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Lahnberg (1594m) Überschreitung Nord-Ost, Mürzsteger Alpen / 19.01.2022

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  • Lahnberg (1594m) Überschreitung Nord-Ost, Mürzsteger Alpen / 19.01.2022

    Wieder einmal lockt ein Mittwoch mit prächtigem Wetter zwischen Sturm- und Schneeepochen. Ziele gibt's genug, aber wie werden die Schneeverhältnisse sein? Ich entscheide mich für den "Triebl" als Ausgangspunkt mit Plan A: Gippelüberschreitung.

    Der Parkplatz hinter dem Triebl (763m) gehört mir alleine. In Anbetracht der voraussichtlich durchgehenden Schneedecke schnalle ich die Steighilfen gleich auf die noch unangezogenen Wanderschuhe - das ist einfacher.
    DSC3652_GT (1).jpg

    Die große Gippel-Überschreitung verwerfe ich gleich wieder, es dürfte zu mühsam und langwierig werden, den ganzen Kamm zu spuren.
    Aber vielleicht die vereinfachte Variante über die Gscheidlhöhe
    Die Forststraße im Preintal ist mit Fahrzeugen gespurt, aber die Abzweigung zum Gscheidl ist noch jungfräulich ...
    DSC3655_GT (2).jpg

    Der Neuschneezuwachs ist doch deutlich größer als nach der Schneelagenkarte zu erwarten - ich hoffe auf eine möglichst lange gespurte Straße und disponiere um auf den Lahnberg. Auf dem war ich ohnedies erst achtmal.
    DSC3656_GT (3).jpg

    Auf die Jäger und Förster ist diesmal kein Verlaß, schon unterhalb der Lahnwaldhütte (ca. 1050m) endet die Fahrzeugspur in einem Wendestern.
    Auch gut, obwohl die Straße hier ziemlich eingeweht ist, spure ich weiter; ist ja auch viel sportlicher
    DSC3658_GT (4).jpg

    Oft ist der talseitige Straßenrand abgeweht, dann geht's recht bequem.
    Die Gippelmauer wäre wohl noch anstrengender.
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    Langsam wird der Blick freier: Gamsmauer/Schnalzstein und Göller.
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    Das alte Wirtshaus unterm Gscheidl wird immer weniger.
    DSC3668_GT (7).jpg

    Steinerkogel und Mitterberg. Rechts die Wildalpe.
    DSC3670_GT (8).jpg

    Der Schneeberg kommt ins Bild.
    DSC3672_GT (9).jpg

    Bei etwa 1400m verlasse ich die Forststraße wie üblich, um einigermaßen direkt zum Gipfel anzusteigen.
    Es folgt der schönste Teil des Anstieges, statt dem erwarteten Grünzeug überrascht mich ein beinharter Harschdeckel, der trotz nur etwa 15-20° Steigung mit Bergschuhen alleine wohl unbegehbar wäre. Auch die üblichen Chainsen Schuhketterln stünden hier auf verlorenem Posten, meine Grizzly Snow Grip Mount Track halten gerade eben noch einigermaßen sicher ... lieber wären mir für 2/3 des Gipfelanstiegs fast Zwölfzacker gewesen
    Ich nähere mich - nein, nicht schon dem Gipfel, aber immerhin dem obersten NW-Kamm.
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    Der oberste Kamm ist schön und beschaulich; Rückblick zu Göller und Ötscher.
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    Fast am höchsten Punkt: Gippel und Gippelmauer.
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    Gippelmauer und Schwarzauer Gippel.
    DSC3678_GTh (13).jpg

    Göller und Ötscher.
    DSC3680_GT (14).jpg

    Schneeberg.
    DSC3683_GT (15).jpg

    Lahnberg (1594m).
    Schneealpe mit Amaisbichl und Kl. Mitterbergwand, davor der Donnerkogel.
    DSC3685_GT (16).jpg

