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Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

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  • Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

    Vor zwei Monaten ist ein Tourenpartner von mir von Wien auf den Schneeberg gewandert, non-stop in 23:30 Stunden. Ich durfte ihn dabei auf der Nachtetappe durch die niederösterreichischen Voralpen begleiten.

    Und schon war mein Interesse geweckt, auch selber einmal eine solche ultralange Wanderung in Angriff zu nehmen. Wobei die besagte Tour zum Schneeberg über 70 km lang ist und dabei mehr als 4000 HM im Anstieg zu bewältigen sind. Was weit über meine Grenzen hinausginge. Wenn schon ultralang, dann deutlich "gemütlicher". Und so entscheide ich mich für eine Hochschwab-Überquerung. Etwa 45 km und gute 2000 HM. Das sollte, wenn alles gut geht, für mich machbar sein.

    Am Freitag ist es dann so weit. Am Nachmittag vom Büro zum Bahnhof Wien Meidling und mit dem Schnellzug (ab 16:03 Uhr) nach Kapfenberg (an 17:51 Uhr).

    Flower power in Kapfenberg
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    Hier habe ich 40 Minuten Umsteigezeit. Die nutze ich, um Proviant einzukaufen.

    Weiter um 18:30 Uhr mit dem Mariazeller Bus hinauf auf den Seeberg (an 19:25 Uhr).
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    Und los geht’s. Ich achte darauf, langsam, kraftsparend, ökonomisch zu gehen. Und so brauche ich fast anderthalb Stunden, bis ich die Hochfläche der Aflenzer Staritzen erreiche. Aber das passt schon so. Nur nicht das Pulver zu früh verschießen.

    Abenddämmerung auf den Staritzen: Blick in die Ybbstaler Alpen
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    Um halb neun geht der Mond auf – heute ist Vollmond. (Auch deshalb habe ich diese Nacht für meine Tour gewählt.)

    Ich fotografiere mit einer Kompaktkamera (Sony RX 100), als "Stativ" dienen Felsen. Bitte daher um Nachsicht, falls die Bildqualität nicht ganz entsprechen sollte.

    Es folgt eine herrliche Nachtwanderung über die Staritzen zum Hochschwab-Hauptgipfel. Trotz wechselnder Bewölkung ist es immer hell genug zum Gehen, und so kann das Stirnlamperl die ganze Nacht im Rucksack bleiben.
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    Ringkamp
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    Mein Weg führt mich von den Staritzen durchs Ochsenreichkar, dann unter der Eismauer entlang und am Schiestlhaus vorbei hinauf auf den Gipfel, den ich um 3:20 Uhr erreiche.

    Am höchsten Punkt meiner Wanderung (die Wolken verdecken gerade den Mond, aber ganz finster ist es nicht)
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    Eine Stunde später – ich bin inzwischen am Rauchtalsattel – setzt die Dämmerung ein.

    Blick zurück zum Hochschwab-Hauptgipfel
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    Ein neuer Tag bricht an.

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    Über die Hundsböden – die Morgensonne taucht inzwischen den Ebenstein und die Gesäusegipfel ins erste Licht – wandere ich hinunter in die Hirschgrube. Auf einmal wird die Stille unterbrochen: In der Zinken-Westflanke über mir kämpfen zwei Steinböcke miteinander. Immer wieder prallen ihre Geweihe gegeneinander...

  • #2
    AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

    Am Weg Richtung Häuselalm
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    Über Häusel- und Sackwiesenalm erreiche ich gegen 8 Uhr den Sackwiesensee. Ein ideales Frühstücksplatzerl!
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    Ein Almsteig ...
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    ... bringt mich zu den weiten Böden der Sonnscheinalm.

    Sonnschienhütte
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    Hier sind schon einige Leute unterwegs, aber schon 10 Gehminuten nach der Alm tauche ich wieder in die Einsamkeit ein.

