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Hohe Weichsel (2006m), Hochschwab ( 28.7.2020)

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  • Hohe Weichsel (2006m), Hochschwab ( 28.7.2020)

    Felix und Norbert haben mich in ihren Berichten von einer Besteigung am 8.7. daran erinnert, dass ich noch nie auf diesem markanten Gipfel war.
    Es wurde also langsam Zeit für das "Me Too" ....

    Ich habe mir vorgenommen, mich in Zukunft zu schonen und keine langen Touren mehr zu machen.
    Ich starte also bereits auf 1246m Seehöhe am Seebergsattel.

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    Von jenseits des Seetals grüßt der Feistringstein herüber.

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    Der felsige Gipfel über dem Pass liegt ja fast am Weg und will bestiegen werden.
    Ein schönes flaches Weglein macht den Anfang.

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    Allmählich wird es steiler.
    Blick zurück:

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    Dort wo der markierte Weg zu einer horizontralen Traverse nach links ansetzt, gibt es Steigspuren gerade hinauf.

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    Mitten in der steilen Grasflanke entdecke ich eine rote Punktmarkierung.

    P1000539.JPG

    Bald schon tauchen Latschen auf mit einer gut ausgeschnittenen Gasse.
    Ich nähere mich schon der felsigen Zone unter dem Gipfel.
    Höchste Zeit für einen Blick zurück:

    P1000540.JPG

    Ein Absatz unter den Felsen ist erreicht. Die roten Punkte weisen die Fortsetzung.

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    Erst noch ein Blick zur Seite

    P1000542.JPG

    Und dann mitten durch gerade hinauf:

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    Nein, kein Latschenkampf! Ganz bequem geht es weiter bis unter eine steile Wand.

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    Die Wand wird durch eine Miniklamm bezwungen.

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    Nach einer kurzen Schleife nach links taucht plötzlich das Gipfelkreuz ober mir auf.

    P1000546.JPG

    Und nach wenigen Schritten stehe ich oben am Gipfel der Seeleiten ( 1734m ) und genieße den Blick ins Seetal ...

    P1000547.JPG

    ... und hinab nach Seewiesen.

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    Das war eine hübsche, ursprünglich nicht geplante Anstiegsvariante.

    --- Fortsetzung folgt ---



    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Nach einem kurzen Abstieg bin ich wieder am "Normalweg" und muss den Rücken in Richtung Staritzen Ostgipfel hinauf.
    Von meinem Anstieg sehe ich bis zur Voisthalerhütte hinauf.

    P1000549.JPG

    Den Ostgipfel lasse ich rechts liegen. Es soll ja eine gemütliche Tour werden.

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    Zur Hohen Veitsch (links im Bild) sehe ich von hier ja auch.

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    Mit dem Erreichen des Rückens öffnet sich der Blick nach Norden.
    Von links nach rechts: Dürrenstein, Scheiblingstein, Zellerhüte.

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    Weiter rechts dann Ötscher, Gemeindealpe und tief unten Mariazell.

    P1000553.JPG

    Für den Staritzenweg in der prallen Sonne ist es mir zu heiß.
    Ich gehe lieber den Prinzensteig hinunter zur Graualm.
    Das ist ein recht hübscher Weg, wenn ihn nicht vorher bei weichem Boden eine Kuhherde begangen hätte.

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    Wo ist denn eigentlich die Hohe Weichsel?
    Ah, da links hinten mit der aufgelassenen Mitterbodenalm dazwischen und vielen Latschen.

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    Nach den Latschen könnte man von der Alm den grünen Sattel dahinter erreichen und dann von Norden auf die Hohe Weichsel aufsteigen.
    So einfach, wie es von hier aussieht, ist es aber nicht.

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    Dort wo der Prinzensteig die Almböden der Graualm erreicht, steht diese Viehtränke.

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    Gleich dahinter steht ein Steinmann, der den Eingang in eine Latschengasse markiert, die zu einem Felsentor hinunter leitet.
    Dahinter sieht man schon den schütter bewaldeten Rücken, über den es anschließend zur Alm hinauf geht.

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    Die Rinne hinunter ist überraschend gut zu gehen, obwohl sie mit hohen großblättrigen Gewächsen zugewachsen ist. Die Vegetation reicht teilweise bis in Brusthöhe.

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    Problemlos durchschreite ich das Felstor.

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    Steinmänner und große rote Punkte an den Bäumen weisen mir den optimalen Weg hinauf auf die Alm.
    Es gibt noch einige Relikte vom letzten Revitalisierungsversuch.