    Dürrenstein und Göller.
    DSC3687_GT (17).jpg
    .
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  • #2
    Weiter mit der Aussicht:
    Steinerkogel, darüber die Veitsch.
    DSC3688_GT (18).jpg

    Immer wieder beeindruckend: die Donnerwand.
    DSC3691_GT (19).jpg

    Raxalpe, unterhalb der Heukuppe der Sonnleitstein.
    Links unten der Mitterschwarzriegel.
    DSC3692_GT (20).jpg

    Im weiteren Bildfeld wieder die Rax, anschließend gegen Westen die Schneealpe.
    Davor u.a. der Sonnleitstein und der Donnerkogel.
    Der schöne Wächtenkamm dorthin wäre mir bei den aktuellen Schneeverhältnissen und der Tageslänge zu weit.
    DSC3693_GT (21).jpg

    Ich entscheide mich lieber für den Abstieg nach Osten. Auch diesen Kamm kenne ich schon, wenngleich schneefrei. Er sollte einigermaßen problemlos sein.
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    Problemlos ist er auch, einige Abschnitte mäßig steil, aber mit stark schwankenden Schneeverhältnissen, von pickelhart bis knietief.
    DSC3696_GT (23).jpg

    Blick zu Schneeberg und Hubmerkogel. Bis zum Mitterberg/Kuhriegel könnte ich im Prinzip den Kamm verfolgen und dann ins Preintal absteigen.
    DSC3698_GT (24).jpg

    So schön der Ostkamm auch ist, mühsam ist er auch
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    Noch einmal Heukuppe und Sonnleitstein, dann steige ich schon im Sattelchen vor P. 1410 zur Forststraße im Norden ab. Nur die Straßenböschung ist, wie so oft, heikel, aber auch das schaffe ich ohne Absitzer.
    DSC3701_GT (26).jpg

    Auf der eigentlich gar nicht so langen Straßenquerung im Lahnwald wird mir klar, wo der auf der Gipfelkalotte abgewehte Neuschnee hingekommen ist
    Nur selten sind ein paar Meter hart und abgeweht, meist muß ich im schuh- bis knietiefen Schnee stapfen.
    DSC3703_GT (27).jpg

    Endlich erreiche ich meine Aufstiegsspur, jetzt geht's deutlich leichter und schneller.
    Noch einmal Gamsmauer/Schnalzstein und Göller.
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    Ein letzter Blick zum großen Nachbarn, dem Gippel.
    DSC3705_GT (29).jpg

    Der restliche Forststraßenabstieg ist bei Schnee gar nicht so langweilig wie befürchtet, lange vor der Dämmerung bin ich wieder beim Parkplatz.

    Fazit:
    Wieder eine schöne fast-nicht-Rundtour, ein wenig angepaßt an Schneeverhältnisse und Tageslänge.
    Die Wahl der Sportgeräte ist schwierig - vielleicht wären Schneeschuhe effizienter gewesen, vielleicht sogar Ski, aber mit solchen wäre der Gipfelanstieg und auch der Ostkamm problematisch geworden. Ich fühlte mich mit meinen Snow Grip Mount Track recht wohl, durch die 20mm-Zacken sind sie auch für etwas alpineres Gelände recht gut qualifiziert. Wäre ich allerdings den Kamm über den Schwarzauer Gippel gegangen und hätte dort ähnliche Verhältnisse vorgefunden, wären auch die nicht ausreichend gewesen.

    Die kleine Lahnberg-Runde ist normalerweise unproblematisch, kann schon in wenigen Tagen allerdings tatsächlich lahnig werden. Trittsicherheit, etwas Orientierungsvermögen und solide Ausrüstung sind in jedem Fall angeraten.

    lg
    Norbert
    Zuletzt geändert von csf125; 21.01.2022, 11:51.
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    • #3

      Da hast du ja einen Tag mit schönen Wetter erwischt.

