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13.05.23 Eisenstein (1185m) über Hochgraser, Türnitzer Alpen

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  • 13.05.23 Eisenstein (1185m) über Hochgraser, Türnitzer Alpen

    • Wegführung: Türnitz (11.30) - Hochgraser - Eisenstein (1185m, 13.50) - Ortbauer - Schafluckmühle - Türnitz (17.20)
    • Länge: 16 km
    • Höhenmeter (Aufstieg): 800 hm
    • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
    • Viecher: Katze

    Tourenverlauf großteils wie am 3. Dezember 2022, ab Kneschlberghof über den Sulzbach zurück zum Parkplatz. Tour mit Werner. Wieder einmal eine Punktlandung des deutschen Lokalmodells (ICOND2), das genau im Mostviertel das einzige Sonnenfenster gerechnet hat. Durch den späten Aufbruch hatten wir zwar nicht mehr viel Sonne, blieben aber gänzlich trocken, was bei herbstlich anmutenden Werten um 10 bis 12 Grad durchaus angenehm war.

    Bereits im unteren Bereich wuchsen die ersten Orchideen, es sollten noch zahlreiche kommen.

    Bild 1: Blasses Knabenkraut (Orchis pallens)



    Bild 2: Vermutlich Mannsknabenkraut (Orchis mascula)



    Bild 3: Links Eibl mit ehemaliger Skiabfahrt, rechts Großer Kegel.



    Bild 4: Bei der Kehre verkofferten wir uns das erste Mal.

    Wir kürzten die Kehre über die originale Markierung ab, der Weg endete dann aber, also zurück und kurz vor der Kehre links hinauf, dabei übersahen wir beinahe den querenden Weg. Könnte man besser markieren.



    Bild 5: Noch ein Mannsknabenkraut.



    Bild 6: Blick ins Traisental und auf den langen Westkamm zum Türnitzer Höger.



    Bild 7: Kühe und Stiere beim Hochgraser.

    Eine Kuh hatte eine tiefe blutende Schnittverletzung in der Flanke. Leider war der Bauer nicht zu sehen.



    Bild 8: Holunder-Knabenkraut.



    Bild 9: Blick von der Gipfelwiese Richtung Süden - tiefe Wolkendecke.



    Bild 10: Bei der Hütte wehte ein lebhafter Südostwind.



    Wir gönnten uns das gute Bier von Gußwerk, Kaspressknödelsuppe und faschierte Laibchen. Alles sehr gut. Auf Unverträglichkeiten wird geachtet, der Wirt warb außerdem für die öffentliche Anfahrt. Damit rennt er bei mir ohnehin offene Türen ein. Dennoch ist die Anreise ab Wien mit mehrmals Umsteigen und über zwei Stunden Fahrt mühsam. Mit dem Auto brauchten wir ohne Zwischenhalte etwa anderthalb Stunden.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 11: Holunder-Knabenkraut in gelb.



    Bild 12: Wegzoll: "Her mit den Mäusen!"



    Bild 13: Die Streicheleinheiten reichten zur Bestechung.



    Bild 14: Vergissmeinnicht.



    Bild 15: Rote Lichtnelke.



    Bild 16: Gewöhnliche Kugelblume (Globularia punctata)



    Bild 17: Rückblick - alles so saftig grün.



    Bild 18: Wuchtige Kühe.



    Der markierte Weg führt durch den Hof weiter. Der Weg war schon im November unterbrochen (Baustelle), damals mussten wir bereits etwas außen herumgehen. Wir gehen zunächst weiter, plötzlich springt ein Jagdhund auf und läuft bellend auf uns zu. Wir weichen links in die Wiese aus. Der Hund geht uns hinterher. Wir drehen uns nicht um und sagen "Alles gut, alles gut" und gehen die Wiese weiter hinab. Weiter oben steht der Bauer, und statt dass er den Hund zurückruft, schreit er uns hinterher, dass er jetzt die Polizei rufen würde, weil wir sein Feld betreten. Wir entgegnen, dass er gefälligst seinen Hund an die Leine nehmen soll. Und dass wir nicht wissen, wie der Hund reagiert, ob er noch zubeißt. Der Bauer wird noch schnippisch und sagt sowas wie, dass wir dann nicht wandern sollen, wenn wir Angst haben. Mit dem offenen Widerspruch hat er dann nicht gerechnet.

