Liebe Gipfeltreffen Freunde!
Ich habe mich vor kurzem das interessante Buch "Leichter Fels im wilden Osten" von Thomas Behm besorgt, und als Erstes wollte ich mir den darin beschriebenen Torbogengrat (II-) anschauen: das ist ein weniger bekannter Grat des Schneebergs im Bereich der Weichtalklamm, der auf halber Höhe ein riesiges Felsenfenster aufweißt, das man überklettern kann!
Als selbständige Tour ist mir das allerdings viel zu kurz, denn der Grat selbst ist nur ~160Hm hoch, und so, nach etwa Überlegen entscheide ich mich den Nieder- und Hochlauf anzuhängen: den ersten kenne ich gar nicht, vom zweiten fehlt mir noch den unteren Teil, nämlich, den steilen Anstieg vom Lahngraben bis wo die berühmte Querung zum Kolingraben beginnt (diese bin ich schon einmal von der Lucketen Mauer aus gegangen). Die Verbindung vom Torbogengrat zum Niederlauf sieht auf der Karte gut machbar aus, und meine Idee finde ich sofort sehr attraktiv. Den oberen Hochlauf bin ich dann auch gleich wieder gegangen, der ist einfach phänomenal. Abgestiegen bin ich über den Lärchkogelgrat.
Hier ein Überblick meines Wegs (ein paar Abstecher sind auch drinnen, dazu später mehr).
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Übrigens, Behms Buch gebt irrtümlicherweise SW Exposition für den Torbogengrat an: der Grat zieht eigentlich nach NW (wie auf der Karte zu sehen ist), und nach SW weißt nur Gehgelände auf.
Tolle Beschreibungen/Berichten über den Niederlauf und den Hochlauf sind hier zu lesen:
https://www.gipfeltreffen.at/showthr...27-5-7-6-2011)
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...eberg-4-9-2011
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...ght=niederlauf
Also, am 26.03 um 11:30 starte ich beim Weichtalhaus Parkplatz. Zuerst geht es ~350Hm über die Weichtalklamm hinauf. Die war eigentlich noch meterhoch mit Altschnee gefüllt, der samt tiefen Randklüfte und Löcher den Zustieg durch diese beeindruckende Schlucht geschärft hat.
Man verlässt dann den markierten Steig nach rechts auf ~900m, gleich nach der mit zwei Ketten versicherten Ende der dritten Klamm. Dort geht es etwa im Falllinie über steilen Hochwald empor bis auf ~970m (ein brüchiger und erdiger Felsrücken bleibt rechts), wo man einen großen Felsaufbau trifft. Das ist schon der Torbogengrat. Der im Buch beschriebener Einstieg befindet sich dann einige Schritte rechts, wo der Fels fester ist, kurz vor dichtererem Wald.
So sieht der Wald links vom Einstieg aus.
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Und so sieht der Einstieg aus (leider ist gerade diese Foto schlecht geworden).
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Bevor ich einsteige, mache ich aber ein paar Abstecher. Erstens gehe ich ~30Hm links hinauf: da bricht der Grat steil ab, ich will mir das anschauen. Das ist lohnend, denn der Abbruch bildet eine beeindruckende Felswand, die der Sportkletterer Aufmerksamkeit besonders erregt. Ein Lichtfleck im Schatten der Wand verrät dass weiter hinten ein großes Felsenfenster sein muss: der Torbogen!
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Zweitens folge ich waagrecht rechts in Wald eine alte ausgeprägte Trasse die mir aufgefallen ist. Nach ~100m verliert sie sich in einen Fleck wo ein rostiges Drahtseil am Boden liegt (Reste einer Materialseilbahn?).
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Ich habe weiter gesucht, bin aber auf keine andere Trasse gestossen, nur chaotische schwache Spuren, höchstwahrscheinlich Wildwechsel.
Ich gehe wieder zum Torbogengrat und steige ein. Der erste Aufschwung weißt erdige/grasige Passagen und wenig Grat-Charakter auf, stellenweise aber auch schönen Fels.
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Bald wird es felsiger und der Grat deutlicher, und ein oranger Punkt taucht auf (rechts im Foto), obwohl für die Orientierung braucht es man nicht.
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Der Grat ist allerdings breit und gutmütig, es gibt viele Gehpassagen. Kletterpassagen sind leicht, maximal II- (es gibt ein paar Möglichkeiten für schwierigere Varianten), meistens aber I/I+, und oft fest. Rechts ist sowieso alles Gehgelände, somit können auch Nichtkletterer dieses Ort besuchen. Ich hatte mir eigentlich einen schärferen Grat erwartet, und so haben mir da Spannung und Herausforderung gefehlt, dafür konnte ich die prächtige Landschaft recht genießen.
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Blick nach SSW zum Gaisloch. Die Stille wurde von einem Hubschrauber gebrochen, der stets hin und her ins Gr. Höllental geflogen ist (habe dann gelesen, jemand ist am Gustav Jahn Steig im Schnee stecken geblieben).
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Genau in die Gegenrichtung (NNO), ~300m entfernt, ein anderer Grat mit einer von hier spitzig wirkenden Ende (Punkt 1215m auf OSM). Ich werde später rechts daneben auf den vom Wald verdeckten Felsen stehen. Links unten im Hintergrund, der Turmstein.
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Rückblick.
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Ein beschädigtes Seil hängt hinunter zur Wand. Die Felskante hat den Mantel komplett zerrissen.
