Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

    1. Tag
    Grins - Augsburger Hütte (ca. 1250Hm im Aufstieg)
    2. Tag
    Augsburger Hütte - Gatschkopf - Grinner Ferner - Parseierspitze - Augsburger Hütte - Grins (ca. 950Hm im Aufstieg, 2200Hm im Abstieg)

    Die geplante Westalpentour fiel wegen des schlechten Wetters an diesem Wochenende ins Wasser. Nur die Prognose für Donnerstag klang vielversprechend. Also plante ich kurzentschlossen um und machte mich auf in die Lechtaler Alpen, die bei meinen Touren bisher viel zu kurz gekommen sind.
    Mittags ging es gemütlich ins Grins los. Kreisende Steinadler beobachteten meinen Aufstieg, der zunehmend schneller wurde angesichts der aufziehenden Wolken.
    1.jpg
    Aber alle Eile half nicht, den ersten Schauer musste ich noch über mich ergehen lassen. Nach dem Erreichen der gut geführten Hütte sollten weitere folgen. Leichte Zweifel beschlichen mich hinsichtlich des nächsten Tages.
    Doch als ich morgens aufstand, war der Himmel wolkenfrei, es war jedoch so dunstig, dass ich kaum die ersten Berge der Ötztaler Alpen erkennen konnte. Den Gatschkopf überschreitend erreichte ich die Reste des Grinner Ferners. Zum Einstieg in die Südwand (=Normalweg) der Parseierspitze führte eine gute Spur, so dass ich die Steigeisen nicht benötigte. Die Randkluft war problemlos zu überwinden. In weiteren Verlauf des Aufstiegs war viel Schotter zu finden,
    2.jpg
    dennoch war der Fels erstaunlich fest. Viele Markierungen helfen bei der Orientierung,
    3.jpg
    aber sie weisen nicht immer den optimalen Weg. So kann man die Schlüsselstelle in der Wand problemlos umgehen. Überraschend schnell erreichte ich den Gipfel, wo der Gatschkopf grüßte.
    4.jpg
    Im Wettbewerb der kleinsten Gletscher nimmt der Parseier Ferner sicher eine Spitzenposition ein. Die Frage ist nur, wie lange er noch existiert.
    5.jpg
    Im Abstieg ging ich nicht den Umweg über den Gatschkopf, sondern stieg durch die Gasillschlucht ab. Der Name täuscht etwas, so quert man nur einmal kurz die Schlucht und hält sich sonst in den Bergrenzungsfelsen oder sogar weit weg in der Flanke.
    6.jpg
    Rückblick auf die Parseierspitze.
    7.jpg
    Ich holte meine restlichen Sachen von der Hütte und stieg direkt bis nach Grins ab.
    Rückblick auf den Gatschkopf und die Augsburger Hütte in Bildmitte.
    8.jpg
    Die gesamte Szenerie
    9.jpg

    Die Tour ist sehr lohnend. Die Felsqualität hat mich positiv überrascht und auch während der ganzen Zeit, in der ich dort oben herumstieg und saß, habe ich keinen Stein fallen hören, obwohl noch einige andere Partien unterwegs waren. Dennoch kann ich nur dringenst raten sich einen Helm aufzusetzen, genug loses Material liegt überall herum. Die übliche Bewertung mit I, Stellen II empfinde ich als angemessen.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

  • #2
    AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

    Gratulation zur Tour!
    Der Himmel war ja so dunstig, dass es fast schon wieder als stimmungsvoll zu bezeichnen ist.
    Die Tour ist in jedem Fall lohnend. Ich empfand seinerzeit den unteren Teil der Süd"wand" aufgrund des vielen Schutts allerdings als ziemlich unschön. Dort, wo der Hornstein-Gürtel anfängt hat die Kraxelei jedoch schlagartig richtig Spaß gemacht.

    Kommentar


    • #3
      AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

      schöne Bilder...ich war mir gar nicht mehr sicher,obs in den Lechtaler Alpen überhaupt noch einen Gletscher gibt.

