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Großes Übeltal, 13.5.13

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  • Großes Übeltal, 13.5.13

    Beim letzten Übeltalbesuch hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass jede absolvierte Tour gleich mehrere neue Projekte startet. Manches muss man sich einfach öfter anschauen. Nur um das Gewissen zu beruhigen.

    Beim bekannten Forsthäuschen gehts vorbei in Richtung Übeltal, letztes Jahr gings hier links rauf auf die Poidlschneid (hab in Karten auch Roidlschneid gefunden, wie heißts jetzt wirklich? Ich find in den neueren Karten aber immer weniger und weniger Ortsnamen, schade.). War auch irrsinnig schön.

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    Heute aber gleich ins Übeltal.

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    Blick zurück

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    Blick zurück zur Poidlschneid. War damals eine schöne Kraxelei, mit Abstieg zurück ins Übeltal. Unschwer; manchmal ein bisserl ausgesetzt aber immer genug Möglichkeiten.

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    Plan #1 war, sich die Route ins kleine Übeltal nochmal anzuschauen, ums jetzt halt doch wirklich zu probieren oder halt doch net. Mir wurde aber allein beim Anblick des „Weges“ physisch schlecht. Das kleine Übeltal ist ohne Frage das größere Übel. Schade eigentlich, dass es wunderbare Orte auf unserer Bergwelt gibt, die ich nie genauer sehen werd. Also weiter im großen Ü.

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    Hier Plan #2. Auf der bergwärts blickend linken Seite des Großen Übeltals sind mir vor einem Jahr diese Serpentinenrampen aufgefallen. Nirgends hab ich eine Beschreibung gefunden, und es ist auch nicht ersichtlich, obs dahinter gut weitergeht. Erkraxelbar ists sicherlich, schaut auch nicht arg brüchig aus. Es ist halt trotzdem zunehmends ausgesetzt und auch kein Kinderspiel. Nach einigem Zaudern entscheide ich mich dagegen. Guten Gewissens. Mittlerweile würd ichs mir aber doch gern nochmal genauer anschauen. Ist da schon wer rauf?

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    Blick zurück

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    Der Wassergraben. Hartnäckig hält sich hier noch der Schnee, an der Kante ca 3 Meter hoch. Man könnte daneben gemütlich gehen/kraxeln, aber den Wassergraben kenn ich schon.

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    Jetzt fällt mir ein kapitaler Fehler ein: Mein Rax-Benesch liegt zhaus. Wie war das nochmal? Halb rechts Schrofen rauf, oder doch besser weiter rechts die blaugraue Schutthalde oder wie? X-mal gelesen, aber anscheinend nicht oft genug. Ich entscheide mich für die Schutthalde geradeaus.

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    Wie man aus dem Bild schon fast erahnen kann, steht man bald an. Also rechts die Schrofen rauf, und in verwirrender Zickzackverfolgung von Gamsfährten oder vermeintlich logischer Wegverläufe den Steilwald rauf. Mal kurz ein Steiglein, das recht ehrlich wirkte, dann wieder nix. Mal ein kurzer sehr ausgesetzter, nasser Schrofenteil (Notiz an mich: Angsthase), der mich zurückwirft, dann ein kurzer enger Kamin (Notiz an mich: selbst wennst in einen 30cm-Kamin passt, kannst ihn net kraxeln, weilst den Haxen net heben kannst, Trottl). Schließlich kurzes Abseiling in eine enge Schütt und über Steilwald, Schrofen, das übliche Trara halt, rauf. In den Urwald am südlichen Sporn des großen Übeltals, östlich des Eisenbahngrabens, also östlicher als die Beneschvarianten, ca auf der 1400er Höhenlinie. Bilder von diesem Aufstieg keine, die Händ hatten anderes zu tun als knipsen.

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    Es wird wohl nicht so sein, aber es schaut aus, als hätte der Wald seit der Hubmerschen Waldmassaker keinen Förster mehr gesehen, so viel Totholz liegt rum. Sehr schön.
    Dann gings in den Eisenbahngraben, den ich bis zum Wegweiser bei Höhe 1442 verfolgte, nur weil er so idyllisch aussieht, und vollführte dort eine Kehrtwende zum Peter Jokelsteig und runter ins Tal. Zwar auch sehr schön, aber irgendwie eintönig.

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    Fazit:
    Das kleine Übeltal geh ich schon noch. Sobald mir mein Arzt erklärt, ich hab sowieso nur mehr eine Woche zu leben. Bis dahin lass ich Angsthase die Finger davon.
    Mein geplanter Ausstieg dagegen wird mich in meinen Träumen weiter verfolgen.
    Und der tatsächliche Ausstieg war wunderschön, aber mühsam, weil ich einige Male angestanden bin und wieder ein wenig zurück musste. Ist schon länger her, dass ich für 200hm 2 Stunden gebraucht hab. Aber ich hab gelernt: Das nächste Mal kommt Benesch wieder mit.

  • #2
    AW: Großes Übeltal, 13.5.13

    Klasser, informativer Bericht! Das Übeltal fehlt mir noch.

    LG, Toni

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    • #3
      AW: Großes Übeltal, 13.5.13

      Jö, wieder mal ein Bericht vom Übeltal. Da möcht ich demnächst auch wieder hin, allerdings im Abstieg.

