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Hengst und Krummbachstein von Rohrbach (21.4.2023)

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  • Hengst und Krummbachstein von Rohrbach (21.4.2023)

    Iaut Wetterbericht ist der Frühling da. Es soll warm werden, viel Sonne geben und kaum Wolken; zumindest im Osten Österreichs.

    Ich will den Tag dazu nutzen um auszuprobieren, wie hoch die Ziele derzeit schon sein dürfen.

    Um mir den morgendlichen Stau auf der Tangente zu sparen breche ich zeitig auf mit dem Ziel Rohrbach im Graben. Meine erste Überraschung erlebe ich schon während der Anfahrt. Am Schneeberg hängt eine Wolke. Am Sattel hinter Grünbach, wo es ins Puchberger Becken hinunter geht, tauche ich in eine Nebelsuppe ein.

    Beim Parkplatz vor dem Eingang zur Klamm hat sich der Nebel wieder verzogen, aber nicht aufgelöst.
    Es ist warm und das warme Gewand bleibt im Rucksack.

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    Hier geht es hinauf zum Klammeingang

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    Die Rohrbacher Klamm in ihrer ganzen Länge - zumindest das,was die Bezeichnung Klamm rechtfertigt.

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    Weiter oben wird sie zu einem steinigen Waldgraben.

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    Beim Erreichen einer Forststraße befindet sich an einem Baum noch dieses Schild.

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    Die Stange mit den unvermeidlichen gelben genormten Wegweisern, welche die Klamm gar nicht aufführen.

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    Mein nächstes Ziel ist die Ternitzer Hütte - immer den breiten Forstweg mit einer kleinen Abkürzung gerade hinauf folgend.

    Ich komme an einer namenlosen Hütte vorbei mit gutem Ausblick zu den Felsen jenseits des Rohrbachgrabens.

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    Bei der Ternitzerhütte ist es Zeit, für einen kleinen Imbiss, denn dort gibt es Tische und Bänke.
    Ich nutze die Pause, um mich wärmer anzuziehen, denn die Sonne ist wieder weg und es weht ein kalter Wind.

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    Die verfallene Bilekalm ist abgerissen worden und wurde durch eine neue "Almhütte" ersetzt, die aber eher das Aussehen einer Jagdhütte hat.

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    Es ist noch nicht spät und so entschließe ich mich spontan, den Hohen Hengst zu besteigen, dass ich wenigstens auf einem Gipfel war, sollte der Krummbachstein nicht gehen.

    Auf der Kaltwasserwiese liegt noch etwas Schnee. Der blau markierte Fußweg durch den Wald ist aber größtenteils schneefrei.

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    Meine erste Berührung mit dem Schnee

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    Am Kaltwassersattel steht das Adolf-Kögler Haus des ÖTK. Unmittelbar dahinter beginnt der Aufstieg auf den Hohen Hengst.

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    Nach steilem praktisch schneefreien felsdurchsetzten Aufstieg und einem schneereichen Waldstück erreiche ich über eine freie schneefreie Fläche den Gipfel.

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    Der prächtige Schneebergblick ist heute dank der hartnäckigen Wolken etwas weniger prächtig.

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    Dort drüben steht das Alpl und der Krummbachstein schaut keck drüber.

    P1030569.jpg

    --- Fortsetzung folgt ---




    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 23.04.2023, 07:44.
    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Beim Abstieg zum Kaltwassersattel nieselt es leicht aus einem Ausläufer der Schneebergwolke.

    Es geht wieder auf schmalem Weg an der Felswand vorbei.

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    Am Steilabstieg zur Hütte

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    Jetz, wo ich wieder herunten bin, wird wenigstens das Elisabethkircherl frei.

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    Um irgendwie zum Krummbachsattel zu kommen, muss ich erst noch zur Station Baumgartner ansteigen.

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    Der Gipfel des Krummbachsteins ist noch weit.
    Ich bin jetzt etwa auf Höhe des Krummbachsattels, aber wie komme ich hinüber?