    Was ich alleine gemacht hätte, weiß ich ehrlich gesagt nicht - sehr ungute Situation.

    Bild 19: Rückblick zur "verbotenen" Wiese, die nicht eingezäunt war und auch kein Schild, das Betreten verboten sein würde.



    Durch den Zwischenfall übersahen wir, dass der markierte Weg rechts weiter ging, wir gingen stattdessen links hinab zum Sulzbach.

    Bild 20: Lämmchen.



    Bild 21: Immerhin kamen wir so bei der 1832 erbauten Schafluckmühle vorbei, bis 1955 als Hausmühle in Betrieb.

    Bis heute dient sie zur Stromerzeugung für den Bauern, darin ist auch ein kleines k.und.k. Museum mit ca. 30 Exponanten, teilweise aus dem Besitz der Familie Habsburg-Lothringen.



    Bild 22: Gegenüber steht die 1865 errichtete Hauskapelle.



    Bild 23: Südafrika-Nummernplakette und alte Ski.

    Gauteng kam mir seltsam bekannt vor. Dann wusste ichs wieder. Dort fand der erste Ausbruch mit der OMICRON-Variante im November 2021 statt.



    Um kurz vor halb sechs erreichten wir den Ausgangspunkt. Auf der Rückfahrt über Hainfeld fing es an zu nieseln, ab Gerichtsberg bis Alland teilweise starker Nieselregen bei tiefhängender Wolkendecke. Richtiges Waschküchenwetter. Wir waren nur wenige Kilometer südwestlich und bekamen keinen einzigen Tropfen ab.

    Lg, Felix
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      Hallo Felix,

      wo liegt der Bauernhof mit dem frei laufenden Hund? Wie heißt er?

      Wenn ihr tatsächlich über den Ortbauer abgestiegen seid, wie seid ihr dann zum Sulzbach hinüber gekommen?
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #4
        Das Problem mit freilaufenden Hunden ergibt sich immer wieder, habe schon an die zuständigen Gemeinden geschrieben.
        Einige Gemeinden kümmern sich wirklich darum.
        Vor allem wenn du auf öffentlichen Straßen am Land von Hunden empfangen wirst, die holen dich auch vom Rad. Einem Freund erging es so.
        Lg. helmut55

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        • #5
          Biohof Kneschlberg. Wir sind dann nordostwärts den Fahrweg abgestiegen statt über Feuchten.
          http://www.wetteran.de

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          • #6
            Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
            Biohof Kneschlberg. Wir sind dann nordostwärts den Fahrweg abgestiegen statt über Feuchten.
            Dann seid ihr bis zum Knedelhof hinunter und dann wieder nach Vorrach aufgestiegen.
            LG Rudolf
            _________________________________________
            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            • #7
              Mittwoch, 1. Mai 2024

              Knapp ein Jahr nach der Tour und dem Bericht von Felix hänge ich mich hier mit einigen aktuellen Bildern dran.

              Bei den Überlegungen zu einem Ziel für eine gemeinsame Wanderung am Staatsfeiertag landeten Eli und ich rasch beim Eisenstein. Zusätzlich zum Gehen zu zweit lockte mich auch, diesen so aussichtsreichen Voralpenberg erstmals im Frühjahr zu besteigen. Ich war in den letzten 15 Jahren zwar insgesamt fünfmal oben, aber stets im spät(er)en Herbst oder im Winter. So war ich gespannt darauf, wie sich die Landschaft insgesamt und die Ausblicke im Frühlingskleid präsentieren würden.