    Gries- und Frauenmauer
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    In stetem Auf und Ab wandere ich Richtung Androthalm ...
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    ... und weiter Richtung Androthtörl
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    Ein weiteres Törl, das Fobistörl, liegt noch vor
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    Der prachtvolle Brandstein
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    • #3
      AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

      Das Fobistörl in Sicht
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      Am Törl angekommen weiß ich, dass es ab jetzt fast nur mehr bergab geht. Was mir nicht unsympathisch ist; denn langsam spüre ich die Distanz und ein bisserl übernachtig bin ich auch.

      Vor dem Weitergehen mache ich eine längere Ess- und Trinkpause, denn es ist inzwischen schon Mittag.

      Ist es nicht herrlich im westlichen Hochschwab?
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      Der Steig wird zu einem Karrenweg
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      Seitenblick zu den spektakulären Felsfluchten des Großen Kollmannstocks
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      Idyllisch
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      Neben, abschnittsweise auch unterhalb von mir sprudelt der Fobisbach
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      Durch den Hinterseeaugraben und die Klamm erreiche ich die Seeau (14:50 Uhr). Hier rerserviere ich mir telefonisch einen Platz im Rufbus, der mich zwei Stunden später von Münichtal nach Hieflau bringen wird.

      Seeaubach
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      Zuerst aber geht es über den Seeboden zum Leopoldsteiner See. Ein echtes Kleinod, dieser See!
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      Am Seeufer wandere ich entlang zur Seestraße und vorbei am Schloss Leopoldstein Richtung Münichtal, bis zur Bushaltestelle mit dem Namen "Abzw. Leopoldsteiner See" an der Bundesstraße zwischen Eisenerz und Hieflau.

      Pünktlich um 16:58 Uhr kommt mein Rufbus – eigentlich ist es ein PKW, denn ich bin der einzige Fahrgast –, der mich nach Hieflau bringt. Von hier fahre ich mit dem Zug (ab 17:24 Uhr an Sa/So/Fei) über Amstetten (umsteigen) nach Wien Hütteldorf (an 19:55 Uhr) zurück.

      21 Stunden am Berg – was für ein Erlebnis!

      LG,

      P.B.

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      • #4
        AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

        Servus Peter!
        Eine geniale, aber ganz schön lange Tour! Der Hochschwab hat schon was...
        mfbg
        MR

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        • #5
          AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

          So eine Vollmondwanderung ist schon eine feine Sache.
          Vielen Dank für den Bericht.
          Lg. helmut55

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          • #6
            AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

            Super, super, da hast Du eine wunderschöne Tour unternommen; danke für Bericht und Bilder.
            Habe die gleiche Tour (mit 1 Mann/Frau Zelt) aber gemütlich in 3 Tagen unternommen.
            LG
            der 31.12.
            Zuletzt geändert von slunecka; 02.08.2015, 18:05.

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            • #7
              AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

              Servus Peter,

              welch' super Idee und tolles Abenteuer!
              So ein nicht alltägliches Erlebnis prägt sich ein, das vergisst man nie.
              Vor ein paar Jahren war ich die Hochschwab-Überquerung in umgekehrter Richtung gegangen. Bin damals etwa um Mitternacht von der Gsoll-Kehre gestartet, dann die Überquerung bis nach Seewiesen, wo ich vorher ein Rad deponiert hatte, mit diesem hernach zurück.
              Merci für den wundervollen Bildbericht!

              LG, Günter
              Zuletzt geändert von brothers; 02.08.2015, 13:39.
              http://brothersberge.blogspot.co.at

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              • #8
                AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                Eine großartige Unternehmung! Herrliche Bilder!
                Ich wäre spätestens am Gipfel weggeschlafen.

                Wie waren eigentlich die Nacht-Temperaturen?

