmal mit Ski erreichen. Eine Schneeverwehung am unteren Ende lässt mich abheben, in Gedanken messe ich mich mit Gregor Schlierenzauer, nur dass der das absichtlich macht. Etwas durcheinander rutsche ich auf dem Blankeis bis ins Kühkar. Ich blicke hoch und muss lachen. "Du selten blöder Hund, am 5. Dezember mit Laufschuhen die Brotfallscharte hinaufklettern wollen". In diesen Sekunden erreicht mein Freund Moritz den Gipfel des Hohen Gölls- in Laufschuhen. Ist das Leichtsinnigkeit, Blödheit oder beides? Keines von beiden. Es ist ein Spiel. Ein Spiel mit den Grenzen, mit der Belastbarkeit, mit der Neugier. In den meisten Fällen ist dieses Spiel lustig, wenn man verliert allerdings weniger. Kein Unterschied zum gemeinen Brettspiel. Nur die Rahmenbedigungen sind etwas ernsthafter.

    Die Kletterer sind noch immer nicht viel weiter gekommen. Mit besorgter Miene blicke ich ein letztes Mal hinauf zum verschneiten Grat.



    Etwas enttäuscht, doch wenig entmutigt sausen wir dann aber zurück zum Prielschutzhaus und lassen uns zwei Stunden lang die Sonne ins Gesicht scheinen. Radler und endlose Stille entschleunigen den hektischen Tag. Ich denke nach und komme zu dem Entschluss, ab jetzt wieder mehr Sorgfalt walten zu lassen. Ich verspreche dem Großen Priel Besserung, wie es Männer immer tun, wenn sie Fehler machen.

    "Ich verspreche dir, das kommt nie wieder vor. Ab jetzt wirst du keinen Grund mehr haben, dich über mich zu beschweren".

    Der Große Priel glaubt es nicht, aber er verzeiht.


    Vielleicht lassen sich die beiden Kletterer ja finden- wäre gespannt auf ihre Story. (Gänserndorf).
    Mehr Bilder gibt es dann AUF UNSEREM BLOG
    Zuletzt geändert von Seek; 10.12.2015, 10:31.
    www.facebook.com/bergaufundbergab

  • #2
    AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

    Ein selten-genialer Abbruch-Bericht!



    Als alternatives Betätigunsgfeld im Dezember schlage ich der Laufschuh-Fraktion folgendes Gebiet vor: http://www.gipfeltreffen.at/showthre...(Nov-Dez-2015)

    LG,
    M
    Zuletzt geändert von MarcusW; 10.12.2015, 13:54. Grund: ;-)

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    • #3
      AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

      Lässiger Bericht

      lg
      Magda
      Hört auf danach zu fragen,
      was die Zukunft für euch bereit hält,
      und nehmt als Geschenk,
      was immer der Tag mit sich bringt

      (Quintus Horatius Flaccus)

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      • #4
        AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

        Voi lässig!
        Auch bevor die Schisaison angeht sollte man der Bergrettung ein Chance geben in Übung zu bleiben.
        Eine kleine Anregung: Mit Tevas oder barfuss wäre das noch viiiiel cooler.
        Hoffentlich überlebt Ihr es lange genug um die nötige Lebenserfahrung aufzubauen...
        Denn wer schreibt sonst den Epilog oder gar Epitaph?

        Bis dahim alles Gute,
        Eric

        PS: Gilt auch für den Göll-Bericht...

        Kommentar


        • #5
          AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

          Zitat von wichtl59 Beitrag anzeigen
          Voi lässig!
          Auch bevor die Schisaison angeht sollte man der Bergrettung ein Chance geben in Übung zu bleiben.
          Eine kleine Anregung: Mit Tevas oder barfuss wäre das noch viiiiel cooler.
          Hoffentlich überlebt Ihr es lange genug um die nötige Lebenserfahrung aufzubauen...
          Denn wer schreibt sonst den Epilog oder gar Epitaph?

          Bis dahim alles Gute,
          Eric

          PS: Gilt auch für den Göll-Bericht...
          Du darfst mir gerne den Epilog schreiben, wenn du willst

          Ich bin zwar diese Art von Kommentaren gewohnt, aber hier find ich es doch schwer unangebracht. Besonders dein Wink mit dem Zaunpfahl ist entbehrlich. Ich könnte mich nicht entsinnen, mich (oder uns, weil du Moritz auch einen netten Seitenhieb verpasst) als cool präsentiert zu haben.