      Ganz habe ich deinen Abstieg zuerst nicht begriffen.
      Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
      Davor u.a. der Sonnleitstein und der Donnerkogel.
      Der schöne Wächtenkamm dorthin wäre mir bei den aktuellen Schneeverhältnissen und der Tageslänge zu weit.
      .....
      Ich entscheide mich lieber für den Abstieg nach Westen. Auch diesen Kamm kenne ich schon, wenngleich schneefrei. Er sollte einigermaßen problemlos sein.
      .....
      So schön der Ostkamm auch ist, mühsam ist er auch
      ...., dann steige ich schon im Sattelchen vor P. 1410 zur Forststraße im Norden ab.
      .....
      Endlich erreiche ich meine Aufstiegsspur, jetzt geht's deutlich leichter und schneller.
      OK, nach Süden ist es dir zu weit.
      Abstieg nach Westen? Da gibt es gar keinen Kamm.
      Bist also doch nicht nach Westen sondern ein Stück den Ostkamm hinunter.
      Und dann die Forststraße nach Westen zurück zur Aufstiegsspur.

      Die Stürme haben dem neu gefallenen Schnee nicht gut getan.
      Verwehungen, Wechten und Lawinen kommen auf uns zu.
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #4
        Schöne Bilder!
        Die Südseite des Preintales habe ich auch schon länger vor, die kenne ich noch nicht.
        Aber ich werde wohl noch warten müssen, weil mir Schneestapfen nicht recht liegt; und es soll ja viel mehr werden.

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
          ... Ganz habe ich deinen Abstieg zuerst nicht begriffen.
          ...
          Abstieg nach Westen? Da gibt es gar keinen Kamm. ...
          Du hast ja so recht - schon korrigiert. Im Threadtitel war's ohnedies richtig.
          Gemeint ist natürlich der oberste Teil des Kammes über Mitterberg und Zwieselmauer zum Hubmerkogel, wie HIER und HIER.
          Der Grat nach Westen, nördlich vom Abfallgraben, schaut nach dem schönen obersten Teil ziemlich steil aus ...

          lg
          Norbert
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          • #6
            Hallo Norbert,

            die Bilder belegen, dass du den einzigen Tag dieser Woche perfekt genützt hast, an dem sich das Panorama so genießen ließ!

            Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
            Trittsicherheit, etwas Orientierungsvermögen und solide Ausrüstung sind in jedem Fall angeraten.
            Auch das macht dein Bericht deutlich: Wer bei so wechselnden und unberechenbaren Schneebedingungen unterwegs ist, sollte Erfahrung darin haben sowie in jedem Fall gut wissen und überlegen, was er tut.

            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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            • #7
              Mit Schneeschuhen wäre es offensichtlich einfacher gewesen.
              Aber bei so Prachtwetter kann man den Körper schon etwas peinigen.
              Lg. helmut55

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              • #8
                Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                Mit Schneeschuhen wäre es offensichtlich einfacher gewesen.
                Aber bei so Prachtwetter kann man den Körper schon etwas peinigen.
                Habe ich mir beim Abstieg auch überlegt, und bin zu keiner Entscheidung gekommen.
                Schneeschuhe wären, wie auch Ski, beim Gipfelanstieg kritisch gewesen, außerdem beim Großteil der Forststraße unnötig.
                Ski hätten den langen Abstieg auf der Straße natürlich verkürzt, aber am Ostkamm hätte zumindest ich sie tragen müssen.
                Fast glaube ich, wie gemacht war's am besten; und soooo eine Pein war's ja auch wieder nicht

                lg
                Norbert
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                • #9
                  Schi haben den Nachteil, dass man auch dort, wo man sie tragen muss, mit Schischuhen unterwegs ist. Das ist selbst mit Tourenschuhen nicht so bequem.
                  Ich habe erst unlängst die Erfahrung gemacht, dass Forststraßen bei mäßiger Schneelage wunderschön hinunter zu gehen sind, vermutlich besser als mit Schneeschuhen.
                  LG Rudolf
                  _________________________________________
                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                  die wir nicht nutzen. (Seneca)

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