                LG, Toni

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                • #9
                  AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                  Ich schließe mich ausnahmslos allen Glückwünschen an.
                  Weil dir diese Tour so gut gelungen ist denke ich dass weitere dieser Art folgen werden, oder?
                  Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                  Wie waren eigentlich die Nacht-Temperaturen?
                  Ich glaube wenn ich die Antwort lese, die sicher noch folgen wird, werd ich mich noch weniger dazu überwinden können am Berg zu übernachten. Allerdings ist wieder eine Hitzewelle im Anmarsch, das könnte meine Chance werden...
                  Zuletzt geändert von DieIris; 02.08.2015, 19:24.

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                  • #10
                    AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                    Echt tolle Unternehmung, Peter!
                    Ich habe Dein Buch übrigens heute zwei Öffi-Touristen aus Wien bei einer Türkensturzrunde empfohlen. Das hat sich dieses Buch verdient.

                    Lg, michl fasan
                    Zu seiner Milbe sagt der Milber:
                    "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
                    Damit ich, wenn im Haargewurl
                    ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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                    • #11
                      AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                      Tolle Unternehmung, perfekt geplant und durchgeführt
                      Aber ich fürchte, mit Dir kann ich auch keine Touren mehr gehen

                      lg
                      Norbert
                      Meine Touren in Europa
                      ... in Italien
                      Meine Touren in Südamerika
                      Blumen und anderes

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                      • #12
                        AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                        Vor zwei Monaten ist ein Tourenpartner von mir von Wien auf den Schneeberg gewandert, non-stop in 23:30 Stunden. Ich durfte ihn dabei auf der Nachtetappe durch die niederösterreichischen Voralpen begleiten.
                        @P.B
                        Schöne Grüße an Robert H. (von Helmut H.)

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                        • #13
                          AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                          Genial.
                          Daß man in Vollmondnächten keine Taschenlampe braucht (was keinesfalls heißen soll, daß man keine mitführt!) , konnte ich schon selbst feststellen - bis jetzt allerdings nicht in dem Ausmaß wie du es hier erlebt hast. Gratulation dazu!
                          Auch ich wäre zwischendurch sicherlich einfach schlafend umgefallen. Hattest du diesbezüglich irgendwelche Probleme - oder einen Rucksack voll Kaffee?


                          Zitat von DieIris Beitrag anzeigen
                          Ich glaube wenn ich die Antwort lese, die sicher noch folgen wird, werd ich mich noch weniger dazu überwinden können am Berg zu übernachten. Allerdings ist wieder eine Hitzewelle im Anmarsch, das könnte meine Chance werden...
                          Ich nehme dich beim Wort!

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                            Herzlichen Dank für Euer Feedback (und auch für die Rückmeldungen per PN und Email)!

                            Zitat von mountainrescue Beitrag anzeigen
                            Der Hochschwab hat schon was...
                            Absolut ja! Und ich freue mich für Dich, dass Du quasi am Fuß des Hochschwabs daheim bist.

                            Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                            So eine Vollmondwanderung ist schon eine feine Sache.
                            Da stimme ich Dir zu. Wenn ich Zeit hab und das Wetter passt, nutze ich die Vollmondnächte für Outdoor-Aktivitäten, meistens sind es nur kleinere Unternehmungen, aber definitiv ganz besonders reizvolle.

                            Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                            Habe die gleiche Tour (mit 1 Mann/Frau Zelt) aber gemütlich in 3 Tagen unternommen.
                            Das war sicher eine sehr schöne Unternehmung, und es spricht viel für die Mehrtagesvarianten. Für mich war es übrigens die dritte Hochschwab-Überschreitung, die ersten beiden waren jeweils zweitägig (einmal Ost-West mit Ski, einmal West-Ost zu Fuß).

                            Zitat von brothers Beitrag anzeigen
                            Vor ein paar Jahren war ich die Hochschwab-Überquerung in umgekehrter Richtung gegangen. Bin damals etwa um Mitternacht von der Gsoll-Kehre gestartet, dann die Überquerung bis nach Seewiesen, wo ich vorher ein Rad deponiert hatte, mit diesem hernach zurück.
                            Wow, super! Rückweg per Rad über den Präbichl, nehme ich an, nach dieser langen Tour, Respekt, Respekt!

