Das Wetter sollte am 7. August 2010 im Wallis eindeutig gut sein, auf der Alpennordseite vielleicht etwas weniger eindeutig. Also reiste ich ins Val d'Hérens (südlich von Sion) und übernachtete in Les Haudères. Dort wäre das einfache Hotel Edelweiss eine empfehlenswerte und günstige Unterkunft, aber leider war es voll, so dass ich in ein teureres Hotel gehen musste. Nun ja...
Die Palanche de la Cretta ist nicht berühmt, bietet aber eine herrliche Aussicht auf die Dent Blanche. Das Matterhorn guckt auch hervor, man sieht das Weisshorn, den Mont Collon und die westlichen Berner Alpen. Von Les Haudères (1452 m) kann man mit dem Postauto (Richtung Arolla) bis zur Station La Coutaz (1800 m) fahren; man könnte auch alles zu Fuss gehen, dann würde man eine Stunde länger benötigen. Erstes Ziel ist die Alpage L'Etoile. Das ist die grosse Hütte auf 2190 m Höhe, welche auf der Landkarte keinen Namen hat. Aber die Wegweiser, auch schon im Dorf unten, nennen diese Örtlichkeit, also kann man sich fürs erste nach dieser Bezeichnung richten. Bis da geht eine ungeteerte Fahrstrasse, und der Wanderweg bietet verschiedenenorts Abkürzungen. Nun gehts weglos weiter, über Alpweiden, oft recht steil. Man geht einfach der Nase nach, zuerst vielleicht zu den verfallenden Hüttchen von Remointse de la Cretta. Dann eher rechts haltend über den breiten Rücken, aber es kommt wirklich nicht darauf an. Auf schätzungweise 2600 Metern findet man zwei kleine Chalets, die offenbar als Ferienhäuser genutzt werden. Von dort weg sollte man die Augen auf den Boden richten. Jetzt, also im August, hatte es da jede Menge Männertreu (Kohlröschen, Nigritella nigra), so dann man sich auf dem Boden kriechend fortbewegen könnte, um an ihnen zu riechen. Dann: Mondrauten (Botrychium lunaria)! Das sind ganz seltene Pflanzen, die zu den Farnen gehören, obwohl sie gar nicht so aussehen. Man muss ein wenig das Auge für sie haben, denn sie sind grün und klein; nicht grün ist bloss das Sporangium mit gelben Knöllchen. Also: ein komisches, grünes, mehrteiliges Blatt und ein Stengel mit dem Sporangium. 6 bis 12 cm gross. Die Mondraute ist eine meiner Lieblingspflanzen, und sie wider einmal zu sehen, ist für mich ein Highlight. Etwa 100 Höhenmeter über den Chalets beginnen die Edelweiss! Jede Menge! Unglaublich schön! Wegen diesen und den Mondrauten lohnt sich die Mühe des Aufstiegs. Weiter oben wird dann die Vegetation karg. Man erklimmt jede Menge Kuppen und weiss doch bei jeder, dass sie noch nicht der Gipfel sein kann, denn links sieht man immer den Horizont beim Basset de la Cretta und weiss, dass der Gipfel erst dort hinten ist.
Endlich oben kann man die erwähnte Aussicht geniessen (3 Stunden ab La Coutaz). Man wird höchstwahrscheinlich allein sein. Im Abstieg traf ich einen Einheimischen, der mir sagte, er habe da oben noch nie einen anderen Menschen gesehen. Er gehe jetzt auf den Basset de la Cretta, Gemsen schauen. Sie würden sich vormittags auf der Westseite, also im Tal des Merdesson, aufhalten. Nachmittags kämen sie immer über den Basset (ein Pass) auf die Ostseite. Das Schauspiel sei höchst sehenswert. Ich musste allerdings absteigen, um nicht zu spät in Les Haudères einzutreffen.
Bild: Grand Cornier und Dent Blanche vom Gipfel der Palanche de la Cretta
Die Palanche de la Cretta ist nicht berühmt, bietet aber eine herrliche Aussicht auf die Dent Blanche. Das Matterhorn guckt auch hervor, man sieht das Weisshorn, den Mont Collon und die westlichen Berner Alpen. Von Les Haudères (1452 m) kann man mit dem Postauto (Richtung Arolla) bis zur Station La Coutaz (1800 m) fahren; man könnte auch alles zu Fuss gehen, dann würde man eine Stunde länger benötigen. Erstes Ziel ist die Alpage L'Etoile. Das ist die grosse Hütte auf 2190 m Höhe, welche auf der Landkarte keinen Namen hat. Aber die Wegweiser, auch schon im Dorf unten, nennen diese Örtlichkeit, also kann man sich fürs erste nach dieser Bezeichnung richten. Bis da geht eine ungeteerte Fahrstrasse, und der Wanderweg bietet verschiedenenorts Abkürzungen. Nun gehts weglos weiter, über Alpweiden, oft recht steil. Man geht einfach der Nase nach, zuerst vielleicht zu den verfallenden Hüttchen von Remointse de la Cretta. Dann eher rechts haltend über den breiten Rücken, aber es kommt wirklich nicht darauf an. Auf schätzungweise 2600 Metern findet man zwei kleine Chalets, die offenbar als Ferienhäuser genutzt werden. Von dort weg sollte man die Augen auf den Boden richten. Jetzt, also im August, hatte es da jede Menge Männertreu (Kohlröschen, Nigritella nigra), so dann man sich auf dem Boden kriechend fortbewegen könnte, um an ihnen zu riechen. Dann: Mondrauten (Botrychium lunaria)! Das sind ganz seltene Pflanzen, die zu den Farnen gehören, obwohl sie gar nicht so aussehen. Man muss ein wenig das Auge für sie haben, denn sie sind grün und klein; nicht grün ist bloss das Sporangium mit gelben Knöllchen. Also: ein komisches, grünes, mehrteiliges Blatt und ein Stengel mit dem Sporangium. 6 bis 12 cm gross. Die Mondraute ist eine meiner Lieblingspflanzen, und sie wider einmal zu sehen, ist für mich ein Highlight. Etwa 100 Höhenmeter über den Chalets beginnen die Edelweiss! Jede Menge! Unglaublich schön! Wegen diesen und den Mondrauten lohnt sich die Mühe des Aufstiegs. Weiter oben wird dann die Vegetation karg. Man erklimmt jede Menge Kuppen und weiss doch bei jeder, dass sie noch nicht der Gipfel sein kann, denn links sieht man immer den Horizont beim Basset de la Cretta und weiss, dass der Gipfel erst dort hinten ist.
Endlich oben kann man die erwähnte Aussicht geniessen (3 Stunden ab La Coutaz). Man wird höchstwahrscheinlich allein sein. Im Abstieg traf ich einen Einheimischen, der mir sagte, er habe da oben noch nie einen anderen Menschen gesehen. Er gehe jetzt auf den Basset de la Cretta, Gemsen schauen. Sie würden sich vormittags auf der Westseite, also im Tal des Merdesson, aufhalten. Nachmittags kämen sie immer über den Basset (ein Pass) auf die Ostseite. Das Schauspiel sei höchst sehenswert. Ich musste allerdings absteigen, um nicht zu spät in Les Haudères einzutreffen.
Bild: Grand Cornier und Dent Blanche vom Gipfel der Palanche de la Cretta