      Die "Serpentinenrampen" wären sicher eine Erkundung wert, fragt sich halt, wie's oben weiter geht.

      Und von wegen Angsthase: ausgesetzte, nasse Schrofen sind so ziemlich das letzte, was ich brauch. Ich bewundere dich, dass du überhaupt in so einem Gelände herumkraxelst.

      Zum Benesch-Originalausstieg findest du übrigens hier eine Kurzbeschreibung.

      LG maxrax

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      • #4
        AW: Großes Übeltal, 13.5.13

        Danke, Toni
        Dankeschön, maxrax, für den Link. Beim nächsten Besuch werd ich mir deinen damaligen Beitrag in ausgedruckter Form mitnehmen, und den Benesch dazu, dann kann nix schiefgehen. Besonders das Bild in Richtung Wassergraben find ich sehr aufschlussreich. Ich kann mich erinnern, damals dort zuerst zwei Varianten an der rechten Seite (bergwärts blickend) des Wassergrabens probiert zu haben, die mir allerdings zu steil waren; bin dann doch eher im Hauptgraben den Schotter rauf.

        Der diesmalige Aufstieg war eigentlich net wirklich schwierig zu erkraxeln. Das Schwierige bestand eher darin, sich nicht demotivieren zu lassen, wenn man immer wieder ansteht und das Gefühl hat, gar nicht weiterzukommen.

        lg urbazi

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        • #5
          AW: Großes Übeltal, 13.5.13

          Also ohne einschlägige Beschreibung find ich das schon toll. Genau kann ich Deinen Ausstieg nicht nachvollziehen, aber abenteuerlich ist er jedenfalls. Gratuliere zu Begehung und Bericht.

          Lg, michl fasan
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            AW: Großes Übeltal, 13.5.13

            Hallo Urbazi,
            Gratuliere zur Route!

            Ich bin das Übeltal schon durch den Wassergraben hinauf und letztes Jahr habe ich eine neue Variante probiert. Vor dem Wassergraben nicht wie Du gerade und auch nicht wie maxrax die Benesch Variante, sondern ganz einfach rechts hinauf roter Pfeil

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            Hier blickt man bei dieser Route zum Wassergraben
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            Und hier gegen Ende knapp vor der Hochfläche
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            Leider habe ich die Hochfläche nicht erreicht da der letzte Teil sehr ausgesetzt war. Es war feucht und auch schon spät, kein Seil und auch mental war ich nicht in der besten Verfassung (hatte vor einiger Zeit in gleicher Situation einen Beinahe Absturz). Habe mich gefragt, warum ich immer diese verrückten unmarkierten Routen gehe.
            Ich habe abgebrochen und bin wieder das Übeltal runter (war allerdings sehr schnell).

            Wie ich voriges Jahr den Wassergraben ging, hatte ich im Kopf im GT hätte jemand geschrieben "Links halten". Da kam ich doch in grössere Schwierigkeiten. Zu Hause habe ich nachgesehen...es war "Rechts halten". Manchmal verwechselt man halt etwas. Aber gerade dies macht ja den Unterschied aus, der Weg ist das Ziel.

            4138

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            • #7
              AW: Großes Übeltal, 13.5.13

              Zitat von 4138 Beitrag anzeigen
              Wie ich voriges Jahr den Wassergraben ging, hatte ich im Kopf im GT hätte jemand geschrieben "Links halten". Da kam ich doch in grössere Schwierigkeiten. Zu Hause habe ich nachgesehen...es war "Rechts halten". Manchmal verwechselt man halt etwas.
              Hier hat Bergpeter aber tatsächlich "links halten" geschrieben. Ich hab's noch nicht ausprobiert, aber es ist fürs nächste Mal vorgemerkt.

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              • #8
                AW: Großes Übeltal, 13.5.13

                @michi: Danke. Und ja, ich beiß mir auch öfters in den Hintern, dass ich in den interessantesten Stellen die Kamera meist zu gut verstaut hab und somit diese nicht optimal dokumentiert sind. Es auf einer Karte einzuzeichnen hätt auch wenig Sinn, immerhin handelt es sich von Abzweigung Wassergraben bis Ausstieg neben dem Eisenbahngraben um vielleicht 300m Luftlinie. Wegen abenteuerlich: für einen Kleines-Übeltal-Bezwinger wie Dich wärs wahrscheinlich fad. Schöne Ausblicke hatte ich nur wenige, dafür wars zu verwinkelt und verwachsen.

                @4138: Danke für die Bilder; Du hast vollkommen recht, der Weg ist das Ziel. Vor allem beim Übeltal, das ja nicht unbedingt nahe großer Rundumsicht-Gipfel endet. Zu Deinen Gedanken: Mir gehts genauso; nach jeder unmarkierten, erkundenden Wanderkraxelei dieser Art denk ich mir "das nächste mal gehst wandern, nur wandern. nur markiert, nix mit Hand anlegen, einfach einen Tag lang schön marschieren, mit Gipfel und Hütteneinkehr". Der Vorsatz stirbt meistens bei Sichtung der Fotos am Abend und der Erkenntnis, dass da noch einige wildschöne Gräben und Grabenvarianten auf mich warten.

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