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Gahns-Runde ab Prigglitz, Rax-Schneeberg-Gruppe / 07.10.2023

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  • Gahns-Runde ab Prigglitz, Rax-Schneeberg-Gruppe / 07.10.2023

    Wie so oft in diesem Herbst war auch für Samstag, den 7. Oktober wieder ungewöhnlich mildes Wetter mit fast spätsommerlichen Höchsttemperaturen angekündigt. Zudem sollte es bis zum Eintreffen von Wolkenbänken - voraussichtlich am späteren Nachmittag - weitgehend sonnig sein.

    Nach vier sehr guten, aber intensiven Fortbildungstagen hatte ich zum Ausgleich einen deutlichen Wunsch nach Bewegung, wollte aber zugleich nicht zu zeitig in der Früh starten. In solchen und ähnlichen Situationen fällt mir immer wieder das Gahnsplateau ein: Es ist von Wien aus relativ schnell zu erreichen und bietet - nicht zuletzt aufgrund seiner Weitläufigkeit - stets gute Gelegenheiten zum Durchlüften des Geistes.

    So mache ich mich auf die Fahrt nach Prigglitz. Hier möchte ich meine Wanderung beginnen, diesmal ohne Entscheidung für eine genaue Route im Voraus. Ein Fixpunkt würde aber auf jeden Fall eine Rast bei den aussichtsreichen Felsen der Roten Wand sein. Daher freue ich mich speziell, dass ich die Rote Wand quasi zur Begrüßung schon von meinem Ausgangsort aus gut sehen kann.
    002-Prigglitz-RoteWand.jpg

    Aufgrund der hohen Temperaturen setzt die Herbstfärbung heuer recht verzögert ein. Inzwischen lässt sich der Oktober aber doch nicht mehr wirklich verleugnen - nicht zum Nachteil der Landschaft um den Moargraben.
    005-Moargraben.jpg

    Nach etwa 40 Minuten Anstieg - nur im Mittelteil etwas steiler - stehe ich bereits knapp unter der Pottschacher Hütte der Naturfreunde. Das Lachen einiger Stimmen auf der Terrasse ist bis hier herunten gut zu hören.
    008-PottschacherHütte.jpg

    Noch ist es mir zu früh am Tag für eine längere Rast, daher steige ich bis zur Roten Wand weiter auf. Ich kenne diesen Abschnitt gut, bin ihn - meiner Erinnerung nach - aber bisher noch nie im frühen Herbst gegangen. Im Wald ist es angenehm mild; beim Erreichen des sonnigen Plateaurands über der Roten Wand kommt mir allerdings ein Schwall heißer Luft entgegen, der mehr zum Hochsommer passen würde. Da ist es richtig wohltuend, dass einige kräftige Windböen für Erfrischung sorgen.
    Der Blick über die charakteristisch rot gefärbten Felsen nach Wimpassing und Ternitz im Schwarzatal sowie zur Buckligen Welt im Hintergrund ist wie immer sehr ansprechend.
    015-RoteWand-BlickTernitz.jpg

    Detailansicht der östlichen Felsen
    019-RoteWand.jpg

    Auch der Tiefblick vom Plateaurand nach Prigglitz, meinem heutigen Ausgangsort, ist ausgesprochen hübsch. Mittlerweile stehe ich um gut 500 Meter über der kleinen Ortschaft.
    021-TiefblickPrigglitz.jpg

    Natürlich sind auch der Sonnwendstein, der Hirschenkogel und das Stuhleck von hier aus bestens im Blickfeld.
    023-SonnwendsteinStuhleck.jpg

    Die westlichen Felsen, an deren Abbruch der Weg unmittelbar heranführt, kann ich heute nur in Seitenansichten festhalten. Ich beginne aber mit der Idee zu liebäugeln, zur Ergänzung einmal an einem Nachmittag von den Forststraßenkehren unter ihr zur Roten Wand hinauf zu fotografieren, mit der Sonne im Rücken.
    024-RoteWand.jpg

