- Wegführung: Thal-Parkplatz (9.00) - Atzsattel (10.05) - Ninegrat (960m, 10.40) - Geißruck (1074m, 11.20) - Almeskogel (1065m, 11.50) - Kieneck (1107m, 12.50-14.00) - Viehgraben - Parkplatz (15.15)
- Länge: 12,8 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 700 hm
- Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
- Fußstatus: geringer Belastungsschmerz nach Abstieg vom Ninegrat
Nach einem verregneten Gipfelerfolg während der Mariazellerwanderung im Mai 2013 und einer Schneeschuhwanderung im gleichen Jahr im Februar lernte ich das Kieneck erstmals im Hochsommer kennen. Am Vortag kam ich erst abends von meiner Bösensteinrunde in den Rottenmanner Tauern zurück, ich wollte aber mit Wolfgang unbedingt noch das trockene Zeitfenster vor der Kaltfront ausnutzen.
Die Wettermodelle gingen etwas auseinander, das deutsche COSMO rechnete erst ab 15-16 Uhr am Alpenostrand erste Gewitter, das amerikanische GFS bereits zwischen 11 und 14 Uhr die ersten Signale. Das europäische Modell vom Morgen hatte schon um 13 Uhr Signale drin. Wolfgang schlug als Alternativziele Schober und Öhler von Norden sowie Unterberg von Norden vor. Im Nachhinein hätten wir am Gipfel vom Unterberg nach dem schweißtreibenden Aufstieg nichts mehr gesehen und wären am Schober frühzeitig ins Gewitter gekommen. In Puchberg fielen innerhalb zwei Stunden 50 l/qm. Wir blieben auch nicht ganz trocken, aber es ist zeitlich gut ausgegangen. Eine kleine Wetteranalyse kommt am Ende des Berichts.
Die Nacht verlief ziemlich schwül mit hohen Taupunkten im Bereich 18-20°C, selbst inneralpin hatte es kaum abgekühlt. Im westlichen Mostviertel bildeten sich Nebel- und Hochnebelschwaden.
Bild 1: Wir starten nördlich von Thal.
Hier im engen vom Atzbach durchflossenen Graben ist es auch um 9 Uhr noch schattig und angenehm kühl.
Bild 2: Hinein geht es in ein ruhiges, idyllisches Tal mit saftigen Wiesen und ersten Herbstzeitlosen.
Im Hintergrund rechts der Kalter Berg (1044m).
Bild 3: Altes Bauernhaus.
Bild 4: Das Jagdhaus am Talschluss, im Hintergrund der Schneeberg.
Bild 5: Links Almesbrunnberg (1079m), rechts Schneeberg.
Bild 6: Waxriegel und Kaiserstein ganz klar und wolkenlos.
Etwa unterhalb 1500m befand sich eine deutlich sichtbare Dunstschicht mit für alpine Verhältnisse extrem hohen Taupunkten von teilweise über 20 Grad. Energie für Gewitter war also genug vorhanden.
Bild 7: Der Forstweg geht gerade aus, wir folgen Steigspuren hinauf zum Atzsattel (911m).
Bild 8: Am Atzsattel mit Drehtür durch den Wildzaun.
Rechts mächtige Felsgebilde mitten im Wald, die man aufgrund der Karte nicht erwarten würde. Bemerkenswert auch die Buche und Fichte mit großem Stammdurchmesser - offenbar ein windgeschützter Ort.
Vom Atzsattel folgten wir nur kurz dem markierten Weg bergauf und verließen ihn kurz darauf nach rechts weglos steil den Hang hinauf wieder.
Bild 9: Unser Ziel war der sogenannte Ninegrat, ein felsiger Grat am Verbindungskamm zum Geißruck (rechts)
Der Grat erreicht an drei Stellen mehr als 960m Höhe, am westlichsten Punkt befindet sich ein Steigbuch. Über die Namensherkunft ist nichts bekannt. Im Abstieg nach Westen wäre eine I+ Stelle abzuklettern, daher gingen wir direkt nach Süden über einen steilen Waldhang zum markierten Steig zurück.
Bild 10: Wolfgang am Aussichtsfelsen.
Bild 11: Gegenüber der Reingupf (1065m), im Hintergrund in Höhe Peilstein erste flache Quellwolken.
Bild 12: Abwechslungsreicher Felsgrat, ähnlich wie am Gaisstein etwas weiter östlich.
Bild 13: Durchgucker zum immer noch wolkenlosen Schneeberg (10.40 Uhr)
Bild 14: Habichtskraut (Hieracium spec.).
Bild 15: Gewöhnliche Fransenhauswurz (Sempervivum globiferum subsp. hirta)
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