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Steinerkogel und Rauchstein, Mürzsteger Alpen (11.7.2021)

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  • Steinerkogel und Rauchstein, Mürzsteger Alpen (11.7.2021)

    In Zeiten wie diesen, wo sich Hitzeperioden und Unwetter abwechseln, muss man aufs Wetter schauen.
    Für Sonntag war vielversprechendes Wetter vorhergesagt. In der Nacht davor hat eine Störung Abkühlung gebracht. Am Sonntag sollte es wieder schön sein, ehe am Abend die nächste Störung durchzieht. Also ein idealer Tag für mich. Hitze halte ich derzeit so gar nicht aus.
    Am Morgen ist es noch bewölkt. umso besser. ich werde lieber nass als gekocht.

    Es gibt da eine Gegend, in der ich noch einiges auf meiner To-Do-Liste habe. Vor langer Zeit schon habe ich beim Abstieg über die Almstraße von der Gippelalm zum Rauchstein hinüber geschaut. Der felsige Gipfel im Talschluss hat mir gefallen. Dann gab es 10 Jahre immer einen anderen Grund, dort nicht hin zu gehen. Vielleicht klappt es heute?

    Ich parke mein Auto am Wanderparkplatz im Preintal am Ende der öffentlichen Straße gegenüber von dieser Kapelle.

    P1010606.JPG

    Die erste Etappe geht einmal hinauf auf die Gscheidlhöhe.
    Sie beginnt mit einer recht eintönigen Forststraße bis dann rechts der Fußweg zum Sattel hinauf abzweigt.
    Den Müll hier lassen ist gut gemeint. Dann sollte aber auch öfter jemand vorbei kommen und den Müllsack wechseln.
    Das könnte doch der Förster machen, der ohnehin hier immer zur Jagdhütte rauf und runter fährt?

    P1010607.JPG

    Je öfter ich dort hinauf gehe, umso kürzer kommt mir der Weg vor.
    Es ist der Wallfahrerweg mit vielen Kreuzen und Taferln am Wegrand.

    So sieht es oben am Scheitelpunkt aus.

    P1010632.JPG

    Die logische Wegfortsetzung gerade hinab zum Forsthaus ist verrammelt. Die Markierung wurde verlegt, um die Wildtiere nicht zu stören und macht jetzt eine Schleife nach links durch den Wald. (Fühlen sich die Tiere dort nicht gestört?)
    Die Sperre lässt sich aber leicht überwinden.

    Das ist schon der Rückblick.

    P1010608.JPG

    Über die Wiese geht es am Rand direkt zum Forsthaus hinunter. (Keine Tiere weit und breit, die ich gestört hätte!)

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    Ich muss noch weiter hinunter bis zu einer Straßengabel, wo der Pilgerweg dann rechts weiter geht.

    Links hinten ist schon der Gipfel zusehen, den ich als Ersten besteigen will, der Steinerkogel

    P1010611.JPG

    Rechts bei zwei Bäumen befinden sich die traurigen Reste des ehemaligen Gscheidlwirtshauses.

    P1010610.JPG

    Bei der Straßengabel befindet sich ein netter Rastplatz.

    P1010612.JPG

    Blick zurück zum Forsthaus und zur Gscheidlhöhe

    P1010613.JPG

    Ich wende mich nach links und gelange bald zu dieser Hütte und der Ruine einer Hütte aus Hubmers Zeiten.

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    Die völlig ebene, zum Teil sogar leicht abfallende Forststraße bringt mich immer am Zaun entlang näher an den Steinerkogel heran.

    P1010615.JPG

    Nach längerem Marsch gelange ich bei der Brücke über den Zöchlingbach zum Beginn des Harnleitenriegels.

    Ich gehe den Riegel einmal gerade an. Es ist steil, weglos, aber es gibt relativ wenig niedriges Astwerk.
    Wo es doch dichter wird, halte ich mich rechts wo der Wald an einen Holzschlag grenzt.

    P1010616.JPG

    Dort ist es wegen des felsdurchsetzten Bodens überraschend gut weiter zu kommen.

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    Dieser prähistorische Grabhügel entpuppt sich beim Näherkommen als talseitige Böschung einer querenden Forststraße.

    P1010618.JPG

    Das ist die Straße. Sie beginnt beim Forsthaus unter der Gscheidlhöhe und quert alle Hänge bis hinüber zum Mösl.