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Fortsetzung folgt....
Ich habe mich vor kurzem das interessante Buch "Leichter Fels im wilden Osten" von Thomas Behm besorgt, und als Erstes wollte ich mir den darin beschriebenen Torbogengrat (II-) anschauen: das ist ein weniger bekannter Grat des Schneebergs im Bereich der Weichtalklamm, der auf halber Höhe ein riesiges Felsenfenster aufweißt, das man überklettern kann!
Als selbständige Tour ist mir das allerdings viel zu kurz, denn der Grat selbst ist nur ~160Hm hoch, und so, nach etwa Überlegen entscheide ich mich den Nieder- und Hochlauf anzuhängen: den ersten kenne ich gar nicht, vom zweiten fehlt mir noch den unteren Teil, nämlich, den steilen Anstieg vom Lahngraben bis wo die berühmte Querung zum Kolingraben beginnt (diese bin ich schon einmal von der Lucketen Mauer aus gegangen). Die Verbindung vom Torbogengrat zum Niederlauf sieht auf der Karte gut machbar aus, und meine Idee finde ich sofort sehr attraktiv. Den oberen Hochlauf bin ich dann auch gleich wieder gegangen, der ist einfach phänomenal. Abgestiegen bin ich über den Lärchkogelgrat.
Hier ein Überblick meines Wegs (ein paar Abstecher sind auch drinnen, dazu später mehr).
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Übrigens, Behms Buch gebt irrtümlicherweise SW Exposition für den Torbogengrat an: der Grat zieht eigentlich nach NW (wie auf der Karte zu sehen ist), und nach SW weißt nur Gehgelände auf.
Tolle Beschreibungen/Berichten über den Niederlauf und den Hochlauf sind hier zu lesen:
https://www.gipfeltreffen.at/showthr...27-5-7-6-2011)
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...eberg-4-9-2011
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...ght=niederlauf
Also, am 26.03 um 11:30 starte ich beim Weichtalhaus Parkplatz. Zuerst geht es ~350Hm über die Weichtalklamm hinauf. Die war eigentlich noch meterhoch mit Altschnee gefüllt, der samt tiefen Randklüfte und Löcher den Zustieg durch diese beeindruckende Schlucht geschärft hat.
Man verlässt dann den markierten Steig nach rechts auf ~900m, gleich nach der mit zwei Ketten versicherten Ende der dritten Klamm. Dort geht es etwa im Falllinie über steilen Hochwald empor bis auf ~970m (ein brüchiger und erdiger Felsrücken bleibt rechts), wo man einen großen Felsaufbau trifft. Das ist schon der Torbogengrat. Der im Buch beschriebener Einstieg befindet sich dann einige Schritte rechts, wo der Fels fester ist, kurz vor dichtererem Wald.
So sieht der Wald links vom Einstieg aus.
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Und so sieht der Einstieg aus (leider ist gerade diese Foto schlecht geworden).
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Bevor ich einsteige, mache ich aber ein paar Abstecher. Erstens gehe ich ~30Hm links hinauf: da bricht der Grat steil ab, ich will mir das anschauen. Das ist lohnend, denn der Abbruch bildet eine beeindruckende Felswand, die der Sportkletterer Aufmerksamkeit besonders erregt. Ein Lichtfleck im Schatten der Wand verrät dass weiter hinten ein großes Felsenfenster sein muss: der Torbogen!
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Zweitens folge ich waagrecht rechts in Wald eine alte ausgeprägte Trasse die mir aufgefallen ist. Nach ~100m verliert sie sich in einen Fleck wo ein rostiges Drahtseil am Boden liegt (Reste einer Materialseilbahn?).
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Ich habe weiter gesucht, bin aber auf keine andere Trasse gestossen, nur chaotische schwache Spuren, höchstwahrscheinlich Wildwechsel.
Ich gehe wieder zum Torbogengrat und steige ein. Der erste Aufschwung weißt erdige/grasige Passagen und wenig Grat-Charakter auf, stellenweise aber auch schönen Fels.
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Bald wird es felsiger und der Grat deutlicher, und ein oranger Punkt taucht auf (rechts im Foto), obwohl für die Orientierung braucht es man nicht.
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Der Grat ist allerdings breit und gutmütig, es gibt viele Gehpassagen. Kletterpassagen sind leicht, maximal II- (es gibt ein paar Möglichkeiten für schwierigere Varianten), meistens aber I/I+, und oft fest. Rechts ist sowieso alles Gehgelände, somit können auch Nichtkletterer dieses Ort besuchen. Ich hatte mir eigentlich einen schärferen Grat erwartet, und so haben mir da Spannung und Herausforderung gefehlt, dafür konnte ich die prächtige Landschaft recht genießen.
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Blick nach SSW zum Gaisloch. Die Stille wurde von einem Hubschrauber gebrochen, der stets hin und her ins Gr. Höllental geflogen ist (habe dann gelesen, jemand ist am Gustav Jahn Steig im Schnee stecken geblieben).
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Genau in die Gegenrichtung (NNO), ~300m entfernt, ein anderer Grat mit einer von hier spitzig wirkenden Ende (Punkt 1215m auf OSM). Ich werde später rechts daneben auf den vom Wald verdeckten Felsen stehen. Links unten im Hintergrund, der Turmstein.
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Rückblick.
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Ein beschädigtes Seil hängt hinunter zur Wand. Die Felskante hat den Mantel komplett zerrissen.
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Fortsetzung folgt....
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