    P1000561.JPG

    Die Wasserstelle füllt sich immer noch mit Regenwasser, auch wenn die Plastikplane schon sehr desolat aussieht.

    P1000562.JPG

    Die Hohe Weichsel ist schon zum Greifen nah, glaubt man.

    P1000563.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---



    LG Rudolf
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    • #3
      Gleich hinter der Wasserstelle endet der alte Almweg von Norden.
      Dort muss ich jetzt noch hinunter.

      P1000564.JPG

      Der Weg wurde hier im steilen felsigen Gelände angelegt.

      P1000565.JPG

      Zwei mittlerweile verfallene Kehren führen weiter hinab in die grüne Mulde mit dem Namen Bschlagstatt.

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      Die tiefste Stelle meines Wegs liegt auf 1500m. Von dort beginnt der (vorläufig) letzte Anstieg von 500 Höhenmetern.
      Zunächst geht es über den teilweise noch gut zu erkennenden Almweg die Grünflächen der Bschlagstatt hinauf.

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      Ehe der Almweg umbiegt und durch die Roßhöll hinunter geht steht dieses Unterstandshütterl.

      P1000568.JPG

      Links davon befindet ein kleiner Tümpel. Tausende Kaulquappen - ein Froschparadies.

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      Ein ungewöhnliches Wegzeichen markiert die ohnehin nicht zu verfehlende Abzweigung.

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      Rückblick vom Anstieg zum Wiesensattel zwischen Weichsel und Dippelwand.
      Im Hintergrund ist die Mitterbodenalm samt Almweg gut zu sehen.

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      Blick hinab in die Rosshöll

      P1000572.JPG

      Inzwischen haben sich einige Haufenwolken gebildet, die aber nicht wirklich bösartig aussehen.

      P1000573.JPG

      Die Ostwand der Hohen Weichsel kann es durchaus mit großen Dolomitenwänden aufnehmen.

      P1000574.JPG

      Die gut ausgeschnittene Latschenzone habe ich schon hinter mir.

      P1000575.JPG

      200 Höhenmeter noch bis zum Gipfel. Die ziehen sich zwar, aber irgendwann nimmt alles ein Ende.
      Hohe Weichsel (2006m)

      P1000576.JPG

      --- Fortsetzung folgt ---

      LG Rudolf
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      • #4
        Etwas unterhalb des Gipfels gönne ich mir ein kleines Schläfchen. Bald hätte ich verschlafen und das wäre an diesem Tag gar nicht gut gewesen.
        Es folgt der Abstieg über den "Normalweg" zur Niederen Scharte.
        Drüben muss ich dann nochmal über 100 Höhenmeter hinauf.

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        Hochschwabgipfel und Ringkamp im Gegenlicht mit harmlosen Quellwolken.

        P1000578.JPG

        Ist das das Ausstiegsgelände vom Bärengraben?

        P1000579.JPG

        Das ist der tiefste Punkt und zur Einschartung zwischen den beiden Gipfeln links der Bildmitte muss ich wieder hinauf.

        P1000580.JPG

        Ich bin nicht allein.

        P1000581.JPG

        Noch ein Blick zurück zum Gipfel

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        Die sind auch nicht leicht vor die Linse zu bekommen.

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        Die Wolkenstimmung in Gipfelnähe habe ich einfach aufnehmen müssen.
        Es war in Wirklichkeit nicht so bedrohlich, wie auf dem Bild.

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        Nachdem ich nicht gerne einen Weg doppelt gehe, steige ich den Gamssteig ab.
        Man sieht auf dem Bild, wie schön das Wetter noch am Abend ist.

        P1000585.JPG

        Der grobe Schotter am Serpentinenweg, der wohl als Wegbefestigung gedacht ist, ist abwärts nicht gut zu gehen.
        Steil geht es anschließend über den grünen Rücken ins Bruchtal hinab, aber wenigstens ohne Schotter.

        P1000586.JPG

        Ich hatte etwas wenig Wasser mit. Ab dem Abstieg vom Gipfel habe ich um jeden Schluck gegeizt.
        Die Bruchtalquelle hatte ich total vergessen. Sie hat mich vom Verdursten gerettet.

        P1000587.JPG

        Noch ein Blick zurück ins Bruchtal bei schwindendem Licht.

        P1000588.JPG

        Eine lange fast ebene Waldquerung auf schmalem Weg, zuletzt auf einer bequemen Forststraße, bringt mich zurück zum Seebergsattel.
        Auf den letzten Metern zum Auto höre ich leichtes Donnergrollen und sehe Wetterleuchten. "Gibt es also doch noch ein Wärmegewitter?", denke ich.
        Ich sperre mein Auto auf und bekomme einige schwere Tropfen ab. Rasch raus aus den Schuhen und hinein ins Fahrzeug. Kurz danach bricht die Hölle los. So viele Blitze wie auf der Heimfahrt über Mariazell, Josefsberg, Annaberg und Türnitz habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Jede Menge Starkregen, aber kein Hagel.

