Großer Ödstein (2335m) über Kirchengrat, Gesäuse; Sept. 2006

[Ambi]

Vorige Woche habe ich mich an der Gesäusebundesstraße bei der Abzweigung nach Johnsbach noch gegen den Ödstein und für den Hexenturm entschieden - aber bei der traumhaften Wettervorhersage gab es diesmal keinen Zweifel. Jetzt geht's auf den Ödstein über den Kirchengrat - und zwar ohne andere (Berg)Alternative

Vorab gesagt: Es gab wirklich Traumwetter mit einem kleinen (aber doch sehr störenden Manko: starker und sehr kühler Wind) -
Und das zweite Manko, dass mein körperlicher Zustand nicht optimal war, Durchfall am Morgen, Übelkeit und Schwindelgefühl im Mittelteil des Aufstieges machten den Anstieg mühevoller, als er schon ist

Beim Oberkainzbauer gibt's einen kleinen Parkplatz und beim Aussteigen wird man sofort vom grandiosen Admonter Reichenstein im Morgenlicht geblendet

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Es geht zunächst auf einen wunderschön angelegten Weg durch den Wald
(wunderbar deshalb, weil er gar nicht steil, sondern ideal zum Eingehen ist)

mit ersten Ausblicken zum Tagesziel

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ca 350 HM, bis die Bäume zurückweichen und den Blick auf ein recht steiles Schotterfeld freigeben

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an dessen Ende der eigentliche Einstieg zum Kirchengrat erfolgt

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Der unterste Teil ist auch der "schiachste" nach ein paar Metern netter Kletterei (I) gehts eine grausliche, am oberen Ende sehr steile Schotterrinne bergauf. Das sichtbare (Kletter)Seil ist wohl zum Abseilen gedacht, aber durch Steinschlag ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen, und so liessen wir es sicherheitshalber als An- und Abstiegshilfe aus

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Beim Ausstieg aus der Rinne

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geht's nach links, über eine kurze Stelle (II-) ausgesetzt, dann quer ca 100 Meter bergab, bis zur nächsten Rinne, die dann durchgehend bis auf das Johnsbacher Törl führt

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Diese zweite Rinne ist im unteren Teil durchaus angenehm im Anstieg zu gehen (Klettern) (abwechselnd Gehgelände, I, manchmal I+), bis sich nach einiger Zeit die Rinne erweitert und den Blick aufs Johnsbacher Törl freigibt

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hier wird es auch schottriger und etwas unangenehmer zu gehen, wie das Bild aus dem Johnsbacher Törl bergab beweist

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Weiter führt die Markierung jetzt um den Westgrat herum

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in die Westflanke, in der der weitere Anstieg verläuft

[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Hier geht's eine Zeit lang am Rand der Felswände entlang

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"erwärmend" nur der Blick zurück auf den sonnigen Admonter Reichenstein,

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denn weiter gehts sehr kühl und windig in der Westflanke

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steiler werdend

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zum Ausstieg auf den Westgrat, der die erste "Schlüsselstelle" der Tour darstellt

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Diese Stelle kann direkt (III) erklettert, oder links umgangen werden (II).

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Endlich Sonne !! und der Blick auf den nahen kleinen Ödstein

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dieser wird unterhalb umgangen, während der Blick bereits vom Großen Ödstein gefesselt ist

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Leicht bergab wird, wie bereits erwähnt der Kleine Ödstein ca 50 Meter unterhalb des Grates gequert, bis zur zweiten Schlüsselstelle der Tour (III-), dem Einstieg in den oberen Teil, an dem Freund Ernst bereits wartet

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als erstes danach wird der Teufelszahn leicht bergab gequert (Achtung auf die Markierung, denn der optische sinnvollere Tourenverlauf ginge den Teufelszahn hinauf - und dort geht's net so leicht weiter, wie ich bei meiner Erstbegehung vor einigen Jahren eingestehen musste, und auch gestern 2 andere Bergsteiger erfahren mussten)