    030-RoteWand.jpg

    Die Rote Wand ist ein Ort, den ich stets aufs Neue wieder gern besuche.
    Ich suche mir einen weitgehend windgeschützten Platz nahe dem Felsabbruch und raste länger. Die hohen Temperaturen bieten den zusätzlichen Vorteil, dass ich diesmal - im Gegensatz zu früheren Besuchen in den Wintermonaten - auch in Ruhe im "Gipfelbuch" blättern kann. Die Kassette ist an einem Baumstamm nahe dem Plateaurand angebracht und enthält aktuell bereits das achte Gipfelbuch. Der Ort wird doch regelmäßig aufgesucht - und dies grundsätzlich während des gesamten Jahres, wie die Eintragungen belegen.
    031-RoteWand-Gipfelbuch.jpg

    Gut ausgeruht mache ich mich wieder auf den Weg. Da Motivation und Wetter halten, entscheide ich mich dafür, auf dem Plateau bis zum höchsten Punkt, dem 1352m hohen Schwarzenberg, zu gehen. Ein Sandsträsschen führt mich zunächst westlich am Hartriegel vorbei Richtung Norden.
    Ein Charakteristikum des Gahnsplateaus sind seine zahlreichen Wiesen: Es gibt nicht nur die bekannte, riesengroße Bodenwiese, sondern eine Reihe von größeren und kleineren Lichtungen. Das Strässchen quert hier eine von ihnen. Laut AMAp heißt sie Untere Brandstatt, laut OpenStreetMap hingegen Bäckerwiese.
    033-Bäckerwiese.jpg

    Egal, welcher Name gängiger sein mag: Im beginnenden Herbst ist es hier, in ziemlich genau 1200m Seehöhe, ausgesprochen schön.
    037-Bäckerwiese.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 16.10.2023, 17:34.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Noch vor dem Erreichen der Kaiserwiese (wo die traditionsreiche Forsthütte der Stadt Wien vor ein paar Jahren abgebrochen wurde) biege ich links auf eine weitere Sandstraße ein, die in mäßiger Steigung zur nächsten Wiese hinauf führt. Die Obere Brandstatt in fast 1300m Höhe hat bereits etwas den Charakter einer Almwiese und dürfte in den Sommermonaten tatsächlich als Weide genutzt werden.
    039-ObereBrandstattwiese.jpg

    Auch auf dem Boden lässt sich der fortschreitende Herbst nicht mehr ganz verbergen: Die mit Abstand in größter Zahl blühenden Blumen sind die Herbstzeitlosen.
    041-Herbstzeitlose.jpg

    Der weglose Anstieg von der Oberen Brandstatt zum Schwarzenberg bereitet zumindest um diese Jahreszeit keine (vegetationsbedingten) Schwierigkeiten. Bereits bald stehe ich auf dem höchsten Punkt des gesamten Gahnsplateaus. Der Gipfel ist rundherum bewaldet; die Infrastruktur beschränkt sich auf den Vermessungsstein und dieses improvisierte kleine Holzkreuz im benachbarten Steinhaufen.
    043-SchwarzenbergGipfelkreuz.jpg

    Eine vollkommen "aussichtslose" Angelegenheit ist der geräumige Gipfelbereich des Schwarzenbergs aber doch nicht: Etwas westlich vom höchsten Punkt kommt die Sonne zwischen den Bäumen durch. Ich sehe mir den Platz genauer an und stoße auf eine Schneise, die Richtung Westen begrenzte Durchblicke erlaubt: zuerst zum Krummbachstein,...
    044-DurchblickKrummbachstein.jpg

    ...ein paar Schritte weiter sogar zum Klosterwappen hinter dem Bockgrubenriegel. Nur gut acht Kilometer ist der höchste Punkt des Schneebergs von hier entfernt.
    047-DurchblickKlosterwappen.jpg

    Danach folge ich dem breiten Höhenrücken mit nur wenig Höhenverlust ein Stück Richtung Südwesten bis zu einem großen Hochstand. Direkt an ihm vorbei führt ein Ziehweg recht bequem wieder zur Oberen Brandstatt hinunter.
    049-ObereBrandstattwiese.jpg

