Eigentlich hatte ich eine andere Tour geplant. Doch als es auf der Anfahrt entgegen des Wetterberichts zu regnen begann, erschien mir mein ursprüngliches Ziel zu gefährlich und daher entschloss ich mich kurzfristig eine andere Tour zu unternehmen.
Tourenverlauf: Lünerseebahn Talstation – Totalphütte – Zirmenkopf – Brandner Gletscher – Schesaplana – Lünerseebahn Talstation (ca. 1800Hm)
Pünktlich mit dem Erreichen des Ausgangspunkts endete der Regen. Auf Grund des schlechten Wetters stieg ich eher unmotiviert zur Totalphütte auf. Sollte ich einfach ein zweites Mal auf dem Normalweg auf die Schesaplana bummeln? Nein, ich war gekommen um persönliches Neuland zu erkunden. Also stieg ich zum Ostgrat des Zirmenkopfs auf. Im unteren Teil halfen noch die Wegspuren zum Eingang des Wasserstollens, im oberen Teil musste ich mich das Geröllfeld völlig ohne eine einzige Trittspur empormühen (Bild beim Abstieg aufgenommen).
1.jpg
Noch immer war ich in den Wolken. Da der Grat offensichtlich keine klare Schneide hatte, wartete ich auf bessere Sicht. Immerhin konnte ich nach Brand hinunterschauen.
2.jpg
Als sich nach kurzer Zeit die Wolken lichteten, staunte ich über das Aussehen des „Grats“. Das ich die Schwierigkeitsangabe im Führer vergessen konnte, war sofort klar. Sicher kommt man dort nicht im I. Grad durch.
3.jpg
Sollte ich nicht vielleich doch den Grat Richtung Seekopf verfolgen?
4.jpg
Nachdem ich die Wand einige Zeit studiert hatte, entschloss ich mich einen Versuch zu wagen. In die erste, vielversprechende, kaminartige Rinne stieg ich ein. Schon nach kurzer Zeit unterer IIIer Grad. Viel Schutt, nicht ganz zuverlässiger Fels. Auch wenn es ungemütlich sein würde, das konnte ich noch abklettern, also weiter. Ich erreichte ein bandartiges System von Absätzen im Mittelteil der Wand, bis zu dessen Ende an einem markanten, rotbraunem Ausbruch ich querte. Der Weiterweg zum Gipfelgrat sollte von hier möglich sein. Wieder unterer IIIer Grad, nur mit wesentlich mehr Schutt und schlechterer Felsqualität als unten. Am Gipfelgrat war ich positiv überrascht, war er doch einfach, was ich nicht unbedingt erwartet hatte. Beim Blick vom Gipfel in die Westflanke, war ich erfreut. Den ganzen Mist würde ich nicht wieder abklettern müssen.
5.jpg
Ohne einmal mit den Händen den Fels zu berühren kommt man hier, wenn man sich im steilen Schutt sicher bewegen kann, auf den Gletscher hinunter. Man sollte nur nicht aus Versehen einen der vielen kleineren Abbrüche mitsamt des Schutts hinabrutschen. Für den weiteren Abstieg hätte es sich natürlich angeboten direkt über den unbedeutenen Felskopf zur Schesaplana aufzusteigen. Da ich aber für heute genug von Bruch und Schutt hatte, entschied ich mich dazu den Umweg über den Normalweg von der Mannheimer Hütte zu gehen.
6.jpg
Von dem kleinen See am Brandner Gletscher macht die Schesaplana eine gute Figur.
7.jpg
Trotz der Wolken war der Schnee weich geworden. So wartete noch einmal Spurarbeit bis ich den Schesaplanasattel erreichte, von dem es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel des höchsten Rätikonbergs ist. Leider war die Sicht schlecht. Da ich aber bei guter Sicht bereits vor zwei Jahren hier oben gewesen war, ärgerte mich das nur wenig. Dafür hatte ich den Gipfel diesmal fast für mich allein. Nur ein weiterer Bergsteiger, der mir netterweise einige seiner Weintrauben abgab, war hier oben. Der Abstieg zum Auto, war kein Problem mehr. Bis zur Totalphütte lag Schnee, allerdings gab es eine gute Spur.