Während dieser Querung kamen wir plötzlich in den Windschatten und es war augenblicklich wunderbar warm. Sogleich begannen sich meine morgendlichen Beschwerden zu bessern und ich verwarf blitzartig den Gedanken, auf den Gipfel zu verzichten, und irgendwo herunten auf meinen Freund zu warten

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Hier wird die Querung des Teufelszahns sichtbar

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Jetzt wird es wieder steiler

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Ein Blick zurück auf den Gipfel des Teufelszahnes

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---und so gehts weiter, meist SG I, desöfteren aber auch SG II, wobei mir explizit nur mehr eine (im Abstieg) etwas unangenehmere Stelle in Erinnerung ist

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und ein weiterer Blick zurück zeigt den Gipfel des Kl. Ödsteines

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Wie gesagt, im I-er und II-er Gelände weiter

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der Gipfelgrat bereits sichtbar

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Beeindruckende Tiefblicke nach Norden

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bald zum Gipfel

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Gipfelkreuz mit Hochtor und Planspitze....

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...wieder einmal Großer und Kleiner Buchstein

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Tamischbachturm, Planspitze und Hochtor (diesmal ohne Gipfelkreuz im Vordergrund)

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Hier fällt eine Entscheidung.
Ursprünglich hatten wir geplant, eventuell den Grat weiter bis auf den Festkogel zu gehen und dort auf den Weg Hesshütte-Kölblwirt abzusteigen.
In Anbetracht meiner etwas ramponierten Gesundheit verzichteten wir auf diese Variante und stiegen am Anstiegsweg ab
Die ersten Meter auf dem Grat zurück

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und dann immer die Markierung entlang.

Nach der oben erwähnten Schlüsselstelle (III-) zweigt blau markiert der "Weg" zum Gamssteinsattel ab. Wir trafen dort 2 absteigende Bergkameraden, die der optischen Versuchung (der Gamssteinsattel schaut verlockend nahe aus) nicht wiederstehen konnten, und diesen scheinbar nahen Weg wählten.
Beim Kölblwirt trafen wir sie wieder, und sie erzählten, (wie auch in der meisten Literatur erwähnt), dass diese blau markierte Route, grauslich, rutschig und sehr, sehr steil ist (SG II). Sie brauchten für diesen Weg gleich lang wie wir über der Kirchengrat, obwohl sie schneller unterwegs als wir waren und der Kichengrat eine ungleich längere Wegführung hat.
Also: Eher nur Anstieg über den Gamssteinsattel, Abstieg über den Kirchengrat wohl besser.

Beim weiteren Abstieg konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen, den kurzen Abstecher (10 Minuten) zum Kleinen Ödstein zu machen

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Ein Blick zurück vom Kl. Ödstein am Anstiegsgrat

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Bald danach die untere Schlüsselstelle beim Ausstieg aus dem Grat in die Westflanke (hier ist die Umgehungsvariante (II) links vom Klemmblock gut zu sehen

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Und jetzt gehts ewig steil (aber immerhin sonnig) die Rampe bergab (gehen kann man wohl nicht sagen, immer eine Kombination aus abklettern, gehen und rutschen) sehr steinschlaggefährdet (was mich verunsicherte, da zwar hinter mir niemand war, aber vor mir Vater und Sohn abstiegen, und das genau in der Gefahrenzone.

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der Blick zurück beweist es

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Einige malerische Ausblicke, die im Anstieg verborgen geblieben sind

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und bald zum Johnsbacher Törl mit Blick in die ewig lange Anstiegsrinne, die im Abstieg nicht so angenehm ist. Gerade so steil, dass man meist nicht gehen kann, sondern die man in sämtlichen erlaubten und nicht erlaubten Techniken abklettern ? muss

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steiler ist's meist schon, als die Bilder auszusagen scheinen...

