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10.04.23 Thenauriegel bei Breitenbrunn und Siegendorfer Heide, Nordburgenland

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  • 10.04.23 Thenauriegel bei Breitenbrunn und Siegendorfer Heide, Nordburgenland

    Ostermontagspaziergang mit Wolfgang und Eli. Anfahrt bis Breitenbrunn über den berüchtigten Kaisersteinbruch. Beim Parkplatz angekommen die "Überraschung". Lebhafter Nordwestwind, welcher anfangs das Fotografieren erschwerte und noch recht kühl war. Erst im Tagesverlauf ließ der Wind allmählich etwas nach und es wurde spürbar milder. Bei der Siegendorfer Heide konnte man im kurzen Leiberl gehen.Der Thenauriegel zählt mit rund 50 Hektar zu den größten Trockenrasen im Burgenland. Berühmt ist er vor allem für die Blüte zahlreicher Zwergschwertlilien (Bild 1-4)




    Bild 5: Horn-Veilchen

    Bild 6: Berg-Steinkraut

    Bild 7: Kirschblüte.

    Bild 8: Adonisröschen

    Bild 9: Kirsche

    Bild 20: Dann wechselten wir nach Siegendorf, mit kurzem Halt bei den Hügelgräbern
    Es handelt sich dabei um zwei bronzezeitliche Grabhügel aus der Zeit um 1200 vor Christus (Caka-Kultur). Zudem fand man unterhalb der Gräber Spuren einer älteren Siedlung und eine Brandbestattung der Zeit um 3900 vor Christus.

    Bild 10: C-Falter auf dem Hügelgrab

    Bild 11: Sehr entspannter Girlitz, kleinste europäische Finkenart.
    Er blieb seelenruhig sitzen, als direkt neben ihm am Parkplatz einparkten, ließ sich nicht stören, als Autos vorbeifuhren und auch nicht, als ich ausstieg.

    Bild 12: Naturgeschutzgebiet Siegendorfer Heide
    In der Senke im Hintergrund zwischen St. Margarethen und Siegendorf befand sich beim heutigen Flurnamen Sulzleiten ein ehemaliger See, der 1853 trockengelegt wurde, um neue Anbauflächen für Zuckerrüben zu schaffen. Heute erinnert nurmehr die dunklere Farbe der Felder an den See.

    Bild 13: Märzenbecher (Gelbe Narzissen)

    Bild 14: Rosmarin-Seidelbast

    Bild 15: Schwarze Küchenschelle (Pulsatilla pratensis), sehr selten

    Bild 16: Frühlingsadonisröschen

    Bild 17: Ein ganzes Meer davon.

    Bild 18: Ostereidechse

    Bild 19: Letzte Zwergschwertlilien.

    Der entschleunigte Tag hat uns allen gut getan.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Ein großer Botaniker wird aus mir nie mehr werden. Zugleich habe ich es in den letzten Jahren zunehmend genossen, vor allem bei leichte(re)n Wanderungen im Frühjahr der Flora bewusster Aufmerksamkeit zu schenken. Dass einige Forumsfreunde das ebenfalls sehr gern tun, hat die Motivation dafür noch verstärkt.

    So wollte ich das Naturschutzgebiet Thenauriegel in den östlichen Ausläufern des Leithagebirges schon seit einiger Zeit endlich kennenlernen. Ich habe mich speziell gefreut, dies heuer am Ostermontag gemeinsam mit Eli und Felix tun zu können.

    Das Naturschutzgebiet ist vom Parkplatz entlang der B50 etwas südwestlich von Breitenbrunn in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Noch vor Beginn der Hauptroute steigen wir rechts vom Ackerlbach ein kleines Stück den Hang hinauf und erhalten dort einen ersten Überblick der Heidenlandschaft am Fuß des bewaldeten Leithagebirges im Hintergrund.
    Nur eine dünne Erdschicht liegt auf den Hängen über den Felsen, so reichen sie an vielen Plätzen bis zur Oberfläche.
    15-Thenauriegel-Sandstein.jpg

