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Durch die Weichtalklamm auf das Klosterwappen (2076m),13.4.2022

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  • Durch die Weichtalklamm auf das Klosterwappen (2076m),13.4.2022

    Nach überstandener leichter Erkältung sollte das nun wieder ein erster Härtetest sein.

    Mit mir im Regionalexpress nach Payerbach/Reichenau fährt auch mein MTB mit.
    Vom Bahnhof zum Weichtalhaus sind es rund 12,5 km und die bringe ich recht gemütlich hinter mich. Ab dem Parkplatz begehe ich nun Neuland, denn bisher hat sich noch keine Tour über diese Route für mich ergeben - und generell erst wenige auf der Schneebergseite des Höllentals.

    Schnee erwarte ich mir frühestens ab der Kientalerhütte, und für den Gipfelanstieg hoffe ich auf einen im Winter abgeblasenen und nun schneefreien längeren Abschnitt.
    Die Bedingungen in der Klamm lasse ich auf mich zukommen und ehrlicher Weise weiß ich - trotz vieler gelesener Berichte und gesehener Bilder - nicht einmal, wie lange oder steil die eigentliche Klamm ist.

    Mit Halbschuhen, Stöcken, Grödel und einer abgespeckten Kameraausrüstung geht es nun richtig los.

    Der Boden ist recht feucht und rutschig und oft mit Laub bedeckt.
    An diesem Baumstammmikado kann man zum Glück ganz bequem rechts vorbei gehen:

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    Kennern des Seidelbasts wünsche ich, daß sie jetzt den typischen Duft in der Nase haben:

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    Noch ein Stückchen und dann wird es tatsächlich Klamm-artig:

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    So trocken und schneefrei kann es ruhig bleiben.

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    Hätte ich nicht den Gipfel als Ziel, wäre ich gerne länger in diesem Abschnitt geblieben um mehr Fotos zu machen.

    Erste Schneereste sind dann zu sehen und gleich darauf auch dieser Brocken:

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    Vorbei oder drüber?
    Und wenn drüber, wo bricht man dann nicht ein?!
    Letzeres ist ein Glücksspiel.

    Über eine Leiter verlasse ich dann diesen Bereich...

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    ...und komme in ein Grabengelände, das mich sehr an die Eng bzw. den Lackabodengraben erinnert - sind ja auch nur ein paar Steinwürfe entfernt.

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    Es folgt der nächste wieder engere Teil und natürlich darf auch hier Restschnee nicht fehlen.

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    Dann gibt es auch im Graben ein durchgehendes Schneefeld.

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    Es folgt noch ein klammartige Abschnitt, bei dem es auch noch Eisreste an der Wand gibt.

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    Mit dem überqueren einer Forststraße ist die Klamm endgültig zu Ende und ich bin auf den Weiterweg gespannt.
    Über einen Waldrücken erreiche ich den Bereich um die Kientaler Hütte, die Schneeflecken werden immer mehr und mächtiger.

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    Den Ameisen ist es schon warm genug um aktiv zu sein - den Schnee meiden sie aber konsequent:

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    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 20.04.2022, 20:14.

  • #2
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    Bei der folgenden Wegteilung gibt es schon eine durchgehende, an der Oberfläche aufgeweichte Schneedecke. Den Plan über den vielleicht aperen Schauerstein aufzusteigen verwerfe ich zu Gunsten der nun nähesten und wahrscheinlich kürzesten Route über den Schnee.
    Zum Glück helfen mir im lockeren Wald nun ein paar Trittspuren - und die Grödel - um die Route zu halten.
    Etwas Aussicht gibt es auch - nach links unten der Graben mit der Weichtalklamm, darüber natürlich die Rax:

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    Bald darauf geht es Richtung Latschenzone, der Schnee ist mittlerweile richtig nass und bietet den Schuhen reichlich Gelegenheit sich richtig voll zu saugen.

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    Noch geht es, aber es wird langsam "zach".

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    Mann, das dauert...

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    Umkehren kommt jetzt natürlich nicht in Frage, auch wenn ich schon x-Mal am Gipfel war.

    Den teile ich mir dann mit nur einer weiteren Person.
    Ganz Schneeberg-like ist es hier oben windig und letzter Anraum fällt und tropft von den Anlagen herunter.