        Ich nehme mir wieder vor, mich in Zukunft zu schonen und keine langen Touren mehr zu machen. (siehe #1)
        Aber was soll ich tun, wenn sie sich einfach so ergeben?







        LG Rudolf
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        • #5
          Von wegen "Schonen und keine langen Touren" !
          Das ist eine interessante Variante um auf die Hohe Weichsel zu kommen. Die Bschlagstatt habe ich schon länger im Visier, aber eher vom Kastenriegel aus. Das dürfte kraftschonender sein.

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          • #6
            Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
            ... aber eher vom Kastenriegel aus. Das dürfte kraftschonender sein.
            Allerdings musst du dann vermutlich auch dorthin zurück

            Liebe Grüße
            Norbert
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            • #7
              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
              Ist das das Ausstiegsgelände vom Bärengraben?

              P1000579.JPG

              Zumindest ist es der obere Zustieg zur Querung durch die Nordwand vom Severinkogel die bei Auferbauer "Karrenweg" heißt.
              Die Rinne hinunter bis sie sich teilt (oder einen Knick macht - weiß ich nicht mehr ganz genau), weiter im linken Ast und genau dort durch wo das Schneefeld rausblitzt.
              In dem Bereich gibts (gabs) auch noch ein paar Steinmanderl.
              Zuletzt geändert von Graograman; 30.07.2020, 19:09.

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              • #8
                Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                Ich habe mir vorgenommen, mich in Zukunft zu schonen und keine langen Touren mehr zu machen.
                Ich starte also bereits auf 1246m Seehöhe am Seebergsattel.
                Und dann machst du ausgerechnet am bisher heißesten Tag des Jahres eine Tour mit 1200hm? Naja, manchmal ergibt es sich einfach so

                Auf jeden Fall eine interessante Runde, den Weg über die Mitterbodenalm in die Bschlagstatt kenn ich noch nicht. Irgendwann möcht ich den auch gehen.

                Vom Kastenriegel aus sind es übrigens auch nicht weniger Höhenmeter, sogar noch etwas mehr.

                Das mit der Quelle am Schluss kann ich gut nachvollziehen. Mich hat bei langen Abstiegen auch schon oft eine vor dem Verdursten gerettet, z.B. die zwischen Edelbodenalm und Weichselboden beim Abstieg vom Ringkamp.

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                • #9
                  Danke für eure Kommentare!

                  Ein wenig Selbstironie muss auch sein.
                  Natürlich habe ich die ganze Runde vorher geplant. Aber ich hatte auch mehrere Notprogramme im Kasten.

                  Wenn es mir nach dem Seeleitengipfel nicht mehr getaugt hätte, hätte ich eventuell noch den Ostgipfel mitgenommen und wäre über die Graualm wieder auf den Seebergsattel marschiert.
                  Wenn mir der Appetit auf die Mitterbodenalm vergangen wäre, hätte ich auf dem Staritzenweg in Richtung Hohe Weichsel weiter gehen und mich eventuell mit dem Krautgartenkogel abfinden können. Und der Abstieg über den normalen Seeleitenweg wäre wahrscheinlich einfacher gewesen als der Gamssteig.

                  Das Einzige was nicht geplant war, war der direkte Anstieg zum Seeleitengipfel. Das war ein echter Glücksfall.

                  Was die Hitze anbelangt: Die Luft war angenehm, vor allem wenn ein leichtes Lüfterl gegangen ist. Und die direkte Sonnenstrahlung hast du im Sommer immer, wenn du nicht gerade bei bewölktem Wetter herumgurkst.
                  LG Rudolf
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                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                  die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                  • #10
                    Hallo Rudolf,

                    da hat das Wetter an diesem Tag gerade lang genug gehalten, dass du die Hohe Weichsel und ihre Umgebung auf einer sehr individuellen Route kennenlernen konntest.
                    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Ich kann mich an Bildern dieser Region nicht so schnell satt sehen.

                    Die Hohe Weichsel von irgendeinem Ausgangsort und in beliebiger Routenkombination zu erreichen, ohne dass daraus eine (relativ) lange Tour wird, dürfte aber auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben...
                    Lg, Wolfgang


                    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                    der sowohl für den Einzelnen
                    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                    (David Steindl-Rast)

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