    Gleich hier finden wir den Hauptgrund für den Besuch des Naturschutzgebiets um Ostern: die wunderbaren Zwerg-Schwertlilien!
    Für heuer haben sie den Höhepunkt ihrer Blüte bereits hinter sich. Aber die Farbenpracht begeistert nach wie vor - speziell dort, wo unterschiedlich gefärbte Blüten unmittelbar nebeneinander stehen.
    04-Zwergiris-gelbviolett.jpg

    Die gelben Exemplare der Zwergiris harmonieren bestens mit den Trauben-Hyazinthen, die hier ebenfalls in großer Zahl wachsen.
    10-Zwergirisgelb-Traubenhyazinthen.jpg

    Eine Gruppe von violetten Exemplaren. Die fantasievoll geformten Blüten lohnen stets einen gründlichen Detailblick.
    11-Zwergiris-violett.jpg

    Wir steigen nochmals zum Bach ab und nehmen dann den Weg am ehemaligen Steinbruch vorbei zur zentralen Heide. Auf diesem Abschnitt dominiert das satte Gelb der Adonisröschen. Auch für sie gilt: Ihre heurige Blütezeit neigt sich dem Ende zu, aber die Farbenpracht hat noch immer Bestand.
    25-Adonisröschen.jpg

    Blühende Bäume bieten eine schöne Ergänzung der Eindrücke. Und der Hang ist in diesem Abschnitt von durchaus stattlichen Felsformationen geprägt.
    29-Felsen-blühenderBaum.jpg

    Zwei weitere wunderschöne violette Zwergschwertlilien.
    31-Zwergiris-violett.jpg

    Hier auf der oberen Heide ist es jedoch auch kein Problem, mehrere hundert Exemplare zugleich im Blick zu behalten. Einige Interessierte sind unterwegs, verteilen sich aber gut über das weitläufige Gelände.
    41-ÜberblickThenauriegel.jpg

    Nach einer Zeit des genussvollen Schauens und Fotografierens erreichen wir beim Kirschblütenweg das obere Ende des Naturschutzgebiets. Jenseits des Wegs ist die Landschaft vor allem von (derzeit blühenden) Obstbäumen und Weingärten geprägt. Auf andere Weise ebenfalls ein sehr ansprechendes Bild!
    48-Baumblüte-Weingarten.jpg

    Wir folgen noch ein kurzes Stück dem Kirschblüten-Radweg und nützen dann einen der ansprechend gestalteten Rastplätze entlang seiner Route zu einem netten Osterpicknick.
    Am Rückweg folgen wir dem Kirschblütenweg etwas länger - bis zum derzeit von blühenden Obstbäumen umgebenen Jobstkreuz.
    57-Kirschblütenweg-Jobstkreuz.jpg

    Auf einer im oberen Teil leicht variierten Route queren wir die Thenauheide danach nochmals und können unsere Eindrücke der Gesamtlandschaft wie auch der spezifischen Pflanzenwelt dabei noch einmal vertiefen.

    Es ist erst etwa 14.30 Uhr, als wir zum Parkplatz zurückkehren. Um diese Jahreszeit stehen noch etliche Nachmittagsstunden bevor - heute noch dazu bei Sonne und mittlerweile angenehmen Temperaturen. So entscheiden wir spontan, noch zu einem zweiten Naturschutzgebiet im Nordburgenland zu fahren: zur Siegendorfer Heide und Puszta. (Die Anregung dazu verdanken wir nicht zuletzt diesem Forumsbericht von Norbert und Harald aus den Jahren 2014 und 2015, die ebenfalls beide Gebiete besucht haben.)