    Das Plateau zum Waxriegel ist schon oder erst halb schneefrei:

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    Weiter unten hält sich der Schnee auf einschlägigen Pisten noch bedeutend länger:

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    Blick zum Kaiserstein:

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    ...und nach Westen, auf Schneealpe, Hochschwab und die Ybbstaler Alpen:

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    Dürrenstein und Ötscher, mittig davor der Göller, rechts der unscheinbare Gippel und links vorm Göller müßte es der Lahnberg sein, auf dem ich vor einiger Zeit zum ersten Mal war. (Link)

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    Auf dem Raxplateau ist es eher noch Winter als Frühling:

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    Ich vertilge meinen Proviant und freue mich darauf, über den Schnee nun flott abwärts zu kommen:

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    Flott ja, aber auch sehr nass.

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    Bei der Hütte wechsle ich zum ersten Mal heuer auf eine kurze Hose und muß mich dann wieder in die durchnässten Schuhe quälen.

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    Die Klamm erspare ich mir im Anbstieg und nehme stattdessen den mit ebenfalls noch unbekannten Ferdinand-Mayr-Weg.

    Auf dem gibt es zwischendurch den folgenden Ausblick...

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    ...und sonst nichts interessantes, was mit heute aufgefallen wäre - aber ich bin ja auch im Öffi-Modus und muß noch "meinen" Zug erwischen, den ich dann nach weiteren 12,5 Kilometern auf dem Rad auch bequem erreiche.
    Auf der Fahrt nach Wien wird es dann mit zwei weiteren Rädern und zwei Kinderwägen richtig voll im dafür vorgesehenen Zugsbereich. Wer im Falle der diesbezüglichen Überfüllung den Zug verlassen muß, möchte ich gar nicht herausfinden.

    Rund 1600hm und 10km zu Fuß und 25km mit dem Rad - ersten Test bestanden.
    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 21.04.2022, 21:18.

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    • #3
      Gratuliere zum bestandenen Test und zu deiner Premiere in der Weichtalklamm!

      Ich bin sie öfter hinunter als hinauf gegangen, und das war jedesmal richtig zahch - so schön sie auch ist. Bei der Kienthalerhütte glaubt man, man sei dann eh gleich unten, unterschätzt aber die beträchtliche Länge. Müde ist man da natürlich auch meistens schon und bequem zu gehen ist sie ja nicht, was mir schon so manchen Ausrutscher beschert hat. Im Aufstieg ist sie auf jeden Fall besser, für den Abstieg gibt’s ja den Mayr-Weg.

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      • #4
        Hast eine schöne Tour unternommen, danke für`s Reinstellen der Bilder.

        Bin einmal beim Abstieg durch die Weichtalklamm in die Finsternis gekommen. Hab mich zu lange bei der Kientalerhütte aufgehalten. Keine Taschenlampe , finster war`s so ca 300 Meter vor dem Weichtalhaus wie in dem berühmten Bärena....... Hab die Lichter von der Hütte gesehen nur keinen Weg mehr, so bin ich auf allen "Vieren" das letzte Stück hinunter.

        LG
        der 31.12.
        Zuletzt geändert von slunecka; 20.04.2022, 21:42.

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        • #5
          Glückwunsch zur erfolgreichen Begehung! Meine letzte ist 10 Jahre her.

          "Jedes Mal, wenn man denkt, den Ausstieg der Klamm erreicht zu haben, kommt der nächste Felsspalt"

          Lg, Felix

          http://www.wetteran.de

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          • #6
            Servus! Nachdem ich diese Route und den Schneeberg ganz gut kenne - warum gehst du mit nicht angepasster Ausrüstung - Halbschuhe sind für diese Jahreszeit am Schneeberg nicht wirklich angebracht.

            Kommentar


            • #7
              Wieder mal ein Super Bericht,
              Lg. helmut55

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              • #8
                Gratulation zum bestandenen "ersten Test"
                und vielen Dank für deinen Bericht, dessen Bilder die Landschaft und die Ausblicke - nicht wirklich überraschend - sehr ansprechend vorstellen!

