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27.08.2019 Chüealphorn, 3.077m, Graubünden Grialetschgebiet

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  • 27.08.2019 Chüealphorn, 3.077m, Graubünden Grialetschgebiet

    Das Chüealphorn ist ein markanter Gipfel über dem Scalettapass im Grialetschgebiet, südöstlich von Davos. Mit dem Chüebodengletscher und den Kletterstellen im Südostgrat stellt das Chüealphorn eine kleine Hochtour dar, die durch den Ausgangspunkt Dürrboden (2.004m) relativ kurz ist. Dennoch wird der Berg eher selten begangen, im Gipfelbuch gab es 2019 bisher nur 5 Einträge. Dies liegt sicher daran, dass das Grialetschgebiet nicht gerade überlaufen ist.

    2008 gab es zum Chüealphorn hier im Forum bereits einen Bericht http://www.gipfeltreffen.at/forum/gipfeltreffen/toureninfo-verhältnisse/skitouren/schweiz-liechtenstein/28911-chüelphorn-3078m vom leider verunglückten User Digitalis.

    Vom Parkplatz in Dürrboden im hintersten Dischmatal folgt man dem breiten Weg bis in den Scalettapass (2.606m). Nun westlich weglos bzw. den gelegentlichen Steinmännern folgend den Grashang hinauf. Zunächst bleibt man auf dem kuppigen Grasrücken bis dieser auf ca. 2.720m in eine Morenenlandschaft übergeht. Die Seen unterhalb des Chüebodengletschers umgeht man auf den Rücken nördlich. Der direkte Aufstieg dem Bach entlang ist nicht empfehlenswert, besser umgeht man die Steilstufe nördlich auf gestuftem Gelände und queert unterhalb des Gletschers zum Bach hinunter.

    Der Chüebodengletscher ist leider wie wie viele andere Gletscher vom Klimawandel gezeichnet. Es haben sich große Felsinseln gebildet. In 5-10 Jahren dürfte ein Großteil des Eises weg sein. Man quert den spaltenlosen Gletscher beliebig nach links oben und sucht sich einen geeigneten Übergang. Etwas heikel ist die Queerung einer Schuttrinne auf dem Gletscher, von oben kommen immer wieder Steine und der Übergang ist nicht an allen stellen möglich. Ich querte im Aufstieg relativ weit oben, beim Abstieg dann etwas weiter unten (einfacher). Je nach Verhältnissen kann sich dies aber auch von Jahr zu Jahr ändern - genauso der Ausstieg in den Fels. Hier gibt es brüchiges loses Gestein und die beste Variante ist nicht eindeutig erkennbar (vermutlich ebenfalls nicht ganz oben sondern etwas weiter unten).

    Nach dem Gletscher geht es einfach über die Schotterebene in einem weiten Linksbogen bis an den Rand des Abbruchs bzw. an den wenig ausgeprägten Südostgrat heran. Hier finden sich Trittspuren und im mittleren steilsten Abschnitt fester Fels mit Kletterstellen (I). Danach wird es etwas flacher und auf Schutt geht es auf den Vorgipfel. Der weitere Weg auf den breiten Hauptgipfel mit kleinem Steinmann ist dann problemlos.

    Nach kurzer Rast mit Aussicht vom Prättigau bis Oberengadin machte ich mich auf den Rückweg - wie im Aufstieg.



    Erste Sonnenstrahlen am Chüealphorn und Augstenhüreli:
    P1020729.JPG


    Morgenstimmung:
    P1020730.JPG

    Chüealpgletscher, von rechts nach links oben der Aufstieg:
    P1020734.JPG


    Munitionsreste???
    P1020735.JPG


    Die Ausstiegsmöglichkeiten, ich wählte die obere, besser vermutlich die untere:
    P1020737.JPG


    Rückblick auf Gletscher und Augstenhüreli:
    P1020739.JPG


    Links bei den grünlichen Felsen erfolgt der Aufstieg:
    P1020741.JPG


    Der Grat sieht von unten steil und ruppig aus, lässt sich aber gut gehen:
    P1020743.JPG


    Etwas Kletterei im I. Schwierigkeitsgrad, der Fels ist hier recht stabil:
    P1020744.JPG




    Bilder Teil 2 folgt...
    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

  • #2
    Bilder Teil 2:


    Der erstaunlich breite Hauptgipfel vom Vorgipfel:
    P1020745.JPG


    Gipfelbuch in Brotzeitbox
    :

    P1020746.JPG


    Gipfelsteinmann mit Piz Kesch und Berninagruppe:
    P1020747.JPG


    Flüela Schwarzhorn links, hinten rechts Piz Linard:
    P1020754.JPG


    Piz Ela, Piz d'Err usw.:
    P1020755.JPG


    Piz Kesch:
    P1020756.JPG


    Das Scalettahorn über dem gleichnamigen Pass, ebenfalls ein einfacher 3000er (2015 war ich oben):
    P1020768.JPG


    Die Steilstufe bei den Seen wird besser rechts umgangen:
    P1020771.JPG


    Chüealphorn, deutlich sichtbar die schwarze Schuttrinne auf dem Gletscher, welche zu queeren ist:
    P1020774.JPG


    Am Rückweg:
    P1020776.JPG


    Der Talschluss Dischmatal mit Piz Grialetsch:
    P1020777.JPG


    Dischmatal mit Dürrboden:
    P1020778.JPG


    Fazit: Grundsätzlich kurze und einfache Hochtour in ruhiger Gegend, bedarf allerdings über entsprechende Fähigkeiten und Gespür für das Gelände.


    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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    • #3
      Hallo,

      schaut schön und interessant aus- danke für die Anregung.

      Vielleicht kommen wir wieder einmal in die Nähe (wir sind halt mehr in Italien).

      Liebe Grüße
      Andreas

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      • #4
        Eine schöne Tour und wirklich tolle Bilder
        Leider bin ich nicht so oft in dieser Gegend . Sont würde mich soetwas schon reizen.
        - Luzie -

        Menschen, die die Berge lieben, widerspiegeln Sonnenlicht,
        jene, die im Tale blieben, kennen diese Sprache nicht.

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        • #5
          Servus,
          wunderbare Tour und wunderbare Bilder! Schaut alles sehr reizvoll aus. War schon ewig nicht mehr in der Gegend um Davos, dabei ist es dort auch im Sommer wunderschön und wie in deinem Bericht ersichtlich gibt es dort noch ganze Täler die im Sommer offensichtlich gar nicht überlaufen sind.

          LG. Martin
          Alle meine Beiträge im Tourenforum

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          • #6
            Da sieht man wieder, dass auch die "kleinen, feinen Touren" ihren Reiz haben.

            Vielen Dank für's Mitnehmen, auf diese Tour.



            LG, Günter
            Meine Touren in Europa

            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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