    Nach dem kurzen Stop bei den bronzezeitlichen Hügelgräbern stehe ich hier bereits nahe dem Zugang zur Siegendorfer Heide. Der Blick Richtung Norden geht wieder zum langen Höhenzug des Leithagebirges. Links sind Teile der an seiner Abdachung gelegenen burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt zu sehen.
    68-BlickLeithagebirgeEisenstadt.jpg

    Zur Begrüßung treffen wir gleich auf diese einzelne Gelbe Narzisse (deren Zweitname passenderweise "Osterglocke" lautet). Sie bietet aus jeder Perspektive ein erstklassiges Fotomotiv.
    69-GelbeNarzisse.jpg

    Am stärksten sind die Hänge auch hier noch durch die Adonisröschen zum Ende ihrer Blütezeit geprägt. In so großer Zahl findet man sie auf kleinem Raum sicher nur selten.
    Der Rosmarin-Seidelbast (das Heideröschen) steht hingegen erst ganz am Beginn der Blüte.
    71-Adonisröschen-RosmarinSeidelbast.jpg

    Da ist das Verhältnis zwischen Gelb und Rot ausgewogener.
    Und abermals fasziniert vor allem die Ergänzung der beiden Farben in unmittelbarer Nachbarschaft.
    74-Adonisröschen-RosmarinSeidelbast.jpg

    Noch ein abschließender Gesamtblick über die Heidenlandschaft samt blühenden Bäumen in Richtung Leithagebirge.
    All die Farb- und Natureindrücke tun der Seele einfach gut.
    87-HeidevollAdonisröschen.jpg


    Persönliches Fazit

    Ich kann mich Felix nur anschließen: Ich habe den Tag sehr genossen und bin dankbar dafür, dass und wie wir ihn gemeinsam verbracht haben!
    Diesmal standen nicht die Länge der Wegstrecke oder die bewältigten Höhenmeter im Vordergrund.
    Der Tag war allerdings sehr wohl reich an Eindrücken. Und das Wunderbare ist, dass ich ihn zugleich ebenfalls im besten Sinn entspannend erlebt habe.

    Zu neuen Unternehmungen mit ähnlicher Zielsetzung müsste ich sicher nicht lang überredet werden.
    Alle drei hoffen wir vor allem auch, dass wir dann (wieder) gemeinsam mit Günter unterwegs sein können.


    Ein paar Informationen

    Instruktive Kurzbeschreibung der Site burgenlandflora.at
    Thenauriegel
    Siegendorfer Puszta und Heide

    Der Thenauriegel ist vom (geräumigen) Parkplatz an der B50 in wenigen Minuten zu erreichen. Auch die öffentliche Anbindung ist recht gut: Der zusätzliche Weg ab der Haltestelle Breitenbrunn erfordert etwa 40 bis 45 Minuten.

    Die Siegendorfer Heide ist etwas abgelegener: In ihrer Nähe führt keine Bahnlinie vorbei. Bei der Zufahrt durch die Gemeinde Siegendorf muss man sich instinktiv etwa Richtung Osten halten; nicht an jeder Gabelung bzw. bei jedem Kreisverkehr finden sich Hinweise. Die Abzweigung des schmalen Strässchens an den Hügelgräbern vorbei direkt zum Naturschutzgebiet ist dann wieder nicht zu übersehen.

    Außer an Tagen mit zu starkem Wind bietet sich natürlich auch an, die Naturschutzgebiete ohne besondere Anstrengung mit dem Fahrrad zu besuchen.
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 12.04.2023, 22:03.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      Vielen Dank für Eure wunderbaren Bilder und für den herrlichen, entspannenden Tag mit Euch beiden! Nachdem ich zunächst etwas gezögert hatte, noch mit nach Siegendorf zu fahren, war ich dann sehr froh darüber! Ich habe zum ersten Mal in Natura schwarze Kuhschellen gesehen. Und die tausenden Adonisröschen waren es auch auf jeden Fall wert!
      LG, Eli

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      • #4
        Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
        Zu neuen Unternehmungen mit ähnlicher Zielsetzung müsste ich sicher nicht lang überredet werden.
        Alle drei hoffen wir vor allem auch, dass wir dann (wieder) gemeinsam mit Günter unterwegs sein können.
        Das hoffe ich natürlich auch ganz stark. Ausgesprochen schade, dass es mir seit einigen Tage vor Ostern wieder wesentlich schlechter ging /geht.

        Die farbenprächtigen Bilder sind aber ein schöner Trost, und ich habe euren Bericht mit Begeisterung gelesen.

        LG, Günter

        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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