                            Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                            Ich wäre spätestens am Gipfel weggeschlafen.
                            Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
                            Auch ich wäre zwischendurch sicherlich einfach schlafend umgefallen. Hattest du diesbezüglich irgendwelche Probleme - oder einen Rucksack voll Kaffee?
                            Freilich war ich schläfrig, aber die frische Luft und das Gehen helfen gegens Einschlafen ebenso wie regelmäßiges Essen und Trinken. Kaffee hab ich keinen mitgehabt, aber eine Tafel Schokolade, die ich am zweiten Tag nach und nach aufgegessen habe. Auf der Heimfahrt im Zug bin ich dann mehrmals eingenickt – wenn man nach so einer Tour länger ruhig sitzt, wie eben im Zug, dann kommt die Müdigkeit so richtig heraus… Mit Kaffee hab ich persönlich übrigens keine so guten Erfahrungen gemacht, jedenfalls nicht auf längeren Touren (pusht eine Zeit lang, der Leistungsabfall danach ist dann aber umso größer, zumindest für mich).

                            Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
                            Daß man in Vollmondnächten keine Taschenlampe braucht (was keinesfalls heißen soll, daß man keine mitführt!), konnte ich schon selbst feststellen - bis jetzt allerdings nicht in dem Ausmaß wie du es hier erlebt hast.
                            Ja, eine Taschen- oder Stirnlampe ist ein Muss bei solchen Touren (besser noch: zwei davon, die wiegen ja fast nichts).

                            Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                            Wie waren eigentlich die Nacht-Temperaturen?
                            Zitat von DieIris Beitrag anzeigen
                            Ich glaube wenn ich die Antwort lese, die sicher noch folgen wird, werd ich mich noch weniger dazu überwinden können am Berg zu übernachten. Allerdings ist wieder eine Hitzewelle im Anmarsch, das könnte meine Chance werden...
                            Die Temperaturen im Gipfelbereich lagen in der Nacht von Freitag auf Samstag bei etwa 4 Grad. Es hilft natürlich, dass man fast immer in Bewegung ist (im Gegensatz zu einer Biwak- oder Zeltnacht). Übrigens: Während der Hitzewellen Anfang und Mitte Juli wurden in den Nächten 12 bis 14 Grad Tiefsttemperatur verzeichnet (Quelle: ZAMG Wetterstation Eismauer, im Internet unter http://www.lawine-steiermark.at/wett...onsdaten-lawis abrufbar.) Genau so wichtig wie die Temperaturen ist natürlich, dass das Wetter stabil ist.

                            Zitat von DieIris Beitrag anzeigen
                            Weil dir diese Tour so gut gelungen ist denke ich dass weitere dieser Art folgen werden, oder?
                            Konkret in Planung hab ich keine, aber gefallen hat's mir, sogar sehr, und daher werden weitere hoffentlich folgen.

                            Zitat von michi57 Beitrag anzeigen
                            Ich habe Dein Buch übrigens heute zwei Öffi-Touristen aus Wien bei einer Türkensturzrunde empfohlen. Das hat sich dieses Buch verdient.
                            Herzlichen Dank, Michl, das freut mich sehr! (Die Tour ist natürlich auch drin, in die Gegenrichtung und mit leicht abgeänderter Wegführung.) – Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie am Türkensturz war. Das gehört möglichst bald geändert!

                            Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                            Aber ich fürchte, mit Dir kann ich auch keine Touren mehr gehen
                            Aber geh, Norbert. Sobald’s technisch anspruchsvoller wird, rennst Du mir doch davon. Ich sag nur: Totes Gebirge 2013.

                            Zitat von TheTimelord Beitrag anzeigen
                            @P.B
                            Schöne Grüße an Robert H. (von Helmut H.)
                            Richte ich sehr gerne aus! Die Welt ist klein...

                            LG,

                            Peter

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Hochschwab-Überquerung, 31.7./1.8.2015

                              Stark!

                              ++m

                              Kommentar

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