      Aufmerksam habe ich nicht nur die Bilder angesehen, wie konnte ich den Gatschkopf im Gipfelquiz nur für einen Vulkan halten!
      In ganzen Lechtaler Alpen gibt es doch keinen einzigen!
      I nix daham bliem!

      Kommentar


      • #4
        AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

        Zitat von robins Beitrag anzeigen
        schöne Bilder...ich war mir gar nicht mehr sicher,obs in den Lechtaler Alpen überhaupt noch einen Gletscher gibt.
        Und ob es da noch Gletscher gibt. Neben dem eher traurig anzusehenden Parseier- und Grinner-Ferner steht der hier noch richtig gut im Saft:
        img203.jpg
        Vorderseeferner an der gleichnamigen Spitze.

        Kommentar


        • #5
          AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

          Vielen Dank!

          Zitat von westalpenfreak Beitrag anzeigen
          Der Himmel war ja so dunstig, dass es fast schon wieder als stimmungsvoll zu bezeichnen ist.
          Ich hätte lieber die Sicht gehabt.

          Die Tour ist in jedem Fall lohnend. Ich empfand seinerzeit den unteren Teil der Süd"wand" aufgrund des vielen Schutts allerdings als ziemlich unschön. Dort, wo der Hornstein-Gürtel anfängt hat die Kraxelei jedoch schlagartig richtig Spaß gemacht.
          Der obere Teil ist auf jeden Fall schöner, aber auch unten fand ich es nicht schlimm. Wahrscheinlich bin ich als ehemaliger Karwendelfan nur ärgeres gewohnt.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

          Kommentar


          • #6
            AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

            Zitat von robins Beitrag anzeigen
            Aufmerksam habe ich nicht nur die Bilder angesehen, wie konnte ich den Gatschkopf im Gipfelquiz nur für einen Vulkan halten!
            In ganzen Lechtaler Alpen gibt es doch keinen einzigen!
            Das wäre aber eine Erklärung für die schlechte Fernsicht.
            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

            https://www.instagram.com/grandcapucin38/

            Kommentar


            • #7
              AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

              Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
              Der obere Teil ist auf jeden Fall schöner, aber auch unten fand ich es nicht schlimm. Wahrscheinlich bin ich als ehemaliger Karwendelfan nur ärgeres gewohnt.
              Naja, unschön im Sinne von heikel/gefährlich ist es sicher nicht (da gibt es in den Kalkalpen wahrlich andere Anstiege). Aber für eine rundum empfehlenswerte Tour ist dieser schuttige Abschnitt halt ein kleiner Schönheitsfehler.
              Hier noch ein Vergleichsbild des Parseierferners vom November 2004 (da war wie man sieht auch kein besonders schönes Wetter):
              img631.jpg
              Der Neuschnee erschwert etwas den Vergleich. Man kann daher nicht sagen ob der braune Fleck mitten im Gletscher neu ausgeapert ist (vielleicht ist es auch "nur" Schutt auf dem Gletscher). Wenn dieser "Fleck" damals schon existiert hat scheint aber in diesen vier Sommern insgesamt keine größeren Veränderungen gegeben zu haben.
              Zuletzt geändert von westalpenfreak; 21.09.2008, 22:37.

              Kommentar


              • #8
                AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                Sieht nach Schutt auf Eis aus. Aber auch auf dem Orginalbild ist es nicht mit 100% Sicherheit zu erkennen.
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                Kommentar


                • #9
                  AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                  Hier noch so ein Lechtaler Riesengletscher

                  http://www.gipfeltreffen.at/showthre...elfernerspitze

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                    Hallo...super Tour auf die Parseier,
                    ich möchte diese auch mit meiner Tochter unternehmen..kannst du mir
                    eine genaue Beschreibung der Umgehung der Schlüsselstelle in der Wand
                    geben
                    Danke
                    Herbert

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                      So gut es nach fast zwei Jahren aus dem Gedächtnis geht:

