Kundfahrten in einem entlegenen Winkel des Venedigergebiets.Auch „Das Ergebnis eines Scheiterns“ könnte ich diesen Bericht über ein Gebiet im Bereich des Quirl betiteln. Doch das wäre eine allzu negative Wertung für einen Bergtag aus dem sich so prächtige Eindrücke ergeben haben. Außerdem - würde man nie an einem Projekt scheitern, wäre es wohl oft auch gar nicht reizvoll es zu versuchen…
Meine „Forschungsziele“ waren sowohl ein unbekannter Grat des Quirl sowie des Steingrubenkogels und so musste ich wieder einmal hinauf in die Hohe Gruben. So heißt das prächtige Seenkar hoch über der Clarahütte, das lange Zeit nur über den geheimnisumwitterten Quirlweg (auch Alpenkönigsweg) zu erreichen war.
Doch diesmal konnte ich von einem überaus schrägen „Gipfelverkaufsdeal“, einer einmaligen Osttiroler Spezialität… , profitieren:
Zum Mullwitzkogel – jetzt eben Wiesbauerspitze genannt – gibt es einen neuen Weg vom Umbaltal her!
Gleich nachdem man, von der Pebellalm her kommend, den Isel-Bach überquert hat, geht der gut angelegte Sepentinenweg los. Er nähert sich teilweise sehr dem aus der Hohen Gruben herabkommenden Reggenbach, von wo aus auch früher über steile Wiesen der beste Zustieg in die Hohe Gruben möglich war.
Diesmal aber muss ich nicht mit Steilgras herumraufen, denn bis an den Steilansatz der Ogasil-Südflanke „missbrauche“ ich den Steig für meine keineswegs niederen Zwecke…
Genau dort, wo die Wiesen endlich flacher werden, etwa auf 2450m Höhe, wendet sich der Weg schließlich entschieden nach rechts(Tafel „Wiesbauerspitze“). Hier verlasse ich ihn und steige recht gemütlich über Almwiesen, immer nahe des Rettenbaches hinauf in die Hohe Gruben.
Freudig werde ich hier von Schafen begrüßt, weiter oben aber grüßt schon der Quirl:
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Auf der anderen Talseite beeindruckt der Großschober und die Kette des Parnargenkamms, mit Totenkarspitze ganz rechts, weckt schöne Erinnerungen:
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Je weiter ich raufkomme, desto mehr werden meine Blicke wie magnetisch zu meinem ersten Gratziel hingezogen, dem SO-Grat des Quirl, der von einem Vorgipfel rechts herabzieht:
sized_P1020586a.JPG
Zwar versuche ich mich mit dem Anblick der Umgebung und diversen botanischen Bodenschätzen etwas abzulenken
sized_P1020586b.JPG
aber es nützt nichts: Bald werde ich mich wohl mit diesem Ungetüm auseinandersetzen müssen:
sized_P1020588.JPG
Hechenbleikner und Franzelin, die berüchtigte Seilschaft, die überall im Venedigergebiet in den ärgsten Bruchtouren ihre Spuren hinterlassen hat, ist auch hier tätig gewesen. Bereits 1904 haben sie diesen Grat im Abstieg begangen!!!
Mit einiger Sicherheit haben sie den Grat zwar nicht direkt verfolgt, wie im Führer eingezeichnet, sondern – recht logisch –
den ersten Aufschwung links umgangen, jedoch schmälert das keineswegs die Kühnheit ihrer Leistung. Gerne hätte ich diesen Bericht (ZDÖAV 1908) einmal gelesen…
Genau studiere ich mit dem Fernglas den Grat, die direkte Schneide ist vielleicht sogar fest, große Zweifel habe ich aber wegen der Felsbeschaffenheit der Gipfelplatten des Gratturms. Wenn das nicht geneigter Fels ist oder, was leicht möglich ist in hundert Jahren, ganz einfach durch Felstürze Veränderungen erfolgt sind…
Hilft nichts – rauf in die Hohe Gruben-Scharte (Quirlsattel)! Aber auch hier schaut der braungelbe „Zurken“ nicht harmloser aus:
sized_P1020589.JPG
Doch man kann sich täuschen mit dem Bratschenfels. Ärgster Bruch und eisenfester Fels können hier dicht nebeneinander liegen. Den rechten Grat (Ostgrat) bin ich nämlich vor Jahren schon rauf, von der Quirlwand her. Den Einstieg zu diesem, links der beiden Felszacken auf diesem Bild
sized_P1020590.JPG
habe ich hier im Blick. Und ab dort war der Grat – so unglaublich es klingt – super…
Wenn ich mir allerdings diesen Einstieg hier anschaue…
sized_P1020596a.JPG
Die splittrige Rinne rechts käme ich (mal abgesehen von der Steinschlaggefahr) schon rauf.
Aber was dann? Vor allem die Gipfelplatten machen mir Sorgen. Ich kann sie mit dem Fernglas nicht beurteilen. Außerdem sind sie auf die gleiche Seite geneigt, wie meine nicht gerade Vertrauen erweckenden Einstiegsfelsen…
Mist! Zu viel gegrübelt – der innere Schweinehund siegt…
Na dann – erst mal rasten, den Blick zu den Hohe Gruben Seen schweifen lassen…
sized_P1020601.JPG
Die Felsen links im Bild gehören zum Einstieg des Ogasil N-Grates, ein netter Blockgrat, recht lohnend, lange her, dass ich dort war (II).