    P1010619.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---








    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Von hier sind es noch 300 Höhenmeter zum Gipfel.
    Das Gelände wird schwieriger. Felsen müssen in der steilen Flanke umgangen werden. Ich muss darauf achten, nicht zu weit in die Flanke abgedrängt zu werden, denn zurück zum Grat geht es über erdige und grasige Steilschrofen. Schließlich erreiche ich das Ende einer Forststraße, die von rechts herauf kommt - und die Wolkenuntergrenze.

    P1010620.JPG

    Mir fehlen noch an die 150 Höhenmeter. Erst geht es wieder ganz gut über einen aufgearbeiteten Windbruch, dann kommt aber wieder Wald mit schönen uralten Bäumen aber mit viel Totholz dazwischen. Immer wieder ausweichend erreiche ich dann doch den Gipfel.

    P1010621.JPG

    Jetzt sollte ich mich hinüber zum Rauchstein wenden. Vom Harnleitenriegel kommend 90° nach links.
    Wo kommt jetzt bloß der Harnleitenriegel herauf? Ich habe unterm Gipfel etliche Male die Richtung gewechselt. Wie gut, dass der Kompass zu Hause in der Lade liegt.

    Nach einigen Fehlversuchen habe ich dann doch die Wiesen der ehemaligen Lanxenalm erreicht. 'Wanderer im Nebel verirrt' wäre keine Schlagzeile, die ich mir gewünscht hätte.

    P1010622.JPG

    Meine Absicht, am teilweise bewaldeten Kamm hinüber zum Rauchstein zu bleiben, ist an den massiver Sturmschäden gescheitert.

    Ich bin kurzerhand über die Wiese nach Süden bis zu der darunter verlaufenden Forststraße abgestiegen. Dort war ich wieder aus der Wolke draußen.

    Von dort habe ich einen schönen Blick hinüber zu der Grassgrabenmauer.

    P1010623.JPG

    Die Forststraße endet genau südlich vom Gipfel des Rauchsteins. Von dort steige ich wieder auf den Kamm hinauf, den ich westlich vom Gipfel erreiche.

    P1010624.JPG

    Die "Wege" zum Gipfel sind sehr verwachsen. Ein paar Kraxelstellen in erdigem Schrofengelände sind auch dabei. Viele gehen da wohl nicht rauf.

    Auf einem freien felsigen Absatz habe ich einen Einblick in die steile Nordwand.

    P1010626.JPG

    Und völlig überraschend sehe ich zurück zum - nun plötzlich wolkenfreien - Steinerkogel.

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    Noch ein paar Kraxelmeter und ich stehe am Gipfel vom Rauchstein.

    P1010627.JPG

    Der Klassiker wäre, jetzt noch den Donnerkogel und den Lahnstein zu überschreiten.
    Wie ich sehe, sind die Gipfel wieder in Wolken. Außerdem finde ich keinen Weg, der von meinem Gipfel in den Sattel vor dem nächsten führt.

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    Ich steige daher wieder am Aufstiegsweg ab. Auf der Nordseite finde ich zwar einen gut ausgetretenen Weg, der in den nächsten Sattel führt, habe aber keine Lust auf Donnerkogel und Lahnstein im Nebel. Ich steige einfach weglos zur Forststraße unter der Nordwand ab.

    P1010629.JPG


    Es ist die hässliche Forststraße, die ich bei meinem Aufstieg über den Harnleitenriegel bereits überquert hatte.

    Der Steinerkogel ist auch wieder in der Wolke. Es bleibt bei meinem Entschluss, über die Forststraße zum Forsthaus abzusteigen, auch wenn es eine längere Angelegenheit wird.
    Dafür habe ich die ganze Zeit eine prächtige Aussicht ins Tal der Stillen Mürz, zum Mitterberg und zu den Bergen auf der Gippelseite. Ich nenne sie deshalb "Panoramastraße".

    Hier schon von weiter weg der Rückblick zum Rauchstein.

    P1010630.JPG

    Ohne Wolke würde man jetzt den Gippel sehen.

    P1010631.JPG

    Kurz vor dem Forsthaus bin ich dann brav über die markierte "Umleitung" auf die Gscheidlhöhe hinauf.
    Wie jedesmal habe ich dann den Abstieg über den Pilgerweg und die Forststraße doppelt so lange empfunden als den Aufstieg am Morgen.
    Und damit ich nicht vergesse, ich habe nicht geschwitzt und bin nicht nass geworden. Wieder einmal perfekt geplant.