          Warum immer nur Touren reinstellen, die toll waren? Ob ich jetzt mit Laufschuhen ohne Steigeisen oder mit Bergschuhen ohne Steigeisen in der Brotfallscharte scheitere, ist doch wirklich piepegal. Oder bekommst du es sofort mit der Wut zu tun, wenn du "Lauf.." liest?

          Barfuß taugt mir übrigens nicht so, tut zu weh. Nächstes Mal probier ichs aber mit den Vibram Five Fingers, um deinen Vorurteilen gerecht zu werden, großer Meister.

          Falls wir bis zum Ende des Jahres nicht überleben, wünsch ich dir jetzt schon einen guten Rutsch!
          Zuletzt geändert von Seek; 10.12.2015, 11:54.
          www.facebook.com/bergaufundbergab

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          • #6
            super bericht, etwas logorrhoeisch zwar, aber das kennt man ja von dir und ich meins auch nicht boes, sondern augenzwinkernd... würd gern so formulieren können! naja, mehr als abbrechen kann man nicht... ich versteh also die kritischen stimmen nicht so ganz, zumal man dir und deinen kollegen mittlerweile nun wirklich keine unerfahrenheit bzw. blauäugigkeit am berg und im umgang mit kritischen situationen mehr unterstellen kann

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            • #7
              AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

              Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
              super bericht, etwas logorrhoeisch zwar, aber das kennt man ja von dir und ich meins auch nicht boes, sondern augenzwinkernd... würd gern so formulieren können! naja, mehr als abbrechen kann man nicht... ich versteh also die kritischen stimmen nicht so ganz, zumal man dir und deinen kollegen mittlerweile nun wirklich keine unerfahrenheit bzw. blauäugigkeit am berg und im umgang mit kritischen situationen mehr unterstellen kann
              Haha, logorrhoeisch find ich toll
              www.facebook.com/bergaufundbergab

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              • #8
                AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
                ... ich versteh also die kritischen stimmen nicht so ganz ...
                Ehm, wieso kritische Stimmen???
                Ich sehe (vor deinem eigenen Posting) nur genau eine EINZIGE?
                (Da ich allerdings die Person dahiner selbst nicht kenne, möchte ich auch nichts weiter dazu sagen, außer dass ich das betreffende Posting höchst fragwürdig finde.)

                Wem eine "schriftstellerische" Aufbereitung von Beiträgen zu anstrengend ist, der kann sich ja jederzeit aufs Bilderschauen beschränken. Ich selbst finde die Texte von Seek höchst unterhaltsam - und außerdem oft ziemlich hintergründig...

                LG,
                M
                Zuletzt geändert von MarcusW; 10.12.2015, 13:55.

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                • #9
                  entschuldigung, kritische stimmE!

                  ansonsten find ich den bericht super, ich hab auch betont, dass ich gern so formulieren können würde und damit implizit auch eingeräumt, dass ich dem lesen des textes durchaus gewachsen war... die indirekte anmerkung zur textlänge war mehr als konstruktive kritik gedacht... ich find halt, dass weniger oft mehr ist und nicht immer eine nachsommerartige (stifter) wort- und adjektivfülle nötig ist, damit ein text gut wird... seek kann schreiben, überdurchschnittlch gut... ich bin aber überzeugt, dass seine texte noch besser werden, wenn die verspielte, wortsprühende phase seiner literarischen adoleszenz vorbei ist...

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                  • #10
                    AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                    Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
                    ich bin aber überzeugt, dass seine texte noch besser werden, wenn die verspielte, wortsprühende phase seiner literarischen adoleszenz vorbei ist...
                    großartig!

                    tja, der sprühenden wortfülle entrinnt man mit der zeit.
                    die wörter werden weniger, weniger ausdrucksstark und irgendwann schreibt gar nimmer.

                    also, in diesem sinne bitte weiterschreiben. von mir aus auch mehr oder länger, nur leg dir vielleicht doch noch goiserer zu... auch wenn der klimawandel auf deiner seite ist, wirds noch ein paar jährechen brauchen, bis du ganzjährig mit turnschuhen oder gar apostelbereifung die chefitäten der heimischen bergwelt aufsuchen können wirst.
                    oder schreibt es sich mit aufgweichten zechen besser?
                    mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                    bürstelt wird nur flüssiges