              Bald nach dem Start in Türnitz bietet sich dieser Blick über das Gehöft Am Sattel zu den ehemaligen Schipisten am Eibel (links) sowie dem Großen Kegel im Hintergrund.
              01-GehöftAmSattel-Eibel-GroßerKegel.jpg

              Die Route steigt wie in Stufen vom Talboden zum Gipfelkamm an und ist dadurch nicht wirklich anstrengend. Abschnitte auf Sandstraßen oder Karrenwegen wechseln mit schmalen Wegen wie hier über eine Wiese hinauf zum Gehöft Kalksöd.
              02-AnstiegKalksöd.jpg

              Bis zum Gehöft (Ober-)Hochgraser in gut 800m Höhe zeigen die Wiesen bereits die ganze Farbenvielfalt des Frühjahrs.
              04-GehöftOberhochgraser.jpg

              Das aufgelassene Gehöft steht auf einem Südhang hoch über dem Tal an einem wunderbar aussichtsreichen Platz. Zugleich braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie anstrengend das Arbeiten auf dem stark geneigten Hang gewesen sein muss.
              05-ehemGehöftOberhochgraser.jpg

              Am Riesberg vorbei leitet der Weg danach fast durchwegs im Wald zum Kamm des Eisensteins hinauf und trifft knapp davor auf den vom Hohenstein kommenden Voralpen-Weitwanderweg. Auf der letzten ansteigenden Hangquerung in gut 1100m Höhe ist der Rückstand der Vegetation in den mittleren Höhen offensichtlich, denn dieser Abschnitt ist optisch wie geruchlich klar vom Bärlauch geprägt.
              08-Hangquerung-Bärlauch.jpg

              Bald danach erreichen wir den östlichen Beginn der riesigen Gipfelwiese, für die der Eisenstein bekannt und gerühmt ist. Trotz etwas fahlen Sonnenlichts und nur durchschnittlicher Fernsicht ist der Anblick natürlich sehr hübsch - nicht zuletzt auch deshalb, da weite Teile der Wiese aktuell vom Gelb des Löwenzahns geprägt sind.
              09-GipfelwieseEisenstein-GrKegel-Hennesteck.jpg

              Der Ötscher ist trotz einer kleinen Gipfelhaube natürlich unverkennbar. Interessanterweise ist der Dürrenstein links hinter ihm komplett wolkenfrei.
              10-GipfelwieseEisenstein-Ötscher.jpg

              Wie bei einer Südföhn-Wetterlage sehr zu erwarten war, pfeifen heftige Böen um den Gipfel und die Julius-Seitner-Hütte. So ist die südseitige Terrasse trotz relativ hoher Temperaturen fast nicht besetzt. Wir ergattern mit ein wenig Glück zwei Plätze in der Hütte.
              Die Tafeln mit den Namen der Großspender für den Neubau hingen bereits im Vorraum der Hütte, als Felix und ich Ende 2022 dort waren. Mittlerweile sind etliche weitere Tafeln dazugekommen, und nicht wirklich überraschend entdecken wir auch dort bald einen forumsbekannten Namen.
              13-JuliusSeitnerHütte-Spendertafel.jpg

              Dieser bereits 16 Jahre alte Hund gehört zu der Frau, die Dienst an der Schank macht, und möchte sich daher stets in ihrer Sichtweite ausruhen. Leider ist der Gang vor der Schank ziemlich schmal, und so müssen die Gäste ein wenig an ihm vorbeiturnen.
              (Von der mehrfachen Anweisung, aufzustehen und hinauszugehen, hat er stets nur kurz den ersten Teil befolgt und sich dann ein Stück weiter wieder hingelegt. Angesichts des heftigen Windes draußen aber gut verständlich!)
              12-JuliusSeitnerHütte-alterHüttenhund.jpg
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                Das Essen ist vorzüglich, und so können wir uns nach einer längeren Rast in der Hütte gut ausgeruht und gestärkt wieder auf den Weg machen.
                Direkt westlich der Julius-Seitner-Hütte steht das Gipfelkreuz des Eisensteins.
                14-EisensteinGipfelkreuz.jpg

                Rückblick zur Hütte; rechts im hellen Holz der beim letzten Umbau komplett neu gestaltete Eingangsbereich von Osten.
                15-JuliusSeitnerHütte.jpg

                Zunächst führt der Weg ein kurzes Stück fast eben über die Gipfelwiese.
                16-Eisenstein-Gipfelwiese.jpg