    Bei der Heimfahrt hat es im Hollental stark geregnet. Dann war es wieder trocken. Erst in der Nacht kamen dann Gewitter auf mit viel Blitz und Donner.
    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 15.07.2021, 17:25.
    LG Rudolf
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    die wir nicht nutzen. (Seneca)

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    • #3
      Gut erwischt, zumindest temperaturmäßig! Aussicht wird sowieso überbewertet.

      Der Rauchstein fehlt mir dort noch, ich kenne bisher nur Lahnberg/Donnerkogel und Steinerkogel von (mühsamen) Schneeschuhtouren.

      Windbruch bzw. Totholz ist in der Gegend leider sehr präsent (z.B. auch am Kamm des Mitterbergs, wie ich schon erfahren durfte), da ist es wirklich oft besser auf Forststraßen zu gehen, wenn das möglich ist.
      Zuletzt geändert von maxrax; 16.07.2021, 12:50.

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      • #4
        Lässige Ruachlerei!

        Die beiden Erhebungen kenne ich vom Südwesten her, aus dem Tal der Kalten Mürz.
        Aber auch nur bei Schneelage.


        L.G. Manfred

        ​​​​​​​

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        • #5
          Grüß Dich,

          Na das war wieder eine ganz schöne weite Runde mit steileren Aufstiegen durch das Dickicht.
          An solchen Streckenabschnitten verschwinden dann meist meine Kopfbedeckungen.
          Wenigstens die Sonne hat nicht für zusätzliche Erschwernisse gesorgt. Andererseits war die Sicht auch nicht immer bestens.

          Toller informativer Bericht mit schönen Fotos hinterlegt !

          LG
          Erich


          "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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          • #6
            Vermutlich ein mühsamer und langer Ruachler und Hatscher, der würde mich auch bei kühlerem Wetter ins Schwitzen bringen.
            Die ganze Südseite des Preintales fehlt mir noch. Ich kenne es nur von einer Gippel(-mauer)-Überschreitung.

            LG, Toni

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            • #7
              Den Harnleitenriegel habe ich unten ähnlich, oben deutlich anspruchsvoller in Erinnerung (06.05.2016), allerdings konnte ich bei wesentlich besseren Sichtverhältnissen direkter gehen.
              Nach meiner abgebrochenen Überschreitung der Klammermäuer am 06.10.2020 war der Gipfel durch Windbruch total blockiert ... da hast du ja noch Glück gehabt!

              lg
              Norbert
              Meine Touren in Europa
              ... in Italien
              Meine Touren in Südamerika
              Blumen und anderes

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              • #8
                Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                Den Harnleitenriegel habe ich unten ähnlich, oben deutlich anspruchsvoller in Erinnerung (06.05.2016), allerdings konnte ich bei wesentlich besseren Sichtverhältnissen direkter gehen.
                Nach meiner abgebrochenen Überschreitung der Klammermäuer am 06.10.2020 war der Gipfel durch Windbruch total blockiert ... da hast du ja noch Glück gehabt!

                lg
                Norbert
                Du schreibst über den oberen Teil des Harnleitenriegels

                Ein stärker bewachsener Abschnitt verleitet mich zum kurzen Abweichen in die dort steile Ostflanke;
                dürfte ein Fehler gewesen sein, der Wiederaufstieg durch das sandig/erdig/felsige Gelände ist nicht ganz lustig.
                Immerhin gibt's schöne Fern- und Durchblicke, hier zum Gippel.
                Ich bin auch in die Flanke ausgewichen, vielleicht nicht so weit.

                Unterm Gipfel bin ich dann eine Weile in der Flanke im Kreis gegangen, bis ich dann zwei Stämme überklettern konnte und oben war.

                Dafür wusste ich dann nicht mehr, aus welche Richtung der Harnleitenriegel herauf kommt.
                So bin ich erst mal vollig verkehrt zu den Klammermäuern hinüber. Als immer mehr Felsen gekommen sind und keine Wiese habe ich umgedreht. Dabei habe ich im Nebel den Gipfel verpasst und bin in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Dort bin ich dann zur Wiese gekommen.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                • #9
                  Eine schöne Ruachlerei.

                  Die Gegend kenn ich bis jetzt nur von Schitouren, nun hab ich für einen schönen Herbsttag zwei neue Ziele.

                  LG, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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