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    Ein Stück weiter muss ich wohl noch hinauf und dann vom Grafensteig absteigen.
    Aber bald schon komme ich zu einer Abzweigung mit einer Tafel, auf der steht Krummbachstein 1h.
    Ich bin misstrauisch. Die Zeiten glaube ich ohnehin nicht aber der Weg geht erst über eine fast schneefreie Flanke schräg hinab und dann über eine tief verschneite Forststraße wieder hinauf.
    Ich versuche es trotzdem.
    Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Die Forststraße ist lang und eine Katastrophe. 30cm schwerer Schnee und keine Spur, außer von einem Tier.

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    Es geht hoch hinauf bis zu einer Forsthütte der Stadt Wien.

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    Davor ergießt sich stoßweise ein Wasserstrahl aus einem Brunnen.

    P1030576.jpg

    Gleich hinter der Hütte kommt der markierte Weg herunter, den ich ursprünglich gehen wollte. Das wäre wahrscheinlich schlauer gewesen.

    Im Bereich des ehemaligem Baumgartnerhauses steht ein Tier. Es ist sehr weit weg und ich fahre das Tele maximal aus. Jetzt im nachhinein meine ich am Bild eine Gams zu erkennen.

    P1030578.jpg

    Der Abstieg zum Krummbachsattel ist problemlos, da nur wenig oder gar kein Schnee am Weg liegt.
    Ich denke nach dem kräfteraubenden Anstieg über die Forststraße bereits daran, vom Krummbachsattel durch den Graben wieder abzusteigen.
    Da begegne ich einem Wanderer, einem jungen Mann, der gerade herauf kommt. Trotz sprachlicher Divergenzen habe ich erfahren, dass er von Kaiserbrunn herauf gekommen sei und den Krummbachstein überschritten habe. Wie der Weg zu gehen sei? Gut.

    Ich bin am Krummbachsattel. Dort habe ich wegen zu viel Neuschnee schon einmal aufgegeben. Aber heute? Es gibt eine Spur und der Weg sei gut zu gehen.

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    Der Weg ist komplett zugeschneit. Die Spuren von meinem Vorgänger helfen mir nichts. Er ist mit großen Schritten hinunter gelaufen und mit jedem Schritt gerutscht.
    Ich muss also selber spuren. Der Schnee ist weich aber nicht rutschig. Ich kann auch im steilen Gelände tragfähige Tritte setzen.

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    Die letzten hundert Meter waren aber böse. Knietiefe Wehen und unendlich tiefe Löcher zwischen Latschen im obersten Teil.

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    Schon wieder überlege ich, gleich zum Alpleck abzusteigen und auf den Gipfel zu pfeifen.
    Aber es gibt oben jetzt eine gut ausgetretene Spur und ich gehe weiter. Ganz flach, aber trotzdem mühsam komme ich zur Alpenfreundehütte.

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    Kurz danach ein Blick hinüber zum Schneeberg, der sich immer noch zu verstecken versucht.

    P1030583.jpg

    Und endlich am Gipfel des Krummbachsteins. Diesmal habe ich mich nicht unterkriegen lassen.

    P1030584.jpg

    --- Fortsetzung folgt ---

    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 22.04.2023, 11:31.
    LG Rudolf
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    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

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    • #3
      Das Auto steht 1000 Meter tiefer. Wie komme ich runter?
      Ich folge meinem ursprünglichen Plan. Zurück zum Alpl und hinunter zum Alpleck. Von dort kommen Spuren herauf.
      Die freien Hänge weisen genug Schnee auf, dass ich einfach locker hinunter laufen kann, vorbei an diesen Hütten.

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      Durch den anschließenden Wald nutzt die gelbe Markierung einen Ziehweg, der trotz beträchtlicher Schneelage gut zu gehen ist.
      Plötzlich wird der Schnee weniger, es wird steinig und bald schon bin ich aus dem Winter draußen.

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      Ich verfolge den nun rot markierten Kamm weiter bis zu einer gelben Markierung, über die es zurück zur Ternitzerhütte geht.
      Ich bin überrascht. Das ist ein ganz schmales Steiglein, welches den Steilwald fast horizontal quert.
      Das sollte man besser nicht bei Schneelage gehen.