Fazit: In diesem Fall ist die Route zu Recht „ganz selten begangen“ (AV-Führer). Brüchig, schuttig, unlohnend.
Tourenverlauf: Lünerseebahn Talstation – Totalphütte – Zirmenkopf – Brandner Gletscher – Schesaplana – Lünerseebahn Talstation (ca. 1800Hm)
Pünktlich mit dem Erreichen des Ausgangspunkts endete der Regen. Auf Grund des schlechten Wetters stieg ich eher unmotiviert zur Totalphütte auf. Sollte ich einfach ein zweites Mal auf dem Normalweg auf die Schesaplana bummeln? Nein, ich war gekommen um persönliches Neuland zu erkunden. Also stieg ich zum Ostgrat des Zirmenkopfs auf. Im unteren Teil halfen noch die Wegspuren zum Eingang des Wasserstollens, im oberen Teil musste ich mich das Geröllfeld völlig ohne eine einzige Trittspur empormühen (Bild beim Abstieg aufgenommen).
1.jpg
Noch immer war ich in den Wolken. Da der Grat offensichtlich keine klare Schneide hatte, wartete ich auf bessere Sicht. Immerhin konnte ich nach Brand hinunterschauen.
2.jpg
Als sich nach kurzer Zeit die Wolken lichteten, staunte ich über das Aussehen des „Grats“. Das ich die Schwierigkeitsangabe im Führer vergessen konnte, war sofort klar. Sicher kommt man dort nicht im I. Grad durch.
3.jpg
Sollte ich nicht vielleich doch den Grat Richtung Seekopf verfolgen?
4.jpg
Nachdem ich die Wand einige Zeit studiert hatte, entschloss ich mich einen Versuch zu wagen. In die erste, vielversprechende, kaminartige Rinne stieg ich ein. Schon nach kurzer Zeit unterer IIIer Grad. Viel Schutt, nicht ganz zuverlässiger Fels. Auch wenn es ungemütlich sein würde, das konnte ich noch abklettern, also weiter. Ich erreichte ein bandartiges System von Absätzen im Mittelteil der Wand, bis zu dessen Ende an einem markanten, rotbraunem Ausbruch ich querte. Der Weiterweg zum Gipfelgrat sollte von hier möglich sein. Wieder unterer IIIer Grad, nur mit wesentlich mehr Schutt und schlechterer Felsqualität als unten. Am Gipfelgrat war ich positiv überrascht, war er doch einfach, was ich nicht unbedingt erwartet hatte. Beim Blick vom Gipfel in die Westflanke, war ich erfreut. Den ganzen Mist würde ich nicht wieder abklettern müssen.
5.jpg
Ohne einmal mit den Händen den Fels zu berühren kommt man hier, wenn man sich im steilen Schutt sicher bewegen kann, auf den Gletscher hinunter. Man sollte nur nicht aus Versehen einen der vielen kleineren Abbrüche mitsamt des Schutts hinabrutschen. Für den weiteren Abstieg hätte es sich natürlich angeboten direkt über den unbedeutenen Felskopf zur Schesaplana aufzusteigen. Da ich aber für heute genug von Bruch und Schutt hatte, entschied ich mich dazu den Umweg über den Normalweg von der Mannheimer Hütte zu gehen.
6.jpg
Von dem kleinen See am Brandner Gletscher macht die Schesaplana eine gute Figur.
7.jpg
Trotz der Wolken war der Schnee weich geworden. So wartete noch einmal Spurarbeit bis ich den Schesaplanasattel erreichte, von dem es nur noch ein Katzensprung zum Gipfel des höchsten Rätikonbergs ist. Leider war die Sicht schlecht. Da ich aber bei guter Sicht bereits vor zwei Jahren hier oben gewesen war, ärgerte mich das nur wenig. Dafür hatte ich den Gipfel diesmal fast für mich allein. Nur ein weiterer Bergsteiger, der mir netterweise einige seiner Weintrauben abgab, war hier oben. Der Abstieg zum Auto, war kein Problem mehr. Bis zur Totalphütte lag Schnee, allerdings gab es eine gute Spur.
Fazit: In diesem Fall ist die Route zu Recht „ganz selten begangen“ (AV-Führer). Brüchig, schuttig, unlohnend.
Kommentar