Der breite Mürtschenstock erscheint wie ein Wächter des Glarnerlands - ein markanter Querriegel, der weitherum sichtbar ist. Er hat drei Gipfel: Stock, Fulen und Ruchen (dies ist der höchste). Bei der Überschreitung des ganzen Mürtschenstocks ist Kletterei bis zum vierten Grad zu bewältigen, nebst T6, Gras und Geröll.
Wir "begnügten" uns am 19. Juli mit dem Normalweg auf den Ruchen (zu dritt). Das ist eine lange T5-T6-Tour, immer steil, immer ausgesetzt, oft heikel. Man startet beim Talsee (oberhalb Filzbach, Kerenzerberg) auf knapp 1100 m, wandert zur Alp Hummel hinauf und äugt in die Höhe, um den besten Anstieg zum grossen Couloir auszumachen. Von hier an wird es wie gesagt steil, und es sind noch etwa 850 Höhenmeter zu überwinden. Wir entschieden uns für die Grashänge oberhalb des Hummels. Eingangs Couloir, das zum Glück westseitig und daher noch im Schatten liegt, macht man mit dem Geröll Bekanntschaft. Man bleibt aber zu Beginn am besten im Gras auf der Nordseite (links im Sinn des Aufstiegs). Später ist es am besten, ins Gras der Südseite zu wechseln. Weit oben sieht man immer einen breiten, gezackten Turm, der wie eine Krone aussieht. Er gibt die Richtung vor. Manchmal finden sich Wegspuren. Schliesslich führen sie in die schrofige und felsige Rinne der Couloirmitte, wo man sich irgendwie hochkämpft. Man hält auf die südliche (rechte) Begrenzung des Turms zu. Unmittelbar an seinem Fuss (nachdem man endlich dort angelangt ist) führt eine Wegspur nach links (endlich kann man ein paar Schritte in Ruhe gehen, aber das ändert sich doch recht bald wieder). Man erreicht die neuen Drahtseile, welche die feuchteste Ecke des Aufstiegs entschärfen. Ohne sie wäre eine kurze Stelle III zu überwinden, mit ihnen rauft man sich halt hoch. Noch ein paar Schritte und man ist auf dem Südgrat. Gut gestuftes Gras leitet auf der Ostseite in die Höhe, aber hier ist das Gelände nun wirklich ausgesetzt (während man vorher "nur" die Rinne runtergefallen wäre, mit ungewissem Ausgang). Wir haben hier immer wieder die Beschreibung konsultiert und uns gefragt, wo man denn auf die Westseite queren müsse. Das ist aber nicht nötig, man kann wirklich immer dem logischen Verlauf folgen. Das Gelände wird nie "unmöglich", aber manchmal stellen sich steile Schrofen in den Weg. Man kommt dann ganz logisch zur Stelle, die zur Westseite führt (unter einem Felszacken mit ganz glatter SW-Seite). Hier und im folgenden muss man mehr klettern, dann kommt wieder steiles Gras und Schrofen, schliesslich und endlich der Gipfelgrat, der aber doch etwas länger ist als man zuerst denkt. Nochmals auf und ab und Fels in die Hände nehmen.
Das Ganze (vom See) sollte nach Führer etwa fünf Stunden dauern, wir benötigten 5 3/4. Wie immer wäre eine solche Route bedeutend "einfacher" und würde weniger Nerven kosten, wenn man sie kennen würde. Wir hatten kein Seil dabei, oft könnte man auch gar nicht sichern. Oben an den Fixseilen ist eine Abseilstelle eingerichtet, was den Abstieg durchaus etwas vereinfachen würde, aber deswegen ein Seil mitnehmen? Die Tour darf bei (drohendem) schlechtem Wetter nicht unternommen werden.
Am Gipfel hätte man eine phänomenale Aussicht von Zürich bis ins Bündnerland, dazu alle grossen Glarner Berge (und unzählige etwas weniger grosse). Leider waren bei unserem Besuch die Wolken nicht untätig geblieben, und wir sahen noch den Fronalpstock und den Fulen, als wir oben waren. Tödi, Bifertenstock, Ringelspitz, Glärnisch - alles eingepackt.
Abstieg auf der gleichen Route, wobei man sich bei jedem Schritt konzentrieren muss! Die Blumen waren phänomenal, phantastisch, viel zu schön für die gegebene Route. Wir mussten ja Acht geben, der Abstieg war lang, und zum Blumen bewundern blieb keine Zeit (und falls man sie fotografieren möchte, müsste man sehr aufpassen!).
