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Ein Herbsttag am Hochschwab

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  • Ein Herbsttag am Hochschwab

    25 Urlaubstage habe ich im Jahr. 15 gehen am Stück im Juli für den Familienkletterbadebohrurlaub drauf. 5 in etwa rund um Weihnachten und Neujahr. Bleiben glatt noch mal nur sage und schreibe 5! übrig.

    Somit heisst es sparsam und effizient damit umzugehen. Zeit ist mir wichtig. Wenn schon ein Urlaubstag, dann einer von dem ich zehren kann. Im Arbeitsalltag.

    Heute war so einer. 3. Oktober 2013. Ein Donnerstag. Ein Urlaubstag. Gestern hab ich mich spontan dafür entschieden. Keiner meiner drei Kletterpartner konnte mitgehen. Auch egal. Ich bin gern allein.

    Herrlich begann der Morgen am Grünen See im Hochschwabgebiet. Erste Sonnenstrahlen im Staritzenbereich kündigen einen Prachttag an.

    comp_P1030310.jpg

    Noch ist es aber bitterkalt. – 3°Celsius zeigt das Thermometer. Kalt ist mir nicht. Liegen doch schon einige Kilometer hinter mir. Bike, hike and climb gilt heute. Endlich geht es rein ins Seetal. Herbst im Hochschwab .

    comp_P1030315.jpg


    Diese Kapelle hat mir schon immer gefallen.

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    Stellenweise ist die Straße ins untere Dullwitztal ganz schön "schlecht beinand" . Mich stört das aber eh weniger. Fully Fahrer haben es leichter.

    comp_P1030319.jpg

    Es ist bereits nebelfrei hier am Anstiegsweg von Seewiesen aus. Ich bin mir aber ziemlich sicher dass es vom Bodenbauer rauf sicher sehr weit im Nebel zu gehen ist,- an diesem Tag. Gebietskenner habens leichter. Heimvorteil.


    Des Schöffauer Karls Hütte. Gern war ich hier immer. Mit dem Karl wars immer lustig. Je mehr Wein umso steiler wurden die beredeten Touren. Leider ist er schon verstorben. Die nahegelegene Höllmauer (nicht hier am Bild zu sehen) war und ist einer unserer Lieblingsspielplätze.

    comp_P1030331.jpg

    Rein in die obere Dullwitz.

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    Wenig später grüßt bereits die Hochschwab Südwand verlockend. Nur wenige Leute sind heute am Berg. Wir tratschen gemächlich bergan. Auch der Wanderer entschied sich heute gegen das Büro und für den Hochschwab. Kurzweilige nette Bergbegegnung.

    comp_P1030340.jpg

    Ich blicke zurück. Hinab ins untere Dullwitztal. Hinaus in den Nebel. Hoch zur Sonne. Das ist sie- die Bestätigung- dafür dass der Urlaubstag eine gute Idee war.


    comp_P1030347.jpg

    Weiter rauf geht’s und immer weiter hinein in das Herzstück der Seelenlandschaft.

    comp_P1030350.jpg


    Egal in welche Richtung man blickte. Es war heute einfach nur herrlich. Wolkenlos und windstill.

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    Jeder Schritt ist ein Schritt hin zur inneren Ruhe. Der Gipfel naht beinahe schon zu rasch. Bald trennen sich die Wege des Wanderers und meine.

    comp_P1030365.jpg
    Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 03.10.2013, 21:53.

  • #2
    AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

    Mein Ziel lag woanders. Und dort wartete bereits etwas sehnsüchtigst auf mich. Ein „Gelber Sack“. Vor atemberaubender Kulisse. Wusste ich es doch! Nebelfrei im Dullwitztal und nebelverhangen im Trawiestal. Und Nebel soweit mein Auge reicht. Nebel im Mürztal und im Murtal. Nebel im Grazer Bergland. Nebel in der Steiermark. Nur oben am Berg gleißendes Licht.

    comp_P1030368.jpg

    Der Sack liegt ganz schön exponiert. Die Optik täuscht. Vor ihm bricht es ab ins bodenlose. Herrlich!
    So auf gehts! Semsam öffne dich!

    comp_P1030372.jpg

    Man möge mir bitte verzeihen, dass die nachfolgenden Fotos keine Wanderbilder mehr zeigen sondern mir auf der Reise in die Vertikale folgen. Dennoch schrieb ich den Bericht ins „Wanderforum“. Denn das überwog.

    Welche Route sollte man in seiner Seelenheimat klettern? Natürlich den „Seelenwinter“. Schade dass kein Partner mit dabei war,- aber alleine ist eine 300m hohe Wand auch irgendwie eine ganz andere Herausforderung. Kein Platz für Fehler. Kein Platz für Angst. Kein Platz für Hektik. Jeder Knoten muss sitzen. Jedes Manöver passen. Longline hab ich keine. Zwei 7,8mm Stränge legen Wert auf sanfteste Berührungen

    Ohne Kommentar die nun folgenden Kletterbilder. Vielleicht gefallen die auch einem Wanderer.

    comp_P1030376.jpg
    comp_P1030396.jpg
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    comp_P1030473.jpg


    Wer im Hochschwab nur Gipfel und Wände sucht der hat nicht verstanden was es heisst im Hochschwab zu sein. Der Hochschwab ist eine Seelenlandschaft. Wer ihn besteigt und seine ruhigen Wege genießen kann wird verstehen was ich damit meine.
    Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 03.10.2013, 21:57.

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    • #3
      AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

      Ja, ich verstehe, was Du meinst. Und der Bericht gefällt mir sehr gut. Wetter toll, Kletterei toll, Bilder toll.
      ...Und die anatomischen Teile von Dir sind ja schon fast ein Markenzeichen in Deinen Bildern.