Meine „Forschungsziele“ waren sowohl ein unbekannter Grat des Quirl sowie des Steingrubenkogels und so musste ich wieder einmal hinauf in die Hohe Gruben. So heißt das prächtige Seenkar hoch über der Clarahütte, das lange Zeit nur über den geheimnisumwitterten Quirlweg (auch Alpenkönigsweg) zu erreichen war.
Doch diesmal konnte ich von einem überaus schrägen „Gipfelverkaufsdeal“, einer einmaligen Osttiroler Spezialität… , profitieren:
Zum Mullwitzkogel – jetzt eben Wiesbauerspitze genannt – gibt es einen neuen Weg vom Umbaltal her!
Gleich nachdem man, von der Pebellalm her kommend, den Isel-Bach überquert hat, geht der gut angelegte Sepentinenweg los. Er nähert sich teilweise sehr dem aus der Hohen Gruben herabkommenden Reggenbach, von wo aus auch früher über steile Wiesen der beste Zustieg in die Hohe Gruben möglich war.
Diesmal aber muss ich nicht mit Steilgras herumraufen, denn bis an den Steilansatz der Ogasil-Südflanke „missbrauche“ ich den Steig für meine keineswegs niederen Zwecke…
Genau dort, wo die Wiesen endlich flacher werden, etwa auf 2450m Höhe, wendet sich der Weg schließlich entschieden nach rechts(Tafel „Wiesbauerspitze“). Hier verlasse ich ihn und steige recht gemütlich über Almwiesen, immer nahe des Rettenbaches hinauf in die Hohe Gruben.
Freudig werde ich hier von Schafen begrüßt, weiter oben aber grüßt schon der Quirl:
sized_P1020585.JPG
Auf der anderen Talseite beeindruckt der Großschober und die Kette des Parnargenkamms, mit Totenkarspitze ganz rechts, weckt schöne Erinnerungen:
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Je weiter ich raufkomme, desto mehr werden meine Blicke wie magnetisch zu meinem ersten Gratziel hingezogen, dem SO-Grat des Quirl, der von einem Vorgipfel rechts herabzieht:
sized_P1020586a.JPG
Zwar versuche ich mich mit dem Anblick der Umgebung und diversen botanischen Bodenschätzen etwas abzulenken
sized_P1020586b.JPG
aber es nützt nichts: Bald werde ich mich wohl mit diesem Ungetüm auseinandersetzen müssen:
sized_P1020588.JPG
Hechenbleikner und Franzelin, die berüchtigte Seilschaft, die überall im Venedigergebiet in den ärgsten Bruchtouren ihre Spuren hinterlassen hat, ist auch hier tätig gewesen. Bereits 1904 haben sie diesen Grat im Abstieg begangen!!!
Mit einiger Sicherheit haben sie den Grat zwar nicht direkt verfolgt, wie im Führer eingezeichnet, sondern – recht logisch –
den ersten Aufschwung links umgangen, jedoch schmälert das keineswegs die Kühnheit ihrer Leistung. Gerne hätte ich diesen Bericht (ZDÖAV 1908) einmal gelesen…
Genau studiere ich mit dem Fernglas den Grat, die direkte Schneide ist vielleicht sogar fest, große Zweifel habe ich aber wegen der Felsbeschaffenheit der Gipfelplatten des Gratturms. Wenn das nicht geneigter Fels ist oder, was leicht möglich ist in hundert Jahren, ganz einfach durch Felstürze Veränderungen erfolgt sind…
Hilft nichts – rauf in die Hohe Gruben-Scharte (Quirlsattel)! Aber auch hier schaut der braungelbe „Zurken“ nicht harmloser aus:
sized_P1020589.JPG
Doch man kann sich täuschen mit dem Bratschenfels. Ärgster Bruch und eisenfester Fels können hier dicht nebeneinander liegen. Den rechten Grat (Ostgrat) bin ich nämlich vor Jahren schon rauf, von der Quirlwand her. Den Einstieg zu diesem, links der beiden Felszacken auf diesem Bild
sized_P1020590.JPG
habe ich hier im Blick. Und ab dort war der Grat – so unglaublich es klingt – super…
Wenn ich mir allerdings diesen Einstieg hier anschaue…
sized_P1020596a.JPG
Die splittrige Rinne rechts käme ich (mal abgesehen von der Steinschlaggefahr) schon rauf.
Aber was dann? Vor allem die Gipfelplatten machen mir Sorgen. Ich kann sie mit dem Fernglas nicht beurteilen. Außerdem sind sie auf die gleiche Seite geneigt, wie meine nicht gerade Vertrauen erweckenden Einstiegsfelsen…
Mist! Zu viel gegrübelt – der innere Schweinehund siegt…
Na dann – erst mal rasten, den Blick zu den Hohe Gruben Seen schweifen lassen…
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Die Felsen links im Bild gehören zum Einstieg des Ogasil N-Grates, ein netter Blockgrat, recht lohnend, lange her, dass ich dort war (II).
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