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                      Grosser Priel um die Jahrezeit ist eine richtig feine Sache. Man ist meist allein zu Gange und das ist doch eher selten an diesem Berg.
                      Da ich selbst im Winter oft mit Laufschuhen (ja zufällig sogar mit den gleichen) unterwegs bin, bin ich keiner der das grundsätzlich verteufelt.
                      Wenn mich aber jemand fragen würde, "was nimmst du zur Zeit mit, um 100%ig nicht auf den Gipfel zu kommen" wäre die richtige Antwort
                      trara..... "Laufschuhe"
                      Ich war mittlerweile schon ein paar Mal bei halbwinterlichen Verhältnissen oben, aber ohne Steigeisen hätte ich rauf zum Brofall (sunst geht eh alles mit den Patschen) never ever ein Chance gehabt, drum versteh ich nicht, dass man es versucht wenn die Erfolgsaussichten bei 0% liegen....aber deinem Text ist zwischen den Zeilen zu entnehmen, dass man das nicht verstehen muss
                      ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                      google online Album

                      Paul

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                        Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
                        ... seek kann schreiben, überdurchschnittlch gut...
                        Das sehe ich auch so!

                        Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
                        ... ich bin aber überzeugt, dass seine texte noch besser werden, wenn die verspielte, wortsprühende phase seiner literarischen adoleszenz vorbei ist...
                        Ok, im literarischen Quartett gab's auch oft völlig gegensätzliche Meinungen zu ein und demselben Text - das darf also wohl im GT ebenso sein. Ich selbst finde gerade die "stifterische Verspieltheit", die Seek ganz gezielt verwendet, besonders reizvoll.

                        Knochentrockene Bergberichte gibt's hier ohnehin viele.

                        Außerdem: Das Thema Abbruch ist heikel - erst recht, wenn es durch eine gewisse Heransgehensweise fast schon provoziert worden ist!
                        Ich halte es stilistisch für recht gut kalkuliert, diese potentielle Brisanz durch eine spielerische Formulierunsgweise zu enschärfen.

                        Denn sind wir uns doch ehrlich: Was ist denn schon dabei, unter der Brotfallscharte einmal bis an die Grenzen der Haftungsfähigkeit zu gehen - und auch darüber hinaus? Das ist dort kein Absturzgelände und man weiß genau, wo die "Abfahrt" im Flachen enden wird.
                        Aber natürlich ist das nicht mit klassischne Regeln fürs Winterbergsteigen in Einklang zu bringen.

                        Somit also: Ein erfrischender Speiltrieb am Berg UND im Text!

                        LG,
                        M
                        Zuletzt geändert von MarcusW; 10.12.2015, 14:25.

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                        • #13
                          AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                          Vielen Dank für die unterhaltsame Aufarbeitung dieses gescheiterten Versuches. Einige Deiner Berichte sind mir ja ehrlich gesagt auch etwas zu ausführlich geraten, dieser hier war mir gerade recht, trotz der sprühenden Wortfülle.

                          Keine Ahnung, wie viele Versuche die eingangs erwähnte Kuh braucht, bei Dir schätze ich, dass Du für die nächste Frühwinterbesteigung eines 2500ers dann doch auf festeres Schuhwerk umsteigst. Das stärkt dann bei gleichem Tempo gleich die Wadenmuskeln. Wobei ich Deine Motivation eh nachvollziehen kann, bin auch schon in Laufschuhen Schneeschuhspuren nachgegangen; Deine "Konsequenz" erreiche ich allerdings nicht
                          Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                            Vielen Dank für die Rosen, die mir hier gestreut werden! Freut mich wirklich!

                            Paul, ich kann dir nur Recht geben. Erklärbar ist der Schwachsinn oft nicht, aber es macht trotzdem Spaß, auch wenn es wie ein Kasperltheater wirkt.

                            Steierspur und Deichjodler möchte ich für die konstruktive Kritik danken. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich hier in übertriebener Ausdrucksform schreibe und meine Text oft das erträgliche Maß an Länge überschreiten. Ich verlier mich nur oft in meiner eigenen Geschichte und schaff es nicht rechtzeitig wieder in der Realität anzukommen. Daran muss ich noch arbeiten, wenn ich massentaugliche Berichte schreiben möchte

                            Zum Versuch selbst, dürfen Steinbäcker, Timischl und Schiffkowitz nocheinmal gemeinsam singen: alles sinnlos, aber schön.

                            Nächstes Mal dürfen die Goiserer dann doch wieder in den Rucksack. Ich lache übrigens immer noch über diesen Ausdruck
                            www.facebook.com/bergaufundbergab

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                            • #15
                              AW: Intensivkurs: Aus Fehlern lernen: Abbruch am Großen Priel (2.515m)- 05. Dezember 2015

                              Ein recht amüsanter Bericht, da kommst aus dem Schmunzeln gar nimma raus.
                              Diese Aktion ist wenigstens ein Grund zum wiederkommen.
                              Hoffe der Schnee hat bei der Abfahrt deine Hose im Ganzen gelassen?
                              Lg. helmut55

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