    Von der anderen Seite der Wiese führt ein unmarkierter Jagdsteig zur Schwarzenberg-Aussicht hinüber. Ich kannte ihn (ebenso wie den Ziehweg) bereits von einer früheren Wanderung über den Gahns. Der Beginn des Jagdsteigs ist nicht zu übersehen; allerdings ist inzwischen ein Stacheldraht dazugekommen, der den direkten Zugang versperrt.
    051-BeginnJagdsteig.jpg

    Erfreulicherweise ist der Zaun in seiner Gesamtheit keineswegs unüberwindbar...
    Hier bin ich bereits auf dem Jagdsteig unterwegs. Er führt über die geräumige flache Kuppe, die laut AMap "Tobel" heißt, Richtung Süden. Zweimal quert er dabei Schneisen, die aus Jagdgründen gezogen wurden; die dazugehörigen Hochstände sind jeweils in der Nähe. Heute rührt sich hier in einiger Umgebung nichts, und so erlebe ich das Gelände als durchaus stimmungsvoll.
    054-Tobel-Hochsitz.jpg

    Knapp westlich der Schwarzenberg-Aussicht erreicht der Pfad dann den markierten Weg. Natürlich schaue ich noch kurz zum Aussichtsplatz. Der Blick öffnet sich hier vor allem zum Hochwechsel, der von etlichen seiner Trabanten umgeben ist. Davor die drei Otter-Gipfel, rechts wieder der Sonnwendstein.
    055-Schwarzenbergaussicht-BlickWechsel.jpg

    Dann folge ich dem angenehm begehbaren Weg moderat bergab Richtung Westen bis zum Platz nahe der Waldburgangerhütte, wo früher die Schöberlwarte stand. Heute stehen eine Rastbank und ein Kruzifix hier. Ich empfinde den Ort als durchaus stimmungsvoll, und bei etwas niedrigeren Temperaturen würde die Bank sehr zu einer Rast in der Sonne einladen. 059-ehemSchöberlwarte-BankKruzifix.jpg

    Die hölzerne Schöberlwarte war so baufällig, dass sie im Jahr 2015 abgetragen werden musste. So erinnern mittlerweile nur mehr die Steinfundamente daran, dass sie - auf Initiative der Betreiber der Waldburgangerhütte - mehr als 30 Jahre (seit 1981) hier stand.
    063-ehemSchöberlwarte-Betonfundamente.jpg

    Wenige Minuten danach öffnet sich bereits der Paradeblick über die Waldburgangerhütte zum Tratenkogel und der Heukuppe.
    Es ist ein Tag nicht nur mit ungewöhnlich hohen Temperaturen für Anfang Oktober, sondern auch mit extrem niedriger Luftfeuchtigkeit, wird Felix mir etwas später schreiben. Der Föhn am Alpenostrand hält das Herannahen der angekündigten Wolkenbänke noch etwas auf. Wie zur Bestätigung all dessen sind am Himmel hübsche kleine "Föhnfische" zu sehen.
    064-Waldburgangerhütte-Heukuppe.jpg

    Nach einigen Stunden des Wanderns befinde ich mich heute erstmals an einem wirklich gut besuchten Ort. Nicht wirklich überraschend: Die privat bewirtschaftete Waldburgangerhütte ist nur an Wochenenden und Feiertagen im Mai, Juni, September und Oktober geöffnet. Da gilt es gute Gelegenheiten für einen Besuch zu nützen, und das tun heute viele.
    066-Waldburgangerhütte.jpg

    Ich finde ein freien Platz auf einer der Bänke vor der Hütte und bestelle mir natürlich die Süßspeise, für die die Waldburgangerhütte seit etlichen Jahren bekannt ist: ein Schöberl.
    068-Schöberl.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 16.10.2023, 17:41.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      Es ist ausgesprochen fein, vor der Hütte in der Sonne zu sitzen, und ich habe erfreulicherweise genügend Zeit, um die Rast bewusst zu genießen. Die gelegentlichen Windböen machen die sehr warme Nachmittagssonne eher sogar angenehmer.