                1500 Höhenmeter an einem Tag hinauf wie hinunter (und dies längere Zeit durch tieferen Schnee) wären für mich viel mehr als bloß ein erster Härtetest...
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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                • #9

                  Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                  Ich bin sie öfter hinunter als hinauf gegangen, und das war jedesmal richtig zahch - so schön sie auch ist. Bei der Kienthalerhütte glaubt man, man sei dann eh gleich unten, unterschätzt aber die beträchtliche Länge. Müde ist man da natürlich auch meistens schon und bequem zu gehen ist sie ja nicht, was mir schon so manchen Ausrutscher beschert hat. Im Aufstieg ist sie auf jeden Fall besser, für den Abstieg gibt’s ja den Mayr-Weg.
                  Hinunter muß ich sie wohl auch mal probieren - und auch bei winterlichen Bedingungen (hinauf). ​​​​​

                  Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                  Bin einmal beim Abstieg durch die Weichtalklamm in die Finsternis gekommen. Hab mich zu lange bei der Kientalerhütte aufgehalten. Keine Taschenlampe ​​ , finster war`s so ca 300 Meter vor dem Weichtalhaus wie in dem berühmten Bärena.......​​ Hab die Lichter von der Hütte gesehen nur keinen Weg mehr, so bin ich auf allen "Vieren" das letzte Stück hinunter. ​​
                  Danke für diese Anekdote! ​​

                  Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                  Glückwunsch zur erfolgreichen Begehung! Meine letzte ist 10 Jahre her.

                  "Jedes Mal, wenn man denkt, den Ausstieg der Klamm erreicht zu haben, kommt der nächste Felsspalt"
                  Ja, das trifft es ganz gut.
                  ...und wie von mir erwähnt, gibt es dort durchaus viel zu fotografieren; aufgrund der Enge und wechselnder Lichtverhältnisse braucht man dafür ein gutes Auge und noch mehr Zeit.

                  Zitat von Sepp Tirltop Beitrag anzeigen
                  Servus! Nachdem ich diese Route und den Schneeberg ganz gut kenne - warum gehst du mit nicht angepasster Ausrüstung - Halbschuhe sind für diese Jahreszeit am Schneeberg nicht wirklich angebracht.
                  Meine Bergstiefel wären früher oder später auch ganz nass gewesen und radfahren ist mit denen kein großes Vergnügen. Gamaschenbedingungen waren es auch keine und nachdem es tagsüber sehr mild war, hat mich das Ganze vielleicht weniger gestört als es im Bericht rüber kam.

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                  • #10
                    Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                    1500 Höhenmeter an einem Tag hinauf wie hinunter (und dies längere Zeit durch tieferen Schnee) wären für mich viel mehr als bloß ein erster Härtetest...
                    Ich muß gestehen, daß ich die Schneeberg-Höllentalseite früher immer aufgrund der großen Höhenunterschiede gemieden hatte.
                    Seitdem ich oft in Begleitung einer gewissen - dem Forum nicht ganz unbekannten - Person unterwegs bin, sind solche Höhenunterschiede kein Problem mehr.
                    ...auch wenn ich dabei immer wieder etwas zum raunzen habe, was diese Person wohl bestätigen kann.
                    Und vielleicht bilde ich es mir nur ein - oder es hat ganz andere Gründe - aber ich glaube, daß auch das verpflichtende tragen von div. Gesichtsmasken mir noch einen positiven Schub gegeben hat.

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                    • #11
                      Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
                      Ich muß gestehen, daß ich die Schneeberg-Höllentalseite früher immer aufgrund der großen Höhenunterschiede gemieden hatte.
                      Dafür gibt's ja den Südlichen Grafensteig. Ich z.B. war schon oft auf der Schneeberg-Höllentalseite, aber noch nie bis ganz hinauf zum Klosterwappen.

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                      • #12
                        Sehr schön ist auch der Stadelwandgraben, Stadelwand, Stadelwandleiten als Aufstieg von Süden (Bericht 2015). Den Abstieg über den Fadensteig brauch ich kein zweites Mal.
                        http://www.wetteran.de

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                        • #13
                          Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                          Sehr schön ist auch der Stadelwandgraben, Stadelwand, Stadelwandleiten als Aufstieg von Süden
                          Oder gleich der Stadelwandgrat

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                          • #14
                            Grüß Dich!

                            Interessante Wanderung und gut dokumentiert!
                            Vielen Dank für das Aufwecken der Erinnerungen zu meinen Weichtalklammbegehungen. Diese waren aber immer ohne Schnee.
                            einmal abwärts:
                            vom Klosterwappen - Aufstieg Stadelwandgraben-,
                            zweimal aufwärts:
                            davon einmal zum Klosterwappen und einmal nur zur Kientaler Hütte.

                            Die Windwürfe werden vom Ausmaß offensichtlich auch immer auch immer größer.

                            LG
                            Erich


                            "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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                            • #15
                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen

                              Oder gleich der Stadelwandgrat
                              Da ist glaube ich eine Forumsuserin vor ein paar Jahren leider tödlich verunglückt

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