                Dann erreichen wir den stärker nach Süden geneigten Hang, der das umfassendste Panorama bietet. Hier der Abschnitt vom markanten Türnitzer Höger links bis zum Göller ganz rechts, dazwischen u.a. Paulmauer, Obersberg, Gippel und Traisenberg. Nur der Schneeberg fehlt: Er würde rechts vom Höger drüberschauen, steckt heute aber komplett in der Südstaubewölkung.
                17-PanoramaTürnitzerHöger-GippelGöller.jpg

                Als Ergänzung ein Bild vom November 2021, weiter westlich auf der Gipfelwiese aufgenommen. So ist der Schneeberg - bereits hinter dem Linsberg und der Paulmauer - bei gutem Wetter von hier aus im Blickfeld.
                085-TürnitzerHöger-Schneeberg.jpg

                Links vom Höger geht der Blick in die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft der Gutensteiner Alpen: links die Reisalpe, rechts hinter ihr blass der Unterberg, dann die Jochart und der Hegerberg. Das Gelb im Vordergrund erfreut die Augen natürlich mindestens ebenso!
                18-Reisalpe-JochartHegerberg-THöger.jpg

                Hier verläuft die Wanderroute auf der Zufahrtsstraße zur Hütte, die einen großen Bogen über die Gipfelwiese zieht. Vor allem bergab hat man daher ständig lohnende Ausblicke vor sich.
                Links wieder der Göller, etwa in der Mitte der ausgedehnte Stock des Tirolerkogels mit dem benachbarten Ahornberg, vor dem Tirolerkogel der Schwarzenberg über dem Türnitzer Gscheid und ganz rechts der Große Kegel.
                19-Göller-Tirolerkogel-GrKegel.jpg

                Nochmals ein Blick Richtung Osten; diesmal sind links auch Muckenkogel und Hinteralm noch zu sehen.
                22-HinteralmReisalpe-THöger.jpg

                Nach und nach senkt sich die Sandstraße in den Taleinschnitt zwischen dem Eisenstein und dem Klaustalberg. Der Blick zum Muckenkogel und zur Hinteralm bleibt aber ebenso lange erhalten wie die Gelbfärbung der Wiese.
                Der Hang im linken Teil des Bildes ist vor allem im Winter beliebt und frequentiert, bietet er doch bei einer Tour vom Knedelhof unendlich viel Platz für individuelle Spuren, mit Tourenschiern ebenso wie mit Schneeschuhen.
                23-MuckenkogelHinteralm-Reisalpe.jpg

                Der weitere Abstieg über den Ortbauern zum Knedelhof bietet dann kaum mehr freie Ausblicke, benötigt dafür aber nicht sehr viel Zeit.


                Fazit

                Erfreulicherweise hat sich zur Gänze bestätigt, dass der Eisenstein auch im Frühjahr ein sehr lohnendes Ziel ist.
                Die Route von Türnitz scheint nicht sehr viel begangen. Der kurze Weg vom Knedelhof ist im unteren Teil nicht allzu attraktiv, der Abschnitt über die große Gipfelwiese gleicht dann natürlich einiges aus. Aber er ist am wenigsten anstrengend und daher deutlich mehr frequentiert.

                Zwei Gründe sind es vor allem, die den Eisenstein attraktiv machen:
                + das umfassende Panorama vom Gipfelbereich, vor allem Richtung Südosten bis Südwesten (bei sehr guter Fernsicht bis zum Großen Priel!)
                + eine Hütte mit guter Verpflegung, die fast das gesamte Jahr über auch an mehreren Wochentagen geöffnet ist.

                Ich habe den Tag in den Türnitzer Alpen sehr genießen können.
                Liebe Eli, vielen Dank für die gemeinsame Wanderung!
                Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 08.05.2024, 14:12.
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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                • #9
                  Lieber Wolfgang, mein Dank gilt natürlich auch Dir! Ich bin ja in letzter Zeit meist auf Routen mit wenigen Höhenmetern unterwegs, so war diese Wanderung ein kleiner Test, wie es mit deutlich mehr davon geht. Ergebnis: Test bestanden. Abgesehen davon hab natürlich auch ich diesen Tag sehr genossen!
                  LG, Eli

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