      Vor dem Rückweg mache ich noch einen kurzen Blick zur Bodenwiese, die mit ihrem äußersten südlichen Punkt bis ganz an die Waldburgangerhütte heranreicht. Der Blick über den Holzzaun zur Hütte zeigt, dass die Wolken langsam etwas mehr werden, die Föhnwetterlage aber nach wie vor nicht verleugnen können.
      070-Waldburgangerhütte-Föhnwolken.jpg

      Die tatsächlichen Ausmaße der Bodenwiese sind von hier aus noch gar nicht wirklich zu ahnen. (Die Wiese erstreckt sich in fast drei Kilometern Länge in einer flachen Mulde von Nord nach Süd nahezu über das gesamte Gahnsplateau.) Im Hintergrund ein Stück vom Kamm des Hohen Hengstes.
      072-Bodenwiese-HoherHengst.jpg

      Zurück vor der Hütte, bei dem Holzwegweiser mit den Namen der nächstgelegenen Siedlungen. Da es bereits auf 15.30 Uhr zugeht, ist es vor der Hütte mittlerweile recht ruhig geworden. Im Oktober gilt es zu bedenken, dass die Tage nicht mehr so lang sind.
      077-Holzwegweiser-Waldburgangerhütte.jpg

      Da ich nach Prigglitz zurück muss, nehme ich heute nicht den mir am besten vertrauten Abstieg nach Payerbach, sondern wende mich mehr Richtung Osten.
      Der erste, etwas steilere Abschnitt der Route führt mich zur Ilse-Rast, einem Aussichtsplatz oberhalb steiler Felswände (ähnlich der bekannteren Jubiläumsaussicht).
      Jenseits des Schwarzatales sind im Hintergrund alte Bekannte zu sehen: Kreuzberg, Sonnwendstein, Stuhleck und Pinkenkogel.
      080-Ilserast-DurchblickSonnwendstein.jpg

      Blick über Obertal nach Gloggnitz (mit der deutlich erkennbaren Baustelle des Semmering-Basistunnels).
      083-BlickObertalGloggnitz.jpg

      Südwestlich geht der Blick ins Tal zur ersten Kehre der alten Semmeringbahn um Payerbach herum. Viele empfinden diesen Anblick zumindest heute als eine gelungene Ergänzung von Landschaft und Technik. Das Gehöft Hochberger davor am Hang wurde lange Zeit als Gasthof betrieben, und man konnte den Anstieg von Payerbach zur Waldburgangerhütte durch die Auffahrt dorthin um gut eine halbe Stunde verkürzen.
      084-BlickHochbergerPayerbach.jpg

      Auch der Blick über Reichenau zum Preiner Gscheid und zur Heukuppe ist natürlich reizvoll.
      085-BlickReichenauHeukuppe.jpg

      Ein Stück geht es nach der Ilse-Rast noch deutlicher bergab, dann erreiche ich wieder Sandstraßen, auf denen noch ein flacher, aber längerer Gegenanstieg zur Gahnshauswiese auf mich wartet. Trotz etlicher Gahnswanderungen zu fast allen Jahreszeiten und auf unterschiedlichen Routen war ich ausgerechnet auf dieser Wiese bisher noch nie, und so genieße ich die Gelegenheit, das heute endlich zu ändern. Die ausgedehnte Wiese ist dem Plateau südlich in gut der halben Höhe vorgelagert und bietet entsprechend umfassende Ausblicke, natürlich auch wieder zum Sonnwendstein und Stuhleck.
      088-Gahnshauswiese-SonnwendsteinStuhleck.jpg

      Ein riesiger Laubbaum mitten auf der Wiese. Die Hubertushütte im Hintergrund (eine alte Jagdhütte) wirkt im Vergleich zu ihm geradezu winzig.
      093-GahnshauswieseHubertushütte.jpg

      Jetzt erst treffen die angekündigten Wolkenbänke ein. Aber da dazwischen auch die Sonne noch durchkommt, erfolgt der Wolkenaufzug ausgesprochen ästhetisch.
      098-Gahnshauswiese-Schichtwolken.jpg