Da heist's aufpassen. Ganz gut markiert mit Pfeil und Punkt (früher gab's auch noch ein Taferl) wird ersichtlich gemacht, dass es in dieser Rinne nicht mehr weitergeht, sondern nach links hinauf zur anderen, ersten Einstiegsrinne gequert werden muss.

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[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Ein letztes unangenehmes Stück, die grausliche Einstiegsrinne

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und dann ist's geschafft. Weiter geht es den wundererbaren Waldweg bis zum Oberkainzbauern und zum Auto.

Heim darf man dann natürlich nicht sofort, der Weg zum Kölblwirt ist Pflicht
Da wird man nicht nur mit Speis'und Trank, sondern mit dem malerischen Ausblick zurück auf den Ödstein belohnt


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Bei der Heimfahrt blieben wir nochmals stehen
An Hand der nächsten beiden Bilder wird man vielleicht auch verstehen, warum ich mich u.a. als "Xeisfan" bezeichne

Vom Ödstin bis westl. des Festkogels

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und Teil 2 von ebendort bis zum Hochtor

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Lg

Ambi

[mountainrabbit]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Da bin ich froh, daß du dir doch noch Begleitung gefunden hast, nachdem ich dich zum 2. Mal versetzt hab.

Gratulation zur Tour !!

Gruß, Günter

[Uschi II]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Ein schöner Bericht, tolle Bilder! Wie lange wart ihr denn da unterwegs?

[alpinfreak]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Gratulation Ambi! Traumhaft!
Jetzt weiss ich wo ich noch hinmuss;also Kirchengrat auch im Alleingang (ohne Seil möglich)?Hab mich bis jetzt immer von der Beschreibung vom Schall Klettersteigführer abschrecken lasssen.

MFG HANNES

[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

Ein schöner Bericht, tolle Bilder! Wie lange wart ihr denn da unterwegs?

Man sollte mir normaler Kondition und problemloser (seilfreier) Bewältigung des 2.Schwierigkeitsgrades mit ca. 4 Stunden im Anstieg und fast die GLEICHE Zeit im Abstieg rechnen.

Mit meinen gestrigen Problemen (Durchfall, Übelkeit) haben wir jeweils eine halbe Stunde länger gebraucht (je 4 1/2 Stunden)
Die Verzögerungen im Abstieg rührten aber hauptsächlich von der verdammt steinschlaggefährdeten Westrampe her, an der ich eine längere Pause einlegte, um 2 vor mir absteigende Kameraden nicht zu gefährden.
Denn dort runterzukommen, ohne den einen oder anderen Stein loszutreten ist (fast) unmöglich
Ebenso gab's eine längere Pause in der ersten langen Rinne beim Johnsbacher Törl, aus dem gleichen Motiv wie vorher.
Die extra Besteigung des Kl. Ödsteines kostete zusätzlich ca 20 Minuten

Unter der Woche bist du sicher alleine und wirst diesbezügleich keine Probleme haben und sicher bis zu 1 1/2 Stunden schneller im Abstieg sein können.

Lg

Ambi

[Ambi]

AW: Großer und kleiner Ödstein (Gesäuse)

:Jetzt weiss ich wo ich noch hinmuss;also Kirchengrat auch im Alleingang (ohne Seil möglich)?Hab mich bis jetzt immer von der Beschreibung vom Schall Klettersteigführer abschrecken lasssen.

MFG HANNES

Tu das !
Bei Schönwetter ist die Orientierung kein Problem !
Der Anstieg, obwohl fast weglos, ist durchwegs ausreichend makiert, bei der oberen Schlüsselstelle sollte man sich für den Abstieg einen versteckten Tritt (unter Überhangl) merken, bei der unteren Schlüsselstelle ist im Abstieg sicher die Umgeheung der IIIer Stelle sinnvoller

Aber sonst sollte es keine Probleme geben, ist halt manchmal sehr mühevoll im Abstieg.

Lg

AMbi