      Danke für den Super-Bericht.

      Lg, michl fasan
      Zu seiner Milbe sagt der Milber:
      "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
      Damit ich, wenn im Haargewurl
      ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

      Kommentar


      • #4
        AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

        Danke für den Bericht. Ich nehme an, du sprichst hier einigen aus der Seele. Es gibt Berge, auf die geht man rauf und dann wieder runter. Gerne. Fühlt sich dort wohl.

        Und dann gibts da Berge, in die taucht man ein. In denen einem plötzlich die Zeit stillsteht. Touren, an die man sich noch jahrelang minutiös erinnert...

        Kommentar


        • #5
          AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

          da hast aber deinen urlaubstag wirklich standesgemäß verbracht.

          und beim allein sein am berg sind ruhe, intensität des erlebens und die erinnerung danach extrem ausgeprägt.
          mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

          bürstelt wird nur flüssiges

          Kommentar


          • #6
            AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

            Servus,

            wieder einmal ein super feiner Bericht von dir.

            Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
            Der Hochschwab ist eine Seelenlandschaft. Wer ihn besteigt und seine ruhigen Wege genießen kann wird verstehen was ich damit meine.
            Da muß ich mir nur deine Bilder ansehen um das zu verstehen!

            Vielen Dank,
            Plessberger
            Alle meine Beiträge im Tourenforum

            Kommentar


            • #7
              AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

              Danke für den schönen Bericht. Erinnert mich an die Bilder in Rudi Lindners Hochschwabbuch, Kapitel "Südwandtage"

              Gert

              Kommentar


              • #8
                AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                Ohne den Hochschwab zu kennen, verstehe ich sehr gut, was du meinst.
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #9
                  AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                  Danke für die schönen Aufnahmen
                  und für die sympathischen Texte.
                  "Seelenwinter" ist mir leider zu schwer.
                  Und der "Gelbe Sack" - bin neugierig, ob ich einmal einen finden werde und was drinnen für Schätze sind.
                  Aber die Kletterhose!?
                  Da wär noch was zu verbessern, denn das stört ein wenig das ästhetische Gesamtbild.
                  Bitte!

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                  • #10
                    AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                    ...einfach nur schön, danke dafür, einen Kommentar über die Hose verkneif ich mir, da gibt es zuviel belastendes Material gegen mich!
                    .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                      Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
                      Der Hochschwab ist eine Seelenlandschaft. Wer ihn besteigt und seine ruhigen Wege genießen kann wird verstehen was ich damit meine.
                      Servus,

                      ich denke wiederholt an die - meines Wissens - von dir kreiierte Formulierung vom Hochschwab als "Seelenlandschaft". Zuletzt tat ich es vor etwa einem Monat, als ich am späten Nachmittag mit Gratwanderer Martin das Trawiestal hinaus ging. Eine ausgeprägte Ruhe lag über dem Tal, noch verstärkt durch die geschlossene hochnebelähnliche Bewölkung über uns.

                      Auch allein unterwegs habe ich im Hochschwab in den letzten Jahren zwischen den Zeller Staritzen und dem Trenchtling, dem Waschenriegel und der Hochweichsel etliche besonders intensive Augenblicke erleben können.

                      Damit eine Region im umfassenden Sinn zur Seelenlandschaft wird, müsste man sie viel regelmäßiger als ich besuchen. Deine Bilder und Worte sprechen meines Erachtens genau davon. Aber ich bin auch für den Zugang sehr dankbar, der sich mir bereits erschlossen hat.
                      Lg, Wolfgang


                      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                      der sowohl für den Einzelnen
                      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                      (David Steindl-Rast)

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                      • #12
                        AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                        Danke Jungs- freut mich wenns gefallen hat!

                        Nur eines verstehe ich als kultivierter kulturinteressierter Mensch nicht: euer mangelndes Modebewusstsein!!!!!

                        Bitte: diese Kletterlycra Hosen hab ich in weiser Voraussicht mehrfach gekauft,- denn aus mir völlig unerklärlichen Gründen werden diese Verkaufsschlager offensichtlich nicht mehr hergestellt!!!!

                        Siehe:

                        https://www.google.at/search?q=mammu...rhose&tbm=isch


                        Selbst Georgio Armani blickt neidvoll auf diese Hosen. Ok....manche von ihnen hat schon mehr Löcher als das griechische Staatsbudget,- aber eine gewisse persönliche Note ist doch charmant und liebenswert- oder?

                        Banausen............

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                        • #13
                          AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                          Wie herrlich ein gut genutzter Urlaubstag ist weiß ich ganz genau. Diesen Tag hast du dir sehr günstig ausgesucht und auch dein Zeil war hervorragend gewählt. Die Nebelfotos sind schön geworden und ich freue mich darauf bald selbst welche schießen zu dürfen. Mir geht es ähnlich wie dir, Morgen würde ich gerne auf einen Berg, aber keiner hat Zeit. Schade, alleine ist es zwar auch schön, aber doch nicht das selbe. Ob ich mich für ein Solo motivieren kann werde ich sehen

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                          • #14
                            AW: Ein Herbsttag am Hochschwab


                            vielen dank für die feschen bilder ... nebel ist schon was feines wenn man sich oberhalb befindet

                            insiderinfos zufolge hatte die route heute erneut besuch ... ob sich die im abstieg/beim wirt'n/am heimweg befindlichen begeher nun wie rambo oder doch eher wie dornRUEschen fühlen ist bislang nicht bekannt ...
                            NixTun gibt's ned!

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Ein Herbsttag am Hochschwab

                              Das mit den Urlaubstagen kommt mir seeehr bekannt vor, mit dem Bericht sprichst du mir aus der Seele dafür!
                              ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                              google online Album

                              Paul

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