      Einmal mehr: Sonnwendstein und Hirschenkogel, Stuhleck und Pinkenkogel. Auch die Wallfahrtskirche Maria Schutz sowie etliche der (alten wie neuen) großen Bauten um den Semmeringpass sind gut zu erkennen.
      Ebenfalls unübersehbar auf den beiden letzten Bildern: die große Zahl an Herbstzeitlosen auf der Gahnshauswiese!
      101-Gahnshauswiese-SonnwendsteinStuhleck.jpg

      Auch der Blick zur Raxalpe im Westen ist stimmungsvoll - trotz oder eher sogar wegen des Gegenlichts!
      103-Gahnshauswiese-Raxalpe.jpg

      Während ich mich nun bereits im Wolkenschatten befinde, wird die Raxalpe im Hintergrund noch von der Sonne angestrahlt.
      106-Gahnshauswiese-Raxalpe.jpg

      Da habe ich angesichts der wechselnden Wolken- und Lichtstimmungen einen guten Zeitpunkt erwischt, um die komplette Gahnshauswiese erstmals zu überqueren.
      Knapp östlich von ihr erreiche ich bald den markierten Weg, der von der Tobelwiese zunächst steiler und danach wieder flacher nach Prigglitz hinunterführt.
      Zum Abschluss schaue ich noch kurz zur Kirche St. Nikolaus im Zentrum der kleinen Gemeinde Prigglitz. Das Bauwerk ist zu großen Teilen mittelalterlich (vor allem gotisch, das Langhaus im Kern noch älter).
      107-Prigglitz-KircheStNikolaus.jpg

      Blick in den Chor der Kirche
      110-Prigglitz-KircheChor.jpg

      Danach sind es nur mehr wenige Schritte zum Ausgangsort. Zum Abschluss meiner Wanderung bin ich höchst zufrieden darüber, dass ich einmal mehr siebeneinhalb lohnende und wohltuende Stunden auf dem Gahns unterwegs sein konnte.
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 16.10.2023, 17:47.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Informationen zur Wanderung

        15,5km Strecke,
        etwa 870 Höhenmeter.

        Meine Route folgt mehrheitlich markierten Wegen, die ausreichend gekennzeichnet und ohne Probleme begehbar sind. Alle steileren Abschnitte sind relativ kurz.
        Auch die Sandstraßen auf dem Plateau sind generell gut begehbar.

        Beim Jagdsteig über den Tobel muss man bei der Oberen Brandstatt(wiese) zunächst den Zaun überwinden. Von Süden her ist der Zugang frei, dafür schwieriger zu finden, wenn man den Pfad noch nicht kennt (unauffällige Abzweigung etwa zwei Minuten westlich der Schwarzenberg-Aussicht).
        Der Schwarzenberg ist im Herbst ab der Oberen Brandstatt ohne spezielle Hindernisse weglos zu erreichen. Im späten Frühling und Sommer könnte das Gestrüpp allerdings unangenehmer sein. Auch oben auf dem breiten Gipfelrücken bin ich gut vorangekommen.

        Die Waldburgangerhütte bietet eine willkommene Gelegenheit zum Rasten und zur Einkehr nach knapp zwei Drittel der Strecke - aufgrund der begrenzten Öffnungszeiten der Hütte allerdings nur an Wochenenden und Feiertagen im Mai, Juni, September und Oktober.
        Die Pottschacherhütte ist von (etwa) Anfang April bis Silvester geöffnet, jeweils von Donnerstag bis Montag. Auf meiner Route käme sie zu früh; ganz anders kann dies für jene sein, die in Gegenrichtung unterwegs sind.

        Prigglitz ist einer von mehreren guten Ausgangsorten für Touren über den Gahns. Die Zufahrt aus dem Raum Wien braucht nicht allzu lang. Kostenlose Parkplätze stehen in dem Seitengässchen neben dem Kindergarten und der Volksschule zur Verfügung (Der Platz reicht für ca. 15 Fahrzeuge und dürfte üblicherweise ausreichen, da der Ort nicht überlaufen ist). Öffentlich ist Prigglitz mit Bussen ab dem Bahnhof Gloggnitz erreichbar: an Wochentagen etwa im Zweistundenrhythmus, Samstag und Sonntag dreimal am Tag (hinauf knapp nach neun Uhr, letzte Rückfahrt leider bereits um 16.49h).
        Das Gahnsplateau ist auch von Gasteil etwas weiter östlich, von Gadenweith oder Rohrbachgraben sowie natürlich (v.a. auch öffentlich) von Payerbach zu erreichen.