                      Die Umgehung der Schlüsselstelle fand ich ziemlich offensichtlich. Die aus meiner Sicht schwierigste Stelle der Route war an einer Rippe, die von (im Aufstiegssinn) links unten nach rechts oben zieht. Statt direkt in der kleinen Nische hinaufzuklettern kann man in einer Rinne direkt davor leicht rechtshaltend (im Aufstiegssinn) ein paar Meter aufsteigen, quert über ein kleines Band ein ein kurzes Stück nach links und steigt über ein paar Schrofen zur markierten Route ab. Technisch leichter, allerdings hat die Schlüsselstelle festen Fels, während in der Umgehungsvariante etwas Schutt herumliegt.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                        Zitat von hebel Beitrag anzeigen
                        Hallo...super Tour auf die Parseier,
                        ich möchte diese auch mit meiner Tochter unternehmen..kannst du mir
                        eine genaue Beschreibung der Umgehung der Schlüsselstelle in der Wand
                        geben
                        Wir waren vor 2 Wochen oben und haben die gleiche Runde gedreht.
                        Jedoch hab ich keine Ahnung wo die "Schlüsselstelle" sein soll, für jemanden mit gesunden Händen und Füßen kein Problem. Sowohl am Ostgrat als in der Südwand kein Schnee mehr. Am Ostgrat haben wir 3 Seillängen mal gesichert, wär aber auch so gegangen.
                        Kann man alles leicht klettern. Und eigentlich ist es egal ob man genau den Punkten folgt oder quer durch die Prairie krabbelt, das Gelände ist überall gleich. Rauf überhaupt kein Problem. Runter haben wir aus Bequemlichkeit und Spaßgründen ganze Strecken abgeseilt :-)

                        Nur am Grinner Ferner beim Abstieg auf die Randkluft achten, dort ist es ein paar Meter recht steil und es hat teilweise große Löcher drunter.

                        Plastiktüten nicht vergessen, für die Firnabfahrt


                        Ich überlege die Tour mit meine Sohn (10) auch nochmal zu machen, quasi als seinen ersten 3.000er mit ein bißchen Geographie- und Geologie-Unterricht.
                        Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                          Hallo,
                          eventuell werde ich mich in rund zwei Wochen auch an der Parseierspitze versuchen. Scheint ja auch für nur bedingt klettererfahrene Alleingänger wie mich möglich zu sein, wenn man etwas aufpasst. Alternative wäre noch der Piz Linard, aber der ist alleine vielleicht doch zu riskant...

                          LG
                          Klaas
                          Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                            War auf beiden, daher kann ich gut Vergleiche ziehen.

                            Der Normalweg auf die Parseierspitze hat wesentlich längere Kraxelstellen (I), ist felsiger und gut markiert. Am Piz Linard gibt es nur eine IIer Stelle, nachdem man aus der Einstiegsrinne hinausgequert ist und über eine kleine Felsstufe zum großen Schuttfeld in der Mitte aufsteigt. Ansonsten viel steiler Schutt und unangenehme Schrofen. Bei der Parseierspitze liegt auch viel Geröll herum, allerdings auf den Felsen. Die Orientierung ist an der Parseierspitze natürlich wesentlich leichter.

                            Insgesamt nehmen sich beide Berge technisch nichts, aber die Parseierspitze ist deutlich angenehmer zu besteigen als der Piz Linard. Ein Helm sollte bei beiden Touren Pflicht sein.
                            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                            https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Gatschkopf (2945m) und Parseierspitze (3036m), Lechtaler Alpen

                              Ist die Parseier Spitze nicht gar schon eine "Hochtour"?
                              Mein ja nur, geht über den Grinner Ferner. Und kann man so viel besser am Biertisch verkaufen

                              Na denne Klaas, wünsch Dir eine schöne Tour und grüß die neuen Pächter der Augsburger Hütte, Doris+Hubert von dem Gleitschirmfliegerpärchen...
                              Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

                              Kommentar

                              Lädt...