Es freut mich ausserordentlich, dass dieser alte Wunschtraum in Erfüllung gehen konnte.
Wir "begnügten" uns am 19. Juli mit dem Normalweg auf den Ruchen (zu dritt). Das ist eine lange T5-T6-Tour, immer steil, immer ausgesetzt, oft heikel. Man startet beim Talsee (oberhalb Filzbach, Kerenzerberg) auf knapp 1100 m, wandert zur Alp Hummel hinauf und äugt in die Höhe, um den besten Anstieg zum grossen Couloir auszumachen. Von hier an wird es wie gesagt steil, und es sind noch etwa 850 Höhenmeter zu überwinden. Wir entschieden uns für die Grashänge oberhalb des Hummels. Eingangs Couloir, das zum Glück westseitig und daher noch im Schatten liegt, macht man mit dem Geröll Bekanntschaft. Man bleibt aber zu Beginn am besten im Gras auf der Nordseite (links im Sinn des Aufstiegs). Später ist es am besten, ins Gras der Südseite zu wechseln. Weit oben sieht man immer einen breiten, gezackten Turm, der wie eine Krone aussieht. Er gibt die Richtung vor. Manchmal finden sich Wegspuren. Schliesslich führen sie in die schrofige und felsige Rinne der Couloirmitte, wo man sich irgendwie hochkämpft. Man hält auf die südliche (rechte) Begrenzung des Turms zu. Unmittelbar an seinem Fuss (nachdem man endlich dort angelangt ist) führt eine Wegspur nach links (endlich kann man ein paar Schritte in Ruhe gehen, aber das ändert sich doch recht bald wieder). Man erreicht die neuen Drahtseile, welche die feuchteste Ecke des Aufstiegs entschärfen. Ohne sie wäre eine kurze Stelle III zu überwinden, mit ihnen rauft man sich halt hoch. Noch ein paar Schritte und man ist auf dem Südgrat. Gut gestuftes Gras leitet auf der Ostseite in die Höhe, aber hier ist das Gelände nun wirklich ausgesetzt (während man vorher "nur" die Rinne runtergefallen wäre, mit ungewissem Ausgang). Wir haben hier immer wieder die Beschreibung konsultiert und uns gefragt, wo man denn auf die Westseite queren müsse. Das ist aber nicht nötig, man kann wirklich immer dem logischen Verlauf folgen. Das Gelände wird nie "unmöglich", aber manchmal stellen sich steile Schrofen in den Weg. Man kommt dann ganz logisch zur Stelle, die zur Westseite führt (unter einem Felszacken mit ganz glatter SW-Seite). Hier und im folgenden muss man mehr klettern, dann kommt wieder steiles Gras und Schrofen, schliesslich und endlich der Gipfelgrat, der aber doch etwas länger ist als man zuerst denkt. Nochmals auf und ab und Fels in die Hände nehmen.
Das Ganze (vom See) sollte nach Führer etwa fünf Stunden dauern, wir benötigten 5 3/4. Wie immer wäre eine solche Route bedeutend "einfacher" und würde weniger Nerven kosten, wenn man sie kennen würde. Wir hatten kein Seil dabei, oft könnte man auch gar nicht sichern. Oben an den Fixseilen ist eine Abseilstelle eingerichtet, was den Abstieg durchaus etwas vereinfachen würde, aber deswegen ein Seil mitnehmen? Die Tour darf bei (drohendem) schlechtem Wetter nicht unternommen werden.
Am Gipfel hätte man eine phänomenale Aussicht von Zürich bis ins Bündnerland, dazu alle grossen Glarner Berge (und unzählige etwas weniger grosse). Leider waren bei unserem Besuch die Wolken nicht untätig geblieben, und wir sahen noch den Fronalpstock und den Fulen, als wir oben waren. Tödi, Bifertenstock, Ringelspitz, Glärnisch - alles eingepackt.
Abstieg auf der gleichen Route, wobei man sich bei jedem Schritt konzentrieren muss! Die Blumen waren phänomenal, phantastisch, viel zu schön für die gegebene Route. Wir mussten ja Acht geben, der Abstieg war lang, und zum Blumen bewundern blieb keine Zeit (und falls man sie fotografieren möchte, müsste man sehr aufpassen!).
Es freut mich ausserordentlich, dass dieser alte Wunschtraum in Erfüllung gehen konnte.
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