        Wer auch unmarkierte Strässchen und Pfade geht bzw. weglos die eine oder andere Kuppe auf dem Plateau besteigen will, findet eine riesige Zahl an Routenvarianten. Manche Auf- oder Abstiege sind steil, der eine oder andere Weg ist verwachsen, aber kaum einer wirklich heikel zu begehen. Allerdings summieren sich wegen der Weitläufigkeit des Plateaus die Kilometer. Obwohl ich diesmal weder im Norden noch ganz im Westen des Gahns unterwegs war und die Bodenwiese nur an ihrem südlichsten Ausläufer berührte, wurden es doch über 15 Kilometer. Daher ist es wichtig, für einen genussvollen Tag auf dem Gahns ausreichend Zeit einzuplanen!


        Persönliches Resumee

        All meine Erwartungen an den Tag haben sich erfüllt, teilweise wurden sie sogar übertroffen.
        Trotz sehr guten herbstlichen Wanderwetters an einem Samstag war ausschließlich bei der Waldburgangerhütte (bzw. später als ich dort war wohl auch bei der Pottschacher Hütte) einiges los. Bei der Roten Wand rasteten vier Wanderer und (kurz) zwei Mountainbiker, einigen bin ich unterwegs begegnet. Auf der gesamten Strecke zwischen der Roten Wand und der Schwarzenberg-Aussicht habe ich aber z.B. gar niemanden getroffen.

        Die attraktiven Aussichtsplätze liegen natürlich fast ausschließlich an den Rändern des Gahns. Aber auch das Plateau selbst ist nach meinem Empfinden keineswegs eintönig. Vor allem die Vielzahl der Wiesen unterschiedlichster Größe bringt einiges an Abwechslung. Die Großräumigkeit des Bergstocks bringt zugleich mit sich, dass es weithin so ruhig ist. Da der Gahns nichts Spektakuläres bietet, wird sich die Zahl der Besucher*innen wohl stets in überschaubaren Größen halten. Aber die seine Vorzüge einmal erleben konnten, kommen dafür gern immer wieder. (Genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen der Eintragungen ins Buch auf der Roten Wand.)

        Wer einen ganzen Tag Zeit hat und einige schöne (Aussichts-)Plätze mit vielen stillen Wegen kombinieren möchte, findet auf dem Gahns dafür ideale Voraussetzungen - und dies eigentlich zu jeder Jahreszeit. Manche Plätze gewinnt man dabei im Lauf der Zeit wahrscheinlich lieb. Und darüber hinaus gibt es auch nach vielen Jahren noch weitere Routen oder Wiesen zu erkunden. Aus all diesen Gründen wird es ganz gewiss nicht meine letzte Tour am Gahns bleiben.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.10.2023, 21:56.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          nice
          www.kfc-online.de

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          • #6
            Nette Unternehmung.
            Lg. helmut55

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            • #7
              Sehr schönes Fotolicht hast Du da erwischt, Wolfgang - interessante Routenführung, die ich mir merken muss für die nächste Rote-Wand-Besteigung. Insbesondere der Durchgucker zum Schneeberg ist mir bei meinen letzten beiden Schwarzenberg-Besteigungen bisher nicht aufgefallen.

              Lg, Felix

              http://www.wetteran.de

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              • #8
                Das Gahns Plateau bietet zahlreiche Möglichkeiten mehr oder weniger Zeit auf ihm zu verbringen, deine Variante ist auch mir neu, klingt aber wirklich interessant.
                Ein schöner Bericht, mit, wie Felix schon anmerkt, stimmungsvollen Bildern.

                LG, Günter
                Meine Touren in Europa

                Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                (Marie von Ebner-Eschenbach)

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