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      Auf einem kleinen Abschnitt gab es aber dann doch noch Schneereste.

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      Das Wegerl mündet in eine breite Forststraße mit geringer Schneeauflage, die sehr weit in den hintersten Nesselgraben führt.
      Von dort geht es dann wieder ebenso lange auf der anderen Seite hinauf zu den Wiesen der Bilekalm.

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      Von dort habe ich noch einen prächtigen Blick zu den Felsen auf der anderen Talseite.

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      Und schon bin ich bei der Bilekalm. Das langgezogene Stallgebäude lässt darauf schließen, dass ein Teil des Neubaus doch als Almhütte verwendet wird.

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      In wenigen Minuten bin ich wieder bei der Ternitzer Hütte und ich eile den Aufstiegsweg hinunter.
      Aber halt. Da gibt es eine Abzweigung und dort wollte ich auch einmal hinunter. Zum Glück ist es schon lange licht.
      Bald nach der Abzweigung sehe ich hinunter zum Himberger Haus.

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      Der Weg zieht aber erst noch weit hinein in den Rohrbachgraben bis zu dieser etwas verwackelten Hütte. (Langsam werde ich müde und meine Kamera wohl auch )

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      Auf der anderen Talseite geht es dann zur Abwechslung wieder leicht bergauf und lange talaus bis zum Himberger Haus. Das Tageslicht verabschiedet sich langsam.

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      Es ist aber noch hell genug, so dass ich den langen Abstieg bis zur asphaltierten Rohrbacherstraße ohne Stirnlampe schaffe.
      Nach etwas mehr als einen Kilometer auf der Straße bin ich beim Auto.

      Epilog:

      Aus der normalen Tour auf den Krummbachstein ist durch die Einbeziehung des Hohen Hengsts und den Umweg über das Himberger Haus beim Abstieg die XL Variante geworden.
      Ich habe nachgerechnet und bin auf 1280 Höhenmeter und 20 km gekommen.
      Der Wetterbericht hat für diese Gegend nicht gepasst. Ein schöner sonniger Frühlingstag war es nicht. Ich habe mich noch selten bei einer Tour so oft an- und ausgezogen. Aprilwetter halt.
      Bis auf eine Höhe von etwa 1300 Meter geht alles problemlos. Darüber gibt es noch erstaunlich viel und tiefen Schnee. Besonders problematisch sind Gräben und Forststraßen, auf denen sich der Schnee hartnäckig hält.
      LG Rudolf
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      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #4
        Na wusch, eine ordentlich lange und wegen des Schnees mühsame Runde, gratuliere!
        Die meisten Teile kenne ich nicht, ich werde mir das jetzt auf der Karte suchen.

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        • #5
          Gratuliere und auch Respekt zu dieser ordentlichen und sicher auch kräftezehrenden Tour

          LG
          der 31.12.

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          • #6
            Vom Alpleck wäre es über den Pürschhof deutlich kürzer gewesen.

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            • #7
              Zitat von Aspang Beitrag anzeigen
              Vom Alpleck wäre es über den Pürschhof deutlich kürzer gewesen.
              Diesen Weg habe ich von früher eh gekannt. Ich wollte aber beim Himberger Haus vorbei kommen, denn dort war ich noch nie gewesen. Es liegt ja auch etwas abseits von Schuss.
              LG Rudolf
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              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
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              • #8
                Respekt für's "durchbeißen" , da ist eine respektable Runde draus geworden.

                (und eine ausgesprochen interessante Kombination verschiedener Wege)

                LG, Günter
                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                • #9
                  Respekt, Rudolf, das war eine wahre XL-Tour,
                  zumal die Abschnitte im schweren Schnee ja noch zusätzlich Kraft gekostet haben!

                  Die Abstiegsroute über das Himberger Haus und den hinteren Rohrbachgraben habe ich übrigens ebenfalls erst bei unserer Gemeinschaftswanderung im vergangenen Oktober kennengelernt.
                  Lg, Wolfgang


                  Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                  der sowohl für den Einzelnen
                  